Neuer: "Viele freuen sich, dass ich zurückkomme"

Für viele ist der der weltbeste Torhüter, in Deutschland ist er die Nummer eins. Am Sonntag (ab 17.30 Uhr, live bei Sky) spielt Manuel Neuer mit dem FC Bayern in Gelsenkirchen - für den 25-Jährigen kein Spiel wie jedes andere.

In Gelsenkirchen ist er aufgewachsen, auf Schalke wurde er erst Bundesligaprofi und schließlich Nationalspieler. Vor der Rückkehr hat er im DFB.de-Interview mit Redakteur Steffen Lüdeke über die besondere Bedeutung der Partie gesprochen.

DFB.de: Herr Neuer, am Sonntag auf Schalke - was für einen Empfang erwarten Sie in der alten Heimat?

Manuel Neuer: Für mich ist wichtig, was auf dem Platz passiert. Wie sich die Zuschauer in der Veltins-Arena verhalten, kann ich nicht vorhersagen. Viele Fans werden sich freuen, dass ich zurückkomme, obwohl ich dann ein anderes Trikot anhaben werde. Der Empfang mit der Nationalmannschaft beim Spiel gegen Österreich war sehr positiv. Aber mir ist auch klar, dass die Situation eine andere ist, wenn ich als Bayern-Spieler dort erscheine. Dennoch hoffe ich, dass der Großteil der Fans mich positiv empfangen wird.

DFB.de: Wie schwer wird es Ihnen fallen, die Reaktionen der Fans auszublenden?

Neuer: Natürlich werde ich einige der Reaktionen mitbekommen. Aber wenn der Schiedsrichter das Spiel anpfeift, liegt meine Konzentration einzig auf dem Spiel. Ich habe auch schon bei einigen Partien in der Vergangenheit gezeigt, bei den Derbies in Dortmund beispielsweise, dass ich in der Lage bin, das Drumherum auszublenden.

DFB.de: Ihr Wechsel nach München wurde von einer kleinen Gruppe von Bayern-Fans kritisiert. Wie würden Sie Ihr Verhältnis zu den Fans in München derzeit beschreiben: Fühlen Sie sich voll akzeptiert?

Neuer: Ja. Ich fühle mich beim FC Bayern total integriert. Die Reaktionen der Fans sind absolut positiv. Wenn wir nach den Spielen in die Fankurve gehen, bin ich immer dabei.



[bild1]

Für viele ist der der weltbeste Torhüter, in Deutschland ist er die Nummer eins. Am Sonntag (ab 17.30 Uhr, live bei Sky) spielt Manuel Neuer mit dem FC Bayern in Gelsenkirchen - für den 25-Jährigen kein Spiel wie jedes andere.

In Gelsenkirchen ist er aufgewachsen, auf Schalke wurde er erst Bundesligaprofi und schließlich Nationalspieler. Vor der Rückkehr hat er im DFB.de-Interview mit Redakteur Steffen Lüdeke über die besondere Bedeutung der Partie gesprochen.

DFB.de: Herr Neuer, am Sonntag auf Schalke - was für einen Empfang erwarten Sie in der alten Heimat?

Manuel Neuer: Für mich ist wichtig, was auf dem Platz passiert. Wie sich die Zuschauer in der Veltins-Arena verhalten, kann ich nicht vorhersagen. Viele Fans werden sich freuen, dass ich zurückkomme, obwohl ich dann ein anderes Trikot anhaben werde. Der Empfang mit der Nationalmannschaft beim Spiel gegen Österreich war sehr positiv. Aber mir ist auch klar, dass die Situation eine andere ist, wenn ich als Bayern-Spieler dort erscheine. Dennoch hoffe ich, dass der Großteil der Fans mich positiv empfangen wird.

DFB.de: Wie schwer wird es Ihnen fallen, die Reaktionen der Fans auszublenden?

Neuer: Natürlich werde ich einige der Reaktionen mitbekommen. Aber wenn der Schiedsrichter das Spiel anpfeift, liegt meine Konzentration einzig auf dem Spiel. Ich habe auch schon bei einigen Partien in der Vergangenheit gezeigt, bei den Derbies in Dortmund beispielsweise, dass ich in der Lage bin, das Drumherum auszublenden.

DFB.de: Ihr Wechsel nach München wurde von einer kleinen Gruppe von Bayern-Fans kritisiert. Wie würden Sie Ihr Verhältnis zu den Fans in München derzeit beschreiben: Fühlen Sie sich voll akzeptiert?

Neuer: Ja. Ich fühle mich beim FC Bayern total integriert. Die Reaktionen der Fans sind absolut positiv. Wenn wir nach den Spielen in die Fankurve gehen, bin ich immer dabei.

DFB.de: Auf Schalke sind einige der Meinung, dass Sie in Gelsenkirchen zum Idol hätten werden können. Warum haben Sie diese Chance nicht genutzt?

