Neid: "Das kommt tief aus dem Herzen heraus"

Die Freude ist riesig, der Stolz unermesslich: Silvia Neid hat eine stark verjüngte deutsche Frauen-Nationalmannschaft in Schweden zum achten EM-Titel geführt. Ein 1:0 im Finale gegen Norwegen bedeutet den sechsten Titel auf kontinentaler Ebene in Serie.

Die Bundestrainerin spricht nach dem historischen Triumph über den Titelgewinn, Siegtorschützin Anja Mittag, Elfmeter-Heldin Nadine Angerer und den Stellenwert des Turniersiegs.

Frage: Frau Neid, Ihre Mannschaft hat den achten EM-Titel perfekt gemacht. Wie fühlen Sie sich?

Silvia Neid: Es ist ein tolles Gefühl. Vor allem, weil nicht allzu viele daran geglaubt haben, dass wir es schaffen können. Am Anfang sah es auch wirklich nicht so aus, dass wir es schaffen können. Aber dann haben wir uns reingebissen. Ab dem Viertelfinale hat sich die Mannschaft gefangen, und es lief es dann richtig rund. Ich bin total froh und glücklich, dass wir es mit diesem jungen Team geschafft haben.

Frage: Sie haben mit der zuletzt verletzten Celia Okoyino da Mbabi angefangen und die spätere Siegtorschützin Anja Mittag erst zur zweiten Hälfte gebracht. Können Sie Ihre Überlegungen erklären?

Neid: Wir haben Anja eingewechselt, weil wir uns von ihr mehr Druck über die Außenbahnen erwartet haben. Sie hatte großes Selbstvertrauen nach dem guten Halbfinale gegen Schweden. Sie hat nicht angefangen, weil Celia angeschlagen war. Da weiß man nie, was der Muskel macht. Deshalb hat Celia von Anfang an gespielt, wir hätten sie dann nach einer halben Stunde auch wieder rausnehmen können. Aber es war schon vorher klar, dass Anja spielen wird. Und sie hat ihre Sache sehr gut gemacht.

Frage: Nadine Angerer hat zwei Elfmeter gehalten. Vor dem Spiel hatten Sie erklärt, dass sie zuletzt sechs Kilo abgenommen hat, um richtig fit zu werden. Wie kam es dazu?

Neid: Wir hatten im Winter ein sehr gutes Gespräch. Dabei habe ich ihr klar gemacht, dass die nötige Fitness das A und O ist. Sie hatte dann ja noch genug Zeit, um daran zu arbeiten. Das hat sie auch sehr intensiv getan - die Waage hat das bestätigt. Ich habe schon im Februar gesehen, dass sie besser wird. Dieser Erfolg ist der Lohn für ihre Areit.

Frage: Wie geschlaucht sind Sie nach diesem Turnier, und verspüren Sie nach der Kritik in der Vergangenheit auch persönliche Genugtuung?

Neid: Ich fühle mich richtig gut, gar nicht geschlaucht. Das Turnier und die Spielerinnen - mit ihrer Leidenschaft und ihrem Charakter - haben mich zehn Jahre jünger gemacht. Ob das nach den anstehenden Feierlichkeiten immer noch so ist, wird sich allerdings erst noch zeigen.

Frage: Sie haben schon alles mehrmals gewonnen. Welchen Platz nimmt dieser Erfolg in Ihrem persönlichen Ranking ein?

Neid: Das ist eine schwierige Frage. Wenn man den Titel gewonnen hat, ist es für den Moment der schönste. Aber wenn ein paar Tage vorbei sind, ist er wohl genauso schön wie die anderen auch. Dieser Titel ist außergwöhnlich schön, weil man unseren jungen Spielerinnen das nicht zugetraut hat. Das ganze Turnier hat uns alle so zusammengeschweißt, so etwas hat man nicht oft. Das kommt tief aus dem Herzen heraus.

