Nazan Eckes: „Ehe ich mich versah, stand ich auf dem Spielfeld“

Nazan Eckes: Gar nicht (lacht).

fanclub.dfb.de: Warum nicht?

Nazan Eckes: Ich treibe sehr gerne Sport. Ich gehe leidenschaftlich gerne Joggen. Was die Ausübung angeht, ist Fußball nicht meine Sportart. Dafür schaue ich mir aber gerne mal ein Spiel an.

fanclub.dfb.de: Dann muss das Interesse am Fußball ja doch irgendwo verwurzelt sein.

Nazan Eckes: Als kleines Mädchen habe ich Fußball gespielt. Um mich mit den Jungs zu messen. Da musste ich scheinbar nach Außen die Starke markieren und habe deswegen mit meinen Klassenkameraden mitgekickt. Das ist aber bestimmt schon... (überlegt) ... 30 Jahre her. Wenn man das sagen kann, ist man alt (lacht).

fanclub.dfb.de: Das hat nicht das Feuer in Ihnen entfacht, einem Verein beizutreten?

Nazan Eckes: Nein, ich habe tatsächlich viel Vereins- und Mannschaftssport gemacht. Ich finde das im Übrigen sehr wichtig und lehrreich, damit im jungen Alter anzufangen. Das bedeutet für mich, Leute kennenzulernen, in sozialen Kontakt zu treten und auch Sport zu treiben. Aber für Fußball fehlt mir ganz einfach etwas. Da muss etwas in einem glühen, es muss ein Feuer ausbrechen, wenn man auf dem Spielfeld steht. Und das war bei mir eindeutig nicht der Fall.

fanclub.dfb.de: Was verbindet Sie aktuell mit dem Fußball?



Nazan Eckes kennt sich im Sport aus. In der Formel 1 war die Moderatorin lange Zuhause. Über die Rallye Paris–Dakar hat sie berichtet. Beim Boxen war sie dabei. Zum Beispiel machte sie Reportagen und Interviews rund um die Kämpfe von Vladimir Klitschko. Bis zum Turmspringen reicht die TV-Erfahrung der gebürtigen Kölnerin.

Und Fußball? Ja, auch! Mit Lukas Podolski und Per Mertesacker hat Nazan Eckes gekickt. Von Ilkay Gündogan und Bastian Schweinsteiger wurde sie zu Spielen eingeladen. Bei der WM 2010 war sie für RTL vor Ort. Und überhaupt kommt man in ihrer Familie an dem Thema Fußball nicht vorbei.

Im Moment bleibt allerdings wenig Zeit für Fußball. Sie dreht für die neue Staffel von Deutschland sucht den Superstar. Zuletzt war sie deswegen zwei Wochen auf Kuba. Außerdem geht sie mit dem Gedanken schwanger, sich als Schauspielerin zu probieren. Angebote aus der Türkei liegen ihr vor. Es reizt sie. Im fanclub.dfb.de-Interview mit DFB-Redakteur Niels Barnhofer sprach Nazan Eckes über nette Emails, den guten Zweck, geteilte Sympathien und das spannende Drumherum.

fanclub.dfb.de: Nazan Eckes, wie zufrieden waren Sie am 20. Mai mit Ihrer Leistung?

Nazan Eckes: Ach Gott, das habe ich schon verdrängt (lacht).

fanclub.dfb.de: Aber Sie wissen noch, was an diesem Tag passiert ist?

Nazan Eckes: Ja, natürlich, da fand das Charity-Spiel zwischen den Teams von Lukas Podolski und Per Mertesacker statt, bei dem ich mitgespielt habe.

fanclub.dfb.de: Wie kam es dazu, dass Sie nominiert wurden?

Nazan Eckes: Lukas Podolski hatte über Kollegen aus der RTL-Sport-Redaktion meinen Kontakt erhalten und hatte so unkonventionell und nett angefragt, so dass ich einfach nicht Nein sagen konnte.

fanclub.dfb.de: Verraten Sie uns, wie Lukas Podolski bei Ihnen angefragt hat?

Nazan Eckes: Er hat eine Email geschrieben. Die war sehr nett. Ich hatte zuerst gedacht, da veräppelt mich jemand. Aber die Sport-Kollegen konnten das dann aufklären und mich davon überzeugen, mitzumachen.

fanclub.dfb.de: Wussten Sie in dem Moment der Zusage, was Sie taten?

