Mats Hummels: "Vielleicht haben wir diesen Weckruf gebraucht"

Erstmals seit dem 11. Spieltag hat der FC Bayern München wieder eine Niederlage in der Bundesliga kassiert. Am 27. Spieltag kassierte der Meister und souveräne Spitzenreiter ein 0:1 bei 1899 Hoffenheim. Auf DFB.de spricht der 28 Jahre alte Weltmeister Mats Hummels über den Ligaendspurt, das Champions-League-Viertelfinale gegen Real Madrid, das DFB-Pokalhalbfinale gegen Borussia Dortmund und den Fitnesszustand von Welttorhüter Manuel Neuer.

Frage: Herr Hummels, wie erklären Sie sich das 0:1 bei der TSG Hoffenheim?

Mats Hummels: Wir waren vor allem in der ersten Halbzeit ganz schwach unterwegs und haben die ohnehin starken Hoffenheimer durch unsere Fehler noch stärker gemacht. In den ersten zehn Minuten hatten wir zu viele Ballverluste, standen dann hinten komplett offen, waren zu passiv - vor allem im Spiel gegen den Ball. So entstanden drei Großchancen der Hoffenheimer, die dann hochverdient in Führung gegangen sind. Es hätte auch 0:2 stehen können.

Frage: Nach der Pause hat sich Bayern gefangen, es entstand ein anderes Spiel. Fast auf ein Tor, auf das der Hoffenheimer.

Hummels: Ja, das war ein komplett anderes Bild. Da haben wir dann richtig Druck gemacht, hatten einen Haufen Chancen. Die Möglichkeiten waren da, teilweise haben wir sie selbst vergeben, teilweise war es sehr gut gehalten oder wurde noch geklärt von einem Verteidiger. Es war alles mit drin. Wir haben es einfach verpasst, das 1:1 zu machen. Unterm Strich haben wir zwei wirklich komplett verschiedene Halbzeiten gesehen. Am Ende aber denke ich, dass wir den Ausgleich noch verdient gehabt hätten.

Frage: Was bedeutet diese Niederlage in der heißen Saisonphase nun mit Blick auf die anstehenden Spiele gegen Borussia Dortmund in der Bundesliga und im DFB-Pokal sowie Real Madrid in der Champions League?

Hummels: Vielleicht haben wir diesen Weckruf gebraucht. Vielleicht war es ein gutes Zeichen für uns, dass wir mit einer leicht passiven Haltung einfach nicht halb so gut sind, als wenn wir richtig aktiv sind. Das Verhalten auf dem Platz ohne Ball überträgt sich einfach immer auf das Verhalten mit Ball. Wenn man ohne Ball zu passiv ist, dann wird man auch mit Ball ein bisschen nachlässig, ein bisschen fahrig. Das war in der ersten Halbzeit der Fall. In der zweiten Halbzeit haben wir ja gesehen, wie viel Unterschied es ausmacht, wenn wir richtig Leben reinbringen. Dann können wir eine der stärksten deutschen Mannschaften aktuell in ihrem eigenen Stadion nicht nur in die eigene Hälfte, sondern wirklich ins letzte Abwehrdrittel drücken.

Frage: Heißt dieses Ergebnis auch, dass der FC Bayern doch schlagbar ist?

Hummels: Jede Mannschaft ist immer schlagbar. Auch wenn wir noch 1:1 gespielt oder sogar gewonnen hätten, hätte keine Mannschaft, gegen die wir noch spielen, schon vorher aufgegeben.



Erstmals seit dem 11. Spieltag hat der FC Bayern München wieder eine Niederlage in der Bundesliga kassiert. Am 27. Spieltag kassierte der Meister und souveräne Spitzenreiter ein 0:1 bei 1899 Hoffenheim. Auf DFB.de spricht der 28 Jahre alte Weltmeister Mats Hummels über den Ligaendspurt, das Champions-League-Viertelfinale gegen Real Madrid, das DFB-Pokalhalbfinale gegen Borussia Dortmund und den Fitnesszustand von Welttorhüter Manuel Neuer.

Frage: Herr Hummels, wie erklären Sie sich das 0:1 bei der TSG Hoffenheim?

Mats Hummels: Wir waren vor allem in der ersten Halbzeit ganz schwach unterwegs und haben die ohnehin starken Hoffenheimer durch unsere Fehler noch stärker gemacht. In den ersten zehn Minuten hatten wir zu viele Ballverluste, standen dann hinten komplett offen, waren zu passiv - vor allem im Spiel gegen den Ball. So entstanden drei Großchancen der Hoffenheimer, die dann hochverdient in Führung gegangen sind. Es hätte auch 0:2 stehen können.

Frage: Nach der Pause hat sich Bayern gefangen, es entstand ein anderes Spiel. Fast auf ein Tor, auf das der Hoffenheimer.

