Niclas Füllkrug: Bundesliga-Aufsteiger im Eiltempo

Für Füllkrug ist derzeit jede Trainingseinheit von besonderer Bedeutung: "Es ist für mich entscheidend, dass ich Tag für Tag alles aus mir heraushole, um dem Trainer positiv aufzufallen. Dabei darf ich selbstverständlich die Geduld nicht verlieren."

Erster Bundesligaeinsatz gegen Leverkusen

Bisher griff Werder-Cheftrainer Thomas Schaaf schon elfmal auf den gebürtigen Hannoveraner zurück. Erstmals war das am 19. Spieltag Ende Januar beim 1:1 gegen Bayer 04 Leverkusen der Fall, als Füllkrug in der 63. Minute für Mehmet Ekici eingewechselt wurde. Es folgten vier weitere Einsätze als "Joker".

Im Heimspiel gegen Aufsteiger FC Augsburg gab Füllkrug dann bereits sein Startelfdebüt. In der ersten Halbzeit lief es sowohl beim jungen Stürmer als auch bei der gesamten Bremer Mannschaft nicht rund - bis zur 61. Minute. Knapp 30 Meter vor dem Tor von Simon Jentzsch bekam Füllkrug den Ball. Er lief noch ein paar Meter und zog dann ab. Der Ball schlug aus über 20 Metern im rechten Winkel ein.

Füllkrugs erster Bundesligatreffer der Marke "Traumtor" - einfach perfekt. "So etwas vergisst du nie", meint der Schütze, für den das Augsburg-Spiel bisher die einzige Partie war, in der er schon beim Anpfiff auf dem Platz stand.

Lehrreiche Zeit in der 3. Liga

Die Entwicklung von Füllkrug innerhalb dieser Saison lässt sich mit dem Wort "rasant" wohl am besten beschreiben. Erst zu Beginn der aktuellen Runde war der Angreifer von den A-Junioren in den Drittliga-Kader von Trainer Thomas Wolter aufgerückt und absolvierte auf Anhieb 22 Spiele (fünf Tore). Im Wintertrainingslager der Profis in Belek lief es dann so gut, dass er seitdem fest zum Erstligaaufgebot zählt.

Die 3. Liga war für Füllkrug extrem lehrreich. "Viele Abwehrspieler hatten nur das Ziel, dir den Ball abzunehmen, ohne selbst offensiv ins Geschehen eingreifen zu wollen. Ich wusste, dass es mir zugute kommen würde, wenn ich mich gegen solche Defensivspieler durchsetzen kann", sagt der aktuelle U 19-Nationalspieler, der sich mit der deutschen Auswahl demnächst für die Europameisterschaft 2012 qualifizieren will.



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Thomas Müller und Holger Badstuber haben es vorgemacht, zuletzt Alexander Esswein oder Bernd Leno: Die 3. Liga ist ein gutes Sprungbrett für Talente, die sich eines Tages einen Namen machen und anbieten wollen für noch höhere Aufgaben. DFB.de stellt die möglichen Stars von morgen regelmäßig freitags vor - die Serie aus der Vorsaison wird fortgesetzt. Im letzen Serienteil dieser Saison: Niclas Füllkrug von Werder Bremen II.

Den "Umzug" von der 3. Liga in die Bundesliga hat Niclas Füllkrug vom SV Werder Bremen innerhalb weniger Monate hinter sich gebracht. Erst seit der Winterpause zählt der 19-jährige Stürmer zum Profikader von Cheftrainer Thomas Schaaf, kam in der höchsten deutschen Spielklasse aber bisher schon elfmal zum Einsatz und erzielte beim 1:1 gegen den FC Augsburg Ende März seinen ersten Bundesliga-Treffer. "Dieses Gefühl war überragend", sagt Füllkrug, der einen Profivertrag bis 2015 unterschrieben hat, im Gespräch mit DFB.de.

Aktuell muss Füllkrug eine Dreifach-Belastung in Kauf nehmen. Der Trainings- und Spielbetrieb bei den Werder-Profis, das "Büffeln" für das Abitur in der Schule sowie den Umzug aus dem Bremer Internat in die erste eigene Wohnung. Füllkrug nimmt es - typisch norddeutsch - gelassen: "Das passt schon. Ich habe einige Leute, die mir beim Umzug zur Hand gehen."

Regelmäßige Extraschichten im Kraftraum

Das Möbelrücken ersetzt jedoch nicht unbedingt die regelmäßigen Extra-Einheiten im Kraftraum, die Niclas Füllkrug regelmäßig einlegt, um körperlich noch robuster zu werden. "In der Bundesliga wird sehr körperbetont gespielt. Es geht für mich darum, besser dagegen halten zu können, auch mal jemanden mit dem Körper wegzuschieben und nicht weggeschoben zu werden", so der 1,88 Meter große Offensiv-Spezialist.

