Nicolas Kiefer: "100 Prozent 96"

Nur noch vier Tage, dann startet mit dem Spiel gegen die Färöer die Qualifikation für die WM 2014. Ein langer Weg beginnt am Freitag (ab 20.45 Uhr, live im ZDF) in Hannover, mit einem prominenten Fan: Nicolas Kiefer. Im DFB.de-Interview mit Redakteur Steffen Lüdeke spricht der ehemalige Weltklasse-Tennisprofi über "seinen" Verein und seine Verbindung zur Nationalmannschaft.

DFB.de: Herr Kiefer, Sie haben vor zweieinhalb Jahren ihre Karriere als Tennisprofi beendet. Fehlt Ihnen das Leben auf der Tour?

Nicolas Kiefer: Kein bisschen. Ich genieße es, zu Hause zu sein, ich genieße es, Zeit mit meiner Tochter zu verbringen. Das Leben aus dem Koffer vermisse ich überhaupt nicht. Meine Zeit als Tennisspieler war schön, aber das ist vorbei. Ich habe in Hannover viele spannende Projekte, außerdem habe ich jetzt die Möglichkeit, fast alle Spiele von Hannover 96 zu sehen. Auch das genieße ich sehr.

DFB.de: Sie waren nicht immer Fan von 96, ganz früher haben Sie die Daumen für den FC Bayern gedrückt. Warum das?

Kiefer: Die Bayern sind seit Jahren und Jahrzehnten erfolgreich, das muss man auch mal anerkennen. Der Verein ist seriös geführt, es gibt fast nie Skandale, die Dinge bleiben dort intern. Ich bin zu 100 Prozent 96, aber bei internationalen Spielen ist es für mich selbstverständlich, dass ich mit dem FC Bayern mitfiebere.

DFB.de: Ihre Liebe zu den Roten begann mit dem ersten Stadionbesuch. Wie war das genau?

Kiefer: Das war zu Zweitligazeiten bei einem Spiel gegen St. Pauli im alten Niedersachsenstadion. Ich war mit meinem Vater dort, einem Hertha-Fan, und meinem Bruder, einem Pauli-Fan. Ich war von allem dort fasziniert, bis heute hat mich diese Faszination nicht losgelassen. Ich fühle mich im Stadion wohl, ich kann dort gut abschalten und richtig genießen. Mittlerweile habe ich viele Freunde bei 96 und bin bei fast allen Heimspielen dabei.

DFB.de: Wie weit geht Ihre Leidenschaft? Ihre Tenniskollegin Andrea Petkovic erzählt, dass sie, wenn sie auf der Tour unterwegs war, teilweise nachts aufgestanden ist, um Spiele von Eintracht Frankfurt im Livestream zu verfolgen. Können Sie Ähnliches berichten?



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Nur noch vier Tage, dann startet mit dem Spiel gegen die Färöer die Qualifikation für die WM 2014. Ein langer Weg beginnt am Freitag (ab 20.45 Uhr, live im ZDF) in Hannover, mit einem prominenten Fan: Nicolas Kiefer. Im DFB.de-Interview mit Redakteur Steffen Lüdeke spricht der ehemalige Weltklasse-Tennisprofi über "seinen" Verein und seine Verbindung zur Nationalmannschaft.

DFB.de: Herr Kiefer, Sie haben vor zweieinhalb Jahren ihre Karriere als Tennisprofi beendet. Fehlt Ihnen das Leben auf der Tour?

Nicolas Kiefer: Kein bisschen. Ich genieße es, zu Hause zu sein, ich genieße es, Zeit mit meiner Tochter zu verbringen. Das Leben aus dem Koffer vermisse ich überhaupt nicht. Meine Zeit als Tennisspieler war schön, aber das ist vorbei. Ich habe in Hannover viele spannende Projekte, außerdem habe ich jetzt die Möglichkeit, fast alle Spiele von Hannover 96 zu sehen. Auch das genieße ich sehr.

DFB.de: Sie waren nicht immer Fan von 96, ganz früher haben Sie die Daumen für den FC Bayern gedrückt. Warum das?

Kiefer: Die Bayern sind seit Jahren und Jahrzehnten erfolgreich, das muss man auch mal anerkennen. Der Verein ist seriös geführt, es gibt fast nie Skandale, die Dinge bleiben dort intern. Ich bin zu 100 Prozent 96, aber bei internationalen Spielen ist es für mich selbstverständlich, dass ich mit dem FC Bayern mitfiebere.

DFB.de: Ihre Liebe zu den Roten begann mit dem ersten Stadionbesuch. Wie war das genau?

Kiefer: Das war zu Zweitligazeiten bei einem Spiel gegen St. Pauli im alten Niedersachsenstadion. Ich war mit meinem Vater dort, einem Hertha-Fan, und meinem Bruder, einem Pauli-Fan. Ich war von allem dort fasziniert, bis heute hat mich diese Faszination nicht losgelassen. Ich fühle mich im Stadion wohl, ich kann dort gut abschalten und richtig genießen. Mittlerweile habe ich viele Freunde bei 96 und bin bei fast allen Heimspielen dabei.

DFB.de: Wie weit geht Ihre Leidenschaft? Ihre Tenniskollegin Andrea Petkovic erzählt, dass sie, wenn sie auf der Tour unterwegs war, teilweise nachts aufgestanden ist, um Spiele von Eintracht Frankfurt im Livestream zu verfolgen. Können Sie Ähnliches berichten?

Kiefer: Den Wecker gestellt habe ich mir nicht. Aber immer, wenn es irgendwie möglich war, habe ich mir die Spiele angeschaut. Und wenn 96-Spiele parallel zu meinem Training waren, habe ich mein Handy angelassen, damit ich die Nachricht gehört habe, wenn in Deutschland Tore gefallen sind.

DFB.de: Sie spielen mittlerweile selber Fußball für 96 - bei den Alten Herren…

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Kiefer: Dieser Begriff ist eigentlich eine Frechheit. (lacht) Das ist die Ü 32. In der vergangenen Saison waren wir ziemlich erfolgreich, haben Meisterschaft und Pokal in Niedersachsen gewonnen. Mal gucken, wie es in dieser Saison läuft. Leicht wird es nicht.

DFB.de: Sie sind nicht nur Fan von Hannover 96, sondern auch Fan der deutschen Nationalmannschaft. Mit Per Mertesacker sind Sie befreundet. Wie eng sind Ihre Verbindungen zum deutschen Team?

Kiefer: Sehr eng. Über ein paar Spieler, vor allem aber über Dr. Müller-Wohlfahrt und Klaus Eder, denPhysiotherapeuten. Die beiden haben mich über Jahre hinweg betreut. Ich erinnere mich noch gut an ihre Hilfe während der WM 2006. Ich war damals verletzt und musste oft behandelt werden. Und immer wenn Müller-Wohlfahrt und Eder kurz Luft hatten, weil sie keinen Nationalspieler behandeln musste, haben sie sich um mich gekümmert. Das war supernett und nicht selbstverständlich.

DFB.de: Wie gucken Sie Länderspiele, sind Sie oft im Stadion?

Kiefer: Bei der WM 2006 hatte ich sehr oft die Möglichkeit, die Spiele live im Stadion zu sehen. Das war fantastisch. Ansonsten fast immer vor dem Fernseher, so war es auch bei der EM in Polen und der Ukraine. Bei dem Spiel in Hannover gegen die Färöer werde ich aber selbstverständlich im Stadion sein. Ich werde ja schließlich als prominentes Mitglied des Fan Club Nationalmannschaft ausgezeichnet.