Mertesacker: Erster FA-Cupsieg mit Arsenal?

Regelmäßig stellt team.dfb.de einen Spieler des A-Teams vor, für den am Wochenende Außergewöhnliches ansteht. Heute: Per Mertesacker, der heute (ab 18 Uhr, live bei Sport1) mit Arsenal den FA-Cup im Finale gegen Hull City gewinnen will.

Um fair zu sein: Der Milch wurde es schwer gemacht. Das Getränk wurde gekühlt, die Bedingungen derart gestaltet, dass die Haltbarkeit der Milch das maximale Datum erreichen konnte. Im Wettbewerb, welches Ereignis schneller eintreten würde, hatte die Flasche mit der weißen Flüssigkeit schlechte Karten. Im Kern ging es um die Frage, ob folgende Behauptung zutrifft: "Milk turns quicker than Mertesacker".

Was in etwas holpriger Übersetzung bedeutet: Milch wird schneller schlecht, als Mertesacker auf dem Platz die Richtung wechselt. Eine durchaus kühne Behauptung, die auf den manchmal etwas behäbig wirkenden Bewegungen Mertesackers fußt, die in Wirklichkeit nicht behäbig sind, sondern auf seiner Körpergröße fußen.

Mertesacker, Podolski und Arteta reagieren humorvoll

Aufgestellt wurde die Behauptung in den sozialen Netzwerken, in diesem Fall Twitter. Deren Anonymität hat als Nebeneffekt, dass viele Fans und solche, die sich dafür halten, ungefiltert veröffentlichen können, was ihnen gerade in den Sinn kommt. So unsinnig, beleidigend und befremdlich dies mitunter auch ist. Arsenal London und die Spieler Mikel Arteta, Per Mertesacker und Lukas Podolski haben auf dieses Phänomen auf eine Art reagiert, die gerade die Briten gerade den Deutschen nicht zutrauen: mit Humor. Eindrucksvoll behält Mikel Arteta ein Elfmeterduell gegen eine betagte Dame die Oberhand, Podolski weist im fünften Versuch sehr überzeugend nach, dass er sehr wohl in der Lage ist, ein Scheunentor zu treffen.

Noch eindeutiger geht das Duell zwischen Mertesacker und der Milch aus. Die Milch in den Kühlschrank, den Spieler auf die Startlinie, Anpfiff. Während Mertesacker ohne großen Aufwand drei Schritte nach vorne setzt, sich dann dreht und noch immer weitgehend unangestrengt dieselbe Strecke retour beschreitet, verharrt die Milch völlig regungslos. So schnell soll Milch schlecht werden? Kaum vorstellbar. Furchtlos ergreift ein Referee sogleich das Getränk. Und tatsächlich: Er stürzt die Milch hinunter, zeigt keine Spur von Ekel und spricht als Urteil: Die Milch ist noch gut, Mertesacker hat gewonnen.

Der zweite Satzteil des Richterspruchs könnte auch als Präambel über seiner Zeit beim FC Arsenal stehen: Mertesacker hat gewonnen. Lebenserfahrung. Sportliche Qualität. Einen Stammplatz. Einfluss auf die Mannschaft. Standing im Team. Viele Spiele. Etliche Zweikämpfe. Die Herzen der Fans. Seit 2011 spielt er in der englischen Hauptstadt, längst ist er in London eine Kultfigur. Der 29-Jährige hat aus seinem von den Fans verpassten Kosenamen eine Marke kreiert. Er ist der BFG, was ist etwas holpriger Übersetzung bedeutet: Er ist der große verdammte Deutsche. "Ich kann mit voller Überzeugung sagen, dass die Entscheidung für den Schritt nach England genau richtig war. Meine Familie fühlt sich wohl, ich fühle mich wohl. Es passt", sagt Mertesacker.

Titel fehlt zum vollständigen Glück



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Regelmäßig stellt team.dfb.de einen Spieler des A-Teams vor, für den am Wochenende Außergewöhnliches ansteht. Heute: Per Mertesacker, der heute (ab 18 Uhr, live bei Sport1) mit Arsenal den FA-Cup im Finale gegen Hull City gewinnen will.

Um fair zu sein: Der Milch wurde es schwer gemacht. Das Getränk wurde gekühlt, die Bedingungen derart gestaltet, dass die Haltbarkeit der Milch das maximale Datum erreichen konnte. Im Wettbewerb, welches Ereignis schneller eintreten würde, hatte die Flasche mit der weißen Flüssigkeit schlechte Karten. Im Kern ging es um die Frage, ob folgende Behauptung zutrifft: "Milk turns quicker than Mertesacker".

Was in etwas holpriger Übersetzung bedeutet: Milch wird schneller schlecht, als Mertesacker auf dem Platz die Richtung wechselt. Eine durchaus kühne Behauptung, die auf den manchmal etwas behäbig wirkenden Bewegungen Mertesackers fußt, die in Wirklichkeit nicht behäbig sind, sondern auf seiner Körpergröße fußen.

Mertesacker, Podolski und Arteta reagieren humorvoll

Aufgestellt wurde die Behauptung in den sozialen Netzwerken, in diesem Fall Twitter. Deren Anonymität hat als Nebeneffekt, dass viele Fans und solche, die sich dafür halten, ungefiltert veröffentlichen können, was ihnen gerade in den Sinn kommt. So unsinnig, beleidigend und befremdlich dies mitunter auch ist. Arsenal London und die Spieler Mikel Arteta, Per Mertesacker und Lukas Podolski haben auf dieses Phänomen auf eine Art reagiert, die gerade die Briten gerade den Deutschen nicht zutrauen: mit Humor. Eindrucksvoll behält Mikel Arteta ein Elfmeterduell gegen eine betagte Dame die Oberhand, Podolski weist im fünften Versuch sehr überzeugend nach, dass er sehr wohl in der Lage ist, ein Scheunentor zu treffen.

