Nationalteam: Ballack und Kahn verlangen Reaktion des Teams

Einen Tag vor dem Länderspiel gegen die USA heute (20.30 Uhr, live im ZDF) in Dortmund haben DFB-Kapitän Michael Ballack und sein Vorgänger Oliver Kahn unisono eine "entsprechende Reaktion" der Mannschaft auf das 1:4 vor drei Wochen in Florenz gegen Italien verlangt. Die beiden Bayern-Stars berichteten zudem von einer ungeheuerlichen Anspannung bei den Spielern als auch beim Betreuerstab, die aber gegen die US-Amerikaner in positive Energie umgesetzt werden soll.

"Wir haben uns oft beklagt, dass wir in der Vorbereitung auf die WM nur Freundschafts- und keine Qualifikationsspiele haben und wir den Druck nicht simulieren können. Jetzt haben wir aber eine vergleichbare Situation, denn der Druck ist sehr, sehr groß. So eine Situation haben wir noch nicht gehabt", betonte Ballack, der von einem "sehr wichtigen Spiel" sprach. Der in 62 Länderspielen erprobte Mittelfeldstratege sei sehr gespannt, wie vor allem die jüngeren Spieler mit der Anspannung fertig werden: "Es ist die Frage, ob die Mannschaft so verunsichert ist, dass sie ihre Leistung erneut nicht abrufen kann oder ob sie ihr wahres Gesicht zeigt. Wir haben uns diese Situation selbst eingebrockt und müssen sie nun bewältigen, denn bei der WM werden wir ähnliches erleben."

Auch hinsichtlich der weiteren WM-Vorbereitung sei das Match gegen die nicht in Bestbesetzung antretenden Amerikaner ein wichtiger Stimmmungstest. "Das ist ein entscheidendes Spiel. Zum einen für unser eigenes Selbstbewusstsein, zum anderen auch für die Stimmung im Land. Es wäre enorm wichtig, mit einem Erfolg in die Vorbereitung zu gehen. Aber ich bin sicher, dass uns diese schwierige Phase formt. Wir werden eine andere Mannschaft als zuletzt in Italien auf dem Platz sehen", meinte der 29-Jährige.

Löw: „Mit Herz und Hingabe das Publikum hinter uns bringen“

Dass nach der Niederlage von Florenz vor allem die Abwehr in der Kritik stand, passt Kahn überhaupt nicht. „Es wird vorschnell immer wieder nur die Abwehr kritisiert, aber die ganze Mannschaft muss als Einheit auftreten“, verteidigte der 36-Jährige seine durch die Bank viel jüngeren Vorderleute. Deshalb sei es gerade jetzt wichtig, „dass die jungen Spieler Leute um sich herum haben, die diese Drucksituationen schon erlebt haben. Junge Spieler müssen sich anlehnen können“. Nach den ersten Trainingseinheiten, in denen speziell am Defensiv-Verhalten gearbeitet wurde, sieht Kahn aber „einiges in Fluss“.

Dies bestätigte am Dienstag auch Klinsmann-Assistent Joachim Löw, der von einer sehr konzentrierten Vorbereitung sprach. Mit Videoanalysen vom Italien-Spiel hätten Bundestrainer Jürgen Klinsmann und er vor allem die „vielen Fehler in der Abwehr“ aufgearbeitet. Zudem habe man die Mannschaft eindringlich auf die Stärken und Schwächen der Amerikaner hingewiesen. „Sicherlich fehlen beim Gegner einige Stammspieler. Aber die Mannschaft hat sich zu Beginn des Jahres zu einem siebenwöchigen Trainingslager getroffen, deshalb erwarte ich ein eingespieltes Team. Wenn wir mit viel Herz und Hingabe spielen, dann werden wir die USA aber zu Fehlern zwingen und zudem schnell das Dortmunder Publikum hinter uns bringen“, sagte Löw. [db]


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Einen Tag vor dem Länderspiel gegen die USA heute (20.30 Uhr, live im ZDF) in Dortmund haben DFB-Kapitän Michael Ballack und sein Vorgänger Oliver Kahn unisono eine "entsprechende Reaktion" der Mannschaft auf das 1:4 vor drei Wochen in Florenz gegen Italien verlangt. Die beiden Bayern-Stars berichteten zudem von einer ungeheuerlichen Anspannung bei den Spielern als auch beim Betreuerstab, die aber gegen die US-Amerikaner in positive Energie
umgesetzt werden soll.



"Wir haben uns oft beklagt, dass wir in der Vorbereitung auf die WM nur Freundschafts- und keine Qualifikationsspiele haben und wir den Druck nicht simulieren können. Jetzt haben wir aber eine
vergleichbare Situation, denn der Druck ist sehr, sehr groß. So eine Situation haben wir noch nicht gehabt", betonte Ballack, der von einem "sehr wichtigen Spiel" sprach. Der in 62 Länderspielen
erprobte Mittelfeldstratege sei sehr gespannt, wie vor allem die jüngeren Spieler mit der Anspannung fertig werden: "Es ist die Frage, ob die Mannschaft so verunsichert ist, dass sie ihre
Leistung erneut nicht abrufen kann oder ob sie ihr wahres Gesicht zeigt. Wir haben uns diese Situation selbst eingebrockt und müssen sie nun bewältigen, denn bei der WM werden wir ähnliches erleben."



Auch hinsichtlich der weiteren WM-Vorbereitung sei das Match gegen die nicht in Bestbesetzung antretenden Amerikaner ein wichtiger Stimmmungstest. "Das ist ein entscheidendes Spiel. Zum
einen für unser eigenes Selbstbewusstsein, zum anderen auch für die Stimmung im Land. Es wäre enorm wichtig, mit einem Erfolg in die Vorbereitung zu gehen. Aber ich bin sicher, dass uns diese
schwierige Phase formt. Wir werden eine andere Mannschaft als zuletzt in Italien auf dem Platz sehen", meinte der 29-Jährige.



Löw: „Mit Herz und Hingabe das Publikum hinter uns bringen“


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Dass nach der Niederlage von Florenz vor allem die Abwehr in der Kritik stand, passt Kahn überhaupt nicht. „Es wird vorschnell immer wieder nur die Abwehr kritisiert, aber die ganze Mannschaft muss als Einheit auftreten“, verteidigte der 36-Jährige seine durch die Bank viel jüngeren Vorderleute. Deshalb sei es gerade jetzt wichtig, „dass die jungen Spieler Leute um sich herum haben, die diese Drucksituationen schon erlebt haben. Junge Spieler müssen
sich anlehnen können“. Nach den ersten Trainingseinheiten, in denen speziell am Defensiv-Verhalten gearbeitet wurde, sieht Kahn aber „einiges in Fluss“.



Dies bestätigte am Dienstag auch Klinsmann-Assistent Joachim Löw, der von einer sehr konzentrierten Vorbereitung sprach. Mit Videoanalysen vom Italien-Spiel hätten Bundestrainer Jürgen Klinsmann und er vor allem die „vielen Fehler in der Abwehr“ aufgearbeitet. Zudem habe man die Mannschaft eindringlich auf die Stärken und Schwächen der Amerikaner hingewiesen. „Sicherlich fehlen beim Gegner einige Stammspieler. Aber die Mannschaft hat sich zu Beginn des Jahres zu einem siebenwöchigen Trainingslager getroffen, deshalb erwarte ich ein eingespieltes Team. Wenn wir mit viel Herz und Hingabe spielen, dann werden wir die USA aber zu Fehlern zwingen und zudem schnell das Dortmunder Publikum hinter uns bringen“, sagte Löw.