Neuer RWE-Torhüter Heimann bringt England-Erfahrung mit

Große Namen, Tradition und Titel: Unter den insgesamt 90 Mannschaften in den fünf Regionalliga-Staffeln befinden sich gleich acht frühere Bundesliga-Klubs sowie zahlreiche ehemalige Zweitligisten. Ex-Europapokalsieger 1. FC Magdeburg mischt ebenso in der vierthöchsten Spielklasse mit wie der frühere Deutsche Meister Rot-Weiss Essen und die einstigen DFB-Pokalsieger Kickers Offenbach und KFC Uerdingen 05. Aktuelle Informationen aus den vierten Ligen - immer dienstags auf DFB.de.

REGIONALLIGA WEST

Rot-Weiss Essen: Auf der Torhüterposition hat sich Rot-Weiss Essen prominent verstärkt. Ab der neuen Saison wird Niclas Heimann zwischen den RWE-Pfosten stehen. Der 23-jährige Schlussmann wechselt von Zweitliga-Absteiger FC Energie Cottbus an die Hafenstraße. "Wir hatten sehr gute gemeinsame Gespräche, in denen uns Niclas neben seiner sportlichen Vita auch charakterlich absolut überzeugt hat. Daher sind wir froh, dass er sich für RWE entschieden hat", so Sportvorstand Dr. Uwe Harttgen über den ehemaligen Junioren-Nationaltorhüter Heimann, der früher auch in der Nachwuchsabteilung des englischen Spitzenklubs FC Chelsea gespielt hatte. Er ist nach Marwin Studtrucker (SC Wiedenbrück 2000), Richard Weber, Daniel Grebe (beide Sportfreunde Siegen), Sven Kreyer (VfL Bochum U 23) und Benjamin Baier (SV Darmstadt 98) bereits der sechste RWE-Neuzugang. Rückkehrer Stefan Kühne, zuletzt als Spieler im Drittligakader des SC Preußen Münster, wird neuer Co-Trainer von Marc Fascher.

Sportfreunde Lotte: Weiter auf Hochtouren laufen die Kaderplanungen bei den Sportfreunde Lotte. Neuzugang Nummer neun heißt Yannik Dauth. Der Torhüter, Patenkind von Bundesliga-Trainer Jürgen Klopp (Borussia Dortmund), kommt von den Sportfreunden Siegen und erhält einen Vertrag bis 2015. Zuvor hatte Lottes Trainer Michael Boris bereits Mark Zeh von seinem Ex-Klub aus Siegen verpflichtet. Mit Gerrit Nauber, der auch vom Drittligisten VfL Osnabrück umworben wurde, bleibt den Tecklenburgern ein Stammkraft aus der Vorsaison erhalten. Der Innenverteidiger verlängerte seinen Vertrag um zwei Jahre.

Rot-Weiß Oberhausen: Der vom SV Sandhausen ausgeliehene Stammtorhüter Philipp Kühn entschied sich dafür, eine weitere Saison bei Rot-Weiß Oberhausen zu bleiben. Gleichzeitig verlängerte der 21-Jährige seinen Vertrag beim Zweitligisten aus Sandhausen um zwei Jahre. Kühn kassierte bei 24 Einsätzen elfmal keinen Gegentreffer und hatte damit großen Anteil am dritten Tabellenplatz der Rot-Weißen.

FC Schalke 04 U 23: Neben Trainer Bernhard Trares, der zukünftig eine Aufgabe im Scoutingbereich übernimmt, wurden beim 2:0 gegen Alemannia Aachen auch zahlreiche Spieler aus der U 23 des FC Schalke 04 verabschiedet. Robert Leipertz (1. FC Heidenheim) und Philipp Max (Karlsruher SC) wechseln in die 2. Bundesliga, Nils Zander schließt sich Absteiger SSVg. Velbert an und Ihab Darwiche soll die U 23 des VfL Bochum verstärken. Routinier Olivier Caillas (36) beendet seine aktive Karriere im höherklassigen Fußball. Auch Tim Kübel, Nils Leifhelm, Dennis Erdmann, Kadir Gökyar, David Müller, Ferdinand Oswald, Danny Radke, Bone Uaferro und Sascha Walter verlassen den Verein.

