Meister Dortmund mit Einstand nach Maß: 3:1 gegen HSV

Einstand nach Maß mit Traumfußball und starken Nationalspielern: Dem Deutschen Meister Borussia Dortmund ist der Auftakt der 49. Bundesliga-Saison mit einem souveränen und teils spektakulären 3:1 (2:0)-Heimsieg gegen den Hamburger SV gelungen. Mit Tempo und schönen Kombinationen ließ das Team von Trainer Jürgen Klopp den Nordlichtern keine Chance.

Die Nationalspieler Kevin Großkreutz (17.) und Mario Götze (29.) stellten bereits in der ersten Halbzeit die Weichen auf Sieg. Großkreutz (48.) erhöhte nach der Pause sogar noch auf 3:0 und machte den ersten Erfolg der neuen Spielzeit endgültig perfekt. Der Treffer von Robert Tesche (79.) kam zu spät.

Bundestrainer Löw begeistert vom Dortmunder Spiel

Bereits in der Halbzeitpause zollte Bundestrainer Joachim Löw dem Meister Respekt: "Ich habe selten ein Auftaktspiel einer Mannschaft gesehen, die zu diesem Zeitpunkt schon so gut ist. Dortmund ist in allen Belangen überlegen. Es scheint, dass der BVB genauso stark ist wie in der vergangenen Saison, wenn nicht sogar noch stärker."

Der "Trainer des Jahres" Klopp war im Anschluss zufrieden: "Bis zum 3:0 war es richtig stark. Ich weiß, dass die Buben ordentlich kicken können, das hat heute den Unterschied gemacht. Mit Ball waren wir sehr zielstrebig und gierig, das wollten wir auch sehen." HSV-Trainer Michael Oenning war trotz der Niederlage nicht ganz unzufrieden: "Man muss anerkennen, dass Borussia Dortmund im Moment in einer anderen Liga spielt. Der BVB hat eine tolle erste Halbzeit gespielt, das muss man neidlos anerkennen. Da haben sie fast alles richtig machen. Dann war es schwer, für die junge, neu formierte Mannschaft, nicht unterzugehen. Das haben wir geschafft. Wir haben uns bis zum Ende gewehrt."

Hummels: "Wir haben uns diese Frühform erarbeitet"

Dortmunds Nationalverteidiger Mats Hummels war wie sein Trainer nach der überzeugenden Vorstellung zufrieden: "Wir haben uns diese Frühform erarbeitet. Das ist kein Zufall. Wir haben hinten sehr sicher gespielt und vorne haben wir Qualität." Der zweimalige Torschütze Großkreutz sagte: "Wir ziehen einfach unser Ding durch und machen vorne unsere Tore." Ein Kompliment gab es von HSV-Kapitän Heiko Westermann: "Heute war der Gegner eine Klasse stärker, das muss man anerkennen."

Nachdem Ligaboss Reinhard Rauball die Spielzeit nach einer kurzen Feier offiziell eröffnet hatte, sahen die 80.720 Zuschauer im ausverkauften Dortmunder Stadion eine temporeiche Anfangsphase, in der der Deutsche Meister von Beginn an die Initiative übernahm. Zwar kam der BVB in den ersten zehn Minuten nicht in den Starfraum des HSV, zeigte jedoch das aus der vergangenen Spielzeit gefürchtete Kombinationsspiel.

Nationalspieler Großkreutz erster Torschütze der Saison

Dortmunds Shinji Kagawa hatte so auch die erste Chance der Partie, doch der Schuss des Japaners strich knapp am von Jaroslav Drobny gehüteten Hamburger Tor vorbei (14.). In der 17. Minute war Drobny beim ersten Treffer der neuen Spielzeit machtlos: Großkreutz nutzte eine Unachtsamkeit der Hamburger Defensive aus und ließ dem Torhüter mit einem Flachschuss aus rund 15 Metern keine Parademöglichkeit.

Großkreutz war schon der siebte Dortmunder nach Timo Konietzka (1963), Theo Bücker, (1971), Atli Edvaldsson (1980), Siegfried Böninghausen (1982), Heiko Herrlich (2000) und Marcio Amoroso (2001), dem das erste Tor einer Bundesliga-Saison gelingt. Der Treffer von Konietzka war sogar der erste in der Geschichte der Bundesliga: Zum Auftakt 1963/64 hatte er nach 50 Sekunden gegen Werder Bremen getroffen.

Traumkombination zum 2:0 durch Götze

Das Team von Meister-Trainer Jürgen Klopp blieb nach der frühen Führung spielbestimmend und kam immer wieder gefährlich vor das Tor des HSV. Die Nordlichter hatten sichtlich Mühe, dem Tempo der Hausherren zu folgen. Kagawa spielte die HSV-Defensive in der 25. Minute schwindelig, traf nach seiner Einzelleistung jedoch nur den Pfosten. Wenig später scheiterte der quirlige Japaner nach einer Vorarbeit von Großkreutz nur knapp (28.).

Das 2:0 folgte aus einer Traumkombination der Schwarz-Gelben: Ilkay Gündogan setzte Götze vor dem Hamburger Strafraum in Szene, der 19 Jahre alte Nationalspieler spielte mit Robert Lewandowski einen wunderschönen Doppelpass und "löffelte" den Ball mit Ruhe zum zweiten Treffer des Tages ein.

Großkreutz erzielt dritten Treffer

Nach der Pause machte der BVB da weiter, wo er vor dem Halbzeitpfiff aufgehört hatte: mit rasanten Kombinationen und einem Tor. Die überragenden Götze und Kagawa spielten Doppelpass, wonach Götze am Ende Großkreutz den Ball auflegte. Dessen Schuss wehrte Drobny zunächst noch ab, doch den Nachschuss verwandelte der dreimalige Nationalspieler zum 3:0 (48.).

Nach dem dritten Treffer schaltete der BVB einen bis zwei Gänge zurück und ließ den Hamburgern etwas mehr Raum. Die BVB-Defensive um Nationalspieler Mats Hummels und Felipe Santana stand jedoch sicher und ließ bis zur 75. Minute nicht eine ernstzunehmende Möglichkeit des HSV zu.

Erst in der 78. Minute musste Kagawa einen Kopfball von Marcell Jansen von der Torlinie köpfen, die Konfusion im Dortmunder Strafraum nutzte Tesche zum 1:3 (79.). Dieses Tor und das kurze Aufbäumen in der Schlussphase genügte dem HSV jedoch nicht, um dem Spiel noch die entscheidende Wende zu geben.