Neuer: "Wir wollten etwas gutmachen"

Mit dem 2:0 gegen Borussia Mönchengladbach im Topspiel des 8. Spieltags der Bundesliga hat Bayern München seine kleine Schwächephase von zwei sieglosen Ligaspielen in Folge beendet. Weltmeister Manuel Neuer bekam nicht viel zu tun und blieb problemlos ohne Gegentor. DFB.de war in der Mixed Zone dabei und sprach mit dem Torhüter.

Frage: Herr Neuer, nach zuletzt zwei Unentschieden in der Bundesliga haben Ihre Bayern heute die Gladbacher dominiert, ein souveränes 2:0 herausgespielt. Rundum zufrieden?

Manuel Neuer: Wir wollten etwas gutmachen, haben eine gute, eine konzentrierte Leistung gezeigt und unser Spiel heute auch durchgezogen. Zuletzt bei unseren Unentschieden gegen Köln und auswärts in Frankfurt hat man gesehen, was nach einer Führung von uns passieren kann. Da dürfen wir nicht einfach so weiterspielen und uns sagen, da passiert schon nichts mehr. Wir können nicht den Ball hin und her spielen, nur ein vernünftiges Positionsspiel betreiben und hoffen, dass der Gegner irgendwann nachlassen und aufgeben wird – das ist nicht so in der Bundesliga.

Frage: Was speziell hat Ihre Mannschaft besser gemacht als zuletzt?

Neuer: Es waren immer sehr enge Spiele gegen Gladbach, wir haben uns da zuletzt sehr schwer getan. Wir haben sehr gut angefangen, vor allem in der ersten Halbzeit haben wir es gut zuende gespielt. Es war wichtig, dass wir nicht nachlassen und den Gladbachern zeigen, dass hier nichts zu holen ist. Ich denke, das haben wir in der ersten Halbzeit auch konsequent bis zur letzten Minute getan. In der zweiten Halbzeit haben wir dann die Kontrolle bewahrt. Das war heute die Hauptsache. Mit solch einem Ergebnis in die Halbzeit zu gehen, ist dann natürlich entscheidend.

Frage: Die Gladbacher hatten durch das konsequente Angriffspressing kaum Luft zum Atmen.

Neuer: Wir haben vorne früh attackiert, haben die Abwehr nachgeschoben. So konnte das Mittelfeld zusätzlich Druck machen auf die Gladbacher. Es war immer das Gefühl vorhanden: Wenn der eine nicht hinkommt, ist der andere da. Das war ganz wichtig für uns, dass die Abstände stimmen und nicht zu groß sind. Dann kann man sich gegenseitig besser helfen.

Frage: Trainer Carlo Ancelotti hatte die Einstellung und die Haltung der Mannschaft nach dem 2:2 in Frankfurt kritisiert.

Neuer: Wir sind selbst unsere größten Kritiker, waren nicht zufrieden damit, wie wir aufgetreten sind. Auch nicht mit einem Unentschieden gegen Köln und in Frankfurt. Wir wissen selbst, dass unsere Leistung in Frankfurt unter aller Kanone war. Da hätte der Trainer gar nichts sagen müssen, wir nehmen uns da selbst in die Verantwortung. Wir haben mit Eindhoven und Gladbach nun zwei gute Spiele gemacht, sind wieder im Soll.

Frage: Bekommen die Feldspieler unter Carlo Ancelotti mehr Freiheiten?

Neuer: Wir haben drei Jahre mit Pep Guardiola zusammen gearbeitet und fangen jetzt gerade an, den Trainer zu verstehen. Trotzdem ist es wichtig, dass gerade im Defensivverhalten Automatismen funktionieren. Die Schwächen haben wir in der Vergangenheit ja gesehen. Daran müssen wir jeden Tag arbeiten.

Frage: Ingolstadt hat mit dem 3:3 den Dortmundern zwei Punkte abgenommen. Hat die Mannschaft das Ergebnis vom Nachmittag zusätzlich motiviert?

