U 21-Männer
Moukoko und Gruda: "Es liegt alles an uns"
Am Freitag (ab 18.15 Uhr, live auf ProSieben MAXX) startet die deutsche U 21-Nationalmannschaft mit dem Spiel gegen die Ukraine in Saarbrücken in die neue Saison. Vor dem Auftakt haben Youssoufa Moukoko und Brajan Gruda im Zuge des Lehrgangs ihre Fritz-Walter-Medaillen in Gold (Moukoko) und Silber (Gruda) überreicht bekommen. Im DFB.de-Doppelinterview sprechen die beiden über die Ehrung und die anstehenden Spiele.
DFB.de: Erst mal herzlichen Glückwunsch zum Gewinn der Fritz-Walter-Medaille. Wie haben Sie davon erfahren?
Youssoufa Moukoko: Antonio Di Salvo hat mich angerufen und mir ausgerichtet, dass eine Medaille auf mich wartet. Ich habe mich riesig gefreut, dass ich diese Ehrung für meine Leistung in den vergangenen Jahren im Juniorenbereich erhalten habe. Brajan und ich haben die Medaillen gestern dann auf dem Platz bekommen.
Brajan Gruda: Mich hat Jens Nowotny angerufen und Bescheid gegeben, dass ich die Fritz-Walter-Medaille in Silber bekomme. Nachdem wir sie gestern beim Training überreicht bekommen haben, haben wir noch ein Foto gemacht.
DFB.de: Götze, ter Stegen, Kimmich – nur ein paar gestandene Nationalspieler, die ebenfalls mit der Fritz-Walter-Medaille ausgezeichnet wurden. Wie fühlt man sich als Nachfolger, Brajan?
Gruda: Das ist ein überragendes Gefühl, wenn man sieht, wo diese Jungs jetzt spielen und was für Stars sie geworden sind. Man hofft das Beste für sich selbst - und dass man auch so weit kommt.
DFB.de: Youssoufa, Sie haben nach 2021, damals in der Altersklasse U 17, nun zum zweiten Mal die goldene Fritz-Walter-Medaille erhalten. Haben Sie damit gerechnet?
Moukoko: Ich hatte das Glück, in der Jugend in einer Mannschaft zu spielen, die richtig stark war. Wir haben fast alles gewonnen, was es zu gewinnen gab. Mit der Hilfe meiner Mitspieler konnte ich immer meine Leistung bringen und viele Tore schießen. Daher war ich nicht wirklich überrascht, erneut eine Medaille zu bekommen. Mit zweimal Gold hätte ich aber nicht gerechnet. Ich bin stolz darauf, was ich bislang leisten konnte. Das ändert jedoch nichts daran, weiter hart arbeiten zu müssen.
DFB.de: Welchen Platz bekommen die Medaillen bei Ihnen zuhause?
Moukoko: Ich habe in meiner Wohnung ein Regal, in dem ich alle Pokale sammle. Da werde ich auch die neue Medaille aufbewahren.
Gruda: Ich denke, ich werde sie im Wohnzimmer neben den Fernseher hängen, dass ich sie die ganze Zeit sehen kann. (lacht)
DFB.de: Brajan, Sie haben im Januar Ihr Bundesligadebüt für Mainz 05 gefeiert, der Gegner war damals witzigerweise der BVB mit Youssoufa im Sturm. Bei der U 19 haben Sie in elf Spielen 13 Scorerpunkte gesammelt und schließlich die Deutsche Meisterschaft gewonnen. Jetzt sind Sie erstmals bei der U 21 dabei. Wie würden Sie das Jahr 2023 aus Ihrer Sicht beschreiben?
Gruda: Das Jahr war bislang wirklich überragend, es hat alles gepasst. Wir hatten in der U 19 im Verein eine Top-Mannschaft und einen Toptrainer, der sehr gute Arbeit geleistet hat. Benjamin Hoffmann haben wir eigentlich alles zu verdanken. Auch in der U 19 beim DFB konnte ich mich gut weiterentwickeln, so dass ich umso glücklicher bin, jetzt bei der U 21 am Start zu sein.
