Niersbach: "Werden die ostdeutsche Fußballgeschichte untersuchen"

Seit 1990 ist die Deutsche Demokratischen Republik (DDR) Geschichte. Die Entwicklung des Sports im Osten der Bundesrepublik wurde in verschiedenen Forschungsarbeiten bis zur Wiedervereinigung Deutschlands untersucht. In der Aufarbeitung der Geschichte des Sports in den beiden deutschen Staaten der Nachkriegsgeschichte bestehen daher noch viele "weiße Flecken".

Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hat sich entschlossen, einige dieser Lücken zu schließen und die Geschichte des DDR-Fußballs umfassend wissenschaftlich aufarbeiten zu lassen. Im Interview äußert sich DFB-Präsident Wolfgang Niersbach zur Ausschreibung von wissenschaftlichen Arbeiten für die Geschichte des Sports in der DDR.

DFB.de: Wolfgang Niersbach, nach dem Beschluss des Sportausschusses des Deutschen Bundestages vom 5. März 1994 zur Aufarbeitung der Geschichte des DDR-Sports wurden einige wissenschaftliche Studien initiiert. Im Fußball sind viele Bereiche bisher nicht detailliert erforscht. Wie arbeitet der DFB die Geschichte des DDR-Fußballs auf?

Wolfgang Niersbach: Der DFB befasst sich seit langem mit diesem wichtigen Thema. Das Präsidium hat deshalb beschlossen, umfangreich die ostdeutsche Fußballgeschichte zu untersuchen. Daher werden nun verschiedene Forschungsprojekte ausgeschrieben.

DFB.de: Häufig wurde dieses Kapitel der deutschen Fußballgeschichte vernachlässigt. Wie war die Vorgehensweise, um die bedeutsamen Themenbereiche zu definieren?

Niersbach: In einem Gespräch mit dem DOSB im Mai 2011 wurde erkannt, dass es einige Themen gibt, die in den bisherigen Studien meist nicht genau bearbeitet wurden. Wir haben daher gemeinsam mit einer Projektgruppe daran gearbeitet, Forschungslücken aufzuzeigen und anschließend Themen und Projekte zu formulieren. Diese Expertise diente als Grundlage für einen Expertenworkshop im November 2012, bei dem Zeitzeugen und Wissenschaftler verschiedene Forschungsfelder vorgestellt haben. Im DFB-Präsidium haben wir uns am 25. Januar 2013 mit dieser Thematik befasst und entschieden, sechs breit gefächerte Projekte auszuschreiben. Nach der Ausschreibung werden wir die Themenfelder festlegen, die es prioritär aufzuarbeiten gilt.

DFB.de: Welche Bereiche werden in den Mittelpunkt der Untersuchungen gestellt?

Niersbach: Ausgeschrieben werden sechs Projekte zu drei Themenkomplexen. Dabei sollen die Organisations- und Klubgeschichte, die Kultur und Alltagsgeschichte sowie der Fußball im Vereinigungsprozess untersucht werden. Wir sind überzeugt davon, dass wir auf diesem Weg einen wichtigen Beitrag zur Aufarbeitung der Geschichte des Fußballs in der DDR leisten können. Was viele schon vergessen haben: Der Deutsche Fußball-Verband der DDR war 40 Jahre lang selbständiges und unabhängiges Mitglied in FIFA und UEFA.

Interessierte können ihre Bewerbung bis zum 15. Mai 2013 einreichen. Weitere Informationen gibt es im Ausschreibungstext.

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Seit 1990 ist die Deutsche Demokratischen Republik (DDR) Geschichte. Die Entwicklung des Sports im Osten der Bundesrepublik wurde in verschiedenen Forschungsarbeiten bis zur Wiedervereinigung Deutschlands untersucht. In der Aufarbeitung der Geschichte des Sports in den beiden deutschen Staaten der Nachkriegsgeschichte bestehen daher noch viele "weiße Flecken".

Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hat sich entschlossen, einige dieser Lücken zu schließen und die Geschichte des DDR-Fußballs umfassend wissenschaftlich aufarbeiten zu lassen. Im Interview äußert sich DFB-Präsident Wolfgang Niersbach zur Ausschreibung von wissenschaftlichen Arbeiten für die Geschichte des Sports in der DDR.

DFB.de: Wolfgang Niersbach, nach dem Beschluss des Sportausschusses des Deutschen Bundestages vom 5. März 1994 zur Aufarbeitung der Geschichte des DDR-Sports wurden einige wissenschaftliche Studien initiiert. Im Fußball sind viele Bereiche bisher nicht detailliert erforscht. Wie arbeitet der DFB die Geschichte des DDR-Fußballs auf?

Wolfgang Niersbach: Der DFB befasst sich seit langem mit diesem wichtigen Thema. Das Präsidium hat deshalb beschlossen, umfangreich die ostdeutsche Fußballgeschichte zu untersuchen. Daher werden nun verschiedene Forschungsprojekte ausgeschrieben.

DFB.de: Häufig wurde dieses Kapitel der deutschen Fußballgeschichte vernachlässigt. Wie war die Vorgehensweise, um die bedeutsamen Themenbereiche zu definieren?

Niersbach: In einem Gespräch mit dem DOSB im Mai 2011 wurde erkannt, dass es einige Themen gibt, die in den bisherigen Studien meist nicht genau bearbeitet wurden. Wir haben daher gemeinsam mit einer Projektgruppe daran gearbeitet, Forschungslücken aufzuzeigen und anschließend Themen und Projekte zu formulieren. Diese Expertise diente als Grundlage für einen Expertenworkshop im November 2012, bei dem Zeitzeugen und Wissenschaftler verschiedene Forschungsfelder vorgestellt haben. Im DFB-Präsidium haben wir uns am 25. Januar 2013 mit dieser Thematik befasst und entschieden, sechs breit gefächerte Projekte auszuschreiben. Nach der Ausschreibung werden wir die Themenfelder festlegen, die es prioritär aufzuarbeiten gilt.

DFB.de: Welche Bereiche werden in den Mittelpunkt der Untersuchungen gestellt?

Niersbach: Ausgeschrieben werden sechs Projekte zu drei Themenkomplexen. Dabei sollen die Organisations- und Klubgeschichte, die Kultur und Alltagsgeschichte sowie der Fußball im Vereinigungsprozess untersucht werden. Wir sind überzeugt davon, dass wir auf diesem Weg einen wichtigen Beitrag zur Aufarbeitung der Geschichte des Fußballs in der DDR leisten können. Was viele schon vergessen haben: Der Deutsche Fußball-Verband der DDR war 40 Jahre lang selbständiges und unabhängiges Mitglied in FIFA und UEFA.

Interessierte können ihre Bewerbung bis zum 15. Mai 2013 einreichen. Weitere Informationen gibt es im Ausschreibungstext.