Mexiko: Im Schlussspurt nach Brasilien

Am 12. Juni geht es los: Gastgeber Brasilien eröffnet gegen Kroatien die FIFA WM 2014. 32 Teams, darunter natürlich die deutsche Nationalmannschaft, verteilen sich auf acht Gruppen. Das große Finale steigt am 13. Juli in Rio de Janeiro. DFB.de stellt in täglicher Folge alle Teilnehmer vor. Heute: Mexiko aus Gruppe A.

Eine Volksweisheit in Mexiko lautet: "So weit von Gott entfernt, so nah an den USA!" Beste Freunde werden sie wohl nie werden, insbesondere auf mexikanischer Seite sind die Vorbehalte gegen den Nachbarn groß. Auf den Fußball übertragen kann sich die mexikanische Nationalmannschaft allerdings nicht beschweren. Hier leistete der schier übermächtige Nachbar in der WM-Qualifikation Schützenhilfe. Erst zwei Tore in der Nachspielzeit der US-Auswahl von Trainer Jürgen Klinsmann gegen Panama bescherten „El Tri“ Rang vier in der CONCACAF-Ausscheidung und damit die Teilnahme an den Play-off-Spielen gegen Ozeanien-Vertreter Neuseeland.

Da machte Mexiko mit den Kiwis kurzen Prozess, siegte 5:1 sowie 4:2 und löste zum 15. Mal das Ticket für eine Weltmeisterschaft. Die Erwartungshaltung im Land der Azteken ist riesengroß, trotz der mehr als holprigen WM-Ausscheidung für Nord- und Mittelamerika und die Karibik. Der Optimismus hat gute Gründe. Schließlich ist Mexiko Olympiasieger von 2012 in London, im Finale entzauberten die Lateinamerikaner keinen Geringeren als Rekord-Weltmeister Brasilien mit dessen Superstar Neymar.

Wie die Junioren, so nun auch die Senioren?

Und auch im Junioren-Fußball hat Mexiko in den letzten Jahren Maßstäbe gesetzt. Die U 17 war 2011 Weltmeister, in diesem Jahr WM-Zweiter. Die U 20 wurde 2011 WM-Dritter. Genug Talente sind also vorhanden, doch noch konnte der zweimalige WM-Viertelfinalist (1970 und 1986) diese Erfolge nicht auf den Seniorenbereich übertragen. Bei der WM soll sich das ändern.

In der CONCACAF-Qualifikation blieben die Mexikaner, immerhin neunmaliger Gewinner des Gold-Cups, weit unter ihren Möglichkeiten. Selbst der Nimbus der Fast-Unbesiegbarkeit im Estadio Azteca von Mexiko-Stadt ging verloren, gegen Honduras unterlagen die mexikanischen Kicker am 6. September 2013 1:2. Es war erst die zweite Niederlage in der WM-Endspielstätte von 1970 und 1986 in 78 Qualifikationsspielen. Die Quali wurde zu einer Zitterpartie für die Mexikaner – und der Trainerposten zum Schleudersitz. Jose Manuel de la Torre musste nach der Pleite gegen Honduras seinen Stuhl räumen. Sein Assistent José Luis Tena durfte nur für ein Spiel ran. Dann kam Victor Manuel Vucetich, ein in Mexiko als Erfolgstrainer verehrter Fußballlehrer, der den Spitznamen "König Midas" trägt. Doch während er als Klub-Coach Erfolg an Erfolg reiht, konnte er als Nationaltrainer wenig bewirken.

Trainerkarussell dreht sich schnell und oft

In seiner Verzweiflung übertrug der mexikanische Verband Miguel Herrera die Verantwortung. Der Vereinscoach vom Spitzenklub America wurde für die Play-offs geholt, um den GAU zu verhindern. "Vier Trainer in zwei Monaten, das sagt doch alles. Die Mannschaft weiß doch schon gar nicht mehr, wie sie spielen soll", wetterte Starspieler Giovani dos Santos vom FC Villarreal.

Herrera zog die Notbremse, setzte gegen die Neuseeländer ausschließlich auf Spieler der mexikanischen Liga. Dos Santos blieb ebenso außen vor wie Torjäger Javier "Chicharito" (die kleine Erbse) Hernandez von Manchester United. Herrera setzte vor allem auf Spieler von America und schenkte auch Routinier und Kapitän Rafael Marquez (früher FC Barcelona, jetzt FC Leon) in der Abwehr das Vertrauen. Der Erfolg gegen die Kiwis gab ihm recht. Torjäger Oribe Peralta gelang beim 4:2 in Wellington in der ersten Halbzeit sogar ein Hattrick.

