Mit ehrlicher Arbeit und Gündogans Geniestreichen ins Achtelfinale

Und es geht schon jetzt darum, Ausnahmespielern wie Ilkay Gündogan, wie Marco Reus und Mats Hummels eine Perspektive bieten zu können. Die muss glitzern und Champions League heißen. Nicht nur im kommenden Achtelfinale, sondern auch in der neuen Saison, dauerhaft.

Mit Rückenwind ins Borussen-Duell?

Der Höhepunkt dieser Fußballwoche ist in Dortmund für Sonntag gegen die andere Borussia, die vom Niederrhein, vorgesehen. Dazu braucht es dieses Wir zwischen Mannschaft und Zuschauer. Das erneuert man, indem man Zweifel abbaut. Es muss ja nicht gleich eine solch zauberhafte Nacht wie beim legendären 5:0 gegen Benfica Lissabon werden. Ein souveräner Sieg würde schon reichen. Damit die Spätfolgen in der Liga überschaubar bleiben.

Aus demselben Gespräch mit Aki Schmidt stammt die Bestandsaufnahme: "Hier in Dortmund wird kein Bier mehr gebraut, keine Kohle mehr geholt und die Stahlwerke sind auch nur noch wenige, aber Borussia ist geblieben." Und das sollte tunlichst so bleiben.

[nh]


"Wir waren immer Kohlenpott, richtige Arbeiter mit Blaumann an oder Bergleute von unten. Die haben nicht viel verdient, hatten Blagen, und Fußball war für sie der Höhepunkt der Woche. Dieses Wir zwischen Mannschaft und Zuschauer konnte man manchmal regelrecht greifen, an zauberhaften Nächten wie dem legendären 5:0 über Benfica Lissabon."

Das Zitat stammt vom unvergessenen Aki Schmidt, Dortmunds WM-Teilnehmer von 1958. Und es enthält alles, was wichtig ist vor dem Auftritt von Borussia Dortmund gegen Galatasaray Istanbul am vierten Spieltag der glitzernden Champions League heute (ab 20.45 Uhr, live auf Sky). Dann kann der BVB den Achtelfinaleinzug perfekt machen - so früh wie noch nie in der Klubgeschichte.

Comeback nach 14-monatiger Verletzungspause

Diesmal kommt Ilkay Gündogan von unten. Von ganz unten. In der vergangenen Woche ist der Nationalspieler eingefahren. Er hat einen Verwandten auf der Zeche besucht, die Steigerjacke eines Bergmanns angezogen, den Kohlenstaub im Gesicht getragen - und nach der Rückkehr nach oben sogleich ein Foto davon bei Facebook gepostet. Im Ruhrgebiet lieben sie diese Bilder noch immer. Sie zeugen von harter, ehrlicher Arbeit. Von Jungs, die sich nicht zu schade sind anzupacken.

Ilkay Gündogan ist - bei all seiner Eleganz am Ball - so einer. Das Bild taugt also in der derzeitig prekären Gesamtgemengelage durchaus als Symbol. Darunter hat er nur geschrieben: "back to the roots" - zurück zu den Wurzeln. Ein Satz, der auch für Ilkay Gündogan und Borussia Dortmund gilt. Der Spieler kämpft nach 14-monatiger Verletzungspause weiter um den Anschluss, seine Mannschaft nach mittlerweile fünf Bundesliganiederlagen in Folge gegen ein noch größeres Unglück.

Nach seinem Comeback in Köln, einem Kurzauftritt in Istanbul und einer mauen Vorstellung gegen Hannover ist der Nationalspieler zuletzt im DFB-Pokal gegen St. Pauli (3:0) und in München (1:2) nicht zum Einsatz gekommen. Nach zuvor 430 Tagen Verletzungspause erfordert die Wiedereingliederung des Hochbegabten weiter Geduld. "Ich versuche, weiter an mir zu arbeiten und mein Spiel weiterzuentwickeln, um der Mannschaft zu helfen", versichert Ilkay Gündogan.

Gala gegen "Gala"

Wie sehr er helfen könnte, hat er bei Dortmunds Gala gegen "Gala" im Hinspiel gezeigt. Der Nationalspieler kann enge Situationen auch aus starker Bedrängnis heraus spielerisch auflösen, er kann aus defensiver Position Impulse für die Offensive geben, und er kann mit einer einzigen Körperdrehung ganze Abwehrketten aushebeln - zu bewundern vor dem 4:0 am Bosporus durch Adrian Ramos. Heute nun könnten die Geniestreiche des Feingeistes mal wieder gefragt sein.

Für Borussia Dortmund geht es vordergründig um den Einzug ins Achtelfinale der diesjährigen Champions League. Es würde so früh gelingen wie noch nie zuvor. Es ist, nüchtern betrachtet, bei der Gruppenkonstellation mit neun Punkten und 9:0 Toren reine Formsache. Doch es geht um mehr. Es geht darum, neues Selbstvertrauen zu tanken, um am kommenden Sonntag (ab 17.30 Uhr, live bei Sky) gegen Borussia Mönchengladbach auch in der Bundesliga die Sohle zu verlassen.

###more###

Und es geht schon jetzt darum, Ausnahmespielern wie Ilkay Gündogan, wie Marco Reus und Mats Hummels eine Perspektive bieten zu können. Die muss glitzern und Champions League heißen. Nicht nur im kommenden Achtelfinale, sondern auch in der neuen Saison, dauerhaft.

Mit Rückenwind ins Borussen-Duell?

Der Höhepunkt dieser Fußballwoche ist in Dortmund für Sonntag gegen die andere Borussia, die vom Niederrhein, vorgesehen. Dazu braucht es dieses Wir zwischen Mannschaft und Zuschauer. Das erneuert man, indem man Zweifel abbaut. Es muss ja nicht gleich eine solch zauberhafte Nacht wie beim legendären 5:0 gegen Benfica Lissabon werden. Ein souveräner Sieg würde schon reichen. Damit die Spätfolgen in der Liga überschaubar bleiben.

Aus demselben Gespräch mit Aki Schmidt stammt die Bestandsaufnahme: "Hier in Dortmund wird kein Bier mehr gebraut, keine Kohle mehr geholt und die Stahlwerke sind auch nur noch wenige, aber Borussia ist geblieben." Und das sollte tunlichst so bleiben.