Besonders nachhaltig ist Füllkrug die Begegnung mit dem alten und neuen Deutschen Meister Borussia Dortmund (0:1) in Erinnerung geblieben. "Neven Subotic und Mats Hummels waren bisher die beiden unangenehmsten Gegenspieler in der Bundesliga. Beide haben einen exzellenten Job gemacht", so Füllkrug, der sich aber nicht auf die Gegner, sondern auf seine eigene Leistung konzentrieren will. "Die Leistung, die ich auf dem Platz bringe, ist ausschließlich von mir abhängig."

Unterstützung von Pizarro und Rosenberg

In jedem Training arbeitet Füllkrug daran, sich zu verbessern. Von den erfahrenen Bremer Angreifern Claudio Pizarro (33) und Markus Rosenberg (29) kann sich der 19-Jährige noch einige "Kniffe" abschauen. "Sie geben mir gute Ratschläge, kritisieren aber auch, wenn es mal nicht so gut läuft. Das ist genau der richtige Weg, damit ich mich weiterentwickle", ist Füllkrug froh über die Unterstützung der Mitspieler.

Für Füllkrug ist derzeit jede Trainingseinheit von besonderer Bedeutung: "Es ist für mich entscheidend, dass ich Tag für Tag alles aus mir heraushole, um dem Trainer positiv aufzufallen. Dabei darf ich selbstverständlich die Geduld nicht verlieren."

Erster Bundesligaeinsatz gegen Leverkusen

Bisher griff Werder-Cheftrainer Thomas Schaaf schon elfmal auf den gebürtigen Hannoveraner zurück. Erstmals war das am 19. Spieltag Ende Januar beim 1:1 gegen Bayer 04 Leverkusen der Fall, als Füllkrug in der 63. Minute für Mehmet Ekici eingewechselt wurde. Es folgten vier weitere Einsätze als "Joker".

Im Heimspiel gegen Aufsteiger FC Augsburg gab Füllkrug dann bereits sein Startelfdebüt. In der ersten Halbzeit lief es sowohl beim jungen Stürmer als auch bei der gesamten Bremer Mannschaft nicht rund - bis zur 61. Minute. Knapp 30 Meter vor dem Tor von Simon Jentzsch bekam Füllkrug den Ball. Er lief noch ein paar Meter und zog dann ab. Der Ball schlug aus über 20 Metern im rechten Winkel ein.

Füllkrugs erster Bundesligatreffer der Marke "Traumtor" - einfach perfekt. "So etwas vergisst du nie", meint der Schütze, für den das Augsburg-Spiel bisher die einzige Partie war, in der er schon beim Anpfiff auf dem Platz stand.

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Lehrreiche Zeit in der 3. Liga

Die Entwicklung von Füllkrug innerhalb dieser Saison lässt sich mit dem Wort "rasant" wohl am besten beschreiben. Erst zu Beginn der aktuellen Runde war der Angreifer von den A-Junioren in den Drittliga-Kader von Trainer Thomas Wolter aufgerückt und absolvierte auf Anhieb 22 Spiele (fünf Tore). Im Wintertrainingslager der Profis in Belek lief es dann so gut, dass er seitdem fest zum Erstligaaufgebot zählt.

Die 3. Liga war für Füllkrug extrem lehrreich. "Viele Abwehrspieler hatten nur das Ziel, dir den Ball abzunehmen, ohne selbst offensiv ins Geschehen eingreifen zu wollen. Ich wusste, dass es mir zugute kommen würde, wenn ich mich gegen solche Defensivspieler durchsetzen kann", sagt der aktuelle U 19-Nationalspieler, der sich mit der deutschen Auswahl demnächst für die Europameisterschaft 2012 qualifizieren will.

162 Saisontore in der F-Jugend

Das Fußballer-Gen liegt bei den Füllkrugs quasi in der Familie. Niclas' Vater Andreas hatte seinen Filius einst im Heimatort Ricklingen, einem Stadtteil von Hannover, beim TuS Ricklingen und bei den Sportfreunden Ricklingen sogar einige Jahre selbst trainiert. Gerd Füllkrug, der Opa von Niclas, kickte einst beim OSV Hannover in der 2. Bundesliga.

Dass sich auch Enkel Niclas zu einem Klassefußballer entwickeln könnte, war bereits in der F-Jugend absehbar. Damals erzielte der heutige Profi in einer Saison 162 Tore. Renommierte Vereine standen schon damals Schlange. Auch der VfL Wolfsburg, Hannover 96, Borussia Mönchengladbach und der FC Bayern München hatten ihre Fühler ausgestreckt, doch Füllkrug entschied sich für Bremen.

"Der SV Werder ist ein großer Verein und hat sich sehr um mich bemüht. Ich bin froh, die Entscheidung für Bremen getroffen zu haben", sagt Füllkrug, der bereits seit seinem 13. Lebensjahr für die Grün-Weißen am Ball ist. Ein paar weitere sollen dazu kommen, am liebsten im Bremer Profiteam.