Neuer: Ich glaube, dass ich auf Schalke für einige Menschen ein Idol war. Viele Kinder dort haben mein Trikot angehabt. Ich sehe es also nicht so, dass ich eine Chance ausgelassen hätte. Vor allem habe ich eine andere Chance genutzt: die zu einem größeren Verein zu gehen, der immer sehr erfolgreich Fußball gespielt hat. Außerdem wollte ich mich persönlich weiterentwickeln, wollte auf eigenen Füßen stehen. Deswegen habe ich für mich einen Schnitt gemacht. Man kann meine Situation mit der eines Studenten vergleichen, der erfolgreich seinen Abschluss gemacht hat und dem mit einem guten Jobangebot die Chance gegeben wurde, ein neues Leben zu beginnen und mal etwas anderes zu sehen.

DFB.de: Das Ruhrgebiet vermissen Sie nicht?

Neuer: Doch. Ich vermisse viele Menschen auf Schalke, auch meine Teamkollegen von damals. Aber auch in München arbeite ich mit vielen tollen Menschen zusammen, auch außerhalb des FC Bayern komme ich mit den Münchnern wirklich gut zurecht. Wichtig ist für mich außerdem, dass ich auch weiterhin zu meinen Freunden in Gelsenkirchen Kontakt habe. Und dies ist der Fall. Die Freundschaften sind nicht abgerissen.

[bild2]

DFB.de: Wie werden sich Ihre Freunde und Ihre Familie am Sonntag verhalten? Sind sie dann Schalke-Fans, Bayern-Fans oder Neuer-Fans?

Neuer: Teilweise werden Sie auf jeden Fall Schalke-Fans sein. Aber natürlich sind sie auch für mich. Und wenn wir gewinnen, freuen sie sich dann automatisch auch für Bayern München. Sie haben es am Sonntag also auch nicht einfach.

DFB.de: Sie treffen dann auf viele Spieler, die Sie aus Ihrer Schalke-Zeit gut kennen. Ist dies ein Vorteil für Sie, weil Sie wissen, was Raul und Huntelaar vor dem Tor anstellen?

Neuer: Für mich ist es ein Vorteil zu wissen, wie die Offensivabteilung von Schalke tickt und welche Angriffsschemata es gibt. Ich kann da meinen Vorderleuten helfen, ihnen vorab einige Informationen geben und Dinge nennen, auf die sie achten müssen.

DFB.de: Ihr Nachfolger im Schalke-Tor ist Ralf Fährmann. Haben Sie sich schon mit ihm ausgetauscht? Wie macht er sich aus Ihrer Sicht bisher?

Neuer: Ich hatte mit ihm schon mehrfach Kontakt, schließlich sind wir befreundet. Er hält sehr gut. Er gibt der Defensive Stabilität und macht bisher einen wirklich guten Job.

DFB.de: Sie sind seit sieben Pflichtspielen unbezwungen. Wie gut tut diese Serie, insbesondere nach dem Gegentor in der ersten Bundesligapartie gegen Gladbach?

Neuer: Für mich ist es schön zu sehen, dass bei uns alle Spieler hart dafür arbeiten, dass wir hinten gut stehen. Das war hier in der vergangenen Saison wohl nicht immer so. Auch die Spieler, die normalerweise für die Offensive zuständig sind, bemühen sich, defensiv mitzuhelfen. Davon profitieren wir alle. Und so erklärt sich auch diese Serie von Spielen ohne Gegentor.

DFB.de: Wie gravierend hat sich in München das Torwartspiel verändert? Sie werden seltener gefordert als zu Ihrer Zeit auf Schalke.

Neuer: Mein Spiel hat sich auf jeden Fall verändert. Es lässt sich in Ansätzen vergleichen mit der Zeit, als auf Schalke Krstajic, Bordon und Rafinha vor mir gespielt haben. Auch da gab es Spiele, in denen ich nur sehr wenige Bälle aufs Tor bekommen habe. So ist es jetzt manchmal wieder. Und für mich ist dies eine Herausforderung. Es ist nicht einfach, die Konzentration die ganze Zeit über hoch zu halten. In den Situationen, in denen ich gefordert werde, muss ich hellwach sein.

DFB.de: Sie sind in der Bundesliga seit 398 Minuten ohne Gegentor, den Rekord hält Timo Hildebrand mit 884 Minuten. Haben Sie diese Zahl bereits im Hinterkopf?

Neuer: Das ist zu weit weg. Ich konzentriere mich immer auf das nächste Spiel, und natürlich freue ich mich immer, wenn ich ohne Gegentor geblieben bin. Aber wichtig ist für mich zunächst immer, dass wir die drei Punkte mitnehmen. Das ist das primäre Ziel. Deswegen kann ich mich auch über ein 2:1 freuen, aber lieber ist mir natürlich ein 2:0.