Nationalspieler Khalili: Ruhepol im Futsal-Chaos

Historischer Erfolg im UEFA Cup

Diese Hingabe ebnete den Hamburg Panthers den Weg zu einem historischen Erfolg. Im UEFA Futsal Cup, dem Pendant zur Champions League im Fußball, zog der deutsche Futsal-Rekordmeister in die Eliterunde ein, zählt nun zu den 16 besten Teams in Europa. Wie es dazu kam, ist an Dramatik kaum mehr zu überbieten. Sekunden vor Schluss benötigen die Panthers gegen den IFK Göteborg dringend ein Tor. Doch dann der Ballverlust. Khalili erinnert sich: "Der Ball kam auf unsere Seite geflogen. Ich konnte ihn zum Glück noch mit dem Knie abfangen, es waren noch etwa sieben Sekunden auf der Uhr."

Blitzschnell geht es wieder in die Offensive, abgeblockt. Einkick. Tor. Wenige Zehntelsekunden vor der Schlusssirene erzielen die Hamburger das 4:3. Eliterunde. "Ein unbeschreibliches Gefühl." Dieser Erfolg auf internationaler Bühne ist keineswegs nur auf Glück zurückzuführen. Während die Panthers zu Beginn noch selten in der Trainingshalle anzutreffen waren, stehen inzwischen zwei bis drei Einheiten pro Woche an. Mit individuellen Einheiten arbeitet nicht nur Khalili zusätzlich an seiner Fitness.

Fixo mit Erfahrung

Die Erfahrungen auf höchstem Niveau machen sich ebenfalls bemerkbar. "Man schaut sich von den Profis viele Dinge ab: Wie lösen sie sich aus Drucksituationen, welche Varianten und Laufwege setzen sie ein?", erklärt Khalili, der bereits 20 UEFA-Cup-Spiele bestritt. Nur wenige Nationalspieler im Kader können auf diesen Erfahrungsschatz zurückgreifen, den der 31-Jährige gerne an die jüngeren Spieler weitergibt.

Auf der Fixo-Position fühlt er sich am wohlsten. Als defensiver Part kann er seine Mitspieler ordnen und führen. "Diese Rolle übernehme ich auch gerne in der Nationalmannschaft." Am Sonntag um 15 Uhr wird das erste Länderspiel des DFB-Teams angepfiffen. Mehr als 2.000 Zuschauer werden in der ausverkauften Inselparkhalle erwartet, die Anspannung der Spieler wird steigen, der Lärm die Kommunikation auf dem Platz erschweren. Saboor Khalili, der Ruhepol im hektischen Futsal-Chaos, wird dann gefragt sein.

[tn]


Futsal ist ein rasend schneller Sport. Pässe, Dribblings, Torabschlüsse. Im Sekundentakt sehen sich die Spieler vor Entscheidungen gestellt. Ein Mann, der in diesem Chaos spielend leicht den Überblick zu behalten scheint, ist Saboor Khalili. Mit den Hamburg Panthers feiert er Titel nach Belieben, im UEFA Futsal Cup leistete er Historisches. Nun möchte er seine besondere Gabe in der deutschen Futsal-Nationalmannschaft einbringen, beim ersten Länderspiel am Sonntag (ab 15 Uhr, live auf Sport1) gegen England.

Im Training lässt sich Saboor Khalilis spezielle Fähigkeit nur erahnen. Das Tempo ist etwas geringer als im Wettkampf, keine Zuschauer, die für großen Lärm sorgen und auch die Anspannung der Spieler bewegt sich auf einem niedrigeren Level. Doch selbst in dieser ruhigen Kulisse, im beschaulichen Klecken, wo die deutsche Futsal-Nationalmannschaft ihre vorletzte Trainingseinheit bestreitet, sticht der 31-Jährige heraus. Nicht etwa durch spektakuläre Tore oder schwindelerregende Tricks, sondern durch seine unheimliche Ruhe unter höchstem Gegnerdruck und das Dirigieren seiner Mitspieler. "Er behält auch in hektischen Situationen den Überblick", lobt Paul Schomann.

