Neidhart und Meppen: "Schritt für Schritt in Richtung 3. Liga"

DFB.de: Wer fehlt Ihnen am Sonntag gegen den Tabellennachbarn Flensburg noch?

Neidhart: Mit Kapitän Johan Wigger und Jens Robben sind zwei Stammspieler gelbgesperrt. Marc Schnier hat einen Muskelfaserriss, Viktor Maier eine Knöchelverletzung und Thorben Deters eine Schambeinverletzung. Die Situation ist also nicht ganz einfach. Immerhin kehren zumindest Wigger und Robben nach dem Flensburg-Spiel zurück. In drei bis vier Wochen sind dann auch die ersten Verletzten wieder dabei.

DFB.de: Wie sehen die Ziele für die Restrunde aus?

Neidhart: Unser erstes Ziel ist die Qualifikation für den DFB-Pokal. Wir stehen im Verbandspokal von Niedersachsen im Halbfinale. Damit fehlt uns nur noch ein Sieg, denn beide Endspielteilnehmer sind für die Hauptrunde qualifiziert. Das Spiel an Ostern gegen den Ligakonkurrenten Lüneburger SK Hansa wird deshalb für uns ein Höhepunkt vor einer großen Kulisse. Sportlich wie finanziell wäre der Einzug in den DFB-Pokal lukrativ. Dann hätten wir auf einen Schlag ganz andere Einnahmen und könnten anders planen. In der Liga wollen wir zumindest am Tabellendritten VfL Wolfsburg II dranbleiben. Spitzenreiter Hamburger SV II und auch der SV Werder Bremen II sind wohl schon zu weit weg.

DFB.de: Der Verein hat vor wenigen Tagen den Vertrag mit Ihnen bis 2017 verlängert. Wo soll der Weg hingehen?

Neidhart: Ein Traditionsverein wie Meppen sollte sich Schritt für Schritt in Richtung 3. Liga bewegen. Darüber ist sich der gesamte Verein einig. Das sind freilich ehrgeizige Ziele. Wir wissen, dass es gegen die vielen guten U 23-Mannschaften im Norden sehr schwer wird, zumal der Meister bekanntlich nicht direkt aufsteigt.

DFB.de: Welche Schritte sind für den Aufstieg in die 3. Liga erforderlich?

Neidhart: Kurzfristig geht es für uns darum, unseren Kader zusammenzuhalten. Wir wollen, dass die Mannschaft über einen längeren Zeitraum zusammenspielt und dass jeweils nur punktuelle Verstärkungen notwendig sind. In der Vergangenheit hatten wir vor immer eine hohe Fluktuation. Ich selbst bin im Besitz der A-Lizenz und würde im Aufstiegsfall die Ausbildung zum Fußball-Lehrer, der in der 3. Liga vorausgesetzt wird, in Angriff nehmen. Der Verein ist im Bereich Stadion, Umfeld und Sponsoren gut aufgestellt, es dürfte auch in der 3. Liga keine Probleme geben. Die Lizenz für die 3. Liga werden wir schon diesmal beantragen. Am Ende des Tages gilt es dann, die Drittligaqualifikation auch sportlich zu schaffen. Wenn es dabei sogar noch gelingt, auch auf Spieler aus den eigenen Reihen zu setzen, wäre das umso besser.



Ehrgeizige Ziele hat sich Nord-Regionalligist SV Meppen gesetzt. Mittelfristig will der ehemalige Zweitligist aus dem Emsland an die Tür zur 3. Liga klopfen. Der Trainer, mit dem diese Ziele angegangen werden sollen, heißt Christian Neidhart. Der 46-Jährige steht bei den "Nordlichtern" seit Sommer 2013 auf der Kommandobrücke. Sein Vertrag wurde vor wenigen Tagen bis 2017 verlängert.

