Meister und Pokalsieger Wolfsburg eröffnet gegen Hoffenheim

Der VfL Wolfsburg ist in der bevorstehenden Saison 2017/2018 in der Allianz Frauen-Bundesliga gleich zweifach der Gejagte. Die "Wölfinnen" hatten ihrem langjährigen Trainer Ralf Kellermann mit dem Gewinn der Deutschen Meisterschaft und dem DFB-Pokalsieg einen Abschied nach Maß beschert. Der 48-Jährige ist nun als Sportlicher Leiter tätig. Sein Nachfolger ist Stephan Lerch. Der 33-Jährige, seit 2013 im Wolfsburger Nachwuchsbereich und zuletzt als Co-Trainer von Kellermann tätig, gibt am heutigen Samstag (ab 14 Uhr) im Heimspiel gegen die TSG 1899 Hoffenheim seinen Einstand.

Die Veränderungen im Wolfsburger Kader hielten sich in Grenzen. Nur Abwehrspielerin Katharina Baunach, vom Vizemeister FC Bayern München zum VfL gewechselt, ist neu. Am Walchsee in Österreich schloss der Deutsche Meister seine Vorbereitung ab. "Unsere Mannschaft hat während der gesamten Woche über sehr konzentriert und fokussiert gearbeitet", so Lerch. "Wir konnten so den Grundstein für die kommenden Aufgaben legen." Das abschließende Vorbereitungsspiel gegen den englischen Meister FC Chelsea entschied Doublesieger VfL 3:1 für sich.

Popp voll im Training - Kerschowski pausiert

Angeschlagen bei den Wolfsburgerinnen ist Zsanett Jakabfi. Die Ungarin knickte im Training um, verletzte sich am Sprunggelenk und musste kürzer treten. Auf einem guten Weg ist hingegen Nationalspielerin Alexandra Popp, die bei der EM in den Niederlanden verletzungsbedingt gefehlt hatte. "Sie hat in dieser Woche komplett mit der Mannschaft trainiert. Ob sie spielen wird, lasse ich noch offen", so Lerch.

Auf Merle Frohms, Meret Wittje, Marie Dolvik und Luisa Wensing wird der Cheftrainer gegen Hoffenheim nicht zurückgreifen. Sie alle unterstützen am Sonntag die zweite Mannschaft im Heimspiel gegen Turbine Potsdam II (Anstoß 14 Uhr im VfL-Stadion). Aus disziplinarischen Gründen fehlt Isabel Kerschowski, wie Trainer Lerch mitteilte. Die Nationalspielerin gehört gegen Hoffenheim und auch am zweiten Spieltag beim SC Sand nicht zum Kader, trainiert aber normal mit der Mannschaft.

Die TSG setzt auf den Nachwuchs

"Jugend forscht" lautet das Motto bei der TSG 1899 Hoffenheim. Gleich fünf Spielerinnen aus der erfolgreichen zweiten Mannschaft, die in der Staffel Süd der 2. Frauen-Bundesliga zweimal in Folge die Meisterschaft gewonnen hatte, rückten in das Team von Cheftrainer Jürgen Ehrmann auf.

Während der Vorbereitung gab es unter anderem ein Testspiel gegen den aktuellen Champions League-Sieger Olympique Lyon (0:3). Beim Saisonstart in Wolfsburg kann Ehrmann personell nicht aus dem Vollen schöpfen. Martina Tufekovic, Dóra Zeller und Lina Bürger sind langzeitverletzt. Die vergangene Saison schloss die TSG auf Rang sieben ab.

Islacker tritt mit FC Bayern in Geburtsstadt an

Für den Vizemeister FC Bayern München beginnt die Saison mit einem Livespiel am Samstag (ab 14 Uhr, live im WDR und bei Telekom Sport) bei der SGS Essen. Eine der prominentesten FCB-Neuverpflichtungen kehrt damit gleich zum Auftakt in ihre Geburtsstadt zurück. Torschützenkönigin und Nationalspielerin Mandy Islacker war vom Ligakonkurrenten 1. FFC Frankfurt nach München gewechselt. Die 28-Jährige wurde in Essen geboren und trug auch schon das Trikot der SGS.