Nazan Eckes: Naja, ich fand mich dann irgendwann in einem Fußball-Spiel wieder und dachte: Oje, was passiert hier jetzt? Vorher hatte ich versucht mir einzureden, dass ich da einfach nur hingehe, um das Spiel anzupfeifen. Aber ehe ich mich versah, stand ich auf dem Spielfeld.

fanclub.dfb.de: Wie fielen die Reaktionen darauf aus?

Nazan Eckes: Meine Familie hat sich todgelacht. Freunde von mir haben das Spiel im Fernsehen gesehen, obwohl sie gar nicht wussten, dass ich dort mitspielen würde. Also, da habe ich in meinen Reihen schon für einige Lacher gesorgt. Es war mir, ehrlich gesagt, zu Beginn des Spiels etwas peinlich, aber letztlich war es für einen guten Zweck und es hat dann doch sehr viel Spaß gemacht.

fanclub.dfb.de: Wie häufig spielen Sie Fußball?

Nazan Eckes: Gar nicht (lacht).

fanclub.dfb.de: Warum nicht?

Nazan Eckes: Ich treibe sehr gerne Sport. Ich gehe leidenschaftlich gerne Joggen. Was die Ausübung angeht, ist Fußball nicht meine Sportart. Dafür schaue ich mir aber gerne mal ein Spiel an.

fanclub.dfb.de: Dann muss das Interesse am Fußball ja doch irgendwo verwurzelt sein.

Nazan Eckes: Als kleines Mädchen habe ich Fußball gespielt. Um mich mit den Jungs zu messen. Da musste ich scheinbar nach Außen die Starke markieren und habe deswegen mit meinen Klassenkameraden mitgekickt. Das ist aber bestimmt schon... (überlegt) ... 30 Jahre her. Wenn man das sagen kann, ist man alt (lacht).

fanclub.dfb.de: Das hat nicht das Feuer in Ihnen entfacht, einem Verein beizutreten?

Nazan Eckes: Nein, ich habe tatsächlich viel Vereins- und Mannschaftssport gemacht. Ich finde das im Übrigen sehr wichtig und lehrreich, damit im jungen Alter anzufangen. Das bedeutet für mich, Leute kennenzulernen, in sozialen Kontakt zu treten und auch Sport zu treiben. Aber für Fußball fehlt mir ganz einfach etwas. Da muss etwas in einem glühen, es muss ein Feuer ausbrechen, wenn man auf dem Spielfeld steht. Und das war bei mir eindeutig nicht der Fall.

fanclub.dfb.de: Was verbindet Sie aktuell mit dem Fußball?

Nazan Eckes: Meine gesamte Familie ist verrückt nach Fußball. Man kommt da deswegen gar nicht drumherum. Fußball schauen wird bei uns häufig zu einem Familien-Ereignis gemacht.

fanclub.dfb.de:Das heißt, Fußball findet für Sie vor dem Fernseher statt?

Nazan Eckes: Nicht nur. Ich war noch nicht so oft im Stadion, aber ich habe mir ein paar gute Spiele angeschaut. Ich war beim Champions League-Spiel von Borussia Dortmund gegen den FC Malaga, als der BVB das Spiel noch umbiegen konnte und mit 3:2 gewann. Das war legendär, das war sagenhaft. Ich hatte Gänsehaut. Da wollte viele Zuschauer schon gehen, als die Dortmunder mit 0:2 zurücklagen. Wir waren von der Familie von Ilkay Gündogan eingeladen. Das war einfach großartig.

fanclub.dfb.de:Was fasziniert Sie am Fußball?

Nazan Eckes: Mit Mannschaften oder einzelnen Spielern mitzufiebern. Ich habe zum Beispiel auch Bastian Schweinsteiger im vergangenen Jahr kennenlernen dürfen. Er ist ein wahnsinnig höflicher und unglaublich netter Mensch. Er hat uns auch schon zu Spielen eingeladen. Insofern besteht dann bei den Spielen eine persönliche Komponente.

fanclub.dfb.de:Wem gehören Ihre Sympathien?

