Neuhaus und Meier: Erfolgreicher war keiner

Emotionen, Begeisterung, Spannung, Spaß, Qualität, Drama, Tradition - all das ist Fußball. Und: All das ist die 3. Liga. Die höchste Spielklasse des DFB ist in ihrer zehnte Saison. In seiner Jubiläumsserie erzählt DFB.de die "Geschichten aus zehn Jahren 3. Liga". Heute: die Rekordaufstiegstrainer Uwe Neuhaus und Norbert Meier.

Nein, viel besser kann eine Trainerbilanz nicht aussehen. Für zwei Spielzeiten arbeitete Uwe Neuhaus, aktuell Trainer in der 2. Bundesliga bei Dynamo Dresden, in der 3. Liga. Zweimal gewann wurde der 58-Jährige mit seinen Teams die Meisterschaft. Sowohl den 1. FC Union Berlin in der Drittliga-Premierensaison 2008/2009 als auch Dresden in der Spielzeit 2015/2016 führte Neuhaus als Spitzenreiter in das Unterhaus. Kurios: Beide Neuhaus-Teams belegten mit jeweils 78 Zählern Rang eins. Das macht einen Schnitt von beachtlichen 2,05 Punkten pro Spiel. Kein anderer Trainer in der Drittliga-Geschichte kommt bei dieser Anzahl an Partien auf einen ähnlichen Wert.

Am nächsten dran ist Norbert Meier, zuletzt für den Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern verantwortlich. Auch der 59-Jährige war gerade einmal zwei Spielzeiten lang in der 3. Liga tätig. Dabei holten seine Mannschaften Fortuna Düsseldorf (2008/2009) und Arminia Bielefeld (2014/2015) durchschnittlich 1,88 Punkte - und stiegen ebenfalls jeweils direkt auf. Düsseldorf (69 Punkte) war hinter Union Berlin Vizemeister geworden, Bielefeld (74) 2014/2015 Meister. Eines hat Meier seinem Kollegen Neuhaus allerdings voraus: Im Jahr 2012 führte er die Düsseldorfer Fortuna auch noch in die Bundesliga.

Neuhaus: Erster Drittligameister mit Union Berlin

Das erste Drittligaspiel überhaupt für Uwe Neuhaus und den 1. FC Union Berlin endete zu Beginn der 2008/2009 mit einem 1:2 bei der U 23 des FC Bayern München. Im Anschluss daran blieben die Hauptstädter zwölfmal unbesiegt und setzten sich in der Spitzengruppe fest. Ab dem 21. Spieltag gab es dann nur noch die "Eisernen" als Tabellenführer. Obwohl Union die Heimspiele damals im ungeliebten Jahn-Sportpark - die "Alte Försterei" wurde umgebaut - austragen musste, kassierten die Berliner nur eine Heimniederlage (0:1 gegen die SpVgg Unterhaching).

"Die Unterstützung im Jahn-Sportpark ist sicher nicht zu vergleichen mit der 'Alten Försterei', zumal einige Fans gar nicht zu den Heimspielen gekommen sind", so Neuhaus damals. "Insgesamt aber haben wir die Situation gut angenommen. Denn der gepflegte Platz im Jahn-Sportpark kommt unserem Spiel durchaus entgegen."

Dominanz mit Dynamo Dresden

"Zwei, drei, eins... meins!" Unter dieses Motto kann man die zweite Saison von Uwe Neuhaus in Liga drei mit Dynamo Dresden stellen. Am 1. Spieltag (4:1 gegen die U 23 des VfB Stuttgart) war die Mannschaft von Neuhaus Zweiter, am 2. Spieltag (1:1 bei den Würzburger Kickers) Dritter und nach dem 3. Spieltag (3:1 gegen "Drittliga-Dino" Rot-Weiß Erfurt) Erster. Dabei blieb es die gesamte restliche Saison. Acht Punkte lag Dynamo am Ende vor dem zweitplatzierten FC Erzgebirge Aue, sogar 14 vor dem späteren Überraschungsaufsteiger Würzburger Kickers.

