Neuling Herrmann: "Ich habe an einen Scherz gedacht"

DFB.de: In Gladbach haben Sie Marc-André ter Stegen und Marco Reus zum Nationalspieler werden sehen. Haben Sie die beiden gefragt, wie es beim DFB-Team so ist?

Herrmann: Na klar. Am meisten hat mich interessiert, wie das Training ist, wie das Tempo ist. Die beiden haben mir erzählt, dass es bei der Mannschaft super ist, dass sie von allen gut aufgenommen wurden. Und dass das Training dann doch noch mal eine andere Qualität hat als in der Bundesliga.

DFB.de: Wie sehr freuen Sie sich auf Ihr erstes Training im DFB-Team?

Herrmann: Unglaublich, ich kann es kaum erwarten. Es wird für mich eine super Erfahrung, mit so vielen Weltklassespielern auf dem Platz stehen zu dürfen.

DFB.de: Sie haben in vielen Juniorenmannschaften des DFB gespielt. Fühlen Sie sich dadurch gut auf das A-Team vorbereitet?

Herrmann: Auf jeden Fall. Es ist gut, dass ich schon in meiner Jugend Erfahrungen beim DFB gemacht habe. Natürlich sind die Dimensionen in der A-Mannschaft noch einmal anders, aber gerade durch die U 21 habe ich schon mal eine Ahnung davon bekommen können, was mich beim A-Team erwartet.

DFB.de: Ihr Traum von der Nationalmannschaft hat sich verwirklicht. Wie sehr träumen Sie jetzt von Brasilien und der WM 2014?

Herrmann: Das ist zu hoch gegriffen. Nur, weil ich einmal nachnominiert worden bin, fange ich nicht an zu spinnen. Ich bin mir sehr wohl bewusst, wie groß die Leistungsdichte in Deutschland ist. An Brasilien denke ich momentan noch gar nicht. Ich freue mich einfach, dass ich hier dabei bin und dass ich diese Erfahrung machen darf. Ich will so viel wie möglich mitnehmen, ich werde versuchen, die Zeit so intensiv wie möglich zu genießen.

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Wenn Träume wahr werden. Wie das ist, weiß Patrick Herrmann. Bis Sonntag gehörte der Gladbacher dem Kader der deutschen U 21-Nationalmannschaft an, die ein Testländerspiel in Israel mit 2:1 gewann. Heute ist er in Herzogenaurach, bei der A-Nationalmannschaft.

Bundestrainer Joachim Löw hat den 22-Jährigen für das WM-Qualifikationsspiel am Dienstag (ab 20.45 Uhr, live in der ARD) in Nürnberg gegen Kasachstan nachnominiert. Im DFB.de-Gespräch-der-Woche mit Redakteur Steffen Lüdeke lässt Herrmann die vergangenen 24 Stunden Revue passieren und sagt, was er von der Zukunft erwartet.

DFB.de: Herr Herrmann, was hat sich in den vergangenen 24 Stunden in Ihrem Leben ereignet?

Patrick Herrmann: Hui, sehr viel. Bis gestern hätte ich nicht gedacht, dass der Traum, zur A-Nationalmannschaft zu kommen, tatsächlich wahr werden würde. Und dann kam gestern Mittag…

DFB.de: Von wem und wie wurden Sie über die Nominierung informiert?

Herrmann: Rainer Adrion, unser Trainer bei der U 21, hat mich gerufen. Ich war gerade auf dem Weg zum Mittagessen und habe ihn erst gar nicht richtig gehört. Er hat dann noch mal gerufen. Also bin ich zu ihm hin.

DFB.de: Und dann?

Herrmann: Hat er mich gefragt, wie es mir geht. Ich habe gesagt: "Super, bei der U 21 ist alles schön, Israel ist toll, ich fühle mich sehr wohl." Erst dann hat er mir die Nachricht von der Nominierung für die A-Mannschaft übermittelt und mir gesagt, dass ich am Montag nach Herzogenaurach reise. Ich konnte das erst gar nicht glauben und habe eher an einen Scherz gedacht. Er hat das dann noch mal bekräftigt, erst nach zwei Minuten habe ich die Nachricht richtig realisiert.

DFB.de: Haben Sie die Nachricht dann beim Mittagessen gleich an Ihre Kollegen von der U 21 weitereichen können, oder mussten Sie noch eine Weile schweigen?

Herrmann: Nein, die haben es alle schon gewusst, als ich in den Speisesaal gekommen bin. Wie auch immer. Vielleicht hat jemand heimlich mitgehört. Es ist doch klar, dass die Jungs mir gratuliert und viel Glück gewünscht haben. Es war so, wie es immer ist, wenn Spieler von der U 21 zum A-Team gerufen werden. Zuletzt war das ja bei Lewis Holtby und Sebastian Jung der Fall. Und jetzt eben bei mir.

DFB.de: Der Kontakt zu Ihren Eltern ist Ihnen sehr wichtig. Was haben Ihre Eltern gesagt, als Sie ihnen von der Nominierung berichtet haben?