Ihre "Generalprobe" gewann die Mannschaft von FCB-Trainer Thomas Wörle. Beim 3:0 gegen den FC Chelsea traf Islacker zur Führung. "Sowohl mit dem Ball als auch gegen den Ball hat sie es gut gemacht", so Wörle, der in Essen auf Stürmerin Lena Lotzen (Kreuzbandriss) verzichten muss.

Essen muss an die "Leistungsgrenze gehen"

Bei der SGS steht Trainer Daniel Kraus vor seiner zweiten Saison. Mit Stürmerin Turid Knaak sowie den Mittefeldspielerinnen Ramona Petzelberger und Marina Hegering nahmen die Essenerinnen gleich drei Spielerinnen von Absteiger Bayer 04 Leverkusen unter Vertrag. Petzelberger konnte allerdings wegen eines Bänderrisses noch keine Trainingseinheit absolvieren, wird deshalb auch gegen die Münchnerinnen fehlen. 

Für Kraus sind die Rollen im Duell mit den Bayern klar verteilt. "Der FC Bayern verfügt im Vergleich zu uns über ganz andere Möglichkeiten. Aber das ist genau die Herausforderung, der wir uns stellen wollen", so der 33-Jährige gegenüber DFB.de. "Wir müssen an unsere Leistungsgrenze gehen, eventuell darüber hinaus. Dennoch geht es darum, nicht nur zu reagieren, sondern mutig zu sein und immer wieder Nadelstiche zu setzen. Unser erstes Ziel in dieser Saison ist es, mit den unteren Rängen möglichst schnell nichts zu tun zu haben."

Rekordmeister Frankfurt gegen Aufsteiger Köln

Mit einer noch einmal verjüngten Mannschaft startet der Rekordmeister 1. FFC Frankfurt in die neue Saison, die am Sonntag (ab 11 Uhr) mit dem Heimspiel gegen den Aufsteiger 1. FC Köln beginnt. "Wir wollen den im vergangenen Jahr eingeschlagenen Weg des Umbruchs konsequent fortsetzen", sagt FFC-Manager Siegfried Dietrich. "Wenn wir als Team an einem Strang ziehen, können wir durchaus auch wieder für die eine oder andere Überraschung sorgen und die Kaderveränderungen positiv bewältigen." Nach der Spielzeit 2016/2017 stand ein fünfter Platz zu Buche.

Trainer Matt Ross ergänzt: "Für unser Trainerteam ist es eine anspruchsvolle Herausforderung, junge Spielerinnen zu entwickeln und sie Schritt für Schritt an das Bundesliga-Niveau heranzuführen. Dies ist uns in der letzten Spielzeit mit Tanja Pawollek und Janina Hechler gelungen. Daran wollen wir anknüpfen."

Köln kämpft um den Klassenverbleib

Der 1. FC Köln peilt im zweiten Anlauf den Klassenverbleib in der höchsten Spielklasse an. In der Saison 2015/2016 war das als Schlusslicht nicht gelungen. Es folgte der sofortige Wiederaufstieg als Vizemeister in der Staffel Süd der 2. Frauen-Bundesliga hinter der nicht aufstiegsberechtigten zweiten Mannschaft der TSG 1899 Hoffenheim.

Die Kölnerinnen haben bereits das erste Pflichtspiel hinter sich. Im DFB-Pokal gab es für die Mannschaft des Trainergespanns mit Willi Breuer und Nico Reese in der ersten Runde ein 2:0 beim FFC Wacker München. Unter den Kölner Zugängen sind mit Abwehrspielerin Peggy Nietgen und Torhüterin Anne-Kathrine Kremer auch zwei frühere Frankfurterinnen.

Neue Werder-Trainerin Roth startet mit Heimspiel

Der SV Werder Bremen, neben dem 1. FC Köln der zweite Aufsteiger, startet am Sonntag (ab 11 Uhr) mit einem Heimspiel gegen den SC Sand in die Saison. Die Bremerinnen waren gemeinsam mit Köln am Ende der Spielzeit 2015/2016 abgestiegen. In der vergangenen Saison gelang als Meister der Staffel Nord der 2. Frauen-Bundesliga die sofortige Rückkehr. Als Trainerin für die neue Spielzeit verpflichtete der SV Werder Carmen Roth vom U 17-Meister FC Bayern München.

