Mattuschka: "Viele werden besonders auf mich schauen"

Mattuschka: Nein, es ging zuletzt alles sehr schnell und es blieb keine Zeit für Wohnungsbesichtigungen. Da waren andere Dinge wichtiger. Wir ziehen aber demnächst um. Ich möchte mich auf Fußball konzentrieren und da kann ich es nicht gebrauchen, 20 Stunden oder mehr pro Woche im Auto zu sitzen.

DFB.de: Wie gut kennen Sie die 3. Liga?

Mattuschka: Ich kenne die Mannschaften, habe mich regelmäßig mit der Liga beschäftigt und auch einige Spiele angeschaut. Es ist aber immer noch etwas anderes, wenn man als Spieler selbst auf dem Platz steht.

DFB.de: Gibt es ein Duell, auf das Sie sich besonders freuen?

Mattuschka: Die Duelle gegen die anderen Vereine aus dem Osten sind immer etwas Besonderes. Es ist Brisanz drin und es sind immer viele Zuschauer da. Das macht Spaß.

DFB.de: Sie gelten als ausgezeichneter Freistoßschütze. Haben Sie für solche Tore eine Sonderprämie in Ihrem Vertrag?

Mattuschka: (lacht) Das nicht. Es ist aber schon so, dass die Standards eine Stärke von mir sind. Ich trainiere sie auch intensiv. Gerade in engen Partien kann ein einziger Freistoß das Spiel entscheiden.

DFB.de: Das nächste Ligaspiel des FC Energie steigt am 13. September beim FSV Mainz 05 II. Mit Ihnen in der Startelf?



Von der Hauptstadt zurück in die Lausitz ging es für Torsten Mattuschka zum Ende der Wechselperiode. Nach neun Jahren beim 1. FC Union Berlin zog es den 33 Jahre alten Mittelfeldspieler in seine Heimatstadt Cottbus zum Zweitliga-Absteiger FC Energie. Er bringt unter anderem die Erfahrung von vier Bundesliga-, 171 Zweitliga- und 35 Drittliga-Partien mit.

In der abgelaufenen Saison war Torsten Mattuschka mit je zwölf Toren und Vorlagen der Topscorer in Liga zwei. Mit dem 1. FC Union war er 2006 in die Regionalliga Nord aufgestiegen, qualifizierte sich 2008 für die neu eingeführte 3. Liga und schaffte nur ein Jahr später den Aufstieg in die 2. Liga, den er nun auch mit dem FCE, für den er bereits im Jugend- und Herrenbereich am Ball war, erreichen will.

Im aktuellen DFB.de-Drittligainterview der Woche spricht Torsten Mattuschka mit Thomas Ziehn über seinen Wechsel, einen "positiv bekloppten" Trainer, die Ziele mit dem FC Energie und einen legendären Siegtreffer im Berliner Olympiastadion.

DFB.de: Herr Mattuschka, mit Ihrem Wechsel nach Cottbus sind Sie nun zurück in Ihrer Heimatstadt. Wie fühlt sich das an?

Torsten Mattuschka: Etwas ungewohnt, weil ich lange weg war. Hinzu kommt, dass ich nach fast zehn Jahren bei Union Berlin nun bei einem anderen Verein bin. Ich habe mich sehr gefreut, dass der Wechsel zum FC Energie geklappt hat. Mein Ziel war es, weiter Fußball zu spielen, weil ich mich nach wie vor topfit fühle und großen Spaß an meinem Beruf habe.

DFB.de: Ihr letztes Spiel für Cottbus liegt neun Jahre zurück. Was hat sich seitdem am meisten verändert?

Mattuschka: Leider ist der FC Energie nach 17 Jahren erstmals wieder in die Drittklassigkeit abgerutscht. Das Stadion hat sich verändert, die Rahmenbedingungen sind besser geworden. Die Kabine habe ich aber sofort wiedergefunden.

DFB.de: Kennen Sie noch einige aktuelle Spieler?

Mattuschka: Ich habe noch mit keinem zusammengespielt. Man kennt sich aber, zum Beispiel von Duellen gegeneinander oder auch über gemeinsame Bekannte.

DFB.de: Wie lange wird die Kennenlernphase wohl dauern?

Mattuschka: Ich bin da völlig unkompliziert und offen, gehe auf meine Mitspieler zu und ordne mich ein. Die Jungs machen allesamt einen netten Eindruck.

DFB.de: Wie liefen die Gespräche mit Energie-Trainer Stefan Krämer?

Mattuschka: Die waren sehr angenehm, haben mich bestärkt und endgültig überzeugt. Stefan Krämer ist - genau wie ich - positiv bekloppt. Er lebt Fußball. Der Spaß am Job, gepaart mit der nötigen Ernsthaftigkeit, ist zweifellos vorhanden. Eine super Basis.

DFB.de: Welche Ziele verfolgen Sie mit dem FC Energie?

