„Neues“ Ehrenamt im Fußball

Wie sieht es heute aus und wie kann es gestaltet werden?

In der modernen Gesellschaft vollzieht sich ein Strukturwandel des Ehrenamtes: „Den „typischen“ Ehrenamtlern der älteren Generation ist eine Generation gefolgt, "die andere Motivstrukturen, Erwartungen und Kapazitäten an Zeit und Arbeitskraft hinsichtlich eines Ehrenamtes besitzt“, erläuterte Prof. Dr. Sebastian Braun auf dem Amateurfußballkongress 2012, „die Vereine müssen Gelegenheitsstrukturen und Rahmenbedingungen schaffen, damit sich die Menschen dennoch engagieren.“ Es ist vom sogenannten „Neuen Ehrenamt“ die Rede: 

Strukturwandel des Ehrenamtes – charakteristische Merkmale

„Altes“ Ehrenamt„Neues“ Ehrenamt
dauerhafte Verbindung an den Fußballvereinzeitlich und sachlich begrenztes Engagement (z.T. projektbezogen)
Längerfristige Karriere im Ehrenamt („Ochsentour“)Biografische Passung, d.h. Anpassung an Lebenssituation (Studium, Beruf usw.)
selbstloses Handeln, Aufopferung und Fürsorge (Verpflichtungsgefühl)verstärkt eigene Interessen (Selbstverwirklichung, Netzwerkbildung, Qualifizierung)
unentgeltlichHonorartätigkeit, Aufwandsentschädigung
„Laientätigkeit“ (Handeln aus Erfahrung)gezielter Erwerb von Qualifikationen, Kompetenzentwicklung, ausbildungsorientiert

Nun ist der Fußball im Kern traditionell, man denkt, plant und organisiert in der Zeiteinheit „Saison“. Das heißt, die Ausübung bestimmter Tätigkeiten wie ein Traineramt erfordern sinnvollerweise eine Bindung des Engagierten zumindest für den Zeitraum eines Jahres. Die Logik des Spielbetriebes gibt gewissermaßen die Rahmenbedingungen vor, inwieweit ein Amt zeitlich oder sachlich begrenzt werden kann. Aufgabenteilungen und individuelle Selbstentfaltungsspielräume beispielsweise sind aber in vielerlei Hinsicht durchaus denkbar.

Wesentliche Entwicklungsbausteine des „Neuen Ehrenamtes“

Vereine sind deshalb gut beraten, wenn Sie bei der Gewinnung neuer Ehrenamtlicher die wesentlichen Entwicklungsbausteine des „Neuen Ehrenamts“ berücksichtigen. Das öffnet die Tür für neue Zielgruppen und macht den Verein fit für die Zukunft.

  • Quereinstieg statt „Ochsentour“ und „Stallgeruch“, gerade wenn bereits Fachqualifikationen vorliegen
  • Engagement verschiedener und gerade unterrepräsentierter Zielgruppen (Frauen, Migranten, Jugendliche usw.) auch in den Medien sichtbar machen, um Vorbilder zu schaffen
  • Wertschätzung und Respekt demonstrieren, auch öffentlich eine Anerkennungskultur fördern
  • Qualifizierungsangebote
  • Flexibilisierung der Amtsanforderungen (zeitlich und inhaltlich), Aufgabenteilung
  • Eigenverantwortung ermöglichen, Ämterprofile soweit möglich gemeinsam mit Kandidaten abstimmen und „individualisieren“
  • Angemessene Aufwandsentschädigungen
[gk]

[bild1]Wie sieht es heute aus und wie kann es gestaltet werden?

In der modernen Gesellschaft vollzieht sich ein Strukturwandel des Ehrenamtes: „Den „typischen“ Ehrenamtlern der älteren Generation ist eine Generation gefolgt, "die andere Motivstrukturen, Erwartungen und Kapazitäten an Zeit und Arbeitskraft hinsichtlich eines Ehrenamtes besitzt“, erläuterte Prof. Dr. Sebastian Braun auf dem Amateurfußballkongress 2012, „die Vereine müssen Gelegenheitsstrukturen und Rahmenbedingungen schaffen, damit sich die Menschen dennoch engagieren.“ Es ist vom sogenannten „Neuen Ehrenamt“ die Rede: 

Strukturwandel des Ehrenamtes – charakteristische Merkmale

„Altes“ Ehrenamt„Neues“ Ehrenamt
dauerhafte Verbindung an den Fußballvereinzeitlich und sachlich begrenztes Engagement (z.T. projektbezogen)
Längerfristige Karriere im Ehrenamt („Ochsentour“)Biografische Passung, d.h. Anpassung an Lebenssituation (Studium, Beruf usw.)
selbstloses Handeln, Aufopferung und Fürsorge (Verpflichtungsgefühl)verstärkt eigene Interessen (Selbstverwirklichung, Netzwerkbildung, Qualifizierung)
unentgeltlichHonorartätigkeit, Aufwandsentschädigung
„Laientätigkeit“ (Handeln aus Erfahrung)gezielter Erwerb von Qualifikationen, Kompetenzentwicklung, ausbildungsorientiert

Nun ist der Fußball im Kern traditionell, man denkt, plant und organisiert in der Zeiteinheit „Saison“. Das heißt, die Ausübung bestimmter Tätigkeiten wie ein Traineramt erfordern sinnvollerweise eine Bindung des Engagierten zumindest für den Zeitraum eines Jahres. Die Logik des Spielbetriebes gibt gewissermaßen die Rahmenbedingungen vor, inwieweit ein Amt zeitlich oder sachlich begrenzt werden kann. Aufgabenteilungen und individuelle Selbstentfaltungsspielräume beispielsweise sind aber in vielerlei Hinsicht durchaus denkbar.

Wesentliche Entwicklungsbausteine des „Neuen Ehrenamtes“

Vereine sind deshalb gut beraten, wenn Sie bei der Gewinnung neuer Ehrenamtlicher die wesentlichen Entwicklungsbausteine des „Neuen Ehrenamts“ berücksichtigen. Das öffnet die Tür für neue Zielgruppen und macht den Verein fit für die Zukunft.

  • Quereinstieg statt „Ochsentour“ und „Stallgeruch“, gerade wenn bereits Fachqualifikationen vorliegen
  • Engagement verschiedener und gerade unterrepräsentierter Zielgruppen (Frauen, Migranten, Jugendliche usw.) auch in den Medien sichtbar machen, um Vorbilder zu schaffen
  • Wertschätzung und Respekt demonstrieren, auch öffentlich eine Anerkennungskultur fördern
  • Qualifizierungsangebote
  • Flexibilisierung der Amtsanforderungen (zeitlich und inhaltlich), Aufgabenteilung
  • Eigenverantwortung ermöglichen, Ämterprofile soweit möglich gemeinsam mit Kandidaten abstimmen und „individualisieren“
  • Angemessene Aufwandsentschädigungen