Netzer: "Amateure sind beim DFB erstklassig aufgehoben"

Die wichtigste Nachricht für die Fußball-Nation vorweg: Günter Netzer hört auf – aber erst nach der WM 2010 in Südafrika. Der beliebte TV-Kommentator, gemeinsam mit Moderator Gerhard Delling Grimme-Preisträger, bleibt der Nationalmannschaft bis zur nächsten WM auf dem Schwarzen Kontinent treu und begleitet bis dahin weiter in der ARD die Länderspiele.

„Es ist immer noch herausfordernd für mich, ich bin vor jeder Sendung aufs Neue aufgeregt“, sagte der Welt- und Europameister bei „DFB live“, dem Fußball-Talk im Anschluss an den Kongress mit den Kreisvertretern der Regionalverbände Südwest, Süd und West am Freitag in Frankfurt. „Ich freue mich immer noch auf jedes Länderspiel“, meinte Netzer im launigen Gespräch mit DFB-Pressechef Harald Stenger, um schmunzelnd hinzuzufügen: „Na ja, auf fast jedes.“ Aus Frankfurt berichtet Internetredakteur Christian Müller für DFB.de.

„Symbiose von Profis und Amateuren hat Fußball groß gemacht“

Mit dem gebotenen Ernst ging der ehemalige Nationalspieler dann auf die schwierige Situation in dem Verhältnis von Profis und Amateuren ein, den die neue Spielplan-Gestaltung der Bundesligen hervorgerufen hat: „Ich kann die Bedenken der Amateure gut verstehen, ihnen aber auch klar versichern, dass sie beim DFB erstklassig aufgehoben sind.“ In anderen europäischen Ländern sei jenes Verhältnis viel schwieriger: „In ausländischen Ligen stören sich die Profis überhaupt nicht an den Amateuren und nehmen keine Rücksicht auf deren Belange.“

"DFB live" - der Fußball-Talk in Frankfurt

Als Rechtehändler bei der international operierenden Agentur Infront kennt Netzer alle Seiten und hat durchaus Verständnis für die deutschen Bundesligavereine und die neuen Spielpläne: „Sie sind ein notwendiges Übel, ich sehe keine andere Möglichkeit. Die Wirtschaft ist nötig, um den ganzen Fußball voranzutreiben – das war zu jeder Zeit so, das ist heute nicht anders. Ebenso bedeutsam ist die Arbeit der Menschen, die ihre Freizeit dem Ehrenamt opfern. Die Jugend- und Amateurarbeit ist eben unverzichtbar.“

Es sei ein deutsches Qualitätsmerkmal, dass die Profis und Amateure solidarisch im Umgang miteinander seien: „Diese Symbiose ist wichtig, sie hat den Fußball groß gemacht.“

Flick: "Eine andere Mannschaft erleben"

Und zwar von der Basis bis an die Spitze der Leistungspyramide: die Nationalmannschaft. Sie wurde bei der bunten Abendveranstaltung in Frankfurt von Hansi Flick vertreten, der den rund 400 Delegierten aus den Fußball-Kreisen die Ziele und Perspektiven der DFB-Auswahl aufzeigte: „Die letzten beiden Niederlagen gegen England und Norwegen haben gezeigt, dass wir noch viel zu arbeiten haben. Ich bin jedoch ganz sicher, dass wir in den WM-Qualifikationsspielen gegen Liechtenstein und in Wales eine ganz andere Mannschaft erleben.“

Die WM-Teilnahme 2010 habe das Nationalteam jedenfalls selbst in der Hand: „Gegen Russland wird es sicherlich noch heiß, aber wir wollen und werden den Schritt nach Südafrika machen.“

Begeisterung für Frauen-WM 2011 entfachen

Sicher dabei bei der nächsten Weltmeisterschaft sind die DFB-Frauen. Als Gastgeber gehen sie 2011 an den Start – und als Titelverteidiger. „Ich sehe unsere sportlichen Chancen als sehr gut an“, sagte Renate Lingor, die zum Abschluss von „DFB live“ auf dem Podium stand. Die Welt- und Europameisterin ist nach Beendigung ihrer Nationalmannschaftslaufbahn nun für den DFB als WM-Botschafterin unterwegs. Ihr Auftrag: „Viel Werbung machen, denn diese Weltmeisterschaft wird nicht so ein Selbstläufer wie die der Männer 2006.“

Deshalb fahren sie und ihre Kolleginnen raus in die Schulen und Vereine und rühren kräftig die Werbetrommel. „Wir wollen die Begeisterung neu entfachen“, so Lingor. „Es soll eine WM zum Anfassen werden.“ Zu familiär freilich soll die Atmosphäre auch nicht werden – denn der DFB hat durchaus den Ehrgeiz, die acht WM-Stadien gut zu füllen.

