Mertesackers Jahresbilanz: "Ich komme besser zurecht"

Weihnachten in England, Arbeit für die Fußballer. Der Betrieb in vielen großen Ligen ruht, nicht so in der Premiere League. Und mittendrin: Per Mertesacker. Der deutsche Nationalspieler spielt seine zweite Saison beim FC Arsenal. Und zum zweiten Mal fällt für ihn persönlich der Boxing Day, das Spiel am 2. Weihnachtstag, aus. Viel zu tun hat der Verteidiger dennoch. Bis zum 1. Januar muss er mit den "Gunners" dreimal antreten. Im DFB.de-Interview mit Redakteur Steffen Lüdeke spricht Mertesacker über Fußball zwischen den Jahren, seine zweite Saison in England und das Achtelfinale der Champions League gegen Bayern München.

DFB.de: Herr Mertesacker, in London wird gestreikt, die U-Bahn fährt nicht am 26.12. Für Arsenal fällt das Spiel gegen West Ham United aus. Auch 2011 hatten Sie am Boxing Day frei, auch damals wegen eines Streiks. Sind Sie dennoch froh, dass Sie Weihnachten nicht spielen müssen?

Per Mertesacker: Im vergangenen Jahr war es so, dass das Spiel um einen Tag nach hinten verlegt worden ist. Wir hatten also über Wehnachten nicht wirklich frei. Dieses Jahr ist das Spiel auf Ende Januar verschoben, wir gewinnen um die Feiertage herum schon ein wenig Zeit. Und ganz ehrlich – schlecht finde ich das nicht.

DFB.de: Auf die besondere Atmosphäre der Spiele am Boxing Day müssen Sie aber nun weitere zwölf Monate warten. Reizt es Sie nicht, dies einmal zu erleben?

Mertesacker: Ich habe schon etliche Spiele in der Premiere League erlebt, bei denen der Reiz sehr groß war. Die Derbys gegen Tottenham zum Beispiel sind hier für die Zuschauer etwas ganz Besonderes. Der Boxing Day hat in England eine große Tradition, das stimmt schon. Aber sonderlich fehlen tut mir diese Erfahrung nicht. Außerdem bin ich ja noch ein bisschen hier, ich werde das schon noch erleben.

DFB.de: Auch ohne Boxing Day haben Fußballer in England an Weihnachten und um den Jahreswechsel viel Stress. Wie schwer ist es Ihnen im vergangenen Jahr gefallen, zu dieser für Sie ungewohnten Jahreszeit Fußball zu spielen?

Mertesacker: Aus Deutschland war ich es gewohnt, über Weihnachten und Neujahr Kraft für die zweite Saisonhälfte zu tanken. Es war immer so, dass ich mich darauf gefreut habe, dass Ruhe eingekehrt ist und man in den Weihnachtstagen vom Fußball abschalten kann. Der Rhythmus in England ist einfach anders. Man muss auch über den Jahreswechsel fokussiert sein und konzentriert bleiben, das ist absolut eine andere Herausforderung. Vor einem Jahr war das für mich nicht einfach, in diesem Jahr komme ich erheblich besser zurecht. Nach einem Jahr in England fühle ich mich körperlich fitter, ich habe mich an die Begebenheiten und Belastungen des englischen Fußballs gewöhnt.

DFB.de: Neidisch auf die Kollegen aus der Nationalmannschaft sind Sie nicht? Die meisten haben spielfrei und können in aller Ruhe Weihachten feiern.



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Weihnachten in England, Arbeit für die Fußballer. Der Betrieb in vielen großen Ligen ruht, nicht so in der Premiere League. Und mittendrin: Per Mertesacker. Der deutsche Nationalspieler spielt seine zweite Saison beim FC Arsenal. Und zum zweiten Mal fällt für ihn persönlich der Boxing Day, das Spiel am 2. Weihnachtstag, aus. Viel zu tun hat der Verteidiger dennoch. Bis zum 1. Januar muss er mit den "Gunners" dreimal antreten. Im DFB.de-Interview mit Redakteur Steffen Lüdeke spricht Mertesacker über Fußball zwischen den Jahren, seine zweite Saison in England und das Achtelfinale der Champions League gegen Bayern München.

DFB.de: Herr Mertesacker, in London wird gestreikt, die U-Bahn fährt nicht am 26.12. Für Arsenal fällt das Spiel gegen West Ham United aus. Auch 2011 hatten Sie am Boxing Day frei, auch damals wegen eines Streiks. Sind Sie dennoch froh, dass Sie Weihnachten nicht spielen müssen?

Per Mertesacker: Im vergangenen Jahr war es so, dass das Spiel um einen Tag nach hinten verlegt worden ist. Wir hatten also über Wehnachten nicht wirklich frei. Dieses Jahr ist das Spiel auf Ende Januar verschoben, wir gewinnen um die Feiertage herum schon ein wenig Zeit. Und ganz ehrlich – schlecht finde ich das nicht.

DFB.de: Auf die besondere Atmosphäre der Spiele am Boxing Day müssen Sie aber nun weitere zwölf Monate warten. Reizt es Sie nicht, dies einmal zu erleben?