Neuer: Eigentlich nicht. Das war für uns wirklich nebensächlich. Für uns war wichtig, dass wir heute in der Bundesliga wieder eine gute Leistung zeigen.

Frage: War es Bayerns beste Saisonleistung in der Bundesliga?

Neuer: Ja.

Frage: Die erste Halbzeit war die Zeit der Südamerikaner: Der Chilene Arturo Vidal köpft das 1:0, der Brasilianer Douglas Costa macht das zweite Tor.

Neuer: Nicht nur die beiden. "Rafa" (Spitzname für Rafinha, Anm. d.Red.) ist auch ein Deutscher jetzt. Auf dem Platz habe ich zwischendrin mal überlegt, welche Deutsche heute spielen, dann ist mir Rafa eingefallen (lacht).

Frage: Wie fanden Sie den Torjubel von Costa, der sich von Freunden auf der Haupttribüne ein Handy geschnappt hat und für ein Selfie posierte?

Neuer: Gut, dass er ein Tor erzielt hat. Aber er sollte das lieber nach dem Spiel machen, weil wir zuletzt ja gemerkt haben, dass man Führungen auch mal aus der Hand geben kann und dann enttäuscht ist. Zum Glück haben wir heute 2:0 gewonnen, also ist es okay. Denn wenn wir am Ende doch Punkte liegen lassen, darf das nicht passieren.

Frage: Am Mittwoch geht es im DFB-Pokal in der Allianz Arena gegen den FC Augsburg. Ein gefährlicher Gegner oder eine locker zu nehmende Hürde?

Neuer: Wir wissen, dass es im Pokalspiel gegen Augsburg wieder um alles geht, es ist ein K.o.-Spiel. In den Jahren haben wir, auch im Pokal, oft gegen die Augsburger gespielt – es war nicht immer ein Vergnügen, gerade auswärts haben wir uns sehr schwer getan. Sie werden uns alles abverlangen.

Aufgezeichnet von DFB.de.

[pst]

Mit dem 2:0 gegen Borussia Mönchengladbach im Topspiel des 8. Spieltags der Bundesliga hat Bayern München seine kleine Schwächephase von zwei sieglosen Ligaspielen in Folge beendet. Weltmeister Manuel Neuer bekam nicht viel zu tun und blieb problemlos ohne Gegentor. DFB.de war in der Mixed Zone dabei und sprach mit dem Torhüter.

Frage: Herr Neuer, nach zuletzt zwei Unentschieden in der Bundesliga haben Ihre Bayern heute die Gladbacher dominiert, ein souveränes 2:0 herausgespielt. Rundum zufrieden?

Manuel Neuer: Wir wollten etwas gutmachen, haben eine gute, eine konzentrierte Leistung gezeigt und unser Spiel heute auch durchgezogen. Zuletzt bei unseren Unentschieden gegen Köln und auswärts in Frankfurt hat man gesehen, was nach einer Führung von uns passieren kann. Da dürfen wir nicht einfach so weiterspielen und uns sagen, da passiert schon nichts mehr. Wir können nicht den Ball hin und her spielen, nur ein vernünftiges Positionsspiel betreiben und hoffen, dass der Gegner irgendwann nachlassen und aufgeben wird – das ist nicht so in der Bundesliga.

Frage: Was speziell hat Ihre Mannschaft besser gemacht als zuletzt?

Neuer: Es waren immer sehr enge Spiele gegen Gladbach, wir haben uns da zuletzt sehr schwer getan. Wir haben sehr gut angefangen, vor allem in der ersten Halbzeit haben wir es gut zuende gespielt. Es war wichtig, dass wir nicht nachlassen und den Gladbachern zeigen, dass hier nichts zu holen ist. Ich denke, das haben wir in der ersten Halbzeit auch konsequent bis zur letzten Minute getan. In der zweiten Halbzeit haben wir dann die Kontrolle bewahrt. Das war heute die Hauptsache. Mit solch einem Ergebnis in die Halbzeit zu gehen, ist dann natürlich entscheidend.