REGIONALLIGA NORD

VfB Oldenburg: Angreifer Addy-Waku Menga, der zum VfL Osnabrück in die 3. Liga zurückkehrt, verabschiedete sich vom VfB Oldenburg als Torschützenkönig. Der 30-Jährige erzielte 23 Treffer bei 30 Einsätzen. Das letzte Saisonspiel (1:4 gegen den SV Eichede) verpasste er verletzungsbedingt. "Wir haben uns in jeder Hinsicht bis an die Decke gestreckt, um Addy zu halten. Doch wir müssen akzeptieren, dass er die Möglichkeit wahrnimmt, in der 3. Liga und noch dazu in seiner Heimatstadt zu spielen", so VfB-Vorstandsmitglied Wilfried Barysch. Als weitere Neuverpflichtung beim VfB steht Artur Degtjarenko vom Landesligisten TSV Grolland fest, Mohamed Aidara hat seinen Vertrag verlängert.

Lüneburger SK Hansa: Der Meister der Oberliga Niedersachsen, der Lüneburger SK Hansa, erhielt jetzt vom Norddeutschen Fußballverband (NFV) auch die Regionalliga-Zulassung für die kommende Saison. Für die Spielstätte in Bardowick, die der LSK erst seit einigen Wochen nutzt (nachdem das Stadion am Wilschenbruch wegen einer geplanten Bebauung durch einen neuen Eigentümer nicht mehr zur Verfügung steht) erteilte der NFV eine auf ein Jahr befristete und jederzeit widerrufbare Ausnahmegenehmigung. Allerdings müssen die Lüneburger bis zum Saisonstart Anfang August trotzdem noch einige Sicherheitsauflagen erfüllen.

SV Werder Bremen II: Jungprofi Martin Kobylanski vom SV Werder Bremen II wurde erstmals für ein Länderspiel der polnischen U 21-Nationalmannschaft nominiert. Der Angreifer, der beim Regionalliga-Saisonfinale gegen Eintracht Norderstedt (5:0) seinen 15. Treffer für die Werder-Reserve erzielt hatte, trifft mit Polen am Mittwoch, 4. Juni, auf Bosnien-Herzegowina. "Es ist für mich die Belohnung dafür, dass ich das ganze Jahr hart gearbeitet habe", freut sich der Sohn des ehemaligen Bundesligaprofis Andrzej Kobylanski.

Eintracht Norderstedt: Für die kommende Saison sicherte sich Eintracht Norderstedt die Dienste von Angreifer Sinisa Veselinovic vom West-Regionalligisten Sportfreunde Siegen. Der gebürtige Hamburger (Vertrag bis 2015) gilt als Wunschverpflichtung von Eintracht-Trainer Thomas Seeliger.

REGIONALLIGA NORDOST

1. FC Lokomotive Leipzig: Gute Nachrichten für den 1. FC Lokomotive Leipzig. Trainer Heiko Scholz, der mit seiner Mannschaft trotz einer fulminanten Aufholjagd den sicheren Klassenverbleib hauchdünn verpasst hatte, einigte sich mit den Sachsen auf eine Vertragsverlängerung bis 2016. "Die vergangenen Wochen haben mir noch einmal vor Augen geführt, was hier möglich ist. Ich habe Großes vor und will in Leipzig etwas aufbauen", so der 48-Jährige. In der Restrunde stellte Leipzig die fünftbeste Mannschaft (24 Punkte) der Liga und darf als Tabellenvorletzter noch auf den Klassenverbleib hoffen, wenn der Nordost-Meister TSG Neustrelitz den Aufstieg in die 3. Liga schaffen sollte.

1. FC Magdeburg: Der 1. FC Magdeburg verstärkt seine Offensivabteilung mit Marcel Schlosser (vom FC Carl Zeiss Jena) und Kevin Kruschke (Berliner AK). Der 26-jährige Schlosser bringt Drittliga-Erfahrung aus seiner Zeit beim Chemnitzer FC mit. Den 22-jährigen Kruschke kennt der neue Magdeburger Trainer Jens Härtel bereits aus seiner Zeit beim BAK. Beide Spieler unterschrieben jeweils Zweijahresverträge. Zuvor hatte der FCM bereits Heimkehrer Silvio Bankert (zuletzt Chemnitzer FC) bis 2017 verpflichtet. "Die Rückkehr nach Magdeburg ist für mich kein Rückschritt, sondern eine neue sportliche Herausforderung. Der Verein hat in den vergangenen zwei Jahren eine überaus positive Entwicklung genommen, die aber noch nicht am Ende angelangt ist", so der 28-jährige Abwehrspieler Bankert.

