Niersbach: "Die Sachen müssen jetzt angepackt werden"

Der neue Präsident des Fußball-Weltverbandes FIFA wird am 26. Februar 2016 gewählt. Darauf verständigte sich das FIFA-Exekutivkomitee, dem auch DFB-Präsident Wolfgang Niersbach angehört, am Montag bei seiner Sitzung in Zürich. Im Interview spricht Niersbach über den neuen Termin, den angestoßenen Reformprozess bei der FIFA und mögliche Kandidaten für Sepp Blatters Nachfolge.

Frage: Herr Niersbach, Sie wollten eine Neuwahl des FIFA-Präsidenten noch vor Weihnachten. Jetzt wird es Ende Februar. Empfinden Sie das als Schlappe?

Wolfgang Niersbach: Ich spreche nicht von einer Schlappe. Das ist mal wieder der Beweis dafür, dass man bei der FIFA Mehrheiten braucht. Das müssen wir so akzeptieren. Am Ende waren die Afrikaner gegen den Kompromisstermin am 15. Januar, weil zu dem Zeitpunkt ein Turnier in Ruanda stattfindet.

Frage: Wie geht es mit dem Reformprozess weiter?

Niersbach: Was den Reformprozess angeht, wird eine unabhängige Kommission gebildet mit Vertretern der Konföderationen, die unter der Leitung einer unabhängigen Person steht. Wer diese Person sein wird, ist noch offen. In diesen Prozess ist Sepp Blatter nicht eingebunden. Die Gesamtsituation der FIFA ist nach wie vor kritisch. Es kann nicht mehr gewartet werden, bis der neue Präsident gewählt ist. Es ist Eile geboten. Die Sachen müssen jetzt angepackt werden. Bei der nächsten Exko-Sitzung im September soll es erste Ergebnisse geben.

Frage: Wer ist der Favorit auf die Nachfolge von Joseph S. Blatter? Ist es Michel Platini?

Niersbach: Ab heute ist das Kandidatenverfahren eröffnet. Es gibt noch keinen Kandidaten, der seinen Hut offiziell in den Ring geworfen hat. Ich gehe davon aus, dass dies zeitnah geschieht. Michel Platini ist natürlich ein geeigneter Kandidat. Ob er den Schritt auch macht, ist seine ureigene Entscheidung.

Frage: Sehen Sie die Chancen für die Wahl eines europäischen Kandidaten nun besser als zuletzt?

Niersbach: Die UEFA steht nicht alleine da. Stand heute sind die Aussichten gut, dass man für die Wahl eines Präsidenten eine Mehrheit bekommt.

Frage: Werden Sie im Fall der Fälle dann Platini-Nachfolger als UEFA-Präsident?

Niersbach: Mein Ding ist der deutsche Fußball. Das hat absolute Priorität. Ich bin als DFB-Präsident gewählt und fühle mich sauwohl in dieser Rolle. Selbst wenn Platini sich erklären sollte, wissen wir nicht, ob er auch gewählt wird. Es ehrt mich schon, wenn der eigene Name fällt. Aber Stand heute, bin ich kein Kandidat. Ob sich daran etwas ändert, wird sich zeigen.

[sid]

Der neue Präsident des Fußball-Weltverbandes FIFA wird am 26. Februar 2016 gewählt. Darauf verständigte sich das FIFA-Exekutivkomitee, dem auch DFB-Präsident Wolfgang Niersbach angehört, am Montag bei seiner Sitzung in Zürich. Im Interview spricht Niersbach über den neuen Termin, den angestoßenen Reformprozess bei der FIFA und mögliche Kandidaten für Sepp Blatters Nachfolge.

Frage: Herr Niersbach, Sie wollten eine Neuwahl des FIFA-Präsidenten noch vor Weihnachten. Jetzt wird es Ende Februar. Empfinden Sie das als Schlappe?

Wolfgang Niersbach: Ich spreche nicht von einer Schlappe. Das ist mal wieder der Beweis dafür, dass man bei der FIFA Mehrheiten braucht. Das müssen wir so akzeptieren. Am Ende waren die Afrikaner gegen den Kompromisstermin am 15. Januar, weil zu dem Zeitpunkt ein Turnier in Ruanda stattfindet.

Frage: Wie geht es mit dem Reformprozess weiter?

Niersbach: Was den Reformprozess angeht, wird eine unabhängige Kommission gebildet mit Vertretern der Konföderationen, die unter der Leitung einer unabhängigen Person steht. Wer diese Person sein wird, ist noch offen. In diesen Prozess ist Sepp Blatter nicht eingebunden. Die Gesamtsituation der FIFA ist nach wie vor kritisch. Es kann nicht mehr gewartet werden, bis der neue Präsident gewählt ist. Es ist Eile geboten. Die Sachen müssen jetzt angepackt werden. Bei der nächsten Exko-Sitzung im September soll es erste Ergebnisse geben.

Frage: Wer ist der Favorit auf die Nachfolge von Joseph S. Blatter? Ist es Michel Platini?

Niersbach: Ab heute ist das Kandidatenverfahren eröffnet. Es gibt noch keinen Kandidaten, der seinen Hut offiziell in den Ring geworfen hat. Ich gehe davon aus, dass dies zeitnah geschieht. Michel Platini ist natürlich ein geeigneter Kandidat. Ob er den Schritt auch macht, ist seine ureigene Entscheidung.

Frage: Sehen Sie die Chancen für die Wahl eines europäischen Kandidaten nun besser als zuletzt?

Niersbach: Die UEFA steht nicht alleine da. Stand heute sind die Aussichten gut, dass man für die Wahl eines Präsidenten eine Mehrheit bekommt.

Frage: Werden Sie im Fall der Fälle dann Platini-Nachfolger als UEFA-Präsident?

Niersbach: Mein Ding ist der deutsche Fußball. Das hat absolute Priorität. Ich bin als DFB-Präsident gewählt und fühle mich sauwohl in dieser Rolle. Selbst wenn Platini sich erklären sollte, wissen wir nicht, ob er auch gewählt wird. Es ehrt mich schon, wenn der eigene Name fällt. Aber Stand heute, bin ich kein Kandidat. Ob sich daran etwas ändert, wird sich zeigen.

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