Max Kruse: "Arbeiten, bis das Tor fällt"

Als Max Kruse in der 90. Minute den Ball über Diego Benaglio ins Wolfsburger Tor beförderte, kannte der Jubel in Mönchengladbach keine Grenzen mehr. Vor allem der Nationalspieler ließ seiner Freude mit einem kurzen Sprint freien Lauf, ehe er unter seinen Mitspielern begraben wurde. Durch das 1:0 am 30. Spieltag gegen den VfL Wolfsburg hat die Borussia im Kampf um die direkte Champions-League-Qualifikation auf Platz drei nun zwei Punkte Vorsprung auf Bayer Leverkusen.

Hinzu kam bei Kruse die Erleichterung darüber, dass er erstmals seit dem 18. Oktober 2014 mal wieder aus dem Spiel heraus ein Tor erzielt hatte. Im Interview auf DFB.de spricht der 27-Jährige über sein Siegtor, den Endspurt im Kampf um die Champions-League-Plätze und die andauernden Wechselgerüchte um seine Person.

DFB.de: Max Kruse, herzlichen Glückwunsch zum Sieg und zum Siegtreffer. Wie erlösend war der für Sie persönlich?

Max Kruse: Das Tor war super für das Team, das ist das Entscheidende. Wir haben 90 Minuten lang Gas gegeben. Und es war schön, dass der Ball drin war. Im Großen und Ganzen habe ich mich darüber gefreut, dass wir in der 90. Minute das Tor doch noch gemacht haben. Natürlich freut es mich, dass ich meinen Teil dazu beitragen konnte und das entscheidende Tor gemacht habe. Wir haben die drei Punkte, das ist sehr wichtig für uns.

DFB.de: Leverkusen hatte in Köln zwei Punkte liegen gelassen. Das hat Ihre Mannschaft aber nicht belastet. Sie hat sehr viel Geduld bewiesen und es so auch vermieden, in einen Konter der Wolfsburger zu laufen...

Kruse: Wer Wolfsburg über die Saison verfolgt hat weiß, dass sie im Umschaltspiel nicht so schlecht sind. Dann muss man am Ende vielleicht auch das 0:0 mitnehmen, bevor man einen Konter bekommt und das Ding 0:1 verliert. Dass wir vorne immer für ein Tor gut sind, ist aber auch bekannt. Deswegen hat Wolfsburg auch keinen Hurra-Fußball nach vorne gespielt. Das Quäntchen Glück lag heute auf unserer Seite, ganz einfach.

DFB.de: Wie schwer war es denn, die Geduld zu behalten?

Kruse: Das war nicht schwer. Es war schwer, gegen eine Mannschaft aus Wolfsburg zu spielen. Die haben 61 Punkte, das sagt alles über die Qualität aus. Wolfsburg wusste aber auch, was wir für eine Qualität haben. Deswegen war es über weite Strecken ein sehr ausgeglichenes Spiel. In den ersten 20 Minuten waren wir besser, danach kam Wolfsburg besser ins Spiel. Dann haben sie aber auch vielleicht der vergangenen Woche ein wenig Tribut zollen müssen.

DFB.de: Sie haben ein gutes Spiel gemacht und viele Torchancen gehabt. Haben Sie irgendwann mal gedacht, dass der Ball wieder nicht reingeht?

Kruse: Ich sehe es nicht ganz so, dass ich ein so gutes Spiel gemacht habe. Ich habe ein, zwei Bälle verloren, die ich nicht hätte verlieren müssen. Ich habe aber für das Team alles gegeben. Ich hatte auch ein, zwei Abschlüsse mehr. Ich habe es in den vergangenen Wochen aber immer gesagt: Ich arbeite weiter, bis das Tor fällt. Ein Spiel hat 90, vielleicht auch 94 Minuten.

DFB.de: Das war jetzt der achte Heimsieg in Folge. Ist der Borussia-Park wieder eine uneinnehmbare Festung?

Kruse: Das war schon in der vergangenen Saison nicht so schlecht. Wir haben aber auch zehn Ligaspiele hintereinander nicht verloren. Das heißt, dass wir auch auswärts lange nicht verloren haben. Wir haben eine gewisse Qualität im Kader und 57 Punkte. Hätte uns vorher jemand gesagt, dass wir am 30. Spieltag so viele Punkte haben, hätten wir alle ein bisschen gelächelt. Das zeigt einfach diese Arbeit, die im ganzen Verein vollbracht wird. Wir wollen das in den nächsten vier Wochen fortführen.

DFB.de: Sie haben die Bayern mit dem Sieg vorzeitig zum Meister gemacht. Jetzt wäre es schön, wenn die Bayern am kommenden Wochenende in Leverkusen in Bestbesetzung auflaufen, oder?