TSG Neustrelitz: Auftamen bei der TSG Neustrelitz: Vor dem Hinspiel des Nordost-Meisters um den Aufstieg in die 3. Liga gegen den FSV Mainz 05 II (Regionalliga Südwest) am Mittwoch (ab 19 Uhr) meldete sich der zuletzt angeschlagene Torjäger Velimir Jovanovic (19 Saisontreffer) fit. Der 26-Jährige klagte nach dem Testspiel gegen den Zweitligisten FC Erzgebirge Aue (1:0), mit dem die TSG ihre neue Flutlichtanlage eingeweiht hatte, über eine Verhärtung in der Wade und fehlte deshalb am letzten regulären Spieltag gegen die U 23 des 1. FC Union Berlin (5:0).

FSV Optik Rathenow: Nur wenige Tage nach dem Saisonabschluss in der Liga steht für den Absteiger FSV Optik Rathenow noch ein Saisonhöhepunkt auf dem Programm. Die Mannschaft von Optik-Interimstrainer Mario Schmeling, der weiter den erkrankten Trainer Ingo Kahlisch vertritt, kämpft am Mittwoch ab 18.30 Uhr im Finale des brandenburgischen Landespokals gegen Ligakonkurrenten SV Babelsberg 03 um den erneuten Einzug in den DFB-Pokal. Die Generalprobe des FSV am zurückliegenden Wochenende ist geglückt. Im letzten Saisonspiel setzte sich Rathenow gegen den Tabellendritten FC Carl Zeiss Jena 4:1 durch. "Der Sieg war im Hinblick auf das Finale wichtig, damit auch unsere Zuschauer sehen, dass wir zu Hause noch gewinnen können", sagt Schmeling.

REGIONALLIGA SÜDWEST

SSV Ulm 1846: Der Traditionsverein SSV Ulm 1846 musste jetzt beim Amtsgericht einen Antrag auf die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens stellen. Auf Grund der Verbindlichkeiten in Höhe von rund 420.000 Euro hatte der Notvorstand um Dietmar Voss diesen Schritt bereits vor wenigen Tagen auf der Mitgliederversammlung angekündigt. Für die "Spatzen" ist es bereits die dritte Insolvenz nach dem Abstieg aus der Bundesliga im Jahr 2000. Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wurde der Jurist Dr. Holger Leichtle (Achern bei Offenburg) bestellt. Nachdem der SSV keine neue Zulassung für die Regionalliga Südwest erhalten hat, stehen die Ulmer definitiv als Absteiger fest.

SV Waldhof Mannheim: Rechtsverteidiger Dennis Kopf wechselt von der U 23 des Karlsruher SC (Oberliga) zum SV Waldhof Mannheim. Der 21-Jährige wurde mit einem Vertrag bis 2015 ausgestattet. Der Kontrakt beinhaltet eine Option für ein weiteres Jahr. Kopf, der in der abgelaufenen Saison 22 Begegnungen für die KSC-Reserve absolviert hatte, ist der fünfte Zugang der Mannheimer.

TuS Koblenz: Kevin Lahn kehrt der TuS Koblenz den Rücken und läuft in der kommenden Spielzeit für den Ligakonkurrenten 1. FC Kaiserslautern II auf. Bei den "Roten Teufeln" erhält der Mittelfeldspieler einen Einjahresvertrag mit Perspektive zur Zweitliga-Mannschaft. Im Sommer 2012 war der Offensivspieler vom Rheinlandligisten TuS Mayen nach Koblenz gekommen. Für die "Schängel" bestritt Lahn insgesamt 63 Regionalligaspiele (sechs Tore, 13 Vorlagen). "Wir müssen seine Entscheidung verstehen. Wir sind stolz, dieses Talent entdeckt und gefördert zu haben", sagt TuS-Präsidiumsmitglied Thomas Theisen.

SV Eintracht Trier: Die personellen Weichenstellungen bei Eintracht Trier schreiten voran: Nachdem Christopher Spang seinen Vertrag bei den Blau-Schwarz-Weißen um gleich zwei Jahre verlängert hatte, steht auch der Verbleib von Linksverteidiger Fabian Zittlau bis zum 30. Juni 2016 fest. Der 23-Jährige kam für die Eintracht bislang zu insgesamt 98 Einsätze in der Regionalliga. Parallel dazu absolviert der gebürtige Salzwedeler (Sachsen-Anhalt) an der Universtität Trier ein Studium der Medienwissenschaften und der Volkswirtschaftslehre, das er voraussichtlich im August abschließen wird. Neu am Moselstadion ist Angreifer Denis Pozder, der zuletzt für den West-Regionalligisten SSVg. Velbert am Ball war.

