Miles Müller und Schalkes U 19-Junioren fahren viergleisig

Ein Schritt bis zum Pokalfinale nach Berlin

Nur noch einen Schritt ist der Mittelfeldspieler, der seinem Vater rein äußerlich eher weniger ähnlich sieht, mit den Schalkern vom Einzug in das Endspiel um den DFB-Junioren-Vereinspokal entfernt. Die letzte Hürde auf dem Weg nach Berlin ist am Sonntag, den 30. März, ab 12 Uhr Hannover 96. Beim Tabellenvierten der Nord/Nordost-Staffel müssen die Gelsenkirchener auswärts antreten.

"Das Finale in Berlin vor vielen Zuschauern reizt sehr", sagt Schalkes Sechser, den vor allem seine Kopfballstärke und Geschwindigkeit auszeichnen. "Bei einem Hallenturnier in Göttingen während der Wintervorbereitung haben wir gegen Hannover verloren. Das spornt uns zusätzlich an."

Unabhängig vom möglichen Finaleinzug müssten sich die Königsblauen freilich über den erneuten Gewinn des westfälischen Verbandspokals wieder neu für den Wettbewerb qualifizieren. Gegner im Viertelfinale ist am 2. April der Westfalenligist Rot Weiss Ahlen. Müller meint: "Das ist eine Pflichtaufgabe, ohne Wenn und Aber."

Mitten in der Vorbereitung aufs Abitur

Zum ohnehin anstrengenden Programm kommt für den gebürtigen Dorstener, der bei seiner Mutter Petra lebt, sogar noch eine weitere "Hochzeit" hinzu. Allerdings auf privater Ebene. So steckt Miles Müller, der die 13. Klasse des Paul-Spiegel-Berufskollegs besucht, aktuell mitten in der Vorbereitung auf seine Abiturprüfungen (Hauptfächer: Sport und Biologie).

"Es ist nicht leicht, nach anstrengenden Spielen noch zu lernen. Doch ich ziehe es durch. Am 11. April ist der letzte Schultag, Ende April und Anfang Mai finden die Prüfungen statt", sagt der Mittelfeldmann, der im von Gelsenkirchen etwas über 20 Kilometer entfernten Dorsten auch mit dem Fußball begonnen hatte.

Die Vorbilder: Julian Draxler und Max Meyer



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Mit seinem Nachnamen ist der bis heute größte Erfolg des FC Schalke 04 fest verbunden. Miles Müller aus der U 19 der Königsblauen war gerade zwei Jahre jung, als sein Vater Andreas im Mai 1997 mit den Schalkern in Mailand (4:1 nach Elfmeterschießen) sensationell den UEFA-Cup in den Pott holte und als einer der legendären Schalker Eurofighter in die Vereinsgeschichte einging. 17 Jahre später steht Miles, dessen Name aus dem Lateinischen kommt und übersetzt "Krieger" bedeutet, mit Schalke da, wo einst sein erfolgreicher Papa für Furore sorgte: auf internationaler Bühne.

Nicht in Mailand, sondern in London beginnt für Müller und seine Mitspieler am Sonntag (ab 14.30 Uhr) mit dem UEFA Youth League-Viertelfinale beim FC Chelsea der schwere Tanz auf gleich vier Hochzeiten: A-Junioren-Bundesliga, DFB-Juniorenvereins- und Westfalenpokal sowie die neu eingeführte Königsklasse. Englische Wochen werden fast zum Dauerzustand. "Uns erwartet in den nächsten Wochen allerhöchstes Niveau", sagt Miles Müller beim Treffen mit DFB.de. "Wir wollen in allen vier Wettbewerben möglichst lange vertreten sein, ganz klar."

"Jeder will erzählen: Wir haben Chelsea geschlagen"

Dem Nachwuchs des englischen Spitzenklubs, der ohne Punktverlust durch die Gruppenphase der Youth League marschiert, mussten sich die Schalker, die seit Jahren von Trainer Norbert Elgert betreut werden, in der Vorrunde gleich zweimal (0:1, 0:2) geschlagen geben. "Beide Niederlagen waren mehr als ärgerlich für uns. Wir haben als Mannschaft die richtigen Lehren gezogen und glauben daher fest daran, am Sonntag die Revanche zu schaffen", sieht Miles Müller eine reelle Chance auf den Einzug in das Halbfinale. "Jeder ist hoch motiviert und will doch am liebsten in der Schule erzählen: Wir haben Chelsea geschlagen."

Dass der Schalker Nachwuchs überhaupt die erneute Reise in die englische Hauptstadt antreten darf, ist auch Miles Müller zu verdanken. Im Achtelfinale bei Real Sociedad (2:1) leitete sein Ausgleichstreffer die Wende zu Gunsten der Königsblauen ein. "Schon allein das Wissen, dass wenige Tage vorher noch der FC Barcelona mit Lionel Messi auf demselben Platz gespielt hatte, war ein Traumerlebnis", erzählt der 18-Jährige und seine Augen leuchten beim Gedanken an die Partie vor 7000 Zuschauern im großen Estadio Anoeta.