Kruse: Wir können das nicht beeinflussen. Aber ich glaube, jeder weiß, dass die Bayern jedes Spiel gewinnen wollen. Ob das in der Bundesliga, in der Champions League oder im DFB-Pokal ist, das spielt keine Rolle. Alle elf, die auf dem Platz stehen, versuchen jedes Spiel zu gewinnen. Deswegen machen wir uns keine Sorgen, dass die Bayern nicht alles geben werden. Aber dass Leverkusen nicht so schlecht ist und gegen Bayern etwas erreichen kann, ist auch klar. Wir fokussieren uns auf unsere Aufgabe, wir haben es in der eigenen Hand - und in Berlin eine schwere Aufgabe.

DFB.de: Am 9. Mai steigt das vermeintliche Endspiel um Platz drei gegen Leverkusen. Die Borussia hat zu Hause gegen Bayer allerdings seit über 20 Jahren nicht mehr gewonnen...

Kruse: Die Bilanz gegen Leverkusen interessiert mich relativ wenig. Mich interessiert jetzt das Spiel in Berlin, Leverkusen hat auch kein einfaches Spiel. Wir haben es in der eigenen Hand. Deshalb versuchen wir, den Abstand zu halten oder auszubauen. Und dann muss Leverkusen hier erst einmal gewinnen.

DFB.de: Gladbach liegt vier Punkte hinter Wolfsburg. Ist jetzt sogar noch Platz zwei drin?

Kruse: Wir wissen auch, dass Wolfsburg eine gewisse Qualität hat und sicher nicht mehr so viele Spiele verlieren wird in den nächsten Wochen. Wir fokussieren uns auf das Duell mit Leverkusen. Wir haben den vierten Platz sicher, und das vier Spieltage vor Schluss. Das ist schon eine sehr gute Leistung. Aber natürlich sagen wir jetzt nicht: "Wir sind zufrieden mit dem vierten Platz, lass' uns die vier Wochen ein bisschen rumgammeln." Wir wollen die Saison natürlich abrunden.

DFB.de: Um Sie gibt es seit Wochen einige Wechselgerüchte. Manager Max Eberl sagte, dass ein Wechsel seiner Meinung nach nicht zur Diskussion steht, wenn er Sie so spielen sieht. Was sagen Sie dazu?

Kruse: Das Gleiche, was ich sonst auch gesagt habe. Ich brauche mich damit jetzt nicht zu beschäftigen. Ich habe gesagt, dass ich mit Gladbach das Bestmögliche erreichen will, und das wäre Platz drei, vielleicht sogar Platz zwei. Wir wollen in die Champions League. Meine eigene Personalie stelle ich da mal komplett hinten an.

DFB.de: Sie wollen in die Champions League - und dort dann aber auch für die Borussia spielen?

Kruse: Jeder will in der Champions League spielen. Mehr gibt es dazu nicht zu sagen.

Aufgezeichnet von DFB.de.

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Als Max Kruse in der 90. Minute den Ball über Diego Benaglio ins Wolfsburger Tor beförderte, kannte der Jubel in Mönchengladbach keine Grenzen mehr. Vor allem der Nationalspieler ließ seiner Freude mit einem kurzen Sprint freien Lauf, ehe er unter seinen Mitspielern begraben wurde. Durch das 1:0 am 30. Spieltag gegen den VfL Wolfsburg hat die Borussia im Kampf um die direkte Champions-League-Qualifikation auf Platz drei nun zwei Punkte Vorsprung auf Bayer Leverkusen.

Hinzu kam bei Kruse die Erleichterung darüber, dass er erstmals seit dem 18. Oktober 2014 mal wieder aus dem Spiel heraus ein Tor erzielt hatte. Im Interview auf DFB.de spricht der 27-Jährige über sein Siegtor, den Endspurt im Kampf um die Champions-League-Plätze und die andauernden Wechselgerüchte um seine Person.

DFB.de: Max Kruse, herzlichen Glückwunsch zum Sieg und zum Siegtreffer. Wie erlösend war der für Sie persönlich?

Max Kruse: Das Tor war super für das Team, das ist das Entscheidende. Wir haben 90 Minuten lang Gas gegeben. Und es war schön, dass der Ball drin war. Im Großen und Ganzen habe ich mich darüber gefreut, dass wir in der 90. Minute das Tor doch noch gemacht haben. Natürlich freut es mich, dass ich meinen Teil dazu beitragen konnte und das entscheidende Tor gemacht habe. Wir haben die drei Punkte, das ist sehr wichtig für uns.

DFB.de: Leverkusen hatte in Köln zwei Punkte liegen gelassen. Das hat Ihre Mannschaft aber nicht belastet. Sie hat sehr viel Geduld bewiesen und es so auch vermieden, in einen Konter der Wolfsburger zu laufen...

Kruse: Wer Wolfsburg über die Saison verfolgt hat weiß, dass sie im Umschaltspiel nicht so schlecht sind. Dann muss man am Ende vielleicht auch das 0:0 mitnehmen, bevor man einen Konter bekommt und das Ding 0:1 verliert. Dass wir vorne immer für ein Tor gut sind, ist aber auch bekannt. Deswegen hat Wolfsburg auch keinen Hurra-Fußball nach vorne gespielt. Das Quäntchen Glück lag heute auf unserer Seite, ganz einfach.

DFB.de: Wie schwer war es denn, die Geduld zu behalten?