Herrmann: Ich habe meine Mutter zuerst gar nicht erreicht. (lacht) Erst nach ein paar Versuchen ging sie ans Telefon. Sie hat sich einfach nur riesig mit mir gefreut.

DFB.de: Beim 2:1 im Testspiel der U 21 gegen Israel haben Sie für eine halbe Stunde gespielt. Wie schwer war es, sich auf diesen Auftritt zu konzentrieren?

Herrmann: Ich habe den ganzen Tag über etliche Glückwünsche erhalten, natürlich war das alles sehr aufregend. Ich war schon ein wenig aufgewühlt, das kann ich gerne zugeben. Aber bei mir ist es zum Glück immer so, dass ich alles Drumherum ausblenden kann, sobald ich auf dem Platz stehe. Dann zählt für mich nur der Fußball. Wir hatten gestern ein wichtiges Spiel mit der deutschen U 21, das ist für mich eine große Aufgabe. Ich wäre fehl am Platze, wenn es mir da nicht gelingen würde, mich auf meine Leistung zu konzentrieren.

DFB.de: Wie ging es nach dem Sieg für Sie weiter?

Herrmann: Um zwei Uhr in der Nacht wurde ich zum Flughafen in Tel Aviv gefahren, um vier ging der Flieger. Richtig viel geschlafen habe ich in dieser Nacht nicht.

DFB.de: Der Flug dauert gut vier Stunden. Haben Sie die Zeit genutzt, um darüber nachzudenken, was mit Ihnen in Ihrer noch jungen Karriere schon alles passiert ist?

Herrmann: Eigentlich war ich nur müde. Ich habe versucht, wenigstens ein bisschen Schlaf zu bekommen. Aber klar, ich habe auch über meine Karriere nachgedacht und darüber, wie schnell auf einmal alles gegangen ist. Und ich habe mich gefragt, wie es wohl sein wird, wenn ich dann bei der A-Mannschaft ankomme.

DFB.de: Haben Sie schon mit Bundestrainer Joachim Löw gesprochen, seitdem Sie hier sind?

Herrmann: Ja, wir haben nach meiner Ankunft kurz gesprochen. Er ist ein Netter. (lacht)

DFB.de: Den Traum von der Nationalmannschaft hatten Sie wie viele Fußballer in Deutschland. In Ihrem Zimmer im Internat in Gladbach hing ein Poster vom A-Team.

Herrmann: Stimmt, auch bei meinen Eltern im Zimmer. Die Nationalmannschaft ist für mich der Traum schlechthin. Ich wollte früher immer Fußballprofi werden, das habe ich geschafft. Und dann will man natürlich auch den nächsten Schritt machen. Dass das jetzt wirklich passiert, ist für mich noch immer irgendwie unwirklich.

DFB.de: Wie haben Sie früher Länderspiele geschaut?

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Herrmann: Länderspieltage waren und sind Festtage. Ich habe absolut jedes Spiel geschaut, auch heute ist das noch so. Dass ich jetzt beim Team sein kann, ist für mich ein Riesenschritt. Meine Familie, mein Freunde, ganz viele Menschen freuen sich für mich mit. Ich spüre sehr viel Unterstützung, auch das genieße ich sehr.

DFB.de: In Gladbach haben Sie Marc-André ter Stegen und Marco Reus zum Nationalspieler werden sehen. Haben Sie die beiden gefragt, wie es beim DFB-Team so ist?

Herrmann: Na klar. Am meisten hat mich interessiert, wie das Training ist, wie das Tempo ist. Die beiden haben mir erzählt, dass es bei der Mannschaft super ist, dass sie von allen gut aufgenommen wurden. Und dass das Training dann doch noch mal eine andere Qualität hat als in der Bundesliga.

DFB.de: Wie sehr freuen Sie sich auf Ihr erstes Training im DFB-Team?

Herrmann: Unglaublich, ich kann es kaum erwarten. Es wird für mich eine super Erfahrung, mit so vielen Weltklassespielern auf dem Platz stehen zu dürfen.

DFB.de: Sie haben in vielen Juniorenmannschaften des DFB gespielt. Fühlen Sie sich dadurch gut auf das A-Team vorbereitet?

Herrmann: Auf jeden Fall. Es ist gut, dass ich schon in meiner Jugend Erfahrungen beim DFB gemacht habe. Natürlich sind die Dimensionen in der A-Mannschaft noch einmal anders, aber gerade durch die U 21 habe ich schon mal eine Ahnung davon bekommen können, was mich beim A-Team erwartet.

DFB.de: Ihr Traum von der Nationalmannschaft hat sich verwirklicht. Wie sehr träumen Sie jetzt von Brasilien und der WM 2014?

Herrmann: Das ist zu hoch gegriffen. Nur, weil ich einmal nachnominiert worden bin, fange ich nicht an zu spinnen. Ich bin mir sehr wohl bewusst, wie groß die Leistungsdichte in Deutschland ist. An Brasilien denke ich momentan noch gar nicht. Ich freue mich einfach, dass ich hier dabei bin und dass ich diese Erfahrung machen darf. Ich will so viel wie möglich mitnehmen, ich werde versuchen, die Zeit so intensiv wie möglich zu genießen.