Das meinen DFB.de-User:

"Silvia, das gönne ich Dir persönlich so sehr und natürlich auch der jungen Mannschaft, die für ihre Trainerin und ihre verletzten Kolleginnen kämpften und siegten. Ihr seid eine tolle Truppe! Congratulations!!!" (frank Schaumann, Elmshorn)

[sid]

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Die Freude ist riesig, der Stolz unermesslich: Silvia Neid hat eine stark verjüngte deutsche Frauen-Nationalmannschaft in Schweden zum achten EM-Titel geführt. Ein 1:0 im Finale gegen Norwegen bedeutet den sechsten Titel auf kontinentaler Ebene in Serie.

Die Bundestrainerin spricht nach dem historischen Triumph über den Titelgewinn, Siegtorschützin Anja Mittag, Elfmeter-Heldin Nadine Angerer und den Stellenwert des Turniersiegs.

Frage: Frau Neid, Ihre Mannschaft hat den achten EM-Titel perfekt gemacht. Wie fühlen Sie sich?

Silvia Neid: Es ist ein tolles Gefühl. Vor allem, weil nicht allzu viele daran geglaubt haben, dass wir es schaffen können. Am Anfang sah es auch wirklich nicht so aus, dass wir es schaffen können. Aber dann haben wir uns reingebissen. Ab dem Viertelfinale hat sich die Mannschaft gefangen, und es lief es dann richtig rund. Ich bin total froh und glücklich, dass wir es mit diesem jungen Team geschafft haben.

Frage: Sie haben mit der zuletzt verletzten Celia Okoyino da Mbabi angefangen und die spätere Siegtorschützin Anja Mittag erst zur zweiten Hälfte gebracht. Können Sie Ihre Überlegungen erklären?

Neid: Wir haben Anja eingewechselt, weil wir uns von ihr mehr Druck über die Außenbahnen erwartet haben. Sie hatte großes Selbstvertrauen nach dem guten Halbfinale gegen Schweden. Sie hat nicht angefangen, weil Celia angeschlagen war. Da weiß man nie, was der Muskel macht. Deshalb hat Celia von Anfang an gespielt, wir hätten sie dann nach einer halben Stunde auch wieder rausnehmen können. Aber es war schon vorher klar, dass Anja spielen wird. Und sie hat ihre Sache sehr gut gemacht.

Frage: Nadine Angerer hat zwei Elfmeter gehalten. Vor dem Spiel hatten Sie erklärt, dass sie zuletzt sechs Kilo abgenommen hat, um richtig fit zu werden. Wie kam es dazu?

Neid: Wir hatten im Winter ein sehr gutes Gespräch. Dabei habe ich ihr klar gemacht, dass die nötige Fitness das A und O ist. Sie hatte dann ja noch genug Zeit, um daran zu arbeiten. Das hat sie auch sehr intensiv getan - die Waage hat das bestätigt. Ich habe schon im Februar gesehen, dass sie besser wird. Dieser Erfolg ist der Lohn für ihre Areit.

Frage: Wie geschlaucht sind Sie nach diesem Turnier, und verspüren Sie nach der Kritik in der Vergangenheit auch persönliche Genugtuung?

Neid: Ich fühle mich richtig gut, gar nicht geschlaucht. Das Turnier und die Spielerinnen - mit ihrer Leidenschaft und ihrem Charakter - haben mich zehn Jahre jünger gemacht. Ob das nach den anstehenden Feierlichkeiten immer noch so ist, wird sich allerdings erst noch zeigen.

Frage: Sie haben schon alles mehrmals gewonnen. Welchen Platz nimmt dieser Erfolg in Ihrem persönlichen Ranking ein?

Neid: Das ist eine schwierige Frage. Wenn man den Titel gewonnen hat, ist es für den Moment der schönste. Aber wenn ein paar Tage vorbei sind, ist er wohl genauso schön wie die anderen auch. Dieser Titel ist außergwöhnlich schön, weil man unseren jungen Spielerinnen das nicht zugetraut hat. Das ganze Turnier hat uns alle so zusammengeschweißt, so etwas hat man nicht oft. Das kommt tief aus dem Herzen heraus.

Das meinen DFB.de-User:

"Silvia, das gönne ich Dir persönlich so sehr und natürlich auch der jungen Mannschaft, die für ihre Trainerin und ihre verletzten Kolleginnen kämpften und siegten. Ihr seid eine tolle Truppe! Congratulations!!!" (frank Schaumann, Elmshorn)