Minge ärgert Bremen vor Rekordkulisse

Einen Vereinsrekord aufgestellt, ein sportliches Erfolgserlebnis jedoch verpasst: Die Partie vom 8. Spieltag in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga gegen den SC Freiburg war für den SV Werder Bremen mit zwiespältigen Gefühlen verbunden. Beim ersten Auftritt des Frauenteams im wohninvest WESERSTADION sahen 20.417 Zuschauer*innen nach einer 1:0-Führung noch eine 1:2 (1:1)-Heimniederlage der Bremerinnen, die damit weiterhin auf den ersten Saisonsieg warten müssen und den vorletzten Tabellenplatz belegen.

Die eindrucksvolle Kulisse in der etatmäßigen Spielstätte der Bundesligaprofis stellte nicht nur die bisherige Bremer Bestmarke bei einer Partie des Frauenteams von 2700 Besucher*innen in den Schatten. Es war auch der drittbeste Besuch überhaupt bei einem Ligaspiel in der höchsten deutschen Frauen-Spielklasse. Nur das offizielle Eröffnungsspiel zwischen Eintracht Frankfurt und dem FC Bayern München (0:0), das am 1. Spieltag dieser Saison 23.200 Zuschauer*innen gesehen hatten, und der 2:1-Heimsieg von Spitzenreiter VfL Wolfsburg im Topspiel gegen den FC Bayern vor 21.287 Fans waren auf eine noch größere Resonanz gestoßen. Die positive Entwicklung in der laufenden Spielzeit setzt sich also weiter fort.

Der Führungstreffer des SV Werder durch einen direkt verwandelten Freistoß von Nina Lührßen (28.) sorgte denn auch für Riesenjubel bei den Bremer Anhängern. Die kürzlich erstmals in die deutsche Frauen-Nationalmannschaft berufene Freiburger Mittelfeldspielerin Janina Minge (44./78.) sorgte jedoch mit ihren Saisontreffern sechs und sieben für die Wende und den fünften Dreier der Breisgauerinnen im achten Spiel.

Werder-Kapitänin Lina Hausicke: "Gibt uns Rückenwind"

"Das Spiel war natürlich für uns trotz der Niederlage ein Highlight", sagte Bremens Torschützin Nina Lührßen im Interview bei MagentaSport. " Als ich noch ein Kind war, habe ich mir immer gewünscht, hier im Stadion spielen zu dürfen. Es dann auch zu erleben, war natürlich unglaublich. Diese Atmosphäre war einfach richtig geil. Wir haben auch gezeigt, dass wir gegen starke Gegner mithalten können. Wenn wir so weitermachen, dann werden wir auch unsere Punkte holen und den Klassenverbleib schaffen."

Davon ist auch Werder-Kapitänin Lina Hausicke überzeugt. "Die Stimmung hat uns getragen", meinte die 24 Jahre alte Mittelfeldspielerin: "Dieses Erlebnis wird uns Rückenwind geben und wir hoffen, dass viele Zuschauer*innen auch bei unseren künftigen Partien wiederkommen werden. Dass wir nicht wenigstens einen Punkt mitnehmen konnten, ist sehr schade. Wir haben zu wenig aus unserer Überlegenheit gemacht."

Freiburgs Matchwinnerin Janina Minge erklärte: "Auch für uns war es ein besonderes Spiel. Wir sind durch ein wunderschönes Tor in Rückstand geraten, wussten aber, dass wir noch genügend Zeit haben, um die Partie zu drehen. Das haben wir geschafft. Für uns als Team, aber auch für mich persönlich läuft es aktuell sehr gut."

Gebürtige Bremerin Nina Lührßen sorgt für Riesenjubel

Angetrieben von der großen Kulisse hatten die Gastgeberinnen von Beginn an mehr Spielanteile, konnten sich allerdings nur wenige hochkarätige Tormöglichkeiten erarbeiten. Nach einer knappen halben Stunde gelang aber doch die umjubelte Führung. Vom rechten Strafraumeck aus zirkelte Nina Lührßen (28.) einen Freistoß genau in den Torwinkel. Freiburgs Torhüterin Rafaela Borggräfe kam nicht mehr an den Ball heran.

Nur wenig später hatte die gebürtige Bremerin Lührßen sogar das 2:0 auf dem Fuß, verfehlte jedoch aus guter Position den Kasten der Gäste. Auf der Gegenseite zog Janina Minge (44.) kurz vor der Pause aus der Distanz ab - und traf ebenfalls sehenswert zum Ausgleich.

