Mayer-Vorfelder: "Begeisterung für Nationalteam ist überwältigend"

Kurz vor dem letzten Testspiel heute (ab 19 Uhr, live im ZDF) in Mönchengladbach gegen Kolumbien und eine Woche vor dem WM-Eröffnungsspiel in München gegen Costa Rica äußert sich Gerhard Mayer-Vorfelder zur Situation der Nationalmannschaft. Im aktuellen Interview mit www.dfb.de zieht der Präsident des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) ein Resümee der bisherigen Vorbereitung, blickt voraus auf die nächsten Aufgaben - und auf die Perspektiven von Bundestrainer Jürgen Klinsmann nach der Weltmeisterschaft.

Frage: 42.200 Fans im Stadion Düsseldorf beim öffentlichen Training - ein Rekordbesuch. Haben Sie mit einer derartigen Begeisterung gerechnet?

Gerhard Mayer-Vorfelder: Die Begeisterung, mit der die Fans die Nationalmannschaft vor der WM unterstützen, ist schon überwältigend. Die Rekordkulisse in Düsseldorf, aber auch die tolle Atmosphäre bei den Länderspielen in Freiburg gegen Luxemburg und in Leverkusen gegen Japan zeigen die großen Sympathien für die Mannschaft von Bundestrainer Jürgen Klinsmann und den enormen Stellenwert, den sie genießt.

Frage: Wie fällt Ihr Fazit nach dem 2:2 gegen Japan aus?

Gerhard Mayer-Vorfelder: Die Japaner waren gerade mitten in der Trainingsphase ein unangenehmer Gegner - bissig und laufstark, oft mit zwei Mann bei unserem Ball führenden Spieler. Aus der Abwehr haben sie sich sehr schnell und überfallartig befreit. Der deutschen Mannschaft hat man angemerkt, dass sie ihre körperliche Leistungsfähigkeit noch nicht voll abrufen konnte. Bei dem offensiven System, das wir spielen, ist die Gefahr von Kontern natürlich groß. Entscheidend war in dieser Phase, dass sich die Mannschaft mit ungeheurem Willen zurück gekämpft hat. Das war greifbar im Stadion. Ein solches Spiel und ein solches Aufbäumen, das ist wichtiger als ein Sieg durch ein Kullertor.

Frage: Was erwarten Sie für das letzte Testspiel gegen Kolumbien und den Rest der WM-Vorbereitung?

Gerhard Mayer-Vorfelder: Ich hoffe in Mönchengladbach auf einen positiven Abschluss der Testphase und eine erneut hervorragende Stimmung. Nach dem Spiel gegen Kolumbien geht es am Pfingstmontag nach Berlin. Nach dem vielen Training der vergangenen Wochen wird man jetzt auch ans Regenerieren denken. Sicherlich hat Jürgen Klinsmann schon seine bevorzugte Aufstellung im Kopf, trotzdem wird er auch in Mönchengladbach noch probieren. Man sieht auch der Mannschaft und ihrem Spiel diesen wichtigen letzten Findungsprozess an: Taktik, blindes Verständnis, Laufwege prägen sich ein.

Frage: Haben sich die Tage in Sardinien und Genf gelohnt?

Gerhard Mayer-Vorfelder: Ich war nur in Genf dabei, und da war mein Eindruck ganz hervorragend. Es herrschte eine sehr gute Atmosphäre, man hat den Spielern die Freude trotz des vielen Trainings angemerkt. Und ich glaube, man muss auch das absolut professionelle organisatorische Umfeld mit Oliver Bierhoff an der Spitze einmal loben. Es gab exzellente Bedingungen im Stade de Genève, mit Fitness- und Trainingsmöglichkeiten auf dem neuesten Stand. Die Abläufe und die Methodik - das war schon alles äußerst professionell. Die gute Stimmung ist von den Medien bemerkt worden, die sachlich und ausgewogen berichtet haben. Auch das ist ein Beitrag zu einer guten Vorbereitung.

Frage: Wie schätzen Sie wenige Tage vor WM-Beginn generell die Stimmung im Land ein?

Gerhard Mayer-Vorfelder: Man spürt, dass jetzt alle dem 9. Juni entgegen fiebern, unserem Eröffnungsspiel in München gegen Costa Rica. Die Begeisterung für die Nationalmannschaft kennt ja keine Grenzen, wie sich gestern wieder in Düsseldorf eindrucksvoll gezeigt hat. Die Spieler brauchen diese breite Unterstützung und diese Begeisterung. Das ist gerade bei einem Turnier im eigenen Land ein echter Faktor.

Frage: Glauben Sie, dass Jürgen Klinsmann auch nach der WM der Bundestrainer bleibt?

Gerhard Mayer-Vorfelder: Ich glaube, dass das für den deutschen Fußball sehr wichtig wäre. Jürgen Klinsmann arbeitet an dem Projekt Nationalmannschaft mit der gleichen Akribie und Überzeugung, mit der er als Spieler an sich selbst gearbeitet hat. Der Weg, den Jürgen eingeschlagen hat, ist der richtige Weg. Er bewegt viel. Der deutsche Fußball braucht diese Innovation. Außerdem kann er mit dieser jungen Mannschaft in der Zukunft noch "sehr viel reißen", wie er sagen würde.