Noch eindeutiger geht das Duell zwischen Mertesacker und der Milch aus. Die Milch in den Kühlschrank, den Spieler auf die Startlinie, Anpfiff. Während Mertesacker ohne großen Aufwand drei Schritte nach vorne setzt, sich dann dreht und noch immer weitgehend unangestrengt dieselbe Strecke retour beschreitet, verharrt die Milch völlig regungslos. So schnell soll Milch schlecht werden? Kaum vorstellbar. Furchtlos ergreift ein Referee sogleich das Getränk. Und tatsächlich: Er stürzt die Milch hinunter, zeigt keine Spur von Ekel und spricht als Urteil: Die Milch ist noch gut, Mertesacker hat gewonnen.

Der zweite Satzteil des Richterspruchs könnte auch als Präambel über seiner Zeit beim FC Arsenal stehen: Mertesacker hat gewonnen. Lebenserfahrung. Sportliche Qualität. Einen Stammplatz. Einfluss auf die Mannschaft. Standing im Team. Viele Spiele. Etliche Zweikämpfe. Die Herzen der Fans. Seit 2011 spielt er in der englischen Hauptstadt, längst ist er in London eine Kultfigur. Der 29-Jährige hat aus seinem von den Fans verpassten Kosenamen eine Marke kreiert. Er ist der BFG, was ist etwas holpriger Übersetzung bedeutet: Er ist der große verdammte Deutsche. "Ich kann mit voller Überzeugung sagen, dass die Entscheidung für den Schritt nach England genau richtig war. Meine Familie fühlt sich wohl, ich fühle mich wohl. Es passt", sagt Mertesacker.

Titel fehlt zum vollständigen Glück

Zum vollständigen Glück fehlt ihm noch etwas: Der Verteidiger hat mit Arsenal noch keinen Titel gefeiert. Überhaupt hat Arsenal schon lange keinen Titel mehr geholt. Seit 2005 warten die Gunners auf neue Einträge im Briefkopf, damals wurde der FA Cup gewonnen. Lange Zeit sah es während der abgelaufenen Spielzeit so aus, als könne am Ende der Premier-League-Saison die Meisterschaft gefeiert werden, bis zum 24. Spieltag führte die Mannschaft von Arsene Wenger die Tabelle an.

Das deutsche Trio hatte daran erheblichen Anteil. Mesut Özil verlieh dem Spiel der Londoner Kreativität und Leichtigkeit, Podolski brachte Wucht und Dynamik, Mertesacker stand für Stabilität und Struktur. Arsenal spielte lange Zeit am Limit, erst eine Leistungsdelle im Frühjahr ließ die Meisterträume platzen. "Leider haben wir unser Niveau nicht durchgehend halten können", sagt Mertesacker. Immerhin wurde mit Platz vier souverän die Teilnahme an der Champions League gesichert, schon deswegen kann die Saison als Erfolg verbucht werden.

Außerdem ist die Krönung noch möglich, eine Titelchance haben Mertesacker und seine Kollegen noch. Heute (ab 18 Uhr, live bei Sport1) steht Arsenal im Finale des FA-Cup, im Wembleystadion können neun titellose Jahre ein Ende finden. Es geht gegen Hull City und Mertesacker ist optimistisch. Zwei Spiele, sechs Punkte – so lautet die Bilanz gegen Hull aus der Premier League. Dabei hat Arsenal fünf Treffer erzielt, die Abwehr um Mertesacker ließ kein Gegentor zu. Die Rollen sind verteilt, Arsenal ist Favorit. Und Trainer Wenger nimmt diese Rolle gerne an. "Unser großes Ziel ist, Trophäen zu gewinnen", sagt er. "Wir haben ein enormes Verlangen nach diesem Pokal."

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Titelchance mit der Nationalmannschaft

Nach dem Finale hat Arsenal keine weitere Chance, einen Titel zu gewinnen. Mertesacker, Podolski und Özil sehr wohl. Mit der deutschen Nationalmannschaft. Bei der WM in Brasilien. Auch für das Treffen der Besten ist Mertesacker optimistisch. Natürlich war die WM in Brasilien im multinationalen Arsenal-Kader zuletzt immer häufiger Thema. Natürlich flogen die Späße zwischen den Nationen hin und her. Im Interview mit der ZEIT berichtet Mertesacker, wie man sich diese Spitzen-Duelle vorstellen kann. "Den Engländern sagen wir: Ihr fliegt schon in der Vorrunde raus, gegen Italien und Uruguay", sagt er. "Keiner, egal für welches Land er spielt, hat genug Selbstvertrauen, zu sagen: Wir hauen euch in Brasilien alle weg."

Auch die Deutschen sagen dies nicht, auch Mertesacker sagt dies nicht. Er sagt aber, warum er für das DFB-Team eine gute Chance sieht, in Brasilien den vierten Stern für Deutschland zu gewinnen. "Viele von uns stehen doch in der Blüte ihrer Karriere", sagt er. "Da ist die Motivation, nach so vielen zweiten und dritten Plätzen eben doch noch diesen Titel zu holen, viel größer als alle Versagensängste."