Neidhart war während seiner aktiven Laufbahn unter anderem für den VfL Osnabrück, Eintracht Braunschweig und den VfB Oldenburg am Ball. Als Trainer sammelte der gebürtige Braunschweiger Erfahrungen beim BV Cloppenburg, VfB Oldenburg und SV Wilhelmshaven, bevor er beim ehemaligen Zweitligisten in Meppen anheuerte. Im DFB.de-Interview spricht Christian Neidhart mit dem Journalisten Thomas Ziehn über das erste Meisterschaftsspiel im neuen Jahr am Sonntag (ab 15 Uhr) gegen Flensburg, seine Vertragsverlängerung, die Verletztenproblematik und die Ziele des Vereins.

DFB.de: Die Winterpause nähert sich ihrem Ende. Wie froh sind Sie, dass es am Sonntag wieder los geht, Herr Neidhart?

Christian Neidhart: Es geht uns allen so, dass wir froh sind, dass es jetzt wieder um Punkte geht. Das ist im Vergleich zu Freundschaftspartien dann doch noch einmal etwas ganz anderes. Nach der Partie gegen den ETSV Weiche Flensburg wissen wir, wo wir stehen.

DFB.de: Wie verlief die Vorbereitung?

Neidhart: Die Mannschaft hat gut gearbeitet. Auf dem Kunstrasenplatz in Meppen konnten wir unser Programm nahezu problemlos absolvieren. Besonders im defensiven Bereich haben wir uns stabilisiert. Mit den Leistungen in den Testspielen war ich zufrieden. Beim Zweitligisten Fortuna Düsseldorf haben wir zum Beispiel ein 0:0 erkämpft.

DFB.de: Mit dem zweitligaerfahrenen Martin Hudec und Dennis Geiger kamen im Winter zwei Innenverteidiger neu hinzu. Wo lagen die Gründe?

Neidhart: Gerade im Abwehrzentrum hatte bei uns das Verletzungspech zugeschlagen. Peter Gebben fällt mit einer Kreuzbandverletzung noch lange aus. Gleiches gilt für Theo Vogelsang, der sich einen Meniskus- und Knorpelschaden zugezogen hat. Marcel Thomas ist wegen einer Hodenschwellung außer Gefecht. Zeitweise fehlte auch noch Robin Twyrdy. Da mussten wir reagieren. Wir wollten erfahrene Spieler verpflichten, die uns auch über einen längeren Zeitraum zur Verfügung stehen. Mit Martin und Dennis haben wir einen guten Griff gemacht. Sie haben bisher in den Testspielen gute Leistungen abgerufen, die Abläufe klappen schon sehr gut.

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DFB.de: Wer fehlt Ihnen am Sonntag gegen den Tabellennachbarn Flensburg noch?

Neidhart: Mit Kapitän Johan Wigger und Jens Robben sind zwei Stammspieler gelbgesperrt. Marc Schnier hat einen Muskelfaserriss, Viktor Maier eine Knöchelverletzung und Thorben Deters eine Schambeinverletzung. Die Situation ist also nicht ganz einfach. Immerhin kehren zumindest Wigger und Robben nach dem Flensburg-Spiel zurück. In drei bis vier Wochen sind dann auch die ersten Verletzten wieder dabei.

DFB.de: Wie sehen die Ziele für die Restrunde aus?

Neidhart: Unser erstes Ziel ist die Qualifikation für den DFB-Pokal. Wir stehen im Verbandspokal von Niedersachsen im Halbfinale. Damit fehlt uns nur noch ein Sieg, denn beide Endspielteilnehmer sind für die Hauptrunde qualifiziert. Das Spiel an Ostern gegen den Ligakonkurrenten Lüneburger SK Hansa wird deshalb für uns ein Höhepunkt vor einer großen Kulisse. Sportlich wie finanziell wäre der Einzug in den DFB-Pokal lukrativ. Dann hätten wir auf einen Schlag ganz andere Einnahmen und könnten anders planen. In der Liga wollen wir zumindest am Tabellendritten VfL Wolfsburg II dranbleiben. Spitzenreiter Hamburger SV II und auch der SV Werder Bremen II sind wohl schon zu weit weg.

DFB.de: Der Verein hat vor wenigen Tagen den Vertrag mit Ihnen bis 2017 verlängert. Wo soll der Weg hingehen?