Birte Brüggemann, Abteilungsleiterin Frauen- und Mädchenfußball bei den Norddeutschen, freut sich auf den Saisonstart. "In diesem Jahr ist die Allianz Frauen-Bundesliga für uns kein Abenteuer mehr, sondern eine Herausforderung. Der Klassenverbleib ist das Ziel. Um das zu erreichen, muss jedoch alles zusammenpassen", sagt die Funktionärin. Gegen Sand fehlt Angreiferin Stephanie Goddard (Riss im linken Innenmeniskus).

Der SC Sand, in den vergangenen beiden Jahren DFB-Pokalfinalist (jeweils 1:2 gegen den VfL Wolfsburg) startet ebenfalls mit einem neuen Trainer in die Saison. Sascha Glass kam von der zweiten Mannschaft des VfL Wolfsburg und beerbte Richard Dura. Personell sieht es beim SCS vor dem Ligaauftakt nicht optimal aus. Claire Savin, Anna Schlarb, Dina Blagojevic und Nina Burger sind verletzt oder angeschlagen.

Livespiel zwischen Potsdam und Jena

Der 1. FFC Turbine Potsdam, der Drittplatzierte der Vorsaison, empfängt zum Auftakt am Samstag (ab 13.30 Uhr, live auf Sport1, Telekom Sport und auf DFB-TV) den FF USV Jena zum Derby. Neu bei Turbine ist unter anderem die schwedische Innenverteidigerin Amanda Ilestedt, die vom FC Rosengard in die Bundesliga wechselte.

Die Potsdamerinnen, die in der vergangenen Spielzeit erst in der Schlussphase die Qualifikation für die Champions League verpasst hatten, wollen laut Trainer Matthias Rudolph erneut im oberen Tabellendrittel mitspielen. "Das muss auch unser Anspruch sein", formuliert Nationalspielerin Tabea Kemme im DFB.de-Interview.

Vor den Gästen aus Thüringen zeigt die 25-Jährige einigen Respekt. "Das sind immer besondere Spiele. Gegen Jena haben wir uns zuletzt immer schwergetan, weil der Gegner unangenehm zu spielen ist. Außerdem gibt es eine gesunde Rivalität zwischen den beiden Vereinen", so Tabea Kemme: "Allerdings habe ich ein gutes Gefühl. Wir hatten eine intensive Vorbereitung, in die ich wegen der Europameisterschaft etwas später eingestiegen bin. Aber was ich dann gesehen habe, stimmt mich wirklich positiv."

Greulich: "Ich bin eine Perfektionistin"  

Für Jena wird es nach Rang neun in der Vorsaison laut Trainerin Katja Greulich in erster Linie wieder darum gehen, über dem Strich zu bleiben. "Während einer sehr schwierigen Rückrunde haben wir angefangen, uns weiterzuentwickeln. Daran wollen wir jetzt anknüpfen", sagt Greulich: "Ich bin eine Perfektionistin und setze mir selbst daher immer hohe Ziele. Allerdings hat unsere Mannschaft ein fast komplett neues Gesicht erhalten. Ganz großes Ziel ist daher erst einmal wieder der Klassenverbleib."

Jenas Trainerin weiter: "Wir gehen mittlerweile in unsere zehnte Saison in der Allianz Frauen-Bundesliga und wollen uns auf jeden Fall weiterhin in dieser Spielklasse halten. Alles andere sehen wir dann als Bonus." In der Vorbereitung absolvierte Jena auch einen Test gegen die zweite Mannschaft von Turbine Potsdam, der 0:1 verloren ging.

Einstand für MSV-Trainer Franz-Pohlmann in Freiburg

Die zweite Saison nach dem Aufstieg nimmt der MSV Duisburg mit Christian Franz-Pohlmann an der Seitenlinie in Angriff. Der 37-Jährige, zuvor für den FF USV Jena und im Nachwuchsbereich des FSV Gütersloh tätig, folgte beim MSV auf die ehemalige Torjägerin Inka Grings, die nun für die U 17-Junioren des FC Viktoria Köln verantwortlich ist. Zum Auftakt geht es für den MSV am Sonntag (ab 14 Uhr) zum SC Freiburg. In der vergangenen Spielzeit hatten die "Zebras" als Neuling den Klassenverbleib geschafft. Auf Rang zehn betrug der Vorsprung auf die Abstiegsränge sieben Punkte.

