Matthias Ginter ist der 900. Nationalspieler

Ein Spiel für die Geschichtsbücher: Mit seinem Einsatz in der Partie gegen Chile ist Matthias Ginter als 900. Spieler für die DFB-Auswahl aufgelaufen. Ein "Hunderter" im Nationalteam, das gab es zuletzt im Schnitt 13, 14 Jahre – alles andere als alltäglich also. Bis dahin letzter Jubilar war am 14. November 1999 der Bremer Frank Baumann, der im Spiel gegen Norwegen in Oslo (1:0) der 68. Minute eingewechselt wurde. Zweieinhalb Jahre später wurde der Defensivspieler mit der Nationalmannschaft Vize-Weltmeister in Japan und Südkorea.

Nummer 700 der deutschen Länderspielgeschichte war Bayern-Profi Ludwig "Wiggerl" Kögl, der am 15. Juni 1985 in Mexico City gegen den Gastgeber (0:2) das erste seiner zwei Länderspiele bestritt. Nur im November des gleichen Jahres gegen die Tschechoslowakei (2:2) durfte er noch mal im A-Team ran.

Vier Spieler auf der "500"

Für Uli Hoeneß war gleich das erste Spiel am 29. März 1972 (2:0) gegen Ungarn etwas Besonderes. Nicht nur, weil der Spieler des FC Bayern zum ersten Mal in der Nationalmannschaft zum Einsatz kam und gleich traf. Er war damit obendrein der 600. Nationalspieler, feierte im selben Jahr den EM- und zwei Jahre darauf den WM-Titel.

Die Nummer 500 teilen sich gleich vier Spieler. Es war das erste Match des DFB-Teams außerhalb Europas. In Kairo gab es am 28. Dezember 1958 ein 1:2 gegen Ägypten, nur Weltmeister Max Morlock traf für Deutschland. Und Helmut Faeder (Hertha BSC), Theo Klöckner (Schwarz-Weiß Essen), Alfred Pyka (Westfalia Herne) und Walter Zastrau (Rot-Weiss Essen) standen in der Startelf. Von diesen vieren kehrte nur Klöckner noch einmal in die Nationalmannschaft zurück, für die anderen war die Premiere zugleich der Schlusspunkt. Doch die "500", die nimmt ihnen keiner.

Unser Mann aus der Schweiz

Und dann gibt es noch diese Jubiläen, die eigentlich keine sind. Franz Hammerl (Post SV München) und Albert Sing (Stuttgarter Kickers) kamen beim 7:2 gegen Bulgarien am 20. Oktober 1940 in München zum Einsatz – als 399. Spieler. Weiter ging es dann mit 401, aber das war schon später. Für Hammerl blieb es der einzige Einsatz, Sing spielte bis Kriegsende noch weitere achtmal in der Landesauswahl. Im Zuge der WM 1954 war der inzwischen in die Schweiz emigrierte Sing, der auch lange als Trainer arbeitete, unter anderem dafür zuständig, das deutsche Teamquartier auszusuchen. Ohne ihn hätte es den "Geist von Spiez" nie gegeben.

Klarer lag der Fall, was die Zahl angeht, bei Willi Tiefel von Eintracht Frankfurt. Er lief als 300. Nationalspieler am 8. Mai 1935 zum ersten Mal für sein Land auf, es gab ein 3:1 in Dortmund gegen Irland. Sechs weitere Einsätze kamen hinzu. Tiefel starb später als Soldat im Zweiten Weltkrieg. Er wurde nur 30 Jahre alt.

Franks tolle Quote: mehr Tore als Spiele

Die nächste runde Zahl ist eine "falsche 200". Denn Georg Frank (SpVgg Fürth), Hans Brunke (Tennis Borussia Berlin) und Ernst Blum (VfB Stuttgart) gebührt eigentlich die 198, da sie aber zu dritt waren, nehmen sie auch gleich die 200 mit. Sie alle debütierten am 2. Oktober 1927 gegen Dänemark (1:3). Der Franke Frank brachte es auf die sagenhafte Quote von vier Länderspielen und fünf Toren. Abwehrspieler Brunke blieb in sieben Spielen torlos, für Blum war es der einzige Einsatz.

Und die 100? Gibt es, wenn man es genau nimmt, auch nicht. Dafür zwei junge Männer, die als 99. Spieler ihr Debüt für Deutschland gaben. Fritz Fürst von Bayern München und Hans "Bumbes" Schmidt von der SpVgg Fürth waren dabei, als das deutsche Team am 18. Mai 1913 in Freiburg der Schweiz mit 1:2 unterlag. Fürst kehrte nicht in den Kreis der Besten zurück. Schmidt hingegen blieb lange dabei, als einer der wenigen auch noch nach dem Ersten Weltkrieg. Insgesamt kam er auf 16 Einsätze. Noch erfolgreicher war er auf Vereinsebene: Als Spieler (SpVgg Fürth, 1. FC Nürnberg) und Trainer (Schalke 04, VfR Mannheim) wurde er je viermal Deutscher Meister.