Neidhart: Ein Traditionsverein wie Meppen sollte sich Schritt für Schritt in Richtung 3. Liga bewegen. Darüber ist sich der gesamte Verein einig. Das sind freilich ehrgeizige Ziele. Wir wissen, dass es gegen die vielen guten U 23-Mannschaften im Norden sehr schwer wird, zumal der Meister bekanntlich nicht direkt aufsteigt.

DFB.de: Welche Schritte sind für den Aufstieg in die 3. Liga erforderlich?

Neidhart: Kurzfristig geht es für uns darum, unseren Kader zusammenzuhalten. Wir wollen, dass die Mannschaft über einen längeren Zeitraum zusammenspielt und dass jeweils nur punktuelle Verstärkungen notwendig sind. In der Vergangenheit hatten wir vor immer eine hohe Fluktuation. Ich selbst bin im Besitz der A-Lizenz und würde im Aufstiegsfall die Ausbildung zum Fußball-Lehrer, der in der 3. Liga vorausgesetzt wird, in Angriff nehmen. Der Verein ist im Bereich Stadion, Umfeld und Sponsoren gut aufgestellt, es dürfte auch in der 3. Liga keine Probleme geben. Die Lizenz für die 3. Liga werden wir schon diesmal beantragen. Am Ende des Tages gilt es dann, die Drittligaqualifikation auch sportlich zu schaffen. Wenn es dabei sogar noch gelingt, auch auf Spieler aus den eigenen Reihen zu setzen, wäre das umso besser.

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DFB.de: Wie sind die Gespräche über Ihre Vertragsverlängerung verlaufen?

Neidhart: Dass ein Trainer bei einem Verein für zwei Jahre verlängert, ist im schnelllebigen Fußballgeschäft nicht alltäglich. Die SVM-Verantwortlichen hatten mir aber frühzeitig signalisiert, mit mir verlängern zu wollen, und auch die Fans stehen hinter mir. Das freut mich sehr. Ich weiß aber, wie schnell es in diesem Sport gehen kann. Ich möchte meinen Weg weitergehen, authentisch bleiben und das in mich gesetzte Vertrauen zurückgeben. Alle müssen wissen, dass es nur gemeinsam geht.

DFB.de: Was bedeutet Ihnen die Arbeit beim SV Meppen?

Neidhart: Sie macht in erster Linie großen Spaß. Wir haben hervorragende Trainingsmöglichkeiten, können nahezu unter Profi-Bedingungen arbeiten. In die Arbeit von Sportvorstand Heiner Beckmann und mir redet niemand rein. Jeden Transfer stimmen wir aber selbstverständlich mit dem Gesamtvorstand ab. Jeder im Klub hat seinen Part und weiß, was er zu tun hat.

DFB.de: Ihr Sohn Nico spielt in der Regionalliga West bei der U 23 des FC Schalke 04. Wie häufig können Sie sich die Spiele der Gelsenkirchener anschauen?

Neidhart: Wenn es sich nicht mit unseren Partien und Gegnerbeobachtungen überschneidet, will der Vater seinen Sohn spielen sehen. Positiver Nebeneffekt: Ich kann so auch die Spieler im Westen scouten.

DFB.de: Wenn Sie sich sehen, ist Fußball das Thema Nummer eins, oder?

Neidhart: Klar, das ist in der Regel unser Hauptgesprächsthema. Wenn Nico einen väterlichen Rat benötigt, stehe ich zur Verfügung. Sonst mische ich mich aber nicht ein.

DFB.de: Haben Sie Ihren Sohn schon einmal selbst trainiert?

Neidhart: In der C-Jugend bei Hansa Friesoythe. Wir haben schnell festgestellt, dass das nicht passt. Ich bin sehr emotional und mein Sohn bekam - zugegeben - recht viel ab.

DFB.de: Was macht für Sie die Arbeit als Trainer aus?

Neidhart: Dass ich mein Hobby zum Beruf machen konnte, etwas Besseres gibt es kaum. Nach meiner aktiven Karriere hatte ich den Übergang in den Job als Vertriebsarbeiter gut hinbekommen. Beim SV Wilhelmshaven habe ich dann voll auf die Karte Fußballtrainer gesetzt und mittlerweile kann ich mir auch fast nichts anderes mehr vorstellen.