Niklas Kreuzer: "Spiele gegen Italien sind etwas Besonderes"

DFB.de: Wie eng ist der Kontakt zur Basler Profimannschaft?

Kreuzer: Ich habe in der Vorbereitung einige Testspiele mitgemacht, war mit meiner Leistung auch zufrieden. Aber vor Beginn der Meisterschaft wird eben der Kader der ersten und zweiten Mannschaft festgelegt. Es passiert nur selten, dass jemand aus der zweiten Mannschaft im Verlaufe der Saison zu den Profis aufrückt. Ich stehe nun im Kader der zweiten Mannschaft. Aber wir haben viele gute Spieler. Daher bin ich davon überzeugt, dass einige den Sprung zu den Profis schaffen.

DFB.de: Der FC Basel ist für seine gute Nachwuchsarbeit bekannt.

Kreuzer: Genau. Und ich hoffe, dass auch ich bald das Vertrauen unseres Trainers Murat Yakin bekomme. Auch Xherdan Shaqiri und Granit Xhaka haben in jungen Jahre ihre Chance erhalten und das mit guter Leistung zurückgezahlt. Sogar in der Champions League, wo das von jungen Spielern nicht zu erwarten ist. Jetzt spielen sie in der Bundesliga.

DFB.de: Was schließen Sie daraus?

Kreuzer: Dass die Ausbildung beim FC Basel so gut ist, dass man sogar noch mehr auf die eigene Jugend setzen könnte. Wobei das vielfach schon geschieht. Auch Valentin Stocker, Fabian Frei, Yann Sommer, Marco Streller, Alex Frei, die Degen-Zwillinge, alles aktuelle oder ehemalige Nationalspieler der Schweiz, kommen aus dem eigenen Nachwuchs und spielen nun bei den Profis.

DFB.de: Mit dem FC Basel II stehen Sie aktuell vorne. Was haben Sie sich mit der Mannschaft für die Rückrunde vorgenommen?

Kreuzer: Wir sind eine junge Mannschaft. Die erfahrenen Spieler aus der vergangenen Saison sind zu den Profis aufgerückt oder haben sich verkaufen oder verleihen lassen. Trotzdem bewegen wir uns auf einem spielerisch hohem Niveau. Unser Trainer Carlos Bernegger unterstützt uns sehr. Wir haben das Potenzial, Erster zu werden.



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Ein Legionär in der U 20: Niklas Kreuzer spielt seit der Jugend beim FC Basel 1893, mit seinen starken Einsätzen für die zweite Mannschaft machte er U 20-Trainer Frank Wormuth auf sich aufmerksam. Im Hinspiel gegen Italien gab der 19-Jährige Rechtsverteidiger sein Debüt - und siegte prompt 4:1. Am Mittwoch (ab 15 Uhr) steht das Rückspiel gegen die Italiener an, der Wahl-Schweizer ist auf Abruf nominiert.

Im DFB.de-Interview mit Mitarbeiter Oliver Jensen spricht Niklas Kreuzer über das bevorstehende Spiel, seine Zukunft beim FC Basel und seinen Vater und Ex-Profi Oliver Kreuzer.

DFB.de: Herr Kreuzer, welche Erinnerungen haben Sie an Ihr Debüt für die U 20 gegen Italien?

Niklas Kreuzer: Natürlich war es ein tolles Erlebnis, wieder für mein Land auflaufen zu können. Schließlich habe ich früher bereits für die U 16 und U 17 gespielt. Ohnehin ist ein Spiel gegen Italien für jeden deutschen Fußballer etwas Besonderes. Zumal ich von Beginn an spielen durfte. Ich denke, dass wir den Gegner damals von der ersten Minute an dominiert haben. Das möchten wir in Italien nun wiederholen.

DFB.de: Sie haben es selbst angesprochen:Bis zur U 17 waren Sie bereits Nationalspieler. Warum hat es die Jahre darauf nicht mehr für eine Nominierung gereicht?

Kreuzer: In Deutschland hat jeder Spieler auf jeder Position eine große Konkurrenz. Sicherlich ist es auch ein kleiner Nachteil, in der Schweiz zu spielen. Die Spieler in Deutschland erhalten natürlich mehr Aufmerksamkeit. Besonders wenn sie den Schritt in den Profifußball bereits geschafft haben.

DFB.de: Waren Sie überrascht, als Sie plötzlich für die U 20 nominiert wurden?

Kreuzer: Das war ich tatsächlich. Ich wusste nicht einmal, dass ich zuvor gesichtet wurde. Völlig unerwartet klingelte plötzlich das Telefon, und DFB-Trainer Frank Wormuth teilte mir mit, dass ich für das Länderspiel nominiert bin. Ich denke, dass ich mich in letzter Zeit menschlich und fußballerisch weiterentwickelt habe. Die Nominierung ist die Belohnung dafür gewesen.

DFB.de: Mit der zweiten Mannschaft des FC Basel spielen Sie in der ersten Liga Promotion, der dritthöchsten Spielklasse der Schweiz. Auf welchem Niveau wird dort gespielt?

Kreuzer: Natürlich ist das Niveau nicht so hoch wie bei der U 20 Nationalmannschaft. Schließlich trainieren viele Nationalspieler bereits in der Bundesliga oder der 2. Bundesliga, hatten teilweise sogar schon Einsätze. Daher ist der Fußball in der Nationalmannschaft deutlich schneller, die Pässe kommen viel schärfer, man muss noch viel mehr mitdenken. Aber ich denke, dass ich mich an dieses höhere Niveau bereits gewöhnt habe.

