Michael Falkenmayer: "Unsere Mentalität kann Spiele gewinnen"

Falkenmayer: Es würde erneut unter Beweis stellen, dass der FSV in der Nachwuchsabteilung vieles richtig macht. Natürlich würde durch einen Aufstieg das Niveau in der U 23 deutlich erhöht werden. In der 3. Liga können sich die Jungs auf einem anderen Level messen. Sie gewöhnen sich dadurch noch schneller an den Männerfußball.

DFB.de: Für Sie wäre es bereits der zweite Aufstieg mit Mainz II. Schon in der Saison 2002/2003 schafften Sie mit dem FSV den Sprung aus der Oberliga in die Regionalliga. Wäre der Jubel jetzt noch größer?

Falkenmayer: Der Aufstieg jetzt hätte definitiv einen noch höheren Stellenwert. 2002 waren wir als Favorit in die Meisterschaft gestartet. Jeder hat den Regionalliga-Aufstieg von uns erwartet. Heute ist es eine große Überraschung, dass wir überhaupt an den Aufstiegsspielen teilnehmen.

DFB.de: Sie sind als flexibler Spieler bekannt, kamen im defensiven Mittelfeld, in der Innenverteidigung und als Rechtsverteidiger zum Einsatz. Auf welcher Position fühlen Sie sich am wohlsten?

Falkenmayer: Am liebsten spiele ich im defensiven Mittelfeld. Auf dieser Position kann ich meine Spielweise am besten umsetzen. Rennen, kämpfen, Zweikämpfe suchen: Das ist meine Art und Weise, Fußball zu spielen.

DFB.de: Wie wichtig sind erfahrene Spieler für U 23-Mannschaften?

Falkenmayer: Wir können den jungen Spielern, die gerade im ersten oder zweiten Seniorenjahr sind, noch einige Dinge abnehmen. Die Jungs sollen sich ausschließlich auf das Sportliche konzentrieren. In prekären Situationen kann ich ihnen mit meiner Erfahrung gut zur Seite stehen.

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Mit seinen 31 Jahren gehört Michael Falkenmayer in der U 23-Mannschaft des FSV Mainz 05 zu den "Oldies". Im Gegensatz zu vielen seiner jungen Kollegen, die mit ihm am kommenden Mittwoch (ab 19 Uhr) und Sonntag (ab 14 Uhr) die Relegationsspiele um den Aufstieg in die 3. Liga gegen den Nordost-Meister TSG Neustrelitz bestreiten, hat der gebürtige Bopparder schon einiges in seiner Fußballkarriere erlebt. Dazu zählt auch ein Aufstieg mit der Zweitvertretung der Mainzer. Denn schon beim Regionalliga-Aufstieg in der Saison 2002/2003 gehörte Falkenmayer, damals noch als "Jungspund", zum Kader.

Allerdings erlebte der Defensivspezialist nicht nur gute Tage in seiner Karriere. Oftmals wurde er durch schwere Verletzungen zurückgeworfen. Als er sich beispielsweise 2004 unter dem damaligen Mainzer Trainer Jürgen Klopp in die Stammelf des Zweitligisten gespielt hatte, verletzte sich Falkenmayer schwer am Knie. Zahlreiche weitere Rückschläge zwangen ihn immer wieder zu Pausen. Doch im Spätherbst seiner Karriere steht der 31-Jährige noch einmal kurz vor dem Sprung zurück in den Profifußball.

Im exclusiven DFB.de-Interview mit Carsten Neuhaus spricht Michael Falkenmayer über die Verlängerung der Saison, den Gegner TSG Neustrelitz und seine Rolle als Routinier in der Mainzer U 23.

DFB.de: Wie froh sind Sie, dass die Saison in die Verlängerung geht, Herr Falkenmayer?

Michael Falkenmayer: Es ist natürlich ein Klassegefühl, dass wir uns für die Aufstiegsrunde qualifizieren konnten. Uns hatte nicht unbedingt jeder Experte auf dem Zettel. Daher freut es uns umso mehr, dass wir für eine Überraschung sorgen konnten.

DFB.de: Die U 23 des FSV war während der gesamten Regionalliga Südwest-Saison immer konstant oben mit dabei. Was sind die Gründe für den Erfolg?

Falkenmayer: Wir haben über die gesamte Saison hart gearbeitet. Auffällig ist, dass wir kaum eine Durststrecke hatten und somit sehr stabil und konstant gespielt haben. Der gute Saisonstart war natürlich ein Faustpfand. Mit fünf Siegen im Rücken lief zunächst vieles fast wie von alleine.

DFB.de: Erst kurz vor dem Saisonende hatte der FSV eine kleine Schwächephase. Erst dadurch konnte Kaiserslautern II als ärgster Verfolger noch einmal Druck ausüben. Gab es die Befürchtung, die Relegation zu verpassen?

Falkenmayer: Besonders in der Rückrunde waren wir ein wenig vom Verletzungspech verfolgt. Da war es klar, dass wir nicht jede Partie gewinnen können. In diesen Partien haben wir auch nicht schlechter gespielt als zuvor. Es kam nur viel Pech hinzu.