Mattuschka: Erst einmal geht es darum, die Mannschaft und das Spielsystem kennen zu lernen. Ich möchte das abrufen, was ich kann, gesund bleiben und der Mannschaft so gut wie möglich helfen, damit Energie schon bald wieder in der zweiten Liga spielt. Zu Union-Zeiten war ich wegen meines Alters schon ab und an kritisiert worden. Zu alt und zu langsam, war da schon mal zu lesen. So etwas spornt mich an und ich will auch beweisen, dass das nicht so ist.

DFB.de: Auf welcher Position im Mittelfeld fühlen Sie sich am wohlsten?

Mattuschka: Die Zehner-Position in der Zentrale liegt mir am meisten. Aber ich kann auch halbrechts oder halblinks spielen. Entscheidend ist, wo der Trainer mich aufstellt. Im heutigen Fußball ist man ohnehin nicht stur an eine Position gebunden. Viel wichtiger als Positionen und System ist aber der Zusammenhalt. Gemeinsam müssen wir in jeder Partie alles abrufen.

DFB.de: Im Alter von 33 Jahren denken viele Spieler an das Ende ihrer Karriere. Warum ist das bei Ihnen anders?

Mattuschka: Meine Profi-Laufbahn hatte in Cottbus erst im Alter von 21 Jahren so richtig Fahrt aufgenommen. Viele andere Karrieren beginnen schon drei Jahre früher. Vielleicht hänge ich diese Zeit gerade dran. Fakt ist, dass mir nichts weh tut, wenn ich aufstehe. Im Gegenteil: Ich bin absolut fit. In der abgelaufenen Saison habe ich 33 Spiele absolviert und habe nicht gemerkt, dass es bei mir nicht mehr geht. Ein paar Jahre will ich noch Fußball spielen.

DFB.de: Ist es Ihnen schwer gefallen, Union Berlin nach neun Jahren zu verlassen?

Mattuschka: Selbstverständlich war es nach einer so langen Zeit nicht ganz so einfach. Aber die Chance, bei Union regelmäßig spielen zu können, war gering. Der Wechsel nach Cottbus ist jedoch auch nicht ganz ohne Risiko. Ich weiß, dass viele ganz besonders auf mich schauen werden. Mit diesem Druck kann und muss ich aber umgehen.

DFB.de: Was wird Ihnen aus Ihrer Zeit bei den "Eisernen" ewig in Erinnerung bleiben?

Mattuschka: Die Fans haben immer zu uns gestanden und alles für den Verein gegeben. Das war schon unglaublich und ich bin dankbar, dass ich das neun Jahre lang hautnah miterleben konnte. Die Derbys gegen Hertha BSC gehörten natürlich zu den Höhepunkten. Von meinem 2:1-Siegtreffer im Olympiastadion werde ich sicher noch meinen Enkeln erzählen. Der Verein hat eine rasante Entwicklung genommen und ich bin dankbar, einen kleinen Beitrag dazu geleistet zu haben.

DFB.de: Haben Sie Ihren Umzug nach Cottbus schon organisiert?

Mattuschka: Nein, es ging zuletzt alles sehr schnell und es blieb keine Zeit für Wohnungsbesichtigungen. Da waren andere Dinge wichtiger. Wir ziehen aber demnächst um. Ich möchte mich auf Fußball konzentrieren und da kann ich es nicht gebrauchen, 20 Stunden oder mehr pro Woche im Auto zu sitzen.

DFB.de: Wie gut kennen Sie die 3. Liga?

Mattuschka: Ich kenne die Mannschaften, habe mich regelmäßig mit der Liga beschäftigt und auch einige Spiele angeschaut. Es ist aber immer noch etwas anderes, wenn man als Spieler selbst auf dem Platz steht.

DFB.de: Gibt es ein Duell, auf das Sie sich besonders freuen?

Mattuschka: Die Duelle gegen die anderen Vereine aus dem Osten sind immer etwas Besonderes. Es ist Brisanz drin und es sind immer viele Zuschauer da. Das macht Spaß.

DFB.de: Sie gelten als ausgezeichneter Freistoßschütze. Haben Sie für solche Tore eine Sonderprämie in Ihrem Vertrag?

Mattuschka: (lacht) Das nicht. Es ist aber schon so, dass die Standards eine Stärke von mir sind. Ich trainiere sie auch intensiv. Gerade in engen Partien kann ein einziger Freistoß das Spiel entscheiden.

DFB.de: Das nächste Ligaspiel des FC Energie steigt am 13. September beim FSV Mainz 05 II. Mit Ihnen in der Startelf?

Mattuschka: Ich habe jetzt erst einmal rund zwei Wochen Zeit, um mich an alle Abläufe zu gewöhnen. Es geht für mich darum, mich in jedem Training anzubieten und den Trainer zu überzeugen, dass ich in Mainz in die Anfangsformation gehöre.

DFB.de: Wird es - wie in Berlin - das Mattuschka-Lied künftig auch in Cottbus geben?

Mattuschka: Wichtig ist immer die Mannschaft, nicht ein einzelner. Solche Gesten muss man sich zudem erarbeiten. Für Energie habe ich bisher vergleichsweise wenig geleistet.