DFB.de: Im letzten Länderspiel gab es ein 1:2 gegen Polen. Wie beurteilen Sie das Spiel rückblickend?

Kreuzer: Wir haben kein schlechtes Spiel gemacht und hatten gute Aktionen nach vorne. Leider gerieten wir durch einen fragwürdigen Elfmeter in Rückstand. Wir haben zwar schnell den Ausgleich erzielt, doch in der zweiten Halbzeit wurden die Polen durch das Publikum noch einmal richtig gepuscht. Letztendlich habe ich sie als noch stärker empfunden als die Italiener. Trotzdem haben wir gut dagegengehalten und hätten das Spiel genauso gut gewinnen können.

DFB.de: Sie spielen seit Ihrem 13. Lebensjahr für den FC Basel. Wie sieht Ihre weitere Karriereplanung aus?

Kreuzer: Es ist mein großes Ziel, den Sprung in den Profifußball in Deutschland zu schaffen. Mein Vertrag in Basel endet nach dieser Saison, und Priorität hat für mich absolut Deutschland. Mein Berater wird sich demnächst mit dem FC Basel zusammensetzen und über meine Zukunft diksutieren.

DFB.de: Es ist also Ihr Ziel, über Basel eines Tages in die Bundesliga zu gelangen?

Kreuzer: Das wäre ein Traum. Der FC Basel bleibt natürlich mein erster Ansprechpartner. Aber sollte ich hier keine Chance erhalten, würde ich vielleicht schon bald zurück nach Deutschland gehen. Die Länderspiele mit der U 20 geben mir die Gelegenheit, mich zu präsentieren. Es gibt bereits einige Kontakte nach Deutschland.

DFB.de: Wie eng ist der Kontakt zur Basler Profimannschaft?

Kreuzer: Ich habe in der Vorbereitung einige Testspiele mitgemacht, war mit meiner Leistung auch zufrieden. Aber vor Beginn der Meisterschaft wird eben der Kader der ersten und zweiten Mannschaft festgelegt. Es passiert nur selten, dass jemand aus der zweiten Mannschaft im Verlaufe der Saison zu den Profis aufrückt. Ich stehe nun im Kader der zweiten Mannschaft. Aber wir haben viele gute Spieler. Daher bin ich davon überzeugt, dass einige den Sprung zu den Profis schaffen.

DFB.de: Der FC Basel ist für seine gute Nachwuchsarbeit bekannt.

Kreuzer: Genau. Und ich hoffe, dass auch ich bald das Vertrauen unseres Trainers Murat Yakin bekomme. Auch Xherdan Shaqiri und Granit Xhaka haben in jungen Jahre ihre Chance erhalten und das mit guter Leistung zurückgezahlt. Sogar in der Champions League, wo das von jungen Spielern nicht zu erwarten ist. Jetzt spielen sie in der Bundesliga.

DFB.de: Was schließen Sie daraus?

Kreuzer: Dass die Ausbildung beim FC Basel so gut ist, dass man sogar noch mehr auf die eigene Jugend setzen könnte. Wobei das vielfach schon geschieht. Auch Valentin Stocker, Fabian Frei, Yann Sommer, Marco Streller, Alex Frei, die Degen-Zwillinge, alles aktuelle oder ehemalige Nationalspieler der Schweiz, kommen aus dem eigenen Nachwuchs und spielen nun bei den Profis.

DFB.de: Mit dem FC Basel II stehen Sie aktuell vorne. Was haben Sie sich mit der Mannschaft für die Rückrunde vorgenommen?

Kreuzer: Wir sind eine junge Mannschaft. Die erfahrenen Spieler aus der vergangenen Saison sind zu den Profis aufgerückt oder haben sich verkaufen oder verleihen lassen. Trotzdem bewegen wir uns auf einem spielerisch hohem Niveau. Unser Trainer Carlos Bernegger unterstützt uns sehr. Wir haben das Potenzial, Erster zu werden.

DFB.de: Konzentrieren Sie sich voll auf den Fußball oder machen Sie eine Ausbildung nebenher?

Kreuzer: Ich besuchte eine Wirtschaftsmittelschule und erlange im Sommer die Fachmaturität. Unsere Klasse besteht nur aus Sportlern - zum Beispiel Tennisspielern, Schwimmern und Fußballspielern. Mir ist es sehr wichtig, die Ausbildung abzuschließen. Das war auch ein Grund dafür, dass ich diese Saison in Basel geblieben bin, obwohl ich lediglich für die zweite Mannschaft spiele.

DFB.de: Letzte Frage: Werden Sie in Basel häufig mit Ihrem Vater Oliver Kreuzer verglichen, der von 1997 bis 2002 für den FCB spielte und früher in der Bunesliga aktiv gewesen war?

Kreuzer: Ja, ich werde häufig auf ihn angesprochen. Die Tatsache, dass er vom großen FC Bayern München zum FC Basel gewechselt ist, hat ihn sehr populär gemacht. Ich finde allerdings, dass man uns beide überhaupt nicht vergleichen kann. Zumal wir zu ganz unterschiedlichen Zeiten Fußballer geworden sind. Ich mache mein eigenes Ding. Mein Vater mischt sich ohnehin nicht in meine Angelegenheiten ein. Auch bei Vertragsgesprächen hält er sich völlig zurück. Das ist auch gut so.