Nach der Pause war der SC Freiburg dann auch besser im Spiel und hatte durch Spielführerin Hasret Kayikci auch eine sehr gute Möglichkeit zur Führung. Ihr Schuss strich nur knapp am Tor vorbei. Schließlich war es erneut die glänzend aufgelegte Janina Minge (78.), die auch noch den Siegtreffer markierte. Pech hatte in der Schlussphase Lina Hausicke, die mit einem Kopfball nur die Latte traf. Am Ende konnte der SV Werder die sechste Niederlage im achten Saisonspiel (bei zwei Remis) nicht abwenden.

Lara Prasnikar erlöst Frankfurt in der Nachspielzeit

Erst in allerletzter Sekunde sicherte sich Eintracht Frankfurt am 8. Spieltag in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga den erhofften Heimsieg. Beim 1:0 (0:0) gegen Bayer 04 Leverkusen traf Angreiferin Lara Prasnikar (90.+3) vor 2486 Zuschauer*innen im Stadion am Brentanobad erst tief in der Nachspielzeit mit einem direkt verwandelten Freistoß von der Strafraumgrenze.

Mit dem sechsten Saisonsieg (bei zwei Unentschieden) festigten die weiterhin unbesiegten Hessinnen den zweiten Tabellenplatz hinter Titelverteidiger und Meisterschaftsfavorit VfL Wolfsburg. Die Gäste aus Leverkusen, die über weite Strecken der Partie sehr gut verteidigt hatten, gingen zum fünften Mal in den vergangenen sechs Partien leer aus.

Eintracht-Trainer Niko Arnautis spendiert freie Tage

"So spät zu verlieren, ist brutal", erklärte Bayer-Trainer Robert de Pauw gegenüber MagentaSport. "Der Frankfurter Sieg ist nicht unverdient, weil die Eintracht vor allem in der zweiten Halbzeit die besseren Chancen hatte. Wir müssen nach vorne schauen."

De Pauws Frankfurter Kollege Niko Arnautis spendierte seinen Spielerinnen direkt nach dem Abpfiff zwei trainingsfreie Tage, um vor dem kommenden Topspiel in Wolfsburg (Samstag, 3. Dezember, ab 13 Uhr) die Akkus wieder aufladen zu können. "Ich bin stolz auf das Team", so Arnautis. "Im Laufe der Partie wurde unsere Überlegenheit immer größer. Dafür haben wir uns ganz zum Schluss noch belohnt. Nach acht Spielen 20 Punkte auf dem Konto zu haben, ist großartig."

Siegtorschützin Lara Prasnikar sagte: "Wir waren die bessere Mannschaft und haben zahlreiche Chancen vergeben. Wann das entscheidende Tor fällt, ist letztlich egal. Ich wollte den Ball über die Mauer schießen. Das ist mir zum Glück gut gelungen."

Bayer-Verteidigerin Siems kratzt Ball von der Linie

Die Frankfurterinnen, die sich von Beginn an ein leichtes Übergewicht erarbeiten konnten, hatten bereits in der Anfangsphase ihre größte Chance der ersten Halbzeit. Nach einem mustergültigen Zuspiel von Barbara Dunst umkurvte Geraldine Reuteler Bayer 04-Torhüterin Friederike Repohl. Ihren Flachschuss in Richtung Tor kratzte jedoch Leverkusens Rechtsverteidigerin Caroline Siems in letzter Sekunde von der Torlinie. Weitere Abschlüsse von Barbara Dunst sowie Sophia Kleinherne und Laura Freigang waren nicht so gefährlich.

Auf der Gegenseite zwang Lisanne Gräwe Frankfurts Torfrau Stina Johannes mit einem Distanzschuss zu einer Glanzparade. So ging es mit einem torlosen Unentschieden in die Kabinen.

Torhüterin Friederike Repohl hält Leverkusen im Spiel

Zu Beginn des zweiten Spielabschnitts bewahrte Leverkusens Torhüterin Friederike Repohl ihre Mannschaft gleich mehrfach vor einem Rückstand, war unter anderem gegen die frei vor ihr aufgetauchten Lara Prasnikar und Geraldine Reuteler zur Stelle. Außerdem strich ein Schlenzer von Prasnikar knapp am Tor vorbei.

Um den Druck weiter zu erhöhen, brachte Eintracht-Trainer Niko Arnautis mit Nationalspielerin Nicole Anyomi und Carlotta Wamser noch zwei frische Angreiferinnen, die auch prompt an zahlreichen gefährlichen Aktionen beteiligt waren. Vor allem Wamser kam mehrfach zum Abschluss und holte auch den Freistoß heraus, den Lara Prasnikar (90.+3) schließlich zum späten Siegtreffer verwandelte. Direkt danach war Schluss.