DFB.de: Ärgert es Sie ein wenig, dass der FSV nur deshalb an den Aufstiegsspielen teilnimmt, weil der punktgleiche Tabellenzweite SC Freiburg II trotz der um drei Treffer besseren Tordifferenz auf den möglichen Aufstieg verzichtet hat?

Falkenmayer: Um ganz ehrlich zu sein: Mich persönlich wurmt das schon sehr. Ich will mich sportlich immer aus eigener Kraft für Erfolge qualifizieren. Das verlangt bei mir der sportliche Ehrgeiz. Jetzt ist es aber so, wie es ist, und wir wollen das Beste aus der Situation machen.

DFB.de: Auffällig ist - gerade für eine U 23-Mannschaft - vor allem die stabile Mainzer Defensive. Mit gerade einmal 34 Gegentoren stellt der FSV eine der besten Abwehrreihen der Regionalliga Südwest. Wie lautet das Erfolgsrezept?

Falkenmayer: Bei uns arbeitet die gesamte Mannschaft gegen den Ball. Das fängt bereits vorne bei den Stürmern an. Dadurch ist auch nur wenig bis zu unserer Hintermannschaft durchgedrungen.

DFB.de: Nun geht es in den beiden Aufstiegsspielen im Europapokal-Modus gegen den Nordost-Meister TSG Neustrelitz. Welche Chancen rechnen Sie sich gegen die TSG aus?

Falkenmayer: Die TSG hat sich in der Liga und im DFB-Pokal einen Namen gemacht. Daher sind wir gewarnt. Doch ich bin mir sicher, dass uns unser Trainer Martin Schmidt perfekt auf Neustrelitz einstellen wird. Es wird jedoch nicht einfach.

DFB.de: Ist es ein Vor- oder eher ein Nachteil, am Mittwoch zuerst auswärts antreten zu müssen?

Falkenmayer: Darüber habe ich mir bisher noch keine ernsthaften Gedanken gemacht. Im Endeffekt ist es auch egal. Entscheidend werden die Leistungen in den beiden Spielen sein.

DFB.de: Gibt es eine spezielle Vorbereitung auf die Aufstiegsspiele?

Falkenmayer: Nein. Da wir ja noch am vergangenen Wochenende mit dem 3:1 in Worms im Meisterschaftsbetrieb gefordert waren, bleiben uns auch nur wenige Tage Vorbereitung. Doch ich bin grundsätzlich dafür, alles zu machen wie immer. Damit sind wir schließlich gut gefahren.

DFB.de: Worauf wird es in den Duellen mit Neustrelitz ankommen?

Falkenmayer: Es wird entscheidend sein, dass die Einstellung stimmt. Bereits in der gesamten Saison haben wir einige Spiele wegen unserer Mentalität für uns entschieden.

DFB.de: Wie groß ist die Nervosität im Vorfeld?

Falkenmayer: Das ist bei jedem Spieler individuell. Ich persönlich habe schon einige Fußballerjahre hinter mir und bin nicht sonderlich angespannt. Vielmehr spüre ich ein positives Kribbeln in mir. Das zeigt, dass man sich mit dem Spiel intensiv auseinandersetzt.

DFB.de: Was würde der Aufstieg in die 3. Liga für die Mainzer Reserve bedeuten?

Falkenmayer: Es würde erneut unter Beweis stellen, dass der FSV in der Nachwuchsabteilung vieles richtig macht. Natürlich würde durch einen Aufstieg das Niveau in der U 23 deutlich erhöht werden. In der 3. Liga können sich die Jungs auf einem anderen Level messen. Sie gewöhnen sich dadurch noch schneller an den Männerfußball.

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DFB.de: Für Sie wäre es bereits der zweite Aufstieg mit Mainz II. Schon in der Saison 2002/2003 schafften Sie mit dem FSV den Sprung aus der Oberliga in die Regionalliga. Wäre der Jubel jetzt noch größer?

Falkenmayer: Der Aufstieg jetzt hätte definitiv einen noch höheren Stellenwert. 2002 waren wir als Favorit in die Meisterschaft gestartet. Jeder hat den Regionalliga-Aufstieg von uns erwartet. Heute ist es eine große Überraschung, dass wir überhaupt an den Aufstiegsspielen teilnehmen.

DFB.de: Sie sind als flexibler Spieler bekannt, kamen im defensiven Mittelfeld, in der Innenverteidigung und als Rechtsverteidiger zum Einsatz. Auf welcher Position fühlen Sie sich am wohlsten?

Falkenmayer: Am liebsten spiele ich im defensiven Mittelfeld. Auf dieser Position kann ich meine Spielweise am besten umsetzen. Rennen, kämpfen, Zweikämpfe suchen: Das ist meine Art und Weise, Fußball zu spielen.

DFB.de: Wie wichtig sind erfahrene Spieler für U 23-Mannschaften?

Falkenmayer: Wir können den jungen Spielern, die gerade im ersten oder zweiten Seniorenjahr sind, noch einige Dinge abnehmen. Die Jungs sollen sich ausschließlich auf das Sportliche konzentrieren. In prekären Situationen kann ich ihnen mit meiner Erfahrung gut zur Seite stehen.