Nationalmannschaft: Tim Borowski erntet Lohn für seine Mühen

Mit Michael Ballack, dem Kapitän der deutschen Nationalmannschaft, möchte er nicht verglichen werden. "Es schmeichelt mir irgendwo", gesteht Tim Borowski ein, "aber ich finde es ein wenig übertrieben." Mit dem einzigen deutschen Spieler, der bei der WM 2006 wohl nicht zu ersetzen wäre, will er sich keinesfalls auf eine Stufe stellen. "Michael ist einer der komplettesten Spieler der Welt, da fehlen mir schon noch ein paar Prozente", sagt der Nationalspieler von Werder Bremen.

Borowski allerdings hat aufgeholt, und zwar schnell. Seine Entwicklung in den vergangenen Wochen hat dazu geführt, dass er den noch von einer Grippe geschwächten Ballack beim Länderspiel in der Türkei vertrat.

Der Bremer kann nun 14 Einsätze vorweisen, am Samstag gegen die Türkei (1:2) gehörte er zum dritten Mal zur Anfangsformation. Noch beim Confederations Cup in Deutschland im Sommer diesen Jahres gehörte Borowski nicht zum Stammpersonal der DFB-Auswahl. Doch seitdem hat sich der 1,94m große Spieler stets fortentwickelt.

Kritik und Ratschläge zu Herzen genommen

Er hat sich die Kritik und die Ratschläge von Bundestrainer Jürgen Klinsmann und Löw zu Herzen genommen und versucht, vor allem gegen sein stets etwas behäbig wirkendes Auftreten auf dem Spielfeld zu tun. Scheinbar ist er auf einem guten Weg: Bei Werder Bremen spielt der Mittelfeldspieler seit Saisonbeginn wesentlich dominanter, eine Leistungssteigerung, die den sportlich Verantwortlichen beim DFB nicht entgangen ist. Löw attestiert Borowski, er sei mit dessen Entwicklung "absolut zufrieden", er habe sich "ganz klar gesteigert, zeigt sich mehr, bietet sich mehr an, ist präsenter. Und spielt einen guten Pass auf die Stürmer."

Ein Schlüssel-Erlebnis hatte er auch. "Knackpunkt", erklärt Borowski, sei das Länderspiel in den Niederlanden gewesen (2:2). Damals wurde er in der 74. Minute eingewechselt, sieben Minuten später bereitete er mit energischem Einsatz und präziser Vorlage den Ausgleich durch Gerald Asamoah vor. Da hat Borowski offenbar gespürt, was für ihn möglich ist, wenn er sein unbestritten gutes technisches Rüstzeug mit emotionalen Elementen paart.

Lohn für die Mühen der jüngeren Vergangenheit könnte nun ein Platz in der Startformation für das Länderspiel in der Türkei sein.

[sid/ko]


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Mit Michael Ballack, dem Kapitän der deutschen Nationalmannschaft, möchte er nicht verglichen werden. "Es schmeichelt mir irgendwo", gesteht Tim Borowski ein, "aber ich finde es ein wenig übertrieben." Mit dem einzigen deutschen Spieler, der bei der WM 2006 wohl nicht zu ersetzen wäre, will er sich keinesfalls auf eine Stufe stellen. "Michael ist einer der komplettesten Spieler der Welt, da fehlen mir schon noch ein paar Prozente", sagt der Nationalspieler von Werder Bremen.



Borowski allerdings hat aufgeholt, und zwar schnell. Seine Entwicklung in den vergangenen Wochen hat dazu geführt,
dass er den noch von einer Grippe geschwächten Ballack beim Länderspiel in der Türkei vertrat.



Der Bremer kann nun 14 Einsätze vorweisen, am Samstag gegen die Türkei (1:2) gehörte er zum dritten Mal zur Anfangsformation. Noch beim Confederations Cup in Deutschland im Sommer diesen Jahres gehörte Borowski nicht zum Stammpersonal der DFB-Auswahl. Doch seitdem hat sich der 1,94m große Spieler stets fortentwickelt.



Kritik und Ratschläge zu Herzen genommen



Er hat sich die Kritik und die Ratschläge von Bundestrainer Jürgen Klinsmann und Löw zu Herzen genommen und versucht, vor allem gegen sein stets etwas behäbig wirkendes Auftreten auf dem Spielfeld zu tun. Scheinbar ist er auf einem guten Weg: Bei Werder Bremen spielt der Mittelfeldspieler seit Saisonbeginn wesentlich dominanter, eine Leistungssteigerung, die den sportlich Verantwortlichen beim DFB nicht entgangen ist. Löw attestiert Borowski, er sei mit dessen Entwicklung "absolut zufrieden", er habe sich "ganz klar gesteigert, zeigt sich mehr, bietet sich mehr an, ist präsenter. Und spielt einen guten Pass auf die Stürmer."



Ein Schlüssel-Erlebnis hatte er auch. "Knackpunkt", erklärt
Borowski, sei das Länderspiel in den Niederlanden gewesen (2:2).
Damals wurde er in der 74. Minute eingewechselt, sieben Minuten
später bereitete er mit energischem Einsatz und präziser Vorlage
den Ausgleich durch Gerald Asamoah vor. Da hat Borowski offenbar
gespürt, was für ihn möglich ist, wenn er sein unbestritten gutes technisches Rüstzeug mit emotionalen Elementen paart.



Lohn für die Mühen der jüngeren Vergangenheit könnte nun ein Platz in der Startformation für das Länderspiel in der Türkei sein.