„Wir können das“, sagte die Botschafterin in Frankfurt und rief den Delegierten zu, in ihren Kreisen viel Werbung zu machen fürs Frauen-Länderspiel am 22. April in der hessischen Metropole, die Neuauflage des WM-Endspiels 2007 gegen Brasilien: „Wenn alle mitmachen, dann bekommen wir auch die Hütte ordentlich voll.“

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Die wichtigste Nachricht für die Fußball-Nation vorweg: Günter Netzer hört auf – aber erst nach der WM 2010 in Südafrika. Der beliebte TV-Kommentator, gemeinsam mit Moderator Gerhard Delling Grimme-Preisträger, bleibt der Nationalmannschaft bis zur nächsten WM auf dem Schwarzen Kontinent treu und begleitet bis dahin weiter in der ARD die Länderspiele.

„Es ist immer noch herausfordernd für mich, ich bin vor jeder Sendung aufs Neue aufgeregt“, sagte der Welt- und Europameister bei „DFB live“, dem Fußball-Talk im Anschluss an den Kongress mit den Kreisvertretern der Regionalverbände Südwest, Süd und West am Freitag in Frankfurt. „Ich freue mich immer noch auf jedes Länderspiel“, meinte Netzer im launigen Gespräch mit DFB-Pressechef Harald Stenger, um schmunzelnd hinzuzufügen: „Na ja, auf fast jedes.“ Aus Frankfurt berichtet Internetredakteur Christian Müller für DFB.de.

„Symbiose von Profis und Amateuren hat Fußball groß gemacht“

Mit dem gebotenen Ernst ging der ehemalige Nationalspieler dann auf die schwierige Situation in dem Verhältnis von Profis und Amateuren ein, den die neue Spielplan-Gestaltung der Bundesligen hervorgerufen hat: „Ich kann die Bedenken der Amateure gut verstehen, ihnen aber auch klar versichern, dass sie beim DFB erstklassig aufgehoben sind.“ In anderen europäischen Ländern sei jenes Verhältnis viel schwieriger: „In ausländischen Ligen stören sich die Profis überhaupt nicht an den Amateuren und nehmen keine Rücksicht auf deren Belange.“

"DFB live" - der Fußball-Talk in Frankfurt

Als Rechtehändler bei der international operierenden Agentur Infront kennt Netzer alle Seiten und hat durchaus Verständnis für die deutschen Bundesligavereine und die neuen Spielpläne: „Sie sind ein notwendiges Übel, ich sehe keine andere Möglichkeit. Die Wirtschaft ist nötig, um den ganzen Fußball voranzutreiben – das war zu jeder Zeit so, das ist heute nicht anders. Ebenso bedeutsam ist die Arbeit der Menschen, die ihre Freizeit dem Ehrenamt opfern. Die Jugend- und Amateurarbeit ist eben unverzichtbar.“

Es sei ein deutsches Qualitätsmerkmal, dass die Profis und Amateure solidarisch im Umgang miteinander seien: „Diese Symbiose ist wichtig, sie hat den Fußball groß gemacht.“

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Flick: "Eine andere Mannschaft erleben"

Und zwar von der Basis bis an die Spitze der Leistungspyramide: die Nationalmannschaft. Sie wurde bei der bunten Abendveranstaltung in Frankfurt von Hansi Flick vertreten, der den rund 400 Delegierten aus den Fußball-Kreisen die Ziele und Perspektiven der DFB-Auswahl aufzeigte: „Die letzten beiden Niederlagen gegen England und Norwegen haben gezeigt, dass wir noch viel zu arbeiten haben. Ich bin jedoch ganz sicher, dass wir in den WM-Qualifikationsspielen gegen Liechtenstein und in Wales eine ganz andere Mannschaft erleben.“

Die WM-Teilnahme 2010 habe das Nationalteam jedenfalls selbst in der Hand: „Gegen Russland wird es sicherlich noch heiß, aber wir wollen und werden den Schritt nach Südafrika machen.“

Begeisterung für Frauen-WM 2011 entfachen

Sicher dabei bei der nächsten Weltmeisterschaft sind die DFB-Frauen. Als Gastgeber gehen sie 2011 an den Start – und als Titelverteidiger. „Ich sehe unsere sportlichen Chancen als sehr gut an“, sagte Renate Lingor, die zum Abschluss von „DFB live“ auf dem Podium stand. Die Welt- und Europameisterin ist nach Beendigung ihrer Nationalmannschaftslaufbahn nun für den DFB als WM-Botschafterin unterwegs. Ihr Auftrag: „Viel Werbung machen, denn diese Weltmeisterschaft wird nicht so ein Selbstläufer wie die der Männer 2006.“

Deshalb fahren sie und ihre Kolleginnen raus in die Schulen und Vereine und rühren kräftig die Werbetrommel. „Wir wollen die Begeisterung neu entfachen“, so Lingor. „Es soll eine WM zum Anfassen werden.“ Zu familiär freilich soll die Atmosphäre auch nicht werden – denn der DFB hat durchaus den Ehrgeiz, die acht WM-Stadien gut zu füllen.

„Wir können das“, sagte die Botschafterin in Frankfurt und rief den Delegierten zu, in ihren Kreisen viel Werbung zu machen fürs Frauen-Länderspiel am 22. April in der hessischen Metropole, die Neuauflage des WM-Endspiels 2007 gegen Brasilien: „Wenn alle mitmachen, dann bekommen wir auch die Hütte ordentlich voll.“