In ihrem abschließenden Vorbereitungsspiel trennten sich die Duisburgerinnen 1:1 vom niederländischen Spitzenklub Twente Enschede. "Wir haben lange aus einer guten Grundordnung gespielt und den Matchplan gut umgesetzt. In den letzten fünf bis zehn Minuten haben wir aber die Ordnung gespielt und waren kopflos. Trotzdem müssen wir das Spiel früher nutzen und die Vielzahl an Chancen nutzen", so Franz-Pohlmann, der ohne Stürmerin Lisa Makas (Kreuzbandriss) auskommen muss.

Freiburg mit Simic gegen Duisburg

Die Freiburgerinnen, die nicht auf Marie Müller, Lena Petermann und Sandra Starke zurückgreifen können, haben an die zurückliegenden beiden Duelle mit Duisburg recht gute Erinnerungen. Das Hinspiel gewann die Mannschaft von Trainer Jens Scheuer 5:0, das Rückspiel endete 3:3. In der Abschlusstabelle belegte Freiburg Rang vier. "Wir werden gegen den MSV auf einen Gegner treffen, der mannschaftlich sehr geschlossen und kämpferisch stark ist", meint Scheuer.

Prominenteste neue Spielerin beim Sport-Club ist Offensivspielerin Julia Simic vom Meister und Pokalsieger VfL Wolfsburg. "Es ist sicherlich ein Vorteil, dass die Mannschaft weitgehend zusammengeblieben ist und die Automatismen von Anfang an greifen", sagt die zweimalige Nationalspielerin. "In der neuen Saison wird vieles vom Kopf abhängen. Wir müssen uns bewusst sein, dass die 47 Punkte des Vorjahres harte Arbeit benötigen und man mit weniger Einsatz nicht wieder dort hinkommt. Da ist es vielleicht auch ganz gut, die eine oder andere neue Spielerin dabei zu haben, die frischen Wind reinbringt."

[mspw]

Der VfL Wolfsburg ist in der bevorstehenden Saison 2017/2018 in der Allianz Frauen-Bundesliga gleich zweifach der Gejagte. Die "Wölfinnen" hatten ihrem langjährigen Trainer Ralf Kellermann mit dem Gewinn der Deutschen Meisterschaft und dem DFB-Pokalsieg einen Abschied nach Maß beschert. Der 48-Jährige ist nun als Sportlicher Leiter tätig. Sein Nachfolger ist Stephan Lerch. Der 33-Jährige, seit 2013 im Wolfsburger Nachwuchsbereich und zuletzt als Co-Trainer von Kellermann tätig, gibt am heutigen Samstag (ab 14 Uhr) im Heimspiel gegen die TSG 1899 Hoffenheim seinen Einstand.

Die Veränderungen im Wolfsburger Kader hielten sich in Grenzen. Nur Abwehrspielerin Katharina Baunach, vom Vizemeister FC Bayern München zum VfL gewechselt, ist neu. Am Walchsee in Österreich schloss der Deutsche Meister seine Vorbereitung ab. "Unsere Mannschaft hat während der gesamten Woche über sehr konzentriert und fokussiert gearbeitet", so Lerch. "Wir konnten so den Grundstein für die kommenden Aufgaben legen." Das abschließende Vorbereitungsspiel gegen den englischen Meister FC Chelsea entschied Doublesieger VfL 3:1 für sich.

Popp voll im Training - Kerschowski pausiert

Angeschlagen bei den Wolfsburgerinnen ist Zsanett Jakabfi. Die Ungarin knickte im Training um, verletzte sich am Sprunggelenk und musste kürzer treten. Auf einem guten Weg ist hingegen Nationalspielerin Alexandra Popp, die bei der EM in den Niederlanden verletzungsbedingt gefehlt hatte. "Sie hat in dieser Woche komplett mit der Mannschaft trainiert. Ob sie spielen wird, lasse ich noch offen", so Lerch.