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Einen Vereinsrekord aufgestellt, ein sportliches Erfolgserlebnis jedoch verpasst: Die Partie vom 8. Spieltag in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga gegen den SC Freiburg war für den SV Werder Bremen mit zwiespältigen Gefühlen verbunden. Beim ersten Auftritt des Frauenteams im wohninvest WESERSTADION sahen 20.417 Zuschauer*innen nach einer 1:0-Führung noch eine 1:2 (1:1)-Heimniederlage der Bremerinnen, die damit weiterhin auf den ersten Saisonsieg warten müssen und den vorletzten Tabellenplatz belegen.

Die eindrucksvolle Kulisse in der etatmäßigen Spielstätte der Bundesligaprofis stellte nicht nur die bisherige Bremer Bestmarke bei einer Partie des Frauenteams von 2700 Besucher*innen in den Schatten. Es war auch der drittbeste Besuch überhaupt bei einem Ligaspiel in der höchsten deutschen Frauen-Spielklasse. Nur das offizielle Eröffnungsspiel zwischen Eintracht Frankfurt und dem FC Bayern München (0:0), das am 1. Spieltag dieser Saison 23.200 Zuschauer*innen gesehen hatten, und der 2:1-Heimsieg von Spitzenreiter VfL Wolfsburg im Topspiel gegen den FC Bayern vor 21.287 Fans waren auf eine noch größere Resonanz gestoßen. Die positive Entwicklung in der laufenden Spielzeit setzt sich also weiter fort.

Der Führungstreffer des SV Werder durch einen direkt verwandelten Freistoß von Nina Lührßen (28.) sorgte denn auch für Riesenjubel bei den Bremer Anhängern. Die kürzlich erstmals in die deutsche Frauen-Nationalmannschaft berufene Freiburger Mittelfeldspielerin Janina Minge (44./78.) sorgte jedoch mit ihren Saisontreffern sechs und sieben für die Wende und den fünften Dreier der Breisgauerinnen im achten Spiel.

Werder-Kapitänin Lina Hausicke: "Gibt uns Rückenwind"

"Das Spiel war natürlich für uns trotz der Niederlage ein Highlight", sagte Bremens Torschützin Nina Lührßen im Interview bei MagentaSport. " Als ich noch ein Kind war, habe ich mir immer gewünscht, hier im Stadion spielen zu dürfen. Es dann auch zu erleben, war natürlich unglaublich. Diese Atmosphäre war einfach richtig geil. Wir haben auch gezeigt, dass wir gegen starke Gegner mithalten können. Wenn wir so weitermachen, dann werden wir auch unsere Punkte holen und den Klassenverbleib schaffen."

Davon ist auch Werder-Kapitänin Lina Hausicke überzeugt. "Die Stimmung hat uns getragen", meinte die 24 Jahre alte Mittelfeldspielerin: "Dieses Erlebnis wird uns Rückenwind geben und wir hoffen, dass viele Zuschauer*innen auch bei unseren künftigen Partien wiederkommen werden. Dass wir nicht wenigstens einen Punkt mitnehmen konnten, ist sehr schade. Wir haben zu wenig aus unserer Überlegenheit gemacht."

Freiburgs Matchwinnerin Janina Minge erklärte: "Auch für uns war es ein besonderes Spiel. Wir sind durch ein wunderschönes Tor in Rückstand geraten, wussten aber, dass wir noch genügend Zeit haben, um die Partie zu drehen. Das haben wir geschafft. Für uns als Team, aber auch für mich persönlich läuft es aktuell sehr gut."

Gebürtige Bremerin Nina Lührßen sorgt für Riesenjubel

Angetrieben von der großen Kulisse hatten die Gastgeberinnen von Beginn an mehr Spielanteile, konnten sich allerdings nur wenige hochkarätige Tormöglichkeiten erarbeiten. Nach einer knappen halben Stunde gelang aber doch die umjubelte Führung. Vom rechten Strafraumeck aus zirkelte Nina Lührßen (28.) einen Freistoß genau in den Torwinkel. Freiburgs Torhüterin Rafaela Borggräfe kam nicht mehr an den Ball heran.

Nur wenig später hatte die gebürtige Bremerin Lührßen sogar das 2:0 auf dem Fuß, verfehlte jedoch aus guter Position den Kasten der Gäste. Auf der Gegenseite zog Janina Minge (44.) kurz vor der Pause aus der Distanz ab - und traf ebenfalls sehenswert zum Ausgleich.

