Mayer-Vorfelder plädiert für Einigung zwischen FIFA und G 14

Gerhard Mayer-Vorfelder, Präsident des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), macht sich im Streit zwischen dem Fußball-Weltverband (FIFA) und Europas Topvereinen für eine außergerichtliche Einigung stark. "Ich habe die Sorge, dass dieser Sprengsatz die Grundfesten des Fußballs erschüttern könnte wie das Bosman-Urteil", äußert der DFB-Präsident in einem Gespräch mit der Nachrichtenagentur dpa Befürchtungen, dass weit reichende Konsequenzen zu erwarten wären, sollte die "G 14" ihren eingeschlagenen Weg fortsetzen.

Die Interessenvertretung 18 europäischer Spitzenklubs, darunter auch die Bundesligisten FC Bayern München, Bayer 04 Leverkusen und Borussia Dortmund, fordert bereits seit längerem Ausgleichszahlungen für die Abstellungen von Nationalspielern zu Welt- und Europameisterschaften und hatte zuletzt deutlich gemacht, notfalls auch juristische Schritte zu ergreifen, um die eigenen Vorstellungen durchzusetzen. Dieses Vorhaben hatte der Lobby-Verband bereits mit einer Anzeige gegen die FIFA untermauert, die vor rund zwei Wochen bei der Schweizer Wettbewerbskommission (Weko) erstattet wurde. "Das ist ein gefährlicher Weg, der da gegangen wird", sagte Mayer-Vorfelder.

Eine Übernahme der Spielereinkünfte, die den DFB in WM- oder EM-Jahren einen "guten einstelligen Millionenbetrag" kosten würde, schließt Mayer-Vorfelder aus: "Eine Übernahme der Gehälter scheidet schon deshalb aus, weil wir bei den Gehaltsverhandlungen zwischen den Spielern und Vereinen nicht am Tisch sitzen und daher keinen Einfluss darauf haben."

25 Prozent der Länderspiel-Einnahmen gingen gemäß dem Grundlagenvertrag mit der Deutschen Fußball-Liga (DFL) ohnehin an die Liga, verdeutlichte der DFB-Präsident. Hinzu kommt, dass vor Jahresfrist die Versicherungspolicen für Nationalspieler in Umfang und Höhe deutlich verbessert wurden. Dies geschah als Folge der Verletzung von Nationalspieler Sebastian Deisler und der freiwilligen Entschädigungszahlungen des DFB an den FC Bayern München.

Mayer-Vorfelder: "Werde nicht zulassen, dass der Gesamtfußball gefährdet wird"

Gerhard Mayer-Vorfelder befürchtet negative Auswirkungen auf die Nachwuchs- und Breitensportarbeit des DFB, wenn sich die "G 14" mit ihren Forderungen durchsetzen sollte. "Ich werde nicht zulassen, dass der Gesamtfußball durch überzogene Forderungen einzelner Vereine gefährdet wird", sagte der 71-Jährige.

Bis es nach der "G 14"-Anzeige zu einer Entscheidung kommt, kann es nach Ansicht der Schweizer Wettbewerbskommission mehr als drei Jahre dauern. Dabei soll geprüft werden, ob es Anhaltspunkte für unzulässige Wettbewerbsbeschränkungen bei FIFA-Veranstaltungen gibt. Für Mayer-Vorfelder ist die "G 14 keine anerkannte Organisation", sondern nur "ein loser Zusammenschluss von Großvereinen".

Blatter signalisiert Gesprächsbereitschaft

Der Weltverband FIFA will derweil in der Auseinandersetzung mit Europas Top-Klubs über Abstellungsgebühren für Nationalspieler offenbar ein behördliches Verfahren vermeiden und signalisiert gegenüber der "G14" Gesprächsbereitschaft. "Eigentlich wollen wir gar keinen Rechtsstreit, und wir sind auch gar nicht der richtige Ansprechpartner. Der richtige Ort für eine Diskussion ist für uns das UEFA-Klubforum, und ich nehme an, dass wir uns bald einmal dort treffen werden", erklärte FIFA-Boss Sepp Blatter am Donnerstag in Zürich auf einem Presse-Empfang. [mh]