Auf Merle Frohms, Meret Wittje, Marie Dolvik und Luisa Wensing wird der Cheftrainer gegen Hoffenheim nicht zurückgreifen. Sie alle unterstützen am Sonntag die zweite Mannschaft im Heimspiel gegen Turbine Potsdam II (Anstoß 14 Uhr im VfL-Stadion). Aus disziplinarischen Gründen fehlt Isabel Kerschowski, wie Trainer Lerch mitteilte. Die Nationalspielerin gehört gegen Hoffenheim und auch am zweiten Spieltag beim SC Sand nicht zum Kader, trainiert aber normal mit der Mannschaft.

Die TSG setzt auf den Nachwuchs

"Jugend forscht" lautet das Motto bei der TSG 1899 Hoffenheim. Gleich fünf Spielerinnen aus der erfolgreichen zweiten Mannschaft, die in der Staffel Süd der 2. Frauen-Bundesliga zweimal in Folge die Meisterschaft gewonnen hatte, rückten in das Team von Cheftrainer Jürgen Ehrmann auf.

Während der Vorbereitung gab es unter anderem ein Testspiel gegen den aktuellen Champions League-Sieger Olympique Lyon (0:3). Beim Saisonstart in Wolfsburg kann Ehrmann personell nicht aus dem Vollen schöpfen. Martina Tufekovic, Dóra Zeller und Lina Bürger sind langzeitverletzt. Die vergangene Saison schloss die TSG auf Rang sieben ab.

Islacker tritt mit FC Bayern in Geburtsstadt an

Für den Vizemeister FC Bayern München beginnt die Saison mit einem Livespiel am Samstag (ab 14 Uhr, live im WDR und bei Telekom Sport) bei der SGS Essen. Eine der prominentesten FCB-Neuverpflichtungen kehrt damit gleich zum Auftakt in ihre Geburtsstadt zurück. Torschützenkönigin und Nationalspielerin Mandy Islacker war vom Ligakonkurrenten 1. FFC Frankfurt nach München gewechselt. Die 28-Jährige wurde in Essen geboren und trug auch schon das Trikot der SGS.

Ihre "Generalprobe" gewann die Mannschaft von FCB-Trainer Thomas Wörle. Beim 3:0 gegen den FC Chelsea traf Islacker zur Führung. "Sowohl mit dem Ball als auch gegen den Ball hat sie es gut gemacht", so Wörle, der in Essen auf Stürmerin Lena Lotzen (Kreuzbandriss) verzichten muss.

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Essen muss an die "Leistungsgrenze gehen"

Bei der SGS steht Trainer Daniel Kraus vor seiner zweiten Saison. Mit Stürmerin Turid Knaak sowie den Mittefeldspielerinnen Ramona Petzelberger und Marina Hegering nahmen die Essenerinnen gleich drei Spielerinnen von Absteiger Bayer 04 Leverkusen unter Vertrag. Petzelberger konnte allerdings wegen eines Bänderrisses noch keine Trainingseinheit absolvieren, wird deshalb auch gegen die Münchnerinnen fehlen. 

Für Kraus sind die Rollen im Duell mit den Bayern klar verteilt. "Der FC Bayern verfügt im Vergleich zu uns über ganz andere Möglichkeiten. Aber das ist genau die Herausforderung, der wir uns stellen wollen", so der 33-Jährige gegenüber DFB.de. "Wir müssen an unsere Leistungsgrenze gehen, eventuell darüber hinaus. Dennoch geht es darum, nicht nur zu reagieren, sondern mutig zu sein und immer wieder Nadelstiche zu setzen. Unser erstes Ziel in dieser Saison ist es, mit den unteren Rängen möglichst schnell nichts zu tun zu haben."

Rekordmeister Frankfurt gegen Aufsteiger Köln

Mit einer noch einmal verjüngten Mannschaft startet der Rekordmeister 1. FFC Frankfurt in die neue Saison, die am Sonntag (ab 11 Uhr) mit dem Heimspiel gegen den Aufsteiger 1. FC Köln beginnt. "Wir wollen den im vergangenen Jahr eingeschlagenen Weg des Umbruchs konsequent fortsetzen", sagt FFC-Manager Siegfried Dietrich. "Wenn wir als Team an einem Strang ziehen, können wir durchaus auch wieder für die eine oder andere Überraschung sorgen und die Kaderveränderungen positiv bewältigen." Nach der Spielzeit 2016/2017 stand ein fünfter Platz zu Buche.

