Mertesacker: "Wir arbeiten hier sehr, sehr gut"

Der Etikettenschwindel flog kurz nach der Ankunft auf. Als Präambel über den acht Tagen auf Sardinien stand das Wort: Regenerations-Trainingslager. Sonne, Strand, Meer, die Familien sind dabei, so manch einer glaubte, die Nationalmannschaft würde sich im Hotel Romazzino an der Costa Smeralda auf die faule Haut legen.

Die Nationalspieler hatten diese Annahme nicht, die starke Betonung ab der sechsten Silbe des Wortungetüms hat dann aber doch auch die Spieler verwundert. Etwa Per Mertesacker, der nach vier Tagen ein vorläufiges Fazit gezogen hatte. Man möge die in zwei Teile untergliederte Turniervorbereitung künftig Trainingslager eins und Trainingslager zwei nennen.

Herrliches Ambiente, schweißtreibende Einheiten

Mertesacker wollte sich damit nicht über die Intensität beklagen, im Gegenteil, gerade für ihn als Rekonvaleszenten ist jede Einheit wichtig. "Für mich ist das gut. Ich habe zwar in den vergangenen vier Wochen Aufbauarbeit geleistet, so dass ich schon mit einem ganz guten Fitnesszustand hierhergekommen bin. Dass hier nun von Anfang an intensiv trainiert wird, ist für mich optimal."

Und von Anfang an hieß in diesem Fall wirklich von Anfang an. Die Spieler waren kaum gelandet, als das Team um Fitnesstrainer Mark Verstegen zur ersten Einheit ins Fitnesscenter am Hotelpool bat. Mit Blick aufs Meer, in der untergehenden Sonne. Ein herrliches Ambiente zwar, anstrengend und schweißtreibend war die Einheit gleichwohl. Julian Draxler jedenfalls beantwortete die Frage nach seinem ersten Training im Kreise der Nationalmannschaft mit einem Gesichtsausdruck, der die Anstrengung verriet.

Gündogan: "Habe nur strahlende Gesichter gesehen"

Aber, natürlich, auch Freizeit, Vergnügen und Spaß kamen in den acht Tagen auf Sardinien nicht zu kurz. Andre Schürrle gab Marco Reus Nachhilfe beim Pool-Billard, Lukas Podolski war an der Darts-Scheibe nur schwer zu bezwingen, Ron-Robert Zieler hat auf dem Tennisplatz diverse Asse serviert, die Tischtennis-Platte in Miniatur-Format erfreute sich großer Beliebtheit. Mit ihren Familien haben die Spieler einen Bootsausflug gemacht, und der Besuch von Handball-Legende Joachim Deckarm war für viele ein bewegendes Ereignis.

Die Stimmung war prächtig. "Ich habe bisher nur strahlende Gesichter gesehen", stellte Ilkay Gündogan Stunden nach seiner Ankunft fest. Gemeinsam mit seinen Dortmunder Kollegen Mats Hummels, Mario Götze, Sven Bender und Marcel Schmelzer war er am Dienstag auf Sardinien angekommen, nach dem Sieg im Finale des DFB-Pokals hatte Joachim Löw den Spielern des Double-Gewinners ein paar freie Tage gegönnt. "Sie waren ein bisschen müde von den ganzen Feierlichkeiten", sagte der Bundestrainer. Nach einem ersten Gespräch mit den Spielern hatte er gemerkt, dass es richtig war, dem Quintett ein wenig Zeit zu Hause zu gönnen. "Sie freuen sich alle, dass sie so langsam wieder ins Training einsteigen können", sagte Löw.



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Der Etikettenschwindel flog kurz nach der Ankunft auf. Als Präambel über den acht Tagen auf Sardinien stand das Wort: Regenerations-Trainingslager. Sonne, Strand, Meer, die Familien sind dabei, so manch einer glaubte, die Nationalmannschaft würde sich im Hotel Romazzino an der Costa Smeralda auf die faule Haut legen.

Die Nationalspieler hatten diese Annahme nicht, die starke Betonung ab der sechsten Silbe des Wortungetüms hat dann aber doch auch die Spieler verwundert. Etwa Per Mertesacker, der nach vier Tagen ein vorläufiges Fazit gezogen hatte. Man möge die in zwei Teile untergliederte Turniervorbereitung künftig Trainingslager eins und Trainingslager zwei nennen.

Herrliches Ambiente, schweißtreibende Einheiten

Mertesacker wollte sich damit nicht über die Intensität beklagen, im Gegenteil, gerade für ihn als Rekonvaleszenten ist jede Einheit wichtig. "Für mich ist das gut. Ich habe zwar in den vergangenen vier Wochen Aufbauarbeit geleistet, so dass ich schon mit einem ganz guten Fitnesszustand hierhergekommen bin. Dass hier nun von Anfang an intensiv trainiert wird, ist für mich optimal."