Nach der Pause war der SC Freiburg dann auch besser im Spiel und hatte durch Spielführerin Hasret Kayikci auch eine sehr gute Möglichkeit zur Führung. Ihr Schuss strich nur knapp am Tor vorbei. Schließlich war es erneut die glänzend aufgelegte Janina Minge (78.), die auch noch den Siegtreffer markierte. Pech hatte in der Schlussphase Lina Hausicke, die mit einem Kopfball nur die Latte traf. Am Ende konnte der SV Werder die sechste Niederlage im achten Saisonspiel (bei zwei Remis) nicht abwenden.

Lara Prasnikar erlöst Frankfurt in der Nachspielzeit

Erst in allerletzter Sekunde sicherte sich Eintracht Frankfurt am 8. Spieltag in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga den erhofften Heimsieg. Beim 1:0 (0:0) gegen Bayer 04 Leverkusen traf Angreiferin Lara Prasnikar (90.+3) vor 2486 Zuschauer*innen im Stadion am Brentanobad erst tief in der Nachspielzeit mit einem direkt verwandelten Freistoß von der Strafraumgrenze.

Mit dem sechsten Saisonsieg (bei zwei Unentschieden) festigten die weiterhin unbesiegten Hessinnen den zweiten Tabellenplatz hinter Titelverteidiger und Meisterschaftsfavorit VfL Wolfsburg. Die Gäste aus Leverkusen, die über weite Strecken der Partie sehr gut verteidigt hatten, gingen zum fünften Mal in den vergangenen sechs Partien leer aus.

Eintracht-Trainer Niko Arnautis spendiert freie Tage

"So spät zu verlieren, ist brutal", erklärte Bayer-Trainer Robert de Pauw gegenüber MagentaSport. "Der Frankfurter Sieg ist nicht unverdient, weil die Eintracht vor allem in der zweiten Halbzeit die besseren Chancen hatte. Wir müssen nach vorne schauen."

De Pauws Frankfurter Kollege Niko Arnautis spendierte seinen Spielerinnen direkt nach dem Abpfiff zwei trainingsfreie Tage, um vor dem kommenden Topspiel in Wolfsburg (Samstag, 3. Dezember, ab 13 Uhr) die Akkus wieder aufladen zu können. "Ich bin stolz auf das Team", so Arnautis. "Im Laufe der Partie wurde unsere Überlegenheit immer größer. Dafür haben wir uns ganz zum Schluss noch belohnt. Nach acht Spielen 20 Punkte auf dem Konto zu haben, ist großartig."

Siegtorschützin Lara Prasnikar sagte: "Wir waren die bessere Mannschaft und haben zahlreiche Chancen vergeben. Wann das entscheidende Tor fällt, ist letztlich egal. Ich wollte den Ball über die Mauer schießen. Das ist mir zum Glück gut gelungen."

Bayer-Verteidigerin Siems kratzt Ball von der Linie

Die Frankfurterinnen, die sich von Beginn an ein leichtes Übergewicht erarbeiten konnten, hatten bereits in der Anfangsphase ihre größte Chance der ersten Halbzeit. Nach einem mustergültigen Zuspiel von Barbara Dunst umkurvte Geraldine Reuteler Bayer 04-Torhüterin Friederike Repohl. Ihren Flachschuss in Richtung Tor kratzte jedoch Leverkusens Rechtsverteidigerin Caroline Siems in letzter Sekunde von der Torlinie. Weitere Abschlüsse von Barbara Dunst sowie Sophia Kleinherne und Laura Freigang waren nicht so gefährlich.

Auf der Gegenseite zwang Lisanne Gräwe Frankfurts Torfrau Stina Johannes mit einem Distanzschuss zu einer Glanzparade. So ging es mit einem torlosen Unentschieden in die Kabinen.

Torhüterin Friederike Repohl hält Leverkusen im Spiel

Zu Beginn des zweiten Spielabschnitts bewahrte Leverkusens Torhüterin Friederike Repohl ihre Mannschaft gleich mehrfach vor einem Rückstand, war unter anderem gegen die frei vor ihr aufgetauchten Lara Prasnikar und Geraldine Reuteler zur Stelle. Außerdem strich ein Schlenzer von Prasnikar knapp am Tor vorbei.

Um den Druck weiter zu erhöhen, brachte Eintracht-Trainer Niko Arnautis mit Nationalspielerin Nicole Anyomi und Carlotta Wamser noch zwei frische Angreiferinnen, die auch prompt an zahlreichen gefährlichen Aktionen beteiligt waren. Vor allem Wamser kam mehrfach zum Abschluss und holte auch den Freistoß heraus, den Lara Prasnikar (90.+3) schließlich zum späten Siegtreffer verwandelte. Direkt danach war Schluss.