Mertesacker: Ich habe schon etliche Spiele in der Premiere League erlebt, bei denen der Reiz sehr groß war. Die Derbys gegen Tottenham zum Beispiel sind hier für die Zuschauer etwas ganz Besonderes. Der Boxing Day hat in England eine große Tradition, das stimmt schon. Aber sonderlich fehlen tut mir diese Erfahrung nicht. Außerdem bin ich ja noch ein bisschen hier, ich werde das schon noch erleben.

DFB.de: Auch ohne Boxing Day haben Fußballer in England an Weihnachten und um den Jahreswechsel viel Stress. Wie schwer ist es Ihnen im vergangenen Jahr gefallen, zu dieser für Sie ungewohnten Jahreszeit Fußball zu spielen?

Mertesacker: Aus Deutschland war ich es gewohnt, über Weihnachten und Neujahr Kraft für die zweite Saisonhälfte zu tanken. Es war immer so, dass ich mich darauf gefreut habe, dass Ruhe eingekehrt ist und man in den Weihnachtstagen vom Fußball abschalten kann. Der Rhythmus in England ist einfach anders. Man muss auch über den Jahreswechsel fokussiert sein und konzentriert bleiben, das ist absolut eine andere Herausforderung. Vor einem Jahr war das für mich nicht einfach, in diesem Jahr komme ich erheblich besser zurecht. Nach einem Jahr in England fühle ich mich körperlich fitter, ich habe mich an die Begebenheiten und Belastungen des englischen Fußballs gewöhnt.

DFB.de: Neidisch auf die Kollegen aus der Nationalmannschaft sind Sie nicht? Die meisten haben spielfrei und können in aller Ruhe Weihachten feiern.

Mertesacker: Ich sehe das eher pragmatisch. Wir werden im Februar in der Champions League sehen, wer von der Weihnachtsgestaltung profitiert. Die Pause der deutschen Mannschaften kann ja auch dazu führen, dass sie aus dem Rhythmus kommen. Abgesehen davon gönne ich den Kollegen natürlich den Urlaub, auch wenn ich nicht immer gern höre, wenn mir Leute erzählen, dass sie in die Sonne fliegen oder auf dem Weg in die Berge sind. Das tut dann kurz weh, ist aber auch wieder schnell verflogen. (lacht)

DFB.de: Wie werden Heiligabend und Weichnachten im Hause Mertesacker aussehen?

Mertesacker: So wie im vergangenen Jahr auch. Die Familie kommt rüber, wir werden zusammen in London feiern. Die Abläufe werden so sein wie immer. Wir werden singen, es werden Gedichte aufgesagt. Im letzten Jahr waren wir in der Kirche, das werden wir dieses Jahr wieder machen. Ich fand das sehr interessant, auch wenn ich damals nicht alles verstanden habe. Das wird in diesem Jahr auf jeden Fall besser. (lacht)

DFB.de: Hatten Sie mit Arsenal schon eine teaminterne Weichnachtsfeier?

Mertesacker: Es gab auf dem Trainingsgelände ein Christmas-Lunch. Das volle Programm mit Truthahn und Ente. Wir haben zusammengesessen und gegessen, das war sehr nett. Und die jungen Spieler durften Weihnachtslieder singen. "Stille Nacht, heilige Nacht", "Jingle Bells", solche Lieder. Das war sehr lustig.

DFB.de: 2012 neigt sich dem Ende. Welches Fazit ziehen Sie?

Mertesacker: Ein positives. Ich bin froh, dass es meiner Familie und mir gut geht, dass wir alle gesund sind und dass es uns in London weiter so gut gefällt. Ich kann mich hier weiter entwickeln, menschlich, persönlich und sportlich. 2012 war für mich sehr interessant. Sicherlich gab es einige Erlebnisse, die ich erstmal verkraften musste. Natürlich hätte ich mir beispielsweise einen anderen Verlauf der EM gewünscht. Aber ich bin sicher, dass mich diese Erfahrungen auf lange Sicht stärker machen.

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DFB.de: Für Sie beginnt das neue Jahr sportlich. Am 1. Januar spielen Sie mit Arsenal in Southampton. Auch die Silvester-Feier dürfte demnach klein ausfallen…

Mertesacker: Vielleicht stoßen wir im Hotel kurz an. Es wird eine neue Erfahrung für mich, Silvester in einem anderen Rahmen zu feiern, als ich es sonst gemacht habe. Zum Leben eines Fußballprofis in England gehört es eben, an diesen Tagen Fußball zu spielen. Ich finde das nicht negativ. Ich kann in meinem Leben hoffentlich noch oft und ausgiebig Silvester feiern. Außerdem bin ich sicher, dass ich auch mit meinen Kollegen vom FC Arsenal viel Spaß haben werde.

DFB.de: Im Achtelfinale der Champions League treffen Sie mit Arsenal auf Bayern München. Wie bewerten Sie dieses Los? Es hätte leichter kommen können, oder?

Mertesacker: Was will man in der Champions League im Achtelfinale anderes erwarten? Wir wollen uns mit den Besten messen, dazu gehört Bayern München. Für mich ist das ein gutes Los, ich freue mich sehr auf die Spiele.