Nach 1:2 gegen USA im "kleinen Finale" gegen England

USA: Vancil - Quon, Colohan, Dunn - Brooks - S. Mewis, Roberts, K. Mewis, Klei (61. Tymrak) - Di Martino (90. Johnson), Verloo.

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Nach einem 1:2 (1:0) gegen die USA im Halbfinale spielen die U 17-Juniorinnen bei der Weltmeisterschaft in Neuseeland um Bronze. Gegner der Auswahl von DFB-Trainer Ralf Peter im "kleinen Finale" ist am Sonntag (ab 1 Uhr, live bei fifa.com) in Auckland die Auswahl Englands, die im zweiten Halbfinale gegen Nordkorea 1:2 (0:2) unterlag.

Mit der Niederlage gegen die USA enden die Hoffnungen der deutschen Mädchen, nach dem Gewinn der Europameisterschaft im Mai in Frankreich den ebenfalls erstmals ausgespielten WM-Pokal zu gewinnen. Das Finale zwischen dem Asienmeister und den Amerikanerinnen wird am Sonntag (ab 4 Uhr, live bei fifa.com) ebenfalls in Auckland angepfiffen.

Peter: "Unbedingt mit der Bronzemedaille zurück"

"Wir haben gut angefangen und sind für unser engagiertes Spiel mit der Führung belohnt worden", sagte Ralf Peter. "In der zweiten Halbzeit sind die Amerikanerinnen immer stärker geworden und letztlich verdient ins Endspiel eingezogen. Wir dürfen uns nun auf das kleine Finale vorbereiten. Unser WM-Traum ist zwar geplatzt, aber wir wollen unbedingt mit der Bronzemedaille nach Deutschland zurückkehren."

Mittelfeldspielerin Marie-Louise Bagehorn von Turbine Potsdam meinte: "Wir sind gut in die Partie gestartet, haben es dann aber versäumt, unsere Führung auszubauen. Die körperliche Stärke hat schließlich den Ausschlag zu Gunsten der USA gegeben. Wir sind gegen eine starke Mannschaft ausgeschieden, jetzt müssen wir die Enttäuschung verkraften und am Sonntag Bronze holen."

Tabea Kemme verpasst das 2:0

Vor 8040 Zuschauern im "Queen Elizabeth II-Stadion", darunter auch Steffi Jones, der Präsidentin des Organisationskomitees für die WM 2011, und Franz Beckenbauer als Mitglied des FIFA-Exekutivkomitees, gelang den deutschen Juniorinnen wie in den vorangegangenen WM-Spielen ein frühes Tor: Die zweite Ecke, hereingebracht von Dzsenifer Marozsan, verwandelte Alexandra Popp zum 1:0 (7.). Für die Angreiferin vom FCR 2001 Duisburg war es der zweite WM-Treffer.

Die Begegnung war fortan von Zweikämpfen geprägt, allerdings konnte sich das spielstarke DFB-Team immer wieder gegen die athletischen US-Girls behaupten. Mit der zweiten Torchance gegen die Auswahl von US-Coach Kazbek Tambi verpasste es Tabea Kemme, die Führung auszubauen. Nach einem Fehler von Torfrau Taylor Vancil verfehlte die Angreiferin das amerikanische Gehäuse knapp (16.).

Die erste gefährliche Gelegenheit für den Nordamerikameister vereitelte Deutschlands Torfrau Anna Felicitas Sarholz, die bei einem Freistoß von Julia Roberts aus halblinker Position glänzend reagierte (20.). Neun Minuten später war Sarholz bei einem Fernschuss der Linksverteidigerin Crystal Dunn erneut auf dem Posten (29.).

Halbfinale auf höchstem technischen Niveau

In einer Begegnung auf höchstem technischen und taktischen Niveau erhöhte das US-Team den Druck und kam zu mehreren Chancen. In der 35. Minute setzte Courtney Verloo einen Versuch aus zehn Metern zu hoch an, der Ball flog über die Latte. Kristie Mewis setzte das Spielgerät vier Minuten später an den Pfosten (39.).

Eine Minute vor der Pause rettete nach einem Kopfball von Sam Mewis erneut das Aluminium für die DFB-Mädchen (44.). In der zweiten Halbzeit knüpfte Ralf Peters Auswahl zunächst an die gute Anfangsviertelstunde an. Einen Schuss von Turid Knaak stoppte Vancil kurz vor der Torlinie (49.).

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Siegtreffer für USA in 81. Minute

In der Folge drängten die USA auf den Ausgleichstreffer, zunächst jedoch, ohne Torgefahr zu erzeugen. In der 64. Minute gelang den US-Girls dann doch der Ausgleich: Eine Flanke von Sam Mewis segelte über Anna Felicitas Sarholz hinweg, und Vicki Di Martino bugsierte den Ball über die Linie.

Auch danach machte das US-Team weiter Druck, und es war Courtney Verloo, die nach erneutem Zuspiel von Sam Mewis aus kurzer Distanz den 2:1-Siegtreffer markierte (81.). Kurz zuvor hatte Julia Roberts bei einem Fernschuss die Latte des deutschen Tors anvisiert.

Die deutsche Aufstellung: Sarholz - Maier, Wesely, Kleiner, Simon - Knaak, Mester, Bagehorn (82. Rudelic), Popp - Kemme (84. Huth), Marozsan.

USA: Vancil - Quon, Colohan, Dunn - Brooks - S. Mewis, Roberts, K. Mewis, Klei (61. Tymrak) - Di Martino (90. Johnson), Verloo.