"Vom ersten Training an war eine große Begeisterung zu spüren. Was Bereitschaft und Mentalität angeht, hat die Truppe von Beginn an alles investiert", sagt Neuhaus, der Dynamo nach einem Jahr Pause (nach zuvor sieben Spielzeiten bei Union Berlin) übernommen hatte, im Interview mit DFB.de. "Die Erfolge waren hart erarbeitet. Hinzu kam, dass wir gerade in der Anfangsphase einige Partien in der Schlussphase noch drehen konnten. Dadurch ist das Selbstvertrauen immer weiter gewachsen."

Lambertz erfolgreich unter Neuhaus und Meier

Einer seiner Führungsspieler im Aufstiegsjahr war Kult-Kicker Andreas "Lumpi" Lambertz. Eben jener Andreas Lambertz spielte auch und gerade für Fortuna Düsseldorf eine ganz besondere Rolle. Der 33-jährige Mittelfeldspieler ist der erste und bis heute einzige Spieler in Deutschland, der von der vierthöchsten Spielklasse mit demselben Verein den Durchmarsch bis in die Bundesliga geschafft hat.

In der Saison 2008/2009 war unter Trainer Norbert Meier zunächst der Sprung von der 3. in die 2. Bundesliga gelungen. Mit 69 Punkten belegten die Rheinländer damals Rang zwei, neun Zähler hinter Meister Union Berlin und einen Punkt vor dem drittplatzierten SC Paderborn 07. Am 38. und damit letzten Spieltag machte die Fortuna Rang zwei dank eines 1:0-Heimsieges gegen die U 23 des SV Werder Bremen perfekt. Die Zuschauerzahl: 50.095! Das ist bis heute Drittliga-Rekord.

Für Ex-Nationalspieler Meier, der die Fortuna am 1. Januar 2008 übernommen hatte, war es im zweiten Anlauf der erste Zweitligaaufstieg mit der Fortuna. In der Premierensaison hatte es in der damals noch zweigleisigen Regionalliga als Drittplatzierter knapp nicht gereicht. So gelang "nur" die Qualifikation für die 3. Liga. Dort aber feierten die NRW-Landeshauptstädter gleich in der ersten Saison den Aufstieg. Der größte Coup gelang dann 2012 mit der Rückkehr in die Bundesliga in zwei hochdramatischen Relegationsspielen gegen Hertha BSC. Meier blieb bis zum sofortigen Wiederabstieg 2013 als Trainer in Düsseldorf tätig.

Meier mit Bielefeld: Meister in 3. Liga und ins Pokalhalbfinale

Im Februar 2014 wurde der Ex-Profi dann beim damaligen Zweitligisten Arminia Bielefeld vorgestellt. Den Abstieg konnte er nicht verhindern. In der Relegation scheiterten die Ostwestfalen trotz eines 3:1-Auswärtssieges im Hinspiel beim SV Darmstadt 98 noch durch eine 2:4-Heimniederlage nach Verlängerung im Rückspiel. Trainer Meier blieb jedoch auf der "Alm" - und führte die Arminia nicht nur zur Meisterschaft in der 3. Liga, sondern auch ins Halbfinale um den DFB-Pokal.

Norbert Meier, der auch zum Trainer der Saison in der 3. Liga gewählt wurde, sagte damals gegenüber DFB.de: "Als ich im Februar 2014 bei Arminia angefangen habe, waren nur noch elf Spiele zu absolvieren. Dass wir in der Kürze der Zeit zumindest noch die Relegation erreicht hatten, war gar nicht so schlecht. Nach dem dramatischen Abstieg waren Verein und Trainer schnell von der Fortführung der Zusammenarbeit überzeugt. In nur drei Wochen haben wir ein neues Team zusammengestellt und dieses Produkt konnte sich durchaus sehen lassen."