[sid]

Am 12. Juni geht es los: Gastgeber Brasilien eröffnet gegen Kroatien die FIFA WM 2014. 32 Teams, darunter natürlich die deutsche Nationalmannschaft, verteilen sich auf acht Gruppen. Das große Finale steigt am 13. Juli in Rio de Janeiro. DFB.de stellt in täglicher Folge alle Teilnehmer vor. Heute: Mexiko aus Gruppe A.

Eine Volksweisheit in Mexiko lautet: "So weit von Gott entfernt, so nah an den USA!" Beste Freunde werden sie wohl nie werden, insbesondere auf mexikanischer Seite sind die Vorbehalte gegen den Nachbarn groß. Auf den Fußball übertragen kann sich die mexikanische Nationalmannschaft allerdings nicht beschweren. Hier leistete der schier übermächtige Nachbar in der WM-Qualifikation Schützenhilfe. Erst zwei Tore in der Nachspielzeit der US-Auswahl von Trainer Jürgen Klinsmann gegen Panama bescherten „El Tri“ Rang vier in der CONCACAF-Ausscheidung und damit die Teilnahme an den Play-off-Spielen gegen Ozeanien-Vertreter Neuseeland.

Da machte Mexiko mit den Kiwis kurzen Prozess, siegte 5:1 sowie 4:2 und löste zum 15. Mal das Ticket für eine Weltmeisterschaft. Die Erwartungshaltung im Land der Azteken ist riesengroß, trotz der mehr als holprigen WM-Ausscheidung für Nord- und Mittelamerika und die Karibik. Der Optimismus hat gute Gründe. Schließlich ist Mexiko Olympiasieger von 2012 in London, im Finale entzauberten die Lateinamerikaner keinen Geringeren als Rekord-Weltmeister Brasilien mit dessen Superstar Neymar.

Wie die Junioren, so nun auch die Senioren?

Und auch im Junioren-Fußball hat Mexiko in den letzten Jahren Maßstäbe gesetzt. Die U 17 war 2011 Weltmeister, in diesem Jahr WM-Zweiter. Die U 20 wurde 2011 WM-Dritter. Genug Talente sind also vorhanden, doch noch konnte der zweimalige WM-Viertelfinalist (1970 und 1986) diese Erfolge nicht auf den Seniorenbereich übertragen. Bei der WM soll sich das ändern.

In der CONCACAF-Qualifikation blieben die Mexikaner, immerhin neunmaliger Gewinner des Gold-Cups, weit unter ihren Möglichkeiten. Selbst der Nimbus der Fast-Unbesiegbarkeit im Estadio Azteca von Mexiko-Stadt ging verloren, gegen Honduras unterlagen die mexikanischen Kicker am 6. September 2013 1:2. Es war erst die zweite Niederlage in der WM-Endspielstätte von 1970 und 1986 in 78 Qualifikationsspielen. Die Quali wurde zu einer Zitterpartie für die Mexikaner – und der Trainerposten zum Schleudersitz. Jose Manuel de la Torre musste nach der Pleite gegen Honduras seinen Stuhl räumen. Sein Assistent José Luis Tena durfte nur für ein Spiel ran. Dann kam Victor Manuel Vucetich, ein in Mexiko als Erfolgstrainer verehrter Fußballlehrer, der den Spitznamen "König Midas" trägt. Doch während er als Klub-Coach Erfolg an Erfolg reiht, konnte er als Nationaltrainer wenig bewirken.

Trainerkarussell dreht sich schnell und oft

In seiner Verzweiflung übertrug der mexikanische Verband Miguel Herrera die Verantwortung. Der Vereinscoach vom Spitzenklub America wurde für die Play-offs geholt, um den GAU zu verhindern. "Vier Trainer in zwei Monaten, das sagt doch alles. Die Mannschaft weiß doch schon gar nicht mehr, wie sie spielen soll", wetterte Starspieler Giovani dos Santos vom FC Villarreal.

Herrera zog die Notbremse, setzte gegen die Neuseeländer ausschließlich auf Spieler der mexikanischen Liga. Dos Santos blieb ebenso außen vor wie Torjäger Javier "Chicharito" (die kleine Erbse) Hernandez von Manchester United. Herrera setzte vor allem auf Spieler von America und schenkte auch Routinier und Kapitän Rafael Marquez (früher FC Barcelona, jetzt FC Leon) in der Abwehr das Vertrauen. Der Erfolg gegen die Kiwis gab ihm recht. Torjäger Oribe Peralta gelang beim 4:2 in Wellington in der ersten Halbzeit sogar ein Hattrick.