Nationalmannschaft: Zweitägiger Fitnesstest abgeschlossen

In Frankfurt am Main wurde am Mittwoch der zweitägige Fitnesstest der Nationalmannschaft abgeschlossen. Unter Leitung von Bundestrainer Jürgen Klinsmann wurden dabei insgesamt 36 Akteure getestet, die dem erweiterten Kader für die WM 2006 angehören.

Doch schon jetzt sehen Klinsmann und Assistenztrainer Joachim Löw die Mannschaft auf einem guten Weg. Die Auswertungen der umfangreichen Testreihe liegen dem DFB-Trainerstab zwar noch nicht vor, "aber mein Eindruck ist sehr, sehr positiv. Beim Ausdauertest sind alle bis ans absolute Limit gegangen, das spricht für die große Motivation", meinte Löw am Mittwoch im Rahmen einer Pressekonferenz in Frankfurt. Den Sprint- und Ausdauertests am Dienstag folgten am Mittwoch in der Leichtathletikhalle in Kalbach Bewegungs- und Koordinations-Übungen amerikanischer Fitness-Spezialisten.

Verstegen attestiert DFB-Team "gute Fortschritte"

Die Einheit mit insgesamt neun Übungen wurde von Mark Verstegen vom Institut "Athlete"s Performance" aus Phoenix/Arizona geleitet. Der Fitness-Guru aus den USA attestierte den deutschen Fußballern seit dem ersten Test im September vergangenen Jahres in Berlin "gute Fortschritte. Wir sind sehr zufrieden". Verstegen will die "Bewegungsmuster optimieren", dadurch sollen unter anderem auch Verletzungen vermieden werden.

Überhaupt sei die körperliche Fitness ein wesentlicher Bestandteil und "die Basis unserer Philosophie", führte Joachim Löw noch einmal aus: "Es muss gewährleistet sein, dass wir bei der WM alle drei Tage über 90 oder 120 Minuten hohes Tempo gehen können." Die Mannschaft habe aber die Grundphilosophie "schon gut verinnerlicht".

In der Vorbereitung auf den Konföderationen-Pokal (15. bis 29. Juni) wollen Klinsmann und Co. den Spielern dann noch einmal ins Gewissen reden. Man werde ein Spielerprofil erstellen, so Löw, "und mit jedem besprechen, wo die Stärken und Schwächen liegen". Wobei eins für den DFB-Trainerstab klar ist: "Jeder wird in seinen Stärken gefördert. Nur so entsteht Selbstvertrauen."

Länderspiel in Slowenien ein "ganz wichtiger Baustein"

Das kommende Länderspiel am Samstag in Celje (ab 20 Uhr gegen Gastgeber Slowenien) sieht Löw deshalb als "ganz wichtigen" Baustein, "um weitere Erkenntnisse zu gewinnen".

Kurzfristig hatte Jürgen Klinsmann dabei auf Dietmar Hamann verzichten müssen. Der 31-Jährige verletzte sich am Sonntag beim 2:1-Erfolg seines FC Liverpool im Premier-League-Spiel gegen den FC Everton am linken Knie und musste nach 40 Minuten ausgewechselt werden. Nach einer eingehenden Untersuchung bei Nationalmannschafts-Arzt Dr. Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt wurde klar, dass Hamann einen Innenbandanriss im Knie davontrug und nun mehrere Wochen ausfällt.

Gespräch am Montagabend

Bereits am Montagabend stimmte Klinsmann insgesamt 36 Spieler des erweiterten WM-Kaders bei einem Gespräch erneut auf die WM ein. Neben den 31 Akteuren, die zum zweitägigen Fitness-Test eingeladen wurden, nahmen auch die derzeit verletzten Philipp Lahm, Andreas Görlitz, Gerald Asamoah und Jens Nowotny sowie Christoph Metzelder an dem Gespräch teil.

Im 21. Stock des Hotels Interconti in Frankfurt/Main machte der Bundestrainer Mannschaft und Betreuerstab klar, was bis zum 9. Juni 2006 zu tun ist, "damit wir die Zielvorgabe, hoffentlich Weltmeister zu werden, erreichen können".

