Meyer informiert Bundestag-Sportausschuss

Prof. Dr. Tim Meyer, Mannschaftsarzt der deutschen Nationalmannschaft und Task-Force-Leiter für die Entwicklung des Hygienekonzepts für den deutschen Fußball, hat den Sportausschuss des Deutschen Bundestages informiert, dass der Deutsche Fußball-Bund (DFB) unter Koordination seiner Medizinischen Kommission eine Studie über die Einnahme von Schmerzmitteln im deutschen Fußball durchführen wird. Untersucht werden soll neben der Häufigkeit der Einnahme von Schmerzmitteln in den Amateurfußballklassen beispielsweise auch die Vorgehensweise bei der Beschaffung der Arzneimittel (Eigenerwerb oder ärztliche Verordnung).

"Wenn man so etwas wissenschaftlich seriös durchführt, geht das nicht in Wochenfrist, sondern braucht Zeit", sagte Meyer, der in seiner Funktion als Kommissionsvorsitzender am heutigen Mittwoch an der 63. Sitzung Sportausschusses des Deutschen Bundestages teilnahm. Bereits im November vergangenen Jahres hatte der DFB Inhalte zum adäquaten Umgang mit Schmerzmitteln in die Ausbildung zum Fußball-Lehrer integriert. Ein analoges Vorgehen erfolgte bereits Mitte 2019 im Rahmen der Fortbildung "Fußballmedizin" für Ärzte. Eine ARD-Dokumentation hatte im vergangenen Sommer auf die Gefahren insbesondere eines präventiven Schmerzmittelkonsums hingewiesen.

"Ein Problem rezeptfreie Selbstmedikation von Schmerzmitteln"

Die 63. Sitzung des Sportausschusses unter Leitung von Dagmar Freitag fand als Öffentliche Anhörung statt. Neben Prof. Dr. Tim Meyer nahmen weitere medizinische Experten, darunter mit Dr. Andrea Gotzmann die Vorstandsvorsitzende der NADA und mit Prof. Dr. Bernd Wolfarth der Leitende Olympiaarzt des DOSB, an der dreistündigen Anhörung teil. Mit Jonas Baer-Hoffmann beteiligte sich auch der Generalsekretär der internationalen Gewerkschaft für Profifußballspieler FIFPRO an der Diskussionsrunde und beantwortete im Anschluss die Fragen der Bundestagsfraktionen.

Tim Meyer betonte, dass man im professionellen Bereich einen sehr verantwortungsbewussten Umgang der Mannschaftsärzte bei der Schmerzmittelverordnung feststellen kann. "Ein Problem liegt sicher in der rezeptfreien Selbstmedikation von Schmerzmitteln, das ist weder vom DFB noch von den Mannschaftsärzten leicht zu steuern", sagte Meyer. "Eine sportartübergreifende Präventionskampagne über die Gefahren eines Missbrauchs von Schmerzmitteln könnte in der Öffentlichkeit helfen, das Bewusstsein für die potenziellen Gefahren einer überdosierten und vor allem einer vermeintlich vorbeugenden Einnahme zu schärfen."

[th]

Prof. Dr. Tim Meyer, Mannschaftsarzt der deutschen Nationalmannschaft und Task-Force-Leiter für die Entwicklung des Hygienekonzepts für den deutschen Fußball, hat den Sportausschuss des Deutschen Bundestages informiert, dass der Deutsche Fußball-Bund (DFB) unter Koordination seiner Medizinischen Kommission eine Studie über die Einnahme von Schmerzmitteln im deutschen Fußball durchführen wird. Untersucht werden soll neben der Häufigkeit der Einnahme von Schmerzmitteln in den Amateurfußballklassen beispielsweise auch die Vorgehensweise bei der Beschaffung der Arzneimittel (Eigenerwerb oder ärztliche Verordnung).

"Wenn man so etwas wissenschaftlich seriös durchführt, geht das nicht in Wochenfrist, sondern braucht Zeit", sagte Meyer, der in seiner Funktion als Kommissionsvorsitzender am heutigen Mittwoch an der 63. Sitzung Sportausschusses des Deutschen Bundestages teilnahm. Bereits im November vergangenen Jahres hatte der DFB Inhalte zum adäquaten Umgang mit Schmerzmitteln in die Ausbildung zum Fußball-Lehrer integriert. Ein analoges Vorgehen erfolgte bereits Mitte 2019 im Rahmen der Fortbildung "Fußballmedizin" für Ärzte. Eine ARD-Dokumentation hatte im vergangenen Sommer auf die Gefahren insbesondere eines präventiven Schmerzmittelkonsums hingewiesen.

"Ein Problem rezeptfreie Selbstmedikation von Schmerzmitteln"

Die 63. Sitzung des Sportausschusses unter Leitung von Dagmar Freitag fand als Öffentliche Anhörung statt. Neben Prof. Dr. Tim Meyer nahmen weitere medizinische Experten, darunter mit Dr. Andrea Gotzmann die Vorstandsvorsitzende der NADA und mit Prof. Dr. Bernd Wolfarth der Leitende Olympiaarzt des DOSB, an der dreistündigen Anhörung teil. Mit Jonas Baer-Hoffmann beteiligte sich auch der Generalsekretär der internationalen Gewerkschaft für Profifußballspieler FIFPRO an der Diskussionsrunde und beantwortete im Anschluss die Fragen der Bundestagsfraktionen.

Tim Meyer betonte, dass man im professionellen Bereich einen sehr verantwortungsbewussten Umgang der Mannschaftsärzte bei der Schmerzmittelverordnung feststellen kann. "Ein Problem liegt sicher in der rezeptfreien Selbstmedikation von Schmerzmitteln, das ist weder vom DFB noch von den Mannschaftsärzten leicht zu steuern", sagte Meyer. "Eine sportartübergreifende Präventionskampagne über die Gefahren eines Missbrauchs von Schmerzmitteln könnte in der Öffentlichkeit helfen, das Bewusstsein für die potenziellen Gefahren einer überdosierten und vor allem einer vermeintlich vorbeugenden Einnahme zu schärfen."