Kruse: Das war nicht schwer. Es war schwer, gegen eine Mannschaft aus Wolfsburg zu spielen. Die haben 61 Punkte, das sagt alles über die Qualität aus. Wolfsburg wusste aber auch, was wir für eine Qualität haben. Deswegen war es über weite Strecken ein sehr ausgeglichenes Spiel. In den ersten 20 Minuten waren wir besser, danach kam Wolfsburg besser ins Spiel. Dann haben sie aber auch vielleicht der vergangenen Woche ein wenig Tribut zollen müssen.

DFB.de: Sie haben ein gutes Spiel gemacht und viele Torchancen gehabt. Haben Sie irgendwann mal gedacht, dass der Ball wieder nicht reingeht?

Kruse: Ich sehe es nicht ganz so, dass ich ein so gutes Spiel gemacht habe. Ich habe ein, zwei Bälle verloren, die ich nicht hätte verlieren müssen. Ich habe aber für das Team alles gegeben. Ich hatte auch ein, zwei Abschlüsse mehr. Ich habe es in den vergangenen Wochen aber immer gesagt: Ich arbeite weiter, bis das Tor fällt. Ein Spiel hat 90, vielleicht auch 94 Minuten.

DFB.de: Das war jetzt der achte Heimsieg in Folge. Ist der Borussia-Park wieder eine uneinnehmbare Festung?

Kruse: Das war schon in der vergangenen Saison nicht so schlecht. Wir haben aber auch zehn Ligaspiele hintereinander nicht verloren. Das heißt, dass wir auch auswärts lange nicht verloren haben. Wir haben eine gewisse Qualität im Kader und 57 Punkte. Hätte uns vorher jemand gesagt, dass wir am 30. Spieltag so viele Punkte haben, hätten wir alle ein bisschen gelächelt. Das zeigt einfach diese Arbeit, die im ganzen Verein vollbracht wird. Wir wollen das in den nächsten vier Wochen fortführen.

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DFB.de: Sie haben die Bayern mit dem Sieg vorzeitig zum Meister gemacht. Jetzt wäre es schön, wenn die Bayern am kommenden Wochenende in Leverkusen in Bestbesetzung auflaufen, oder?

Kruse: Wir können das nicht beeinflussen. Aber ich glaube, jeder weiß, dass die Bayern jedes Spiel gewinnen wollen. Ob das in der Bundesliga, in der Champions League oder im DFB-Pokal ist, das spielt keine Rolle. Alle elf, die auf dem Platz stehen, versuchen jedes Spiel zu gewinnen. Deswegen machen wir uns keine Sorgen, dass die Bayern nicht alles geben werden. Aber dass Leverkusen nicht so schlecht ist und gegen Bayern etwas erreichen kann, ist auch klar. Wir fokussieren uns auf unsere Aufgabe, wir haben es in der eigenen Hand - und in Berlin eine schwere Aufgabe.

DFB.de: Am 9. Mai steigt das vermeintliche Endspiel um Platz drei gegen Leverkusen. Die Borussia hat zu Hause gegen Bayer allerdings seit über 20 Jahren nicht mehr gewonnen...

Kruse: Die Bilanz gegen Leverkusen interessiert mich relativ wenig. Mich interessiert jetzt das Spiel in Berlin, Leverkusen hat auch kein einfaches Spiel. Wir haben es in der eigenen Hand. Deshalb versuchen wir, den Abstand zu halten oder auszubauen. Und dann muss Leverkusen hier erst einmal gewinnen.

DFB.de: Gladbach liegt vier Punkte hinter Wolfsburg. Ist jetzt sogar noch Platz zwei drin?

Kruse: Wir wissen auch, dass Wolfsburg eine gewisse Qualität hat und sicher nicht mehr so viele Spiele verlieren wird in den nächsten Wochen. Wir fokussieren uns auf das Duell mit Leverkusen. Wir haben den vierten Platz sicher, und das vier Spieltage vor Schluss. Das ist schon eine sehr gute Leistung. Aber natürlich sagen wir jetzt nicht: "Wir sind zufrieden mit dem vierten Platz, lass' uns die vier Wochen ein bisschen rumgammeln." Wir wollen die Saison natürlich abrunden.

DFB.de: Um Sie gibt es seit Wochen einige Wechselgerüchte. Manager Max Eberl sagte, dass ein Wechsel seiner Meinung nach nicht zur Diskussion steht, wenn er Sie so spielen sieht. Was sagen Sie dazu?

Kruse: Das Gleiche, was ich sonst auch gesagt habe. Ich brauche mich damit jetzt nicht zu beschäftigen. Ich habe gesagt, dass ich mit Gladbach das Bestmögliche erreichen will, und das wäre Platz drei, vielleicht sogar Platz zwei. Wir wollen in die Champions League. Meine eigene Personalie stelle ich da mal komplett hinten an.

DFB.de: Sie wollen in die Champions League - und dort dann aber auch für die Borussia spielen?

Kruse: Jeder will in der Champions League spielen. Mehr gibt es dazu nicht zu sagen.

Aufgezeichnet von DFB.de.