"In den vergangenen drei Monate viel reifer geworden"

Drei Tage nach dem Chelsea-Spiel steht dann gegen Rot-Weiß Oberhausen (Mittwoch, 19. März) schon wieder das Titelrennen in der West-Staffel der A-Junioren-Bundesliga im Mittelpunkt. Durch vier Siege in vier Partien nach der Winterpause rückte der Staffelmeister der Vorsaison bis auf drei Punkte an Tabellenführer Bayer 04 Leverkusen heran und darf sich nicht zuletzt nach dem überraschenden Leverkusener Patzer unter der Woche im Nachholspiel beim Bonner SC (1:2) Hoffnungen auf das erneute Erreichen der Endrunde um die Deutsche Meisterschaft machen.

"In den vergangenen drei Monaten konnten wir als Mannschaft große Fortschritte machen. Der Zusammenerhalt ist gewachsen und wir treten viel reifer auf. Spiele, in denen wir in der Hinrunde noch Punkte liegen gelassen haben, gewinnen wir jetzt", sagt Miles Müller, der auf 17 von 18 möglichen Einsätzen in der Liga kommt und in allen sieben Youth League-Spielen in der Startelf stand.

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Ein Schritt bis zum Pokalfinale nach Berlin

Nur noch einen Schritt ist der Mittelfeldspieler, der seinem Vater rein äußerlich eher weniger ähnlich sieht, mit den Schalkern vom Einzug in das Endspiel um den DFB-Junioren-Vereinspokal entfernt. Die letzte Hürde auf dem Weg nach Berlin ist am Sonntag, den 30. März, ab 12 Uhr Hannover 96. Beim Tabellenvierten der Nord/Nordost-Staffel müssen die Gelsenkirchener auswärts antreten.

"Das Finale in Berlin vor vielen Zuschauern reizt sehr", sagt Schalkes Sechser, den vor allem seine Kopfballstärke und Geschwindigkeit auszeichnen. "Bei einem Hallenturnier in Göttingen während der Wintervorbereitung haben wir gegen Hannover verloren. Das spornt uns zusätzlich an."

Unabhängig vom möglichen Finaleinzug müssten sich die Königsblauen freilich über den erneuten Gewinn des westfälischen Verbandspokals wieder neu für den Wettbewerb qualifizieren. Gegner im Viertelfinale ist am 2. April der Westfalenligist Rot Weiss Ahlen. Müller meint: "Das ist eine Pflichtaufgabe, ohne Wenn und Aber."

Mitten in der Vorbereitung aufs Abitur

Zum ohnehin anstrengenden Programm kommt für den gebürtigen Dorstener, der bei seiner Mutter Petra lebt, sogar noch eine weitere "Hochzeit" hinzu. Allerdings auf privater Ebene. So steckt Miles Müller, der die 13. Klasse des Paul-Spiegel-Berufskollegs besucht, aktuell mitten in der Vorbereitung auf seine Abiturprüfungen (Hauptfächer: Sport und Biologie).

"Es ist nicht leicht, nach anstrengenden Spielen noch zu lernen. Doch ich ziehe es durch. Am 11. April ist der letzte Schultag, Ende April und Anfang Mai finden die Prüfungen statt", sagt der Mittelfeldmann, der im von Gelsenkirchen etwas über 20 Kilometer entfernten Dorsten auch mit dem Fußball begonnen hatte.

Die Vorbilder: Julian Draxler und Max Meyer

"Die Entscheidung für den Fußball kam von mir aus. Ich bin kein großer Filigrantechniker oder Ausnahmespieler, habe bei meinem Wechsel nach Schalke im Jahr 2006 ein längeres Probetraining absolviert und mich dadurch gesteigert", blickt Miles Müller, dessen Bruder Mats (24) ein Studium als Sportjournalist abgeschlossen hat, zurück.

Gerade in der Gelsenkirchener "Knappenschmiede" sind die Aussichten, den Sprung nach oben zu schaffen, aktuell so gut wie schon lange nicht mehr. Erst vor wenigen Tagen hatten mit Donis Avdijaj, Marvin Friedrich und Pascal Itter drei von Müllers Mitspielern Profiverträge unterschrieben. "Ich sehe Julian Draxler und Max Meyer, mit dem ich noch selbst zusammen gespielt habe, aus dem jetzigen Profikader als Vorbilder an. Was die beiden in ihrem Alter Tag für Tag leisten, ist einfach nur bewundernswert."

Andreas Müller: "Miles benötigt keine große Hilfe"

Mit Vater Andreas Müller, der nach seiner Spielerkarriere als Assistent des langjährigen Managers Rudi Assauer tätig war und von 2006 bis 2009 selbst die sportlichen Geschicke der Schalker geleitet hatte, steht Miles auch nach dessen Wechsel als Sportdirektor zu Rapid Wien in engem Kontakt. "Miles benötigt von mir keine große Hilfe. Er ist sehr ehrgeizig, weiß genau, was er möchte, und legt sehr viel Eigenmotivation an den Tag", lobt der 51-Jährige im Gespräch mit DFB.de.

Wegen der vielen anstehenden Aufgaben in der Schule und auf dem Platz konnte Miles Müller seinen Papa in der neuen Umgebung in Wien noch nicht persönlich besuchen. "Ich versuche, nach dem Saisonende möglichst schnell nach Österreich zu fahren", kündigt Müller junior an. Am liebsten natürlich mit dem einen oder anderen Titel im Gepäck.