Trainer Matt Ross ergänzt: "Für unser Trainerteam ist es eine anspruchsvolle Herausforderung, junge Spielerinnen zu entwickeln und sie Schritt für Schritt an das Bundesliga-Niveau heranzuführen. Dies ist uns in der letzten Spielzeit mit Tanja Pawollek und Janina Hechler gelungen. Daran wollen wir anknüpfen."

Köln kämpft um den Klassenverbleib

Der 1. FC Köln peilt im zweiten Anlauf den Klassenverbleib in der höchsten Spielklasse an. In der Saison 2015/2016 war das als Schlusslicht nicht gelungen. Es folgte der sofortige Wiederaufstieg als Vizemeister in der Staffel Süd der 2. Frauen-Bundesliga hinter der nicht aufstiegsberechtigten zweiten Mannschaft der TSG 1899 Hoffenheim.

Die Kölnerinnen haben bereits das erste Pflichtspiel hinter sich. Im DFB-Pokal gab es für die Mannschaft des Trainergespanns mit Willi Breuer und Nico Reese in der ersten Runde ein 2:0 beim FFC Wacker München. Unter den Kölner Zugängen sind mit Abwehrspielerin Peggy Nietgen und Torhüterin Anne-Kathrine Kremer auch zwei frühere Frankfurterinnen.

Neue Werder-Trainerin Roth startet mit Heimspiel

Der SV Werder Bremen, neben dem 1. FC Köln der zweite Aufsteiger, startet am Sonntag (ab 11 Uhr) mit einem Heimspiel gegen den SC Sand in die Saison. Die Bremerinnen waren gemeinsam mit Köln am Ende der Spielzeit 2015/2016 abgestiegen. In der vergangenen Saison gelang als Meister der Staffel Nord der 2. Frauen-Bundesliga die sofortige Rückkehr. Als Trainerin für die neue Spielzeit verpflichtete der SV Werder Carmen Roth vom U 17-Meister FC Bayern München.

Birte Brüggemann, Abteilungsleiterin Frauen- und Mädchenfußball bei den Norddeutschen, freut sich auf den Saisonstart. "In diesem Jahr ist die Allianz Frauen-Bundesliga für uns kein Abenteuer mehr, sondern eine Herausforderung. Der Klassenverbleib ist das Ziel. Um das zu erreichen, muss jedoch alles zusammenpassen", sagt die Funktionärin. Gegen Sand fehlt Angreiferin Stephanie Goddard (Riss im linken Innenmeniskus).

Der SC Sand, in den vergangenen beiden Jahren DFB-Pokalfinalist (jeweils 1:2 gegen den VfL Wolfsburg) startet ebenfalls mit einem neuen Trainer in die Saison. Sascha Glass kam von der zweiten Mannschaft des VfL Wolfsburg und beerbte Richard Dura. Personell sieht es beim SCS vor dem Ligaauftakt nicht optimal aus. Claire Savin, Anna Schlarb, Dina Blagojevic und Nina Burger sind verletzt oder angeschlagen.

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Livespiel zwischen Potsdam und Jena

Der 1. FFC Turbine Potsdam, der Drittplatzierte der Vorsaison, empfängt zum Auftakt am Samstag (ab 13.30 Uhr, live auf Sport1, Telekom Sport und auf DFB-TV) den FF USV Jena zum Derby. Neu bei Turbine ist unter anderem die schwedische Innenverteidigerin Amanda Ilestedt, die vom FC Rosengard in die Bundesliga wechselte.

Die Potsdamerinnen, die in der vergangenen Spielzeit erst in der Schlussphase die Qualifikation für die Champions League verpasst hatten, wollen laut Trainer Matthias Rudolph erneut im oberen Tabellendrittel mitspielen. "Das muss auch unser Anspruch sein", formuliert Nationalspielerin Tabea Kemme im DFB.de-Interview.