[gt]

Ein Spiel für die Geschichtsbücher: Mit seinem Einsatz in der Partie gegen Chile ist Matthias Ginter als 900. Spieler für die DFB-Auswahl aufgelaufen. Ein "Hunderter" im Nationalteam, das gab es zuletzt im Schnitt 13, 14 Jahre – alles andere als alltäglich also. Bis dahin letzter Jubilar war am 14. November 1999 der Bremer Frank Baumann, der im Spiel gegen Norwegen in Oslo (1:0) der 68. Minute eingewechselt wurde. Zweieinhalb Jahre später wurde der Defensivspieler mit der Nationalmannschaft Vize-Weltmeister in Japan und Südkorea.

Nummer 700 der deutschen Länderspielgeschichte war Bayern-Profi Ludwig "Wiggerl" Kögl, der am 15. Juni 1985 in Mexico City gegen den Gastgeber (0:2) das erste seiner zwei Länderspiele bestritt. Nur im November des gleichen Jahres gegen die Tschechoslowakei (2:2) durfte er noch mal im A-Team ran.

Vier Spieler auf der "500"

Für Uli Hoeneß war gleich das erste Spiel am 29. März 1972 (2:0) gegen Ungarn etwas Besonderes. Nicht nur, weil der Spieler des FC Bayern zum ersten Mal in der Nationalmannschaft zum Einsatz kam und gleich traf. Er war damit obendrein der 600. Nationalspieler, feierte im selben Jahr den EM- und zwei Jahre darauf den WM-Titel.

Die Nummer 500 teilen sich gleich vier Spieler. Es war das erste Match des DFB-Teams außerhalb Europas. In Kairo gab es am 28. Dezember 1958 ein 1:2 gegen Ägypten, nur Weltmeister Max Morlock traf für Deutschland. Und Helmut Faeder (Hertha BSC), Theo Klöckner (Schwarz-Weiß Essen), Alfred Pyka (Westfalia Herne) und Walter Zastrau (Rot-Weiss Essen) standen in der Startelf. Von diesen vieren kehrte nur Klöckner noch einmal in die Nationalmannschaft zurück, für die anderen war die Premiere zugleich der Schlusspunkt. Doch die "500", die nimmt ihnen keiner.

Unser Mann aus der Schweiz

Und dann gibt es noch diese Jubiläen, die eigentlich keine sind. Franz Hammerl (Post SV München) und Albert Sing (Stuttgarter Kickers) kamen beim 7:2 gegen Bulgarien am 20. Oktober 1940 in München zum Einsatz – als 399. Spieler. Weiter ging es dann mit 401, aber das war schon später. Für Hammerl blieb es der einzige Einsatz, Sing spielte bis Kriegsende noch weitere achtmal in der Landesauswahl. Im Zuge der WM 1954 war der inzwischen in die Schweiz emigrierte Sing, der auch lange als Trainer arbeitete, unter anderem dafür zuständig, das deutsche Teamquartier auszusuchen. Ohne ihn hätte es den "Geist von Spiez" nie gegeben.

Klarer lag der Fall, was die Zahl angeht, bei Willi Tiefel von Eintracht Frankfurt. Er lief als 300. Nationalspieler am 8. Mai 1935 zum ersten Mal für sein Land auf, es gab ein 3:1 in Dortmund gegen Irland. Sechs weitere Einsätze kamen hinzu. Tiefel starb später als Soldat im Zweiten Weltkrieg. Er wurde nur 30 Jahre alt.

Franks tolle Quote: mehr Tore als Spiele

Die nächste runde Zahl ist eine "falsche 200". Denn Georg Frank (SpVgg Fürth), Hans Brunke (Tennis Borussia Berlin) und Ernst Blum (VfB Stuttgart) gebührt eigentlich die 198, da sie aber zu dritt waren, nehmen sie auch gleich die 200 mit. Sie alle debütierten am 2. Oktober 1927 gegen Dänemark (1:3). Der Franke Frank brachte es auf die sagenhafte Quote von vier Länderspielen und fünf Toren. Abwehrspieler Brunke blieb in sieben Spielen torlos, für Blum war es der einzige Einsatz.

Und die 100? Gibt es, wenn man es genau nimmt, auch nicht. Dafür zwei junge Männer, die als 99. Spieler ihr Debüt für Deutschland gaben. Fritz Fürst von Bayern München und Hans "Bumbes" Schmidt von der SpVgg Fürth waren dabei, als das deutsche Team am 18. Mai 1913 in Freiburg der Schweiz mit 1:2 unterlag. Fürst kehrte nicht in den Kreis der Besten zurück. Schmidt hingegen blieb lange dabei, als einer der wenigen auch noch nach dem Ersten Weltkrieg. Insgesamt kam er auf 16 Einsätze. Noch erfolgreicher war er auf Vereinsebene: Als Spieler (SpVgg Fürth, 1. FC Nürnberg) und Trainer (Schalke 04, VfR Mannheim) wurde er je viermal Deutscher Meister.