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Kurz vor dem letzten Testspiel heute (ab 19 Uhr, live im ZDF) in Mönchengladbach gegen Kolumbien und eine Woche vor dem WM-Eröffnungsspiel in München gegen Costa Rica äußert sich Gerhard Mayer-Vorfelder zur Situation der Nationalmannschaft. Im aktuellen Interview mit www.dfb.de zieht der Präsident des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) ein Resümee der bisherigen Vorbereitung, blickt voraus auf die nächsten Aufgaben - und auf die Perspektiven von Bundestrainer Jürgen Klinsmann nach der Weltmeisterschaft.



Frage: 42.200 Fans im Stadion Düsseldorf beim öffentlichen Training - ein Rekordbesuch. Haben Sie mit einer derartigen Begeisterung gerechnet?



Gerhard Mayer-Vorfelder: Die Begeisterung, mit der die Fans die Nationalmannschaft vor der WM unterstützen, ist schon überwältigend. Die Rekordkulisse in Düsseldorf, aber auch die tolle Atmosphäre bei den Länderspielen in Freiburg gegen Luxemburg und in Leverkusen gegen Japan zeigen die großen Sympathien für die Mannschaft von Bundestrainer Jürgen Klinsmann und den enormen Stellenwert, den sie genießt.



Frage: Wie fällt Ihr Fazit nach dem 2:2 gegen Japan aus?



Gerhard Mayer-Vorfelder: Die Japaner waren gerade mitten in der Trainingsphase ein
unangenehmer Gegner - bissig und laufstark, oft mit zwei Mann bei unserem Ball führenden Spieler. Aus der Abwehr haben sie sich sehr schnell und überfallartig befreit. Der deutschen Mannschaft hat man angemerkt, dass sie ihre körperliche Leistungsfähigkeit noch nicht voll
abrufen konnte. Bei dem offensiven System, das wir spielen, ist die Gefahr von Kontern
natürlich groß. Entscheidend war in dieser Phase, dass sich die Mannschaft mit ungeheurem Willen zurück gekämpft hat. Das war greifbar im Stadion. Ein solches Spiel und ein solches
Aufbäumen, das ist wichtiger als ein Sieg durch ein Kullertor.



Frage: Was erwarten Sie für das letzte Testspiel gegen Kolumbien und den Rest der WM-Vorbereitung?



Gerhard Mayer-Vorfelder: Ich hoffe in Mönchengladbach auf einen positiven Abschluss der Testphase und eine erneut hervorragende Stimmung. Nach dem Spiel gegen Kolumbien geht es am Pfingstmontag nach Berlin. Nach dem vielen Training der vergangenen Wochen wird man jetzt auch ans Regenerieren denken. Sicherlich hat Jürgen Klinsmann schon seine bevorzugte Aufstellung im Kopf, trotzdem wird er auch in Mönchengladbach noch probieren. Man sieht auch der Mannschaft und ihrem Spiel diesen wichtigen letzten Findungsprozess an: Taktik, blindes Verständnis, Laufwege prägen sich ein.



Frage: Haben sich die Tage in Sardinien und Genf gelohnt?



Gerhard Mayer-Vorfelder: Ich war nur in Genf dabei, und da war mein Eindruck ganz
hervorragend. Es herrschte eine sehr gute Atmosphäre, man hat den Spielern die Freude trotz des vielen Trainings angemerkt. Und ich glaube, man muss auch das absolut professionelle
organisatorische Umfeld mit Oliver Bierhoff an der Spitze einmal loben. Es gab exzellente
Bedingungen im Stade de Genève, mit Fitness- und Trainingsmöglichkeiten auf dem neuesten Stand. Die Abläufe und die Methodik - das war schon alles äußerst professionell. Die gute Stimmung ist von den Medien bemerkt worden, die sachlich und ausgewogen berichtet haben. Auch das ist ein Beitrag zu einer guten Vorbereitung.



Frage: Wie schätzen Sie wenige Tage vor WM-Beginn generell die Stimmung im Land ein?



Gerhard Mayer-Vorfelder: Man spürt, dass jetzt alle dem 9. Juni entgegen fiebern, unserem Eröffnungsspiel in München gegen Costa Rica. Die Begeisterung für die Nationalmannschaft kennt ja keine Grenzen, wie sich gestern wieder in Düsseldorf eindrucksvoll gezeigt hat. Die Spieler brauchen diese breite Unterstützung und diese Begeisterung. Das ist gerade bei einem
Turnier im eigenen Land ein echter Faktor.



Frage: Glauben Sie, dass Jürgen Klinsmann auch nach der WM der Bundestrainer bleibt?



Gerhard Mayer-Vorfelder: Ich glaube, dass das für den deutschen Fußball sehr wichtig
wäre. Jürgen Klinsmann arbeitet an dem Projekt Nationalmannschaft mit der gleichen Akribie und Überzeugung, mit der er als Spieler an sich selbst gearbeitet hat. Der Weg, den Jürgen eingeschlagen hat, ist der richtige Weg. Er bewegt viel. Der deutsche Fußball braucht diese Innovation. Außerdem kann er mit dieser jungen Mannschaft in der Zukunft noch "sehr viel
reißen", wie er sagen würde.