Khalilis starke Auftritte bei der Deutschen Futsal-Meisterschaft im April überzeugten den Nationaltrainer und brachten Khalili die Nominierung zum Lehrgang der Nationalmannschaft im September ein. "Es freut mich, dass ich aufgefallen bin und nun beim ersten Länderspiel, diesem großen Highlight, auflaufen darf", sagt Khalili.

Liebe auf den ersten Kick

Fünfeinhalb Jahre zuvor hatte ihn Onur Ulusoy für ein Engagement bei den Hamburg Panthers begeistert. Er habe schon früher sehr gerne in der Halle gespielt, doch die Futsal-Regeln rücken seine Stärken noch mehr in den Vordergrund. Kleinere Tore, Auslinien statt Banden, höhere technische Anforderungen und eine hohe Spielintelligenz. "Das liegt mir", meint Khalili. "Ich habe mich schnell in den Futsal verliebt."

Diese Liebe auf den ersten Kick brachte ihm schon bald die ersten Titel ein. 2012 siegten die Hamburger im Finale gegen die Futsal Panthers Köln mit 4:2. Es war der erste von mittlerweile vier nationalen Titeln. Zwischen der ersten Meisterschaft 2012 und dem jüngsten Erfolg im April 2016 hat sich speziell bei Khalili viel getan. Seit zwei Jahren konzentriert er sich vollständig auf den Futsal. Zeiten, in denen er nebenbei für den SV Curslack-Neuengamme in der Fußball-Oberliga auflief, gehören der Vergangenheit an. "Wenn ich die Sportart mache, dann auch richtig."

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Historischer Erfolg im UEFA Cup

Diese Hingabe ebnete den Hamburg Panthers den Weg zu einem historischen Erfolg. Im UEFA Futsal Cup, dem Pendant zur Champions League im Fußball, zog der deutsche Futsal-Rekordmeister in die Eliterunde ein, zählt nun zu den 16 besten Teams in Europa. Wie es dazu kam, ist an Dramatik kaum mehr zu überbieten. Sekunden vor Schluss benötigen die Panthers gegen den IFK Göteborg dringend ein Tor. Doch dann der Ballverlust. Khalili erinnert sich: "Der Ball kam auf unsere Seite geflogen. Ich konnte ihn zum Glück noch mit dem Knie abfangen, es waren noch etwa sieben Sekunden auf der Uhr."

Blitzschnell geht es wieder in die Offensive, abgeblockt. Einkick. Tor. Wenige Zehntelsekunden vor der Schlusssirene erzielen die Hamburger das 4:3. Eliterunde. "Ein unbeschreibliches Gefühl." Dieser Erfolg auf internationaler Bühne ist keineswegs nur auf Glück zurückzuführen. Während die Panthers zu Beginn noch selten in der Trainingshalle anzutreffen waren, stehen inzwischen zwei bis drei Einheiten pro Woche an. Mit individuellen Einheiten arbeitet nicht nur Khalili zusätzlich an seiner Fitness.

Fixo mit Erfahrung

Die Erfahrungen auf höchstem Niveau machen sich ebenfalls bemerkbar. "Man schaut sich von den Profis viele Dinge ab: Wie lösen sie sich aus Drucksituationen, welche Varianten und Laufwege setzen sie ein?", erklärt Khalili, der bereits 20 UEFA-Cup-Spiele bestritt. Nur wenige Nationalspieler im Kader können auf diesen Erfahrungsschatz zurückgreifen, den der 31-Jährige gerne an die jüngeren Spieler weitergibt.

Auf der Fixo-Position fühlt er sich am wohlsten. Als defensiver Part kann er seine Mitspieler ordnen und führen. "Diese Rolle übernehme ich auch gerne in der Nationalmannschaft." Am Sonntag um 15 Uhr wird das erste Länderspiel des DFB-Teams angepfiffen. Mehr als 2.000 Zuschauer werden in der ausverkauften Inselparkhalle erwartet, die Anspannung der Spieler wird steigen, der Lärm die Kommunikation auf dem Platz erschweren. Saboor Khalili, der Ruhepol im hektischen Futsal-Chaos, wird dann gefragt sein.

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