Und von Anfang an hieß in diesem Fall wirklich von Anfang an. Die Spieler waren kaum gelandet, als das Team um Fitnesstrainer Mark Verstegen zur ersten Einheit ins Fitnesscenter am Hotelpool bat. Mit Blick aufs Meer, in der untergehenden Sonne. Ein herrliches Ambiente zwar, anstrengend und schweißtreibend war die Einheit gleichwohl. Julian Draxler jedenfalls beantwortete die Frage nach seinem ersten Training im Kreise der Nationalmannschaft mit einem Gesichtsausdruck, der die Anstrengung verriet.

Gündogan: "Habe nur strahlende Gesichter gesehen"

Aber, natürlich, auch Freizeit, Vergnügen und Spaß kamen in den acht Tagen auf Sardinien nicht zu kurz. Andre Schürrle gab Marco Reus Nachhilfe beim Pool-Billard, Lukas Podolski war an der Darts-Scheibe nur schwer zu bezwingen, Ron-Robert Zieler hat auf dem Tennisplatz diverse Asse serviert, die Tischtennis-Platte in Miniatur-Format erfreute sich großer Beliebtheit. Mit ihren Familien haben die Spieler einen Bootsausflug gemacht, und der Besuch von Handball-Legende Joachim Deckarm war für viele ein bewegendes Ereignis.

Die Stimmung war prächtig. "Ich habe bisher nur strahlende Gesichter gesehen", stellte Ilkay Gündogan Stunden nach seiner Ankunft fest. Gemeinsam mit seinen Dortmunder Kollegen Mats Hummels, Mario Götze, Sven Bender und Marcel Schmelzer war er am Dienstag auf Sardinien angekommen, nach dem Sieg im Finale des DFB-Pokals hatte Joachim Löw den Spielern des Double-Gewinners ein paar freie Tage gegönnt. "Sie waren ein bisschen müde von den ganzen Feierlichkeiten", sagte der Bundestrainer. Nach einem ersten Gespräch mit den Spielern hatte er gemerkt, dass es richtig war, dem Quintett ein wenig Zeit zu Hause zu gönnen. "Sie freuen sich alle, dass sie so langsam wieder ins Training einsteigen können", sagte Löw.

Löw: "Ich bin ganz tiefenentspannt"

Natürlich wäre es ihm lieber gewesen, wenn er alle Spieler des vorläufigen EM-Kaders von Tag eins an unter seinen Fittichen gehabt hätte. Und doch freut sich Löw darüber, dass die Bayern ins Finale der Champions League eingezogen sind. Die Aufgabe für den Trainerstab wird dadurch nicht leichter, der Fitnesszustand der Spieler variiert nicht unerheblich, zumal auch Sami Khedira und Mesut Özil noch mit Real Madrid im Einsatz waren.

"Wir müssen uns Gedanken darüber machen, wie wir mit diesen Spielern umgehen. Wir müssen sensibel bleiben und ganz individuell abschätzen, was sie brauchen", sagte Löw. Aber er hat Vertrauen in sich. Er hat Vertrauen in den Trainerstab. Er hat Vertrauen in die Mannschaft und in jeden einzelnen Spieler.

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"Ich bin ganz tiefenentspannt", sagt er. Seine Erwartungshaltung an die EM werde er bestimmt nicht ändern, nur weil er nicht alle Spieler über die komplette Vorbereitung um sich hat. Nicht anders war es schließlich vor der Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika, was die Mannschaft dann beim Turnier geleistet hat, hat jeder gesehen. "Ich bin überzeugt davon, dass unsere Mannschaft auch diesmal gut vorbereitet in das Turnier gehen wird", sagte Löw.

Mertesacker: "Wie man das Ganze nennt, ist wurscht"

Die Eindrücke aus Sardinien füttern die Prognose des Bundestrainers. Beim zehnten und letzten Training standen am Donnerstag alle 17 Spieler auf dem Trainingsplatz in Abbiadori. Und erstmals durften die Spieler das tun, was sie am liebsten machen: Fußball spielen, Tore erzielen. Bei den Einheiten zuvor fristete der Ball meist ein weitgehend unbeachtetes Dasein. Die Fitnesstrainer hatten das Kommando, nicht nur im Fitnesscenter.

Am Donnerstag aber war es endlich soweit. Die Spieler holten die Tore aus dem Abseits, fünf gegen fünf auf Kleinfeld. Mertesacker war es vorbehalten, das erste Tor zu erzielen. Und was für eines! Von der Mittellinie gefühlvoll in den Winkel. Der Verteidiger war versöhnt, auch mit dem Begriff Regenerations-Trainingslager. "Wir arbeiten hier sehr, sehr gut", sagte er: "Wie man das Ganze dann nennt, ist eigentlich wurscht."