Nazan Eckes: Ich glaube, es waren einige Leute irritiert, weil ich Mal für die Bayern und ein anderes Mal für die Borussia war. Und dann bin ich ja auch noch Kölnerin und wünsche mir natürlich, dass der FC wieder in der Bundesliga spielt. Also, mein Herz schlägt für den Fußball allgemein.

fanclub.dfb.de: Mit Lukas Podolski kicken, von Ilkay Gündogan zum Spiel eingeladen werden, mit Bastian Schweinsteiger bekannt sein. Wie stark sind Sie im Fußball vernetzt?

Nazan Eckes: Nein, das ist nicht so, dass ich jeden Spieler kenne und per Handschlag begrüße. Das hat sich im vergangenen Jahr einfach so entwickelt. Wenn man bei einem Spiel ist und ein paar Leute kennenlernt, dann kann sich das gelegentlich so fortsetzen. Aber das ist überschaubar. Wenn wir zwei, drei Spiele über das Jahr verteilt im Stadion sehen, dann ist das schon viel. Schließlich sind die Stadionbesuche ja immer auch mit Aufwand verbunden.

fanclub.dfb.de: Geraten Sie in Gewissensbisse wenn Deutschland gegen die Türkei spielt?

Nazan Eckes: Oh, das ist wirklich immer schlimm (lacht). Ich muss gestehen, dass häufig mein türkisches Herz ein bisschen lauter pocht. An sich bin ich aber in einer komfortablen Situation. Da ich ja beiden Seiten verbunden bin, kann ich solchen Spielen immer etwas Positives abgewinnen.

fanclub.dfb.de: Als Moderatorin sind Sie sehr sportverbunden, aber berichten nicht über den Sport.

Nazan Eckes: Es gibt immer wieder eine Schnittmenge aus Unterhaltung und Sport. Zum Beispiel beim Boxen. Da war ich für die Stimmung um den Ring herum zuständig. Das gehört auch zu der enormen Inszenierung der Kämpfe. Die sind mittlerweile genauso eine Show- wie Sport-Veranstaltung. Gleiches gilt für die Formel 1. Das Drumherum ist aber auch spannend.

fanclub.dfb.de: Durch den Job kommen Sie viel herum. Reisen Sie gerne?

Nazan Eckes: Eine Zeit lang habe ich es geliebt. Doch mittlerweile geht mir das auch mal auf den Keks. Ich sitze nicht mehr so gerne so lange im Flieger. Ich möchte nicht mehr so häufig von Zuhause weg sein. Privat bin ich allerdings gerne mal unterwegs. Ich liebe es, fremde Länder und Kulturen zu entdecken. Das ist das Spannendste überhaupt. Im Moment mache ich gerne Städtereisen, bei denen ich nicht zwölf Stunden fliegen muss, um dort hinzukommen.

fanclub.dfb.de: Wie ist das mit Brasilien, haben Sie das Land schon für sich entdeckt?

Nazan Eckes: Ich war schon einmal in Sao Paulo. Wir haben dort Reportagen für die Sendung „Formel Exklusiv“ gemacht. Unter anderen haben wir in den Favelas gedreht und Samba-Schulen besucht. Ich bin froh, dass ich all diese Geschichten machen durfte. Da steckt sehr viel hinter, man lernt viel über die Menschen.

fanclub.dfb.de: Gibt es schon Pläne für die WM im kommenden Jahr?

Nazan Eckes: Nein, die gibt es nicht. Brasilien 2014 ist etwas, worüber ich mir schon Gedanken mache, und mich frage, ob das eventuell mal eine Reise wert ist. Ich war schon bei der WM 2010 in Südafrika für RTL dabei. Ich habe Hintergrund-Reportagen über Land und Leute gemacht. So etwas fände ich natürlich auch wieder spannend. Gerade in Brasilien, einem Land der sozialen Spannungen, wo die Menschen auf die Straße gehen, könnte man vor allem dem Thema "nachhaltige Entwicklung eines Landes durch ein sportliches Großereignis" auf den Grund gehen.

fanclub.dfb.de: Was trauen Sie der deutschen Mannschaft in Brasilien zu?

Nazan Eckes:Nachdem in der jüngsten Vergangenheit so viel so gut gelaufen ist, würde ich es ihr wünschen, dass sie den Pokal nach Hause bringt. Aber mindestens die Final-Teilnahme traue ich ihr zu.

fanclub.dfb.de: Sie können ja ein bisschen zum Gelingen beitragen und zumindest an Lukas Podolski eine Motivations-Mail schreiben – seine Adresse haben Sie ja.

Nazan Eckes: (lacht) Ja, das werde ich tun.