Mustafi: "Ich musste mich erst mal sammeln"

Mustafi: Gar nicht, ich war bei meinen Eltern in Bebra, das ist nicht weit von Frankfurt und damit auch nicht weit von Mainz entfernt. Meine Eltern haben mir geholfen, meine Sachen zu packen, so viel müssen wir ja auch nicht mitnehmen, vieles wird vom DFB schließlich gestellt. Mein Vater hat mich dann ins Teamhotel nach Mainz gefahren. Ja, und dann war ich auch schon zurück im Kreis des Teams.

DFB.de: Jetzt sind Sie im Campo Bahia. Ihre ersten Eindrücke?

Mustafi: Hier ist alles super. Der DFB hat dafür gesorgt, dass wir optimale Bedingungen haben. Ich finde absolut nichts, was ich aussetzen könnte. Der Empfang durch die Brasilianer war grandios. Die Leute sind einfach verrückt nach Fußball, die Brasilianer lassen uns spüren, wie sehr sie sich freuen, dass wir hier sind. Wir fühlen uns hier sehr willkommen, alles ist gut.

DFB.de: Was haben Sie sich persönlich für das Turnier vorgenommen?

Mustafi: Ich hatte noch keine Zeit, mich damit auseinanderzusetzen und konkrete Ziele zu definieren. Mein Ziel, wenn ich Fußball spiele, ist aber immer dasselbe: 100 Prozent zu geben und der Mannschaft so viel wie möglich zu helfen.

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Shkodran Mustafi bewegt sich im Kreis der Nationalmannschaft mit großer Selbstverständlichkeit. Dabei ist nicht selbstverständlich, dass er sich im Kreis der Nationalmannschaft bewegt. Jedenfalls aktuell nicht. Im DFB.de-Gespräch der Woche mit Redakteur Steffen Lüdeke spricht der Verteidiger über seine Nachnominierung für die WM in Brasilien und eine rasante Achterbahnfahrt der Gefühle.

DFB.de: Herr Mustafi, haben Sie beim Aufwachen heute Morgen sofort gewusst, wo Sie sind?

Shkodran Mustafi: Ja, das schon. Aber gestern, als wir mit der Mannschaft im Campo Bahia angekommen sind, da wusste ich nicht immer, wo ich mich befinde. Dafür ging alles zu schnell, ich musste mich erstmal sammeln.

DFB.de: Lassen Sie uns kurz zurückspulen. Sie waren im Trainingslager in Südtirol dabei, von dort aus ging es nach Düsseldorf. Nach dem Spiel gegen Kamerun hat Sie Joachim Löw ins Trainerzimmer gebeten. Er hatte schlechte Nachrichten…

Mustafi: Ja, ich habe die Mitteilung bekommen, dass ich bei der WM nicht dabei sein werde. Natürlich ist das zunächst sehr enttäuschend. Man ist kurz davor, man hofft, und dann hat man es doch nicht geschafft. Es ist ja klar, dass man das erstmal wegstecken muss.

DFB.de: Wie ist Ihnen dies gelungen?

Mustafi: Ich hatte ein paar Tage zu Hause. Dort habe ich mir die Zeit genommen, mich mal hinzusetzen und einzuordnen, was mit mir alles passiert ist. Ich wollte meine Saison nicht von dieser einen Entscheidung abhängig machen. Und ich habe mehr erreicht, als ich erreichen wollte. Ich wollte Stammspieler beim Sampdoria Genua werden – das habe ich geschafft. Und jetzt bin ich deutscher Nationalspieler und habe das Trainingslager in Südtirol mitmachen dürfen. Damit kann ich mehr als zufrieden sein. Ich bin erst 22 Jahre alt, ich habe noch viel vor. Diese Perspektive hat mir geholfen, besser mit der Entscheidung des Bundestrainers umzugehen.

DFB.de: Dann kamen das Spiel gegen Armenien und die Verletzung von Marco Reus.

Mustafi: Als ich die Szene gesehen habe, hat er mir extrem leid getan. Es ist wohl nur schwer nachzuvollziehen, wie er sich gefühlt haben muss. Ich wünsche ihm alles Gute und dass er schnell wieder auf die Beine kommt.

DFB.de: Haben Sie mit ihm Kontakt aufgenommen?

Mustafi: Nein, noch nicht. Aber ich werde mir von Mario (Götze, Anm. d. Red.) die Nummer geben lassen und dies von hier aus noch machen.

DFB.de: Wann hat sich Joachim Löw bei Ihnen gemeldet?

Mustafi: Der Bundestrainer hat mich am Samstagvormittag angerufen.

DFB.de: Vom Inhalt des Gesprächs waren Sie dann nicht mehr überrascht.

Mustafi: Wie gesagt: Ich hatte nicht damit gerechnet, dass ich angerufen werde. Aber als das Telefon dann klingelte, konnte ich mir schon denken, warum der Bundestrainer anruft. Wobei es wirklich schwer war, dies alles zu realisieren. Irgendwie ist alles verschwommen, wie in einem Traum. Es ist für mich eine große Bestätigung. Ich bin der nächste, der reingerutscht ist. Für mich ist das ein riesiger Vertrauensbeweis.

DFB.de: Sie wurden am Morgen des Abflugs nach Brasilien angerufen und waren dennoch pünktlich zur Abfahrt in Mainz bei der Mannschaft. Wie schwer war dies logistisch?

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Mustafi: Gar nicht, ich war bei meinen Eltern in Bebra, das ist nicht weit von Frankfurt und damit auch nicht weit von Mainz entfernt. Meine Eltern haben mir geholfen, meine Sachen zu packen, so viel müssen wir ja auch nicht mitnehmen, vieles wird vom DFB schließlich gestellt. Mein Vater hat mich dann ins Teamhotel nach Mainz gefahren. Ja, und dann war ich auch schon zurück im Kreis des Teams.

DFB.de: Jetzt sind Sie im Campo Bahia. Ihre ersten Eindrücke?

Mustafi: Hier ist alles super. Der DFB hat dafür gesorgt, dass wir optimale Bedingungen haben. Ich finde absolut nichts, was ich aussetzen könnte. Der Empfang durch die Brasilianer war grandios. Die Leute sind einfach verrückt nach Fußball, die Brasilianer lassen uns spüren, wie sehr sie sich freuen, dass wir hier sind. Wir fühlen uns hier sehr willkommen, alles ist gut.

DFB.de: Was haben Sie sich persönlich für das Turnier vorgenommen?

Mustafi: Ich hatte noch keine Zeit, mich damit auseinanderzusetzen und konkrete Ziele zu definieren. Mein Ziel, wenn ich Fußball spiele, ist aber immer dasselbe: 100 Prozent zu geben und der Mannschaft so viel wie möglich zu helfen.