[mspw]

Emotionen, Begeisterung, Spannung, Spaß, Qualität, Drama, Tradition - all das ist Fußball. Und: All das ist die 3. Liga. Die höchste Spielklasse des DFB ist in ihrer zehnte Saison. In seiner Jubiläumsserie erzählt DFB.de die "Geschichten aus zehn Jahren 3. Liga". Heute: die Rekordaufstiegstrainer Uwe Neuhaus und Norbert Meier.

Nein, viel besser kann eine Trainerbilanz nicht aussehen. Für zwei Spielzeiten arbeitete Uwe Neuhaus, aktuell Trainer in der 2. Bundesliga bei Dynamo Dresden, in der 3. Liga. Zweimal gewann wurde der 58-Jährige mit seinen Teams die Meisterschaft. Sowohl den 1. FC Union Berlin in der Drittliga-Premierensaison 2008/2009 als auch Dresden in der Spielzeit 2015/2016 führte Neuhaus als Spitzenreiter in das Unterhaus. Kurios: Beide Neuhaus-Teams belegten mit jeweils 78 Zählern Rang eins. Das macht einen Schnitt von beachtlichen 2,05 Punkten pro Spiel. Kein anderer Trainer in der Drittliga-Geschichte kommt bei dieser Anzahl an Partien auf einen ähnlichen Wert.

Am nächsten dran ist Norbert Meier, zuletzt für den Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern verantwortlich. Auch der 59-Jährige war gerade einmal zwei Spielzeiten lang in der 3. Liga tätig. Dabei holten seine Mannschaften Fortuna Düsseldorf (2008/2009) und Arminia Bielefeld (2014/2015) durchschnittlich 1,88 Punkte - und stiegen ebenfalls jeweils direkt auf. Düsseldorf (69 Punkte) war hinter Union Berlin Vizemeister geworden, Bielefeld (74) 2014/2015 Meister. Eines hat Meier seinem Kollegen Neuhaus allerdings voraus: Im Jahr 2012 führte er die Düsseldorfer Fortuna auch noch in die Bundesliga.

Neuhaus: Erster Drittligameister mit Union Berlin

Das erste Drittligaspiel überhaupt für Uwe Neuhaus und den 1. FC Union Berlin endete zu Beginn der 2008/2009 mit einem 1:2 bei der U 23 des FC Bayern München. Im Anschluss daran blieben die Hauptstädter zwölfmal unbesiegt und setzten sich in der Spitzengruppe fest. Ab dem 21. Spieltag gab es dann nur noch die "Eisernen" als Tabellenführer. Obwohl Union die Heimspiele damals im ungeliebten Jahn-Sportpark - die "Alte Försterei" wurde umgebaut - austragen musste, kassierten die Berliner nur eine Heimniederlage (0:1 gegen die SpVgg Unterhaching).

"Die Unterstützung im Jahn-Sportpark ist sicher nicht zu vergleichen mit der 'Alten Försterei', zumal einige Fans gar nicht zu den Heimspielen gekommen sind", so Neuhaus damals. "Insgesamt aber haben wir die Situation gut angenommen. Denn der gepflegte Platz im Jahn-Sportpark kommt unserem Spiel durchaus entgegen."

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Dominanz mit Dynamo Dresden

"Zwei, drei, eins... meins!" Unter dieses Motto kann man die zweite Saison von Uwe Neuhaus in Liga drei mit Dynamo Dresden stellen. Am 1. Spieltag (4:1 gegen die U 23 des VfB Stuttgart) war die Mannschaft von Neuhaus Zweiter, am 2. Spieltag (1:1 bei den Würzburger Kickers) Dritter und nach dem 3. Spieltag (3:1 gegen "Drittliga-Dino" Rot-Weiß Erfurt) Erster. Dabei blieb es die gesamte restliche Saison. Acht Punkte lag Dynamo am Ende vor dem zweitplatzierten FC Erzgebirge Aue, sogar 14 vor dem späteren Überraschungsaufsteiger Würzburger Kickers.