Hummels: Ja, das war ein komplett anderes Bild. Da haben wir dann richtig Druck gemacht, hatten einen Haufen Chancen. Die Möglichkeiten waren da, teilweise haben wir sie selbst vergeben, teilweise war es sehr gut gehalten oder wurde noch geklärt von einem Verteidiger. Es war alles mit drin. Wir haben es einfach verpasst, das 1:1 zu machen. Unterm Strich haben wir zwei wirklich komplett verschiedene Halbzeiten gesehen. Am Ende aber denke ich, dass wir den Ausgleich noch verdient gehabt hätten.

Frage: Was bedeutet diese Niederlage in der heißen Saisonphase nun mit Blick auf die anstehenden Spiele gegen Borussia Dortmund in der Bundesliga und im DFB-Pokal sowie Real Madrid in der Champions League?

Hummels: Vielleicht haben wir diesen Weckruf gebraucht. Vielleicht war es ein gutes Zeichen für uns, dass wir mit einer leicht passiven Haltung einfach nicht halb so gut sind, als wenn wir richtig aktiv sind. Das Verhalten auf dem Platz ohne Ball überträgt sich einfach immer auf das Verhalten mit Ball. Wenn man ohne Ball zu passiv ist, dann wird man auch mit Ball ein bisschen nachlässig, ein bisschen fahrig. Das war in der ersten Halbzeit der Fall. In der zweiten Halbzeit haben wir ja gesehen, wie viel Unterschied es ausmacht, wenn wir richtig Leben reinbringen. Dann können wir eine der stärksten deutschen Mannschaften aktuell in ihrem eigenen Stadion nicht nur in die eigene Hälfte, sondern wirklich ins letzte Abwehrdrittel drücken.

Frage: Heißt dieses Ergebnis auch, dass der FC Bayern doch schlagbar ist?

Hummels: Jede Mannschaft ist immer schlagbar. Auch wenn wir noch 1:1 gespielt oder sogar gewonnen hätten, hätte keine Mannschaft, gegen die wir noch spielen, schon vorher aufgegeben.

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Frage: Ist der Flow nach Ende der Siegesserie ein wenig weg?

Hummels: Vielleicht wäre andernfalls der Flow nächste Woche gegen Real weggewesen. Daher denke ich, dass es ein Dämpfer zur rechten Zeit war. Weil wir eben gesehen haben, dass wir, wenn wir passiv und zögerlich wie in der ersten Halbzeit agieren, eben nicht so stark sind wie in den letzten Wochen mit der nötigen Aggressivität in unserem Spiel. Wir haben reagiert, aber nicht agiert, auch ohne Ball.

Frage: Wie brisant ist der deutsche Clasico am Samstag gegen Dortmund trotz der überlegenen Tabellenführung noch?

Hummels: Für mich sowieso, aber auch für die anderen. Wir schauen jetzt mal, was Leipzig (in Mainz; Anm. d. Red.) macht. Wir wollen den Vorsprung, den wir nach Mittwoch haben werden, natürlich dann halten, um mit einem guten Gefühl aus einer so schwierigen Woche zu gehen, in der wir so viel investieren. Wir werden gegen Dortmund alles auf den Platz legen, was wir haben.

Frage: Schauen Sie noch in den Rückspiegel, was Verfolger RB Leipzig betrifft?

Hummels: Ich glaube nicht, dass das schon durch ist. Erst sobald es sich punktemäßig nicht mehr korrigieren lässt, ist es durch. Im Fußball ist alles möglich. Also müssen wir schauen, dass wir am Samstag gegen Dortmund unsere Hausaufgaben machen. Sonst könnte ja bis nach dem kommenden Wochenende das Polster schlechtestenfalls auf sieben Punkte geschrumpft sein.

Frage: Ist die Partie gegen den BVB eine Generalprobe für das Champions-League-Viertelfinale gegen Real Madrid?

Hummels: Das Wort Generalprobe macht mir das Spiel gegen Dortmund ein bisschen zu klein, finde ich. Wir wollen am Samstag gewinnen und schauen danach, was auf uns zukommt.

Frage: Wie wichtig ist es für das Spiel gegen Real Madrid, dass Manuel Neuer rechtzeitig wieder fit wird?

Hummels: Wir kümmern uns jetzt um das Spiel gegen Dortmund. Ich habe keine Lust, noch weiter über Real zu sprechen. Aber wir freuen uns natürlich, wenn Manu wieder fit ist, auch wenn Ulle (Ersatzkeeper Sven Ulreich; Anm. d. Red.) uns hier in Hoffenheim in den ersten Minuten mit seinen Paraden zwei-, dreimal in Eins-gegen-Eins-Situationen im Spiel gehalten hat. Ich weiß aber auch nicht, wie weit Manu nun wirklich ist.

Aufgezeichnet von DFB.de.

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