[bild1]Gerhard Mayer-Vorfelder, Präsident des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), macht sich im Streit zwischen dem Fußball-Weltverband (FIFA) und Europas Topvereinen für eine außergerichtliche Einigung stark. "Ich habe die Sorge, dass dieser Sprengsatz die Grundfesten des Fußballs erschüttern könnte wie das Bosman-Urteil", äußert der DFB-Präsident in einem Gespräch mit der Nachrichtenagentur dpa Befürchtungen, dass weit reichende Konsequenzen zu erwarten wären, sollte die "G 14" ihren eingeschlagenen Weg fortsetzen.



Die Interessenvertretung 18 europäischer Spitzenklubs, darunter auch die Bundesligisten FC Bayern München, Bayer 04 Leverkusen und Borussia Dortmund, fordert bereits seit längerem Ausgleichszahlungen für die Abstellungen von Nationalspielern zu Welt- und Europameisterschaften und hatte zuletzt deutlich gemacht, notfalls auch juristische Schritte zu ergreifen, um die eigenen Vorstellungen durchzusetzen. Dieses Vorhaben hatte der Lobby-Verband bereits mit einer Anzeige gegen die FIFA untermauert, die vor rund zwei Wochen bei der Schweizer Wettbewerbskommission (Weko) erstattet wurde. "Das ist ein gefährlicher Weg, der da gegangen wird", sagte Mayer-Vorfelder.



Eine Übernahme der Spielereinkünfte, die den DFB in WM- oder EM-Jahren einen "guten einstelligen Millionenbetrag" kosten würde, schließt Mayer-Vorfelder aus: "Eine Übernahme der Gehälter scheidet schon deshalb aus, weil wir bei den Gehaltsverhandlungen zwischen den Spielern und Vereinen nicht am Tisch sitzen und daher keinen Einfluss darauf haben."



25 Prozent der Länderspiel-Einnahmen gingen gemäß dem Grundlagenvertrag mit der Deutschen Fußball-Liga (DFL) ohnehin an die Liga, verdeutlichte der DFB-Präsident. Hinzu kommt, dass vor Jahresfrist die Versicherungspolicen für Nationalspieler in Umfang und Höhe deutlich verbessert wurden. Dies geschah als Folge der Verletzung von Nationalspieler Sebastian Deisler und der freiwilligen Entschädigungszahlungen des DFB an den FC Bayern München.



Mayer-Vorfelder: "Werde nicht zulassen, dass der Gesamtfußball gefährdet wird"



Gerhard Mayer-Vorfelder befürchtet negative Auswirkungen auf die Nachwuchs- und Breitensportarbeit des DFB, wenn sich die "G 14" mit ihren Forderungen durchsetzen sollte. "Ich werde nicht zulassen, dass der Gesamtfußball durch überzogene Forderungen einzelner Vereine gefährdet wird", sagte der 71-Jährige.



Bis es nach der "G 14"-Anzeige zu einer Entscheidung kommt, kann es nach Ansicht der Schweizer Wettbewerbskommission mehr als drei Jahre dauern. Dabei soll geprüft werden, ob es Anhaltspunkte für unzulässige Wettbewerbsbeschränkungen bei FIFA-Veranstaltungen gibt. Für Mayer-Vorfelder ist die "G 14 keine anerkannte Organisation", sondern nur "ein loser Zusammenschluss von Großvereinen".



Blatter signalisiert Gesprächsbereitschaft



Der Weltverband FIFA will derweil in der Auseinandersetzung mit Europas Top-Klubs über Abstellungsgebühren für Nationalspieler offenbar ein behördliches Verfahren vermeiden und signalisiert gegenüber der "G14" Gesprächsbereitschaft. "Eigentlich wollen wir gar keinen Rechtsstreit, und wir sind auch gar nicht der richtige Ansprechpartner. Der richtige Ort für eine Diskussion ist für uns das UEFA-Klubforum, und ich nehme an, dass wir uns bald einmal dort treffen werden", erklärte FIFA-Boss Sepp Blatter am Donnerstag in Zürich auf einem Presse-Empfang.