Vor den Gästen aus Thüringen zeigt die 25-Jährige einigen Respekt. "Das sind immer besondere Spiele. Gegen Jena haben wir uns zuletzt immer schwergetan, weil der Gegner unangenehm zu spielen ist. Außerdem gibt es eine gesunde Rivalität zwischen den beiden Vereinen", so Tabea Kemme: "Allerdings habe ich ein gutes Gefühl. Wir hatten eine intensive Vorbereitung, in die ich wegen der Europameisterschaft etwas später eingestiegen bin. Aber was ich dann gesehen habe, stimmt mich wirklich positiv."

Greulich: "Ich bin eine Perfektionistin"  

Für Jena wird es nach Rang neun in der Vorsaison laut Trainerin Katja Greulich in erster Linie wieder darum gehen, über dem Strich zu bleiben. "Während einer sehr schwierigen Rückrunde haben wir angefangen, uns weiterzuentwickeln. Daran wollen wir jetzt anknüpfen", sagt Greulich: "Ich bin eine Perfektionistin und setze mir selbst daher immer hohe Ziele. Allerdings hat unsere Mannschaft ein fast komplett neues Gesicht erhalten. Ganz großes Ziel ist daher erst einmal wieder der Klassenverbleib."

Jenas Trainerin weiter: "Wir gehen mittlerweile in unsere zehnte Saison in der Allianz Frauen-Bundesliga und wollen uns auf jeden Fall weiterhin in dieser Spielklasse halten. Alles andere sehen wir dann als Bonus." In der Vorbereitung absolvierte Jena auch einen Test gegen die zweite Mannschaft von Turbine Potsdam, der 0:1 verloren ging.

Einstand für MSV-Trainer Franz-Pohlmann in Freiburg

Die zweite Saison nach dem Aufstieg nimmt der MSV Duisburg mit Christian Franz-Pohlmann an der Seitenlinie in Angriff. Der 37-Jährige, zuvor für den FF USV Jena und im Nachwuchsbereich des FSV Gütersloh tätig, folgte beim MSV auf die ehemalige Torjägerin Inka Grings, die nun für die U 17-Junioren des FC Viktoria Köln verantwortlich ist. Zum Auftakt geht es für den MSV am Sonntag (ab 14 Uhr) zum SC Freiburg. In der vergangenen Spielzeit hatten die "Zebras" als Neuling den Klassenverbleib geschafft. Auf Rang zehn betrug der Vorsprung auf die Abstiegsränge sieben Punkte.

In ihrem abschließenden Vorbereitungsspiel trennten sich die Duisburgerinnen 1:1 vom niederländischen Spitzenklub Twente Enschede. "Wir haben lange aus einer guten Grundordnung gespielt und den Matchplan gut umgesetzt. In den letzten fünf bis zehn Minuten haben wir aber die Ordnung gespielt und waren kopflos. Trotzdem müssen wir das Spiel früher nutzen und die Vielzahl an Chancen nutzen", so Franz-Pohlmann, der ohne Stürmerin Lisa Makas (Kreuzbandriss) auskommen muss.

Freiburg mit Simic gegen Duisburg

Die Freiburgerinnen, die nicht auf Marie Müller, Lena Petermann und Sandra Starke zurückgreifen können, haben an die zurückliegenden beiden Duelle mit Duisburg recht gute Erinnerungen. Das Hinspiel gewann die Mannschaft von Trainer Jens Scheuer 5:0, das Rückspiel endete 3:3. In der Abschlusstabelle belegte Freiburg Rang vier. "Wir werden gegen den MSV auf einen Gegner treffen, der mannschaftlich sehr geschlossen und kämpferisch stark ist", meint Scheuer.

Prominenteste neue Spielerin beim Sport-Club ist Offensivspielerin Julia Simic vom Meister und Pokalsieger VfL Wolfsburg. "Es ist sicherlich ein Vorteil, dass die Mannschaft weitgehend zusammengeblieben ist und die Automatismen von Anfang an greifen", sagt die zweimalige Nationalspielerin. "In der neuen Saison wird vieles vom Kopf abhängen. Wir müssen uns bewusst sein, dass die 47 Punkte des Vorjahres harte Arbeit benötigen und man mit weniger Einsatz nicht wieder dort hinkommt. Da ist es vielleicht auch ganz gut, die eine oder andere neue Spielerin dabei zu haben, die frischen Wind reinbringt."

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