"Vom ersten Training an war eine große Begeisterung zu spüren. Was Bereitschaft und Mentalität angeht, hat die Truppe von Beginn an alles investiert", sagt Neuhaus, der Dynamo nach einem Jahr Pause (nach zuvor sieben Spielzeiten bei Union Berlin) übernommen hatte, im Interview mit DFB.de. "Die Erfolge waren hart erarbeitet. Hinzu kam, dass wir gerade in der Anfangsphase einige Partien in der Schlussphase noch drehen konnten. Dadurch ist das Selbstvertrauen immer weiter gewachsen."

Lambertz erfolgreich unter Neuhaus und Meier

Einer seiner Führungsspieler im Aufstiegsjahr war Kult-Kicker Andreas "Lumpi" Lambertz. Eben jener Andreas Lambertz spielte auch und gerade für Fortuna Düsseldorf eine ganz besondere Rolle. Der 33-jährige Mittelfeldspieler ist der erste und bis heute einzige Spieler in Deutschland, der von der vierthöchsten Spielklasse mit demselben Verein den Durchmarsch bis in die Bundesliga geschafft hat.

In der Saison 2008/2009 war unter Trainer Norbert Meier zunächst der Sprung von der 3. in die 2. Bundesliga gelungen. Mit 69 Punkten belegten die Rheinländer damals Rang zwei, neun Zähler hinter Meister Union Berlin und einen Punkt vor dem drittplatzierten SC Paderborn 07. Am 38. und damit letzten Spieltag machte die Fortuna Rang zwei dank eines 1:0-Heimsieges gegen die U 23 des SV Werder Bremen perfekt. Die Zuschauerzahl: 50.095! Das ist bis heute Drittliga-Rekord.

Für Ex-Nationalspieler Meier, der die Fortuna am 1. Januar 2008 übernommen hatte, war es im zweiten Anlauf der erste Zweitligaaufstieg mit der Fortuna. In der Premierensaison hatte es in der damals noch zweigleisigen Regionalliga als Drittplatzierter knapp nicht gereicht. So gelang "nur" die Qualifikation für die 3. Liga. Dort aber feierten die NRW-Landeshauptstädter gleich in der ersten Saison den Aufstieg. Der größte Coup gelang dann 2012 mit der Rückkehr in die Bundesliga in zwei hochdramatischen Relegationsspielen gegen Hertha BSC. Meier blieb bis zum sofortigen Wiederabstieg 2013 als Trainer in Düsseldorf tätig.

Meier mit Bielefeld: Meister in 3. Liga und ins Pokalhalbfinale

Im Februar 2014 wurde der Ex-Profi dann beim damaligen Zweitligisten Arminia Bielefeld vorgestellt. Den Abstieg konnte er nicht verhindern. In der Relegation scheiterten die Ostwestfalen trotz eines 3:1-Auswärtssieges im Hinspiel beim SV Darmstadt 98 noch durch eine 2:4-Heimniederlage nach Verlängerung im Rückspiel. Trainer Meier blieb jedoch auf der "Alm" - und führte die Arminia nicht nur zur Meisterschaft in der 3. Liga, sondern auch ins Halbfinale um den DFB-Pokal.

Norbert Meier, der auch zum Trainer der Saison in der 3. Liga gewählt wurde, sagte damals gegenüber DFB.de: "Als ich im Februar 2014 bei Arminia angefangen habe, waren nur noch elf Spiele zu absolvieren. Dass wir in der Kürze der Zeit zumindest noch die Relegation erreicht hatten, war gar nicht so schlecht. Nach dem dramatischen Abstieg waren Verein und Trainer schnell von der Fortführung der Zusammenarbeit überzeugt. In nur drei Wochen haben wir ein neues Team zusammengestellt und dieses Produkt konnte sich durchaus sehen lassen."

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