DFB.de: Youssoufa, Sie mussten in diesem Sommer mit schwierigen Situationen klarkommen. Erst das dramatische Meisterschafts-Finish in der Bundesliga mit unglücklichem Ausgang für den BVB, dann das frühe EM-Aus mit der U 21 in Rumänien und Georgien. Dort haben Sie sich im ersten Spiel verletzt und kamen dadurch nicht mehr zum Einsatz. Was nehmen Sie aus diesen Erlebnissen mit?
Moukoko: Das Wichtigste ist, in Zukunft gesund zu bleiben. Verletzungen werfen dich immer zurück. Sich verletzt zurückzukämpfen, ist nicht einfach, deswegen möchte ich unbedingt verletzungsfrei bleiben. Außerdem will ich viel spielen, weil man sich in Spielen besser entwickeln kann. Klar, durch das Training lernst du auch viel, aber um dich weiterzuentwickeln, brauchst du Spielminuten. Am besten hat man am Ende 90 Minuten in den Knochen.
DFB.de: Sie sind am längsten bei der U 21 dabei. Wie sehen Sie Ihre Rolle?
Moukoko: Als Führungsspieler sehe ich mich nicht. Ich bin vielmehr auf Augenhöhe mit den anderen Spielern, die neu dazugekommen sind. Das ist gut so, weil wir ein neuer Jahrgang sind und uns erstmal alle kennenlernen müssen. Vorangehen kann ich aber auf dem Platz. Dort versuche ich, der Mannschaft mit meinen Toren zu helfen, um möglichst immer die drei Punkte mitzunehmen.
DFB.de: Brajan, für alle, die Sie bislang noch nicht auf dem Schirm haben: Wie würden Sie sich als Spielertyp beschreiben?
Gruda: Ich bin dribbelstark und ein Eins-gegen-Eins-Spieler, der über Außen kommt. Mein Ehrgeiz und Wille zeichnen mich aus.
DFB.de: Sie sind nun einige Tage zusammen, nun steht das Länderspiel gegen die Ukraine in Saarbrücken an. Wie ist die Stimmung im Team?
Moukoko: Die Stimmung ist gut. Wir versuchen, uns im Team besser kennenzulernen und einen Teamgeist zu entwickeln. Ohne Zweifel hat jeder Einzelne fußballerische Qualität, die wir nun zusammenbringen müssen. Wenn wir als Mannschaft auftreten, können wir erfolgreich sein. Sicher wird es wieder schwierige Phasen geben, wie mit dem letzten Jahrgang mit dem Spiel gegen Polen, das wir zuhause 4:0 verloren haben. Wenn wir diese Situationen gemeinsam überstehen, können wir einiges erreichen.
DFB.de: Was waren bislang die Schwerpunkte im Training? Und was machen Sie vor Ort in Ihrer Freizeit fernab vom Platz?
Gruda: In den ersten Einheiten stand viel Regeneration auf dem Programm, weil wir am Wochenende alle in den Vereinen gespielt haben. Beim zweiten Training stand die Defensivarbeit im Vordergrund. Beispielsweise wollen wir nach eigenem Ballverlust direkt draufgehen. In der Freizeit versuchen wir, viel zu regenerieren. Trotzdem unternehmen wir einiges: Manche gehen in die Sauna, andere spielen ab und zu eine Runde Uno. Gestern Abend waren wir gemeinsam in einem Restaurant.
DFB.de: Nach dem Spiel gegen die Ukraine starten Sie am Dienstag gegen Kosovo in die EM-Qualifikation. Worauf wird es ankommen, um dort erfolgreich zu sein?
Moukoko: Es wird darauf ankommen, uns erst mal zu finden. In den ersten Spielen werden noch nicht alle Abläufe funktionieren, das kann man auch noch nicht erwarten. Je mehr wir uns aber kennenlernen, desto besser werden die Abläufe. Dann wird unser Trainer auch die bestmögliche Mannschaft für die EM-Qualifikation finden, die hoffentlich mit vielen Topgegnern mithalten kann. Es liegt also alles an uns.
Gruda: Wir müssen uns nicht nur neben, sondern auch auf dem Platz besser kennenlernen. Jeder muss die Stärken seiner Mitspieler kennen, um zu wissen, wie wir sie am besten einbringen. Wenn wir mit einer gesunden Aggressivität und guten Mentalität in die beiden Spiele gehen, können wir einen guten Start hinlegen.
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