REGIONALLIGA BAYERN

TSV Buchbach: Auf der Suche nach einem Ersatz für den als Cheftrainer zum Drittliga-Absteiger SV Wacker Burghausen abgewanderten bisherigen Co-Trainer Mario Demmelbauer ist der TSV Buchbach schnell fündig geworden. Walter Werner unterstützt TSV-Trainer Anton Bobenstetter ab der kommenden Saison als Assistent. Der 53-Jährige war zuletzt rund anderthalb Jahre für den Bayernligisten FC Unterföhring verantwortlich. "Ich bin sehr glücklich, dass Walter zu uns kommt. Er ist ein Trainer, der rund um die Uhr Fußball denkt, sehr ehrgeizig ist und sich teilweise drei Spiele am Wochenende anschaut", freut sich Bobenstetter über die Verpflichtung seines neues Assistenten.

Regionalliga Bayern: Der Bayerische Fußball-Verband (BFV) hat nun Stellung zu einer möglichen Spielmanipulation der Partie 1. FC Schweinfurt 05 gegen den SV Heimstetten vom 38. und letzten Spieltag genommen. Schweinfurt hatte bis zur 84. Minute 1:3 zurückgelegen und die Partie nach einer durch Pyrotechnik verursachten zwischenzeitlichen Spielunterbrechung am Ende dann noch 4:3 gewonnen. Dadurch erreichten die "Schnüdel" einen Relegationsplatz und dürfen nun wieder auf den Klassenverbleib hoffen. Die SpVgg Bayern Hof, die zeitgleich 3:1 gegen die Würzburger Kickers gewann, muss dagegen direkt absteigen und hat wegen des Verdachts der Manipulation auch Anzeige erstattet. "Der Bayerische Fußball-Verband hat aktuell keine Anhaltspunkte, dass die Partie manipuliert worden ist. Es ist logisch und absolut im Interesse des BFV, Klarheit zu schaffen", betont BFV-Pressesprecher Thomas Müther. Der Verband hatte deshalb bereits eine Überprüfung des Spiels bei der Firma "Sportradar" in Auftrag gegeben. "Unsere Analyse hat keinerlei Hinweise für eine Wettmanipulation ergeben", erklärt Sportradar-Manager Andreas Krannich.

Würzburger Kickers: Die Würzburger Kickers basteln kräftig an seinem Kader für die kommende Saison. Mit Christian Demirtas vom Drittligisten SV Wehen Wiesbaden, Clemens Schoppenhauer vom SV Werder Bremen II (Regionalliga Nord) und Nico Gutjahr, der bislang für die die Zweitvertretung des SC Freiburg in der Regionalliga Südwest auflief, haben die Kickers gleich drei neue Spieler unter Vertrag genommen. "Ich bin sehr froh, dass sich die Jungs für die Kickers entscheiden haben. Demirtas wird mit seiner Profi-Erfahrung unsere Mannschaft nach vorne bringen. Schoppenhauer und Gutjahr wurden bei Lizenzvereinen ausgebildet, kennen die Abläufe und haben auch bereits mit der Bundesligamannschaft trainiert. Alle drei Spieler werden unseren Fans in der kommenden Runde sicher viel Freude bereiten", so der künftige Kickers-Trainer Bernd Hollerbach.

FC Memmingen: Ein Termin steht für das Testspiel-Highlight des FC Memmingen gegen den frisch gebackenen Doublesieger und Rekordmeister FC Bayern München fest. Das Starensemble um Trainer Pep Guardiola gastiert am Freitag, 18. Juli, (ab 18 Uhr) in der Memminger Arena. Eine Woche nach dem Ende der Weltmeisterschaft in Brasilien wird der FCB zwar noch nicht mit sämtlichen Nationalspielern antreten. Höchstwahrscheinlich wird aber der von Borussia Dortmund verpflichtete Torjäger Robert Lewandowski sein Debüt im Trikot der Münchner geben. Der Bayern-Fan-Club "Red Baroons" aus Dietmannsried hatte sich beim FC Bayern mit Memmingen als Partner für die Partie beworben. Durch eine Zusatztribüne soll das Fassungsvermögen der Memminger Arena von 5.000 auf 11.122 Besucher erweitert werden.