Knapp eine Stunde lang erläuterten Klinsmann, sein Assistent Joachim Löw, Torwarttrainer Andy Köpke und Manager Oliver Bierhoff mit Power-Point-Präsentationen und Video-Sequenzen die "Bausteine", die das Fundament für den Titelgewinn bilden sollen. "Wir wollten die Mannschaft einstimmen.

Wir wollten ihr verdeutlichen, warum wir diese Zielvorgabe haben und worauf sich das begründet", berichtete der Bundestrainer. Seine eigene Schlussfolgerung: Der WM-Titel ist möglich, weil "die Mannschaft das Potential hat". Er erklärte aber auch: "Ein Rad muss ins andere greifen".

Geht es nach dem Bundestrainer, werden seine WM-Kandidaten sich nach seiner Grundsatzrede und dem Startschuss zum Gerangel um die 23 WM-Plätze in den nächsten Monaten alles geben, um 2006 im eigenen Land dabei zu sein. "Wir haben den Spielern deutlich gemacht, dass sie jetzt selbstverantwortlich sind für die nächsten Schritte. Die Initialzündung muss nun von den Spielen selbst kommen. Wir haben ihnen gesagt: Wir haben euch die Türe aufgemacht, aber ihr müsst selbst durchgehen."

Klinsmann wünscht sich von jedem Spieler, "dass er mehr aus sich herauskitzelt". Die Grundlagen dafür wollen der Bundestrainer und sein Stab schaffen. "Es ist enorm wichtig, dass die Spieler wissen, dass wir ihre Helfer sind und sie mitformen für den weiteren Verlauf ihrer Karriere. Wir werden in den nächsten 15 Monaten viel arbeiten im Bereich Tempo, Schnelligkeit, mentale Stärke." Darüber hinaus will Klinsmann ein Augenmerk "auf die Persönlichkeitsentwicklung auf dem Platz und außerhalb" richten, schließlich müsse die WM-Mannschaft "auch charakterlich" zusammenpassen. Damit es auch keiner vergisst, hat er seinen Vortrag auch als CD-Rom verteilt. [as]


[bild1]In Frankfurt am Main wurde am Mittwoch der zweitägige Fitnesstest der Nationalmannschaft abgeschlossen. Unter Leitung von Bundestrainer Jürgen Klinsmann wurden dabei insgesamt 36 Akteure getestet, die dem erweiterten Kader für die WM 2006 angehören.



Doch schon jetzt sehen Klinsmann und Assistenztrainer Joachim Löw die Mannschaft auf einem guten Weg. Die Auswertungen der umfangreichen Testreihe liegen dem DFB-Trainerstab zwar noch nicht vor, "aber mein Eindruck ist sehr, sehr positiv. Beim Ausdauertest sind alle bis ans absolute Limit gegangen, das spricht für die große Motivation", meinte Löw am Mittwoch im Rahmen einer Pressekonferenz in Frankfurt. Den Sprint- und Ausdauertests am Dienstag folgten am Mittwoch in der Leichtathletikhalle in Kalbach Bewegungs- und Koordinations-Übungen amerikanischer Fitness-Spezialisten.



Verstegen attestiert DFB-Team "gute Fortschritte"



Die Einheit mit insgesamt neun Übungen wurde von Mark Verstegen vom Institut "Athlete"s Performance" aus Phoenix/Arizona geleitet. Der Fitness-Guru aus den USA attestierte den deutschen
Fußballern seit dem ersten Test im September vergangenen Jahres in Berlin "gute Fortschritte. Wir sind sehr zufrieden". Verstegen will die "Bewegungsmuster optimieren", dadurch sollen unter anderem auch Verletzungen vermieden werden.



Überhaupt sei die körperliche Fitness ein wesentlicher Bestandteil und "die Basis unserer Philosophie", führte Joachim Löw noch einmal aus: "Es muss gewährleistet sein, dass wir bei der WM alle drei Tage über 90 oder 120 Minuten hohes Tempo gehen können." Die Mannschaft habe aber die Grundphilosophie "schon gut verinnerlicht".