Frage: Die Gladbacher hatten durch das konsequente Angriffspressing kaum Luft zum Atmen.

Neuer: Wir haben vorne früh attackiert, haben die Abwehr nachgeschoben. So konnte das Mittelfeld zusätzlich Druck machen auf die Gladbacher. Es war immer das Gefühl vorhanden: Wenn der eine nicht hinkommt, ist der andere da. Das war ganz wichtig für uns, dass die Abstände stimmen und nicht zu groß sind. Dann kann man sich gegenseitig besser helfen.

Frage: Trainer Carlo Ancelotti hatte die Einstellung und die Haltung der Mannschaft nach dem 2:2 in Frankfurt kritisiert.

Neuer: Wir sind selbst unsere größten Kritiker, waren nicht zufrieden damit, wie wir aufgetreten sind. Auch nicht mit einem Unentschieden gegen Köln und in Frankfurt. Wir wissen selbst, dass unsere Leistung in Frankfurt unter aller Kanone war. Da hätte der Trainer gar nichts sagen müssen, wir nehmen uns da selbst in die Verantwortung. Wir haben mit Eindhoven und Gladbach nun zwei gute Spiele gemacht, sind wieder im Soll.

Frage: Bekommen die Feldspieler unter Carlo Ancelotti mehr Freiheiten?

Neuer: Wir haben drei Jahre mit Pep Guardiola zusammen gearbeitet und fangen jetzt gerade an, den Trainer zu verstehen. Trotzdem ist es wichtig, dass gerade im Defensivverhalten Automatismen funktionieren. Die Schwächen haben wir in der Vergangenheit ja gesehen. Daran müssen wir jeden Tag arbeiten.

###more###

Frage: Ingolstadt hat mit dem 3:3 den Dortmundern zwei Punkte abgenommen. Hat die Mannschaft das Ergebnis vom Nachmittag zusätzlich motiviert?

Neuer: Eigentlich nicht. Das war für uns wirklich nebensächlich. Für uns war wichtig, dass wir heute in der Bundesliga wieder eine gute Leistung zeigen.

Frage: War es Bayerns beste Saisonleistung in der Bundesliga?

Neuer: Ja.

Frage: Die erste Halbzeit war die Zeit der Südamerikaner: Der Chilene Arturo Vidal köpft das 1:0, der Brasilianer Douglas Costa macht das zweite Tor.

Neuer: Nicht nur die beiden. "Rafa" (Spitzname für Rafinha, Anm. d.Red.) ist auch ein Deutscher jetzt. Auf dem Platz habe ich zwischendrin mal überlegt, welche Deutsche heute spielen, dann ist mir Rafa eingefallen (lacht).

Frage: Wie fanden Sie den Torjubel von Costa, der sich von Freunden auf der Haupttribüne ein Handy geschnappt hat und für ein Selfie posierte?

Neuer: Gut, dass er ein Tor erzielt hat. Aber er sollte das lieber nach dem Spiel machen, weil wir zuletzt ja gemerkt haben, dass man Führungen auch mal aus der Hand geben kann und dann enttäuscht ist. Zum Glück haben wir heute 2:0 gewonnen, also ist es okay. Denn wenn wir am Ende doch Punkte liegen lassen, darf das nicht passieren.

Frage: Am Mittwoch geht es im DFB-Pokal in der Allianz Arena gegen den FC Augsburg. Ein gefährlicher Gegner oder eine locker zu nehmende Hürde?

Neuer: Wir wissen, dass es im Pokalspiel gegen Augsburg wieder um alles geht, es ist ein K.o.-Spiel. In den Jahren haben wir, auch im Pokal, oft gegen die Augsburger gespielt – es war nicht immer ein Vergnügen, gerade auswärts haben wir uns sehr schwer getan. Sie werden uns alles abverlangen.

Aufgezeichnet von DFB.de.

###more###