In der Vorbereitung auf den Konföderationen-Pokal (15. bis 29.
Juni) wollen Klinsmann und Co. den Spielern dann noch einmal ins
Gewissen reden. Man werde ein Spielerprofil erstellen, so Löw, "und mit jedem besprechen, wo die Stärken und Schwächen liegen". Wobei eins für den DFB-Trainerstab klar ist: "Jeder wird in seinen Stärken gefördert. Nur so entsteht Selbstvertrauen."



Länderspiel in Slowenien ein "ganz wichtiger Baustein"



Das kommende Länderspiel am Samstag in Celje (ab 20 Uhr gegen Gastgeber Slowenien) sieht Löw deshalb als "ganz wichtigen"
Baustein, "um weitere Erkenntnisse zu gewinnen".



Kurzfristig hatte Jürgen Klinsmann dabei auf Dietmar Hamann verzichten müssen. Der 31-Jährige verletzte sich am Sonntag beim 2:1-Erfolg seines FC Liverpool im Premier-League-Spiel gegen den FC Everton am linken Knie und musste nach 40 Minuten ausgewechselt werden. Nach einer eingehenden Untersuchung bei Nationalmannschafts-Arzt Dr. Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt wurde klar, dass Hamann einen Innenbandanriss im Knie davontrug und nun mehrere Wochen ausfällt.



Gespräch am Montagabend



Bereits am Montagabend stimmte Klinsmann insgesamt 36 Spieler des erweiterten WM-Kaders bei einem Gespräch erneut auf die WM ein. Neben den 31 Akteuren, die zum zweitägigen Fitness-Test eingeladen wurden, nahmen auch die derzeit verletzten Philipp Lahm, Andreas Görlitz, Gerald Asamoah und Jens Nowotny sowie Christoph Metzelder an dem Gespräch teil.



Im 21. Stock des Hotels Interconti in Frankfurt/Main machte der Bundestrainer Mannschaft und Betreuerstab klar, was bis zum 9. Juni 2006 zu tun ist, "damit wir die Zielvorgabe, hoffentlich Weltmeister zu werden, erreichen können".



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Knapp eine Stunde lang erläuterten Klinsmann, sein Assistent Joachim Löw, Torwarttrainer Andy Köpke und Manager Oliver Bierhoff mit Power-Point-Präsentationen und Video-Sequenzen die "Bausteine", die das Fundament für den Titelgewinn bilden sollen. "Wir wollten die Mannschaft einstimmen.



Wir wollten ihr verdeutlichen, warum wir diese Zielvorgabe haben und worauf sich das begründet", berichtete der Bundestrainer. Seine eigene Schlussfolgerung: Der WM-Titel ist möglich, weil "die Mannschaft das Potential hat". Er erklärte aber auch: "Ein Rad muss ins andere greifen".



Geht es nach dem Bundestrainer, werden seine WM-Kandidaten
sich nach seiner Grundsatzrede und dem Startschuss zum Gerangel um die 23 WM-Plätze in den nächsten Monaten alles geben, um 2006 im eigenen Land dabei zu sein. "Wir haben den Spielern deutlich gemacht, dass sie jetzt selbstverantwortlich sind für die nächsten Schritte. Die Initialzündung muss nun von den Spielen selbst kommen. Wir haben ihnen gesagt: Wir haben euch die Türe aufgemacht, aber ihr müsst selbst durchgehen."



Klinsmann wünscht sich von jedem Spieler, "dass er mehr aus sich herauskitzelt". Die Grundlagen dafür wollen der Bundestrainer und sein Stab schaffen. "Es ist enorm wichtig, dass die Spieler wissen, dass wir ihre Helfer sind und sie mitformen für den weiteren Verlauf ihrer Karriere. Wir werden in den nächsten 15 Monaten viel arbeiten im Bereich Tempo, Schnelligkeit, mentale Stärke." Darüber hinaus will Klinsmann ein Augenmerk "auf die Persönlichkeitsentwicklung auf dem Platz und außerhalb" richten, schließlich müsse die WM-Mannschaft "auch charakterlich" zusammenpassen. Damit es auch keiner vergisst, hat er seinen Vortrag auch als CD-Rom verteilt.