Mats Hummels: "Nur ordentlich reicht gegen Leipzig nicht"

Rekordmeister FC Bayern München hat einen mühsamen 1:0-Auswärtssieg beim SV Darmstadt 98 geholt und damit die Tabellenführung vom punktgleichen RB Leipzig zurückerobert. Vor dem letzten Spieltag vor der Winterpause am Mittwoch (ab 20 Uhr, live bei Sky) gegen den Aufsteiger aus Sachsen spricht Weltmeister Mats Hummels über Douglas Costas Siegtreffer in Darmstadt und das Topspiel gegen Leipzig.

Frage: Herr Hummels, warum ist die Partie in Darmstadt noch schwieriger geworden, als Sie sich das mit den Bayern vorgestellt hatten?

Mats Hummels: Hier ist es immer schwierig, hier hat noch kein Team mit Zauberfußball gewonnen. Das kann und muss man erwarten, wenn man nach Darmstadt kommt - meistens zumindest. Man muss sich mit dem Gegner und auch ein bisschen mit dem Platz auseinandersetzen. Am Ende haben wir ein bisschen Glück gehabt, dass Douglas Costa das Ding aus - ich weiß nicht genau - vielleicht 28 Metern reingezimmert hat. Die Partie wurde durch die individuelle Klasse von Costa entschieden.

Frage: Warum spielte der Platz eine so große Rolle?

Hummels: Wir haben in der ersten Halbzeit unsere Pässe nicht immer sauber gespielt, nicht viel Tempo reinbekommen. Was nicht immer einfach ist auf so einem Platz, aber möglich. Wir haben es eben nicht geschafft. Man muss die Situation dann annehmen. Das haben wir getan, ich hatte nicht das Gefühl, dass wir gehadert haben.

Frage: Torhüter Manuel Neuer hat deutliche Kritik geübt und vor allem die Spielgeschwindigkeit und Passgenauigkeit vermisst.

Hummels: Von hinten sieht es so viel einfacher aus, als es im Spiel dann wirklich ist. Manuel hat teilweise natürlich Recht. Aber wenn ich von außen Fußball gucke, dann denke ich auch immer: Das muss doch gehen, das muss doch funktionieren! Auf so einem Platz konzentriert man sich bei der Ballannahme noch mehr auf den Ball, weil man ihn sichern muss, damit er einem nicht verspringt. Deshalb hat man noch nicht direkt den Anspielpartner im Blick. Das kostet ein paar Zehntelsekunden, das nimmt Tempo raus. Es stimmt, das kann man nicht abstreiten. Aber es ist eben manchmal schwieriger umzusetzen als auf einem richtig schönen englischen Teppich.

Frage: Am Mittwoch schaut ganz Fußball-Deutschland auf den Hit Bayern gegen Leipzig, Erster gegen Zweiter. Sind die Bayern gerüstet?

Hummels: Ja, auf jeden Fall. Ich freue mich immer auf diese Partien. Es wird eine sehr schwierige Angelegenheit. Wir müssen da sicher ab 30 Meter vor unserem Tor um den Ballbesitz hart kämpfen. Die Leipziger werden, denke ich, wie so oft spielen: Nicht ganz früh draufgehen, aber ab 15 Metern in unserer Hälfte sehr aggressiv angreifen. Für uns heißt das: Wir müssen uns ganz viel bewegen ohne Ball, müssen Anspielstationen schaffen, so dass wir die Leipziger ins Laufen kriegen ohne den Ball. Und dann schauen wir, was das für eine Partie wird. Ich glaube, es wird intensiv, eine verdammt harte Aufgabe. Wir brauchen ein Topspiel von uns - ich glaube nicht, dass eine ordentliche Leistung gegen Leipzig in dieser Verfassung reicht. Wir werden noch einmal die letzten Kräfte mobilisieren.

Frage: Trauen Sie den Leipzigern auch in der Allianz Arena ein ähnlich couragiertes Auftreten wie zuletzt zu?

Hummels: Ja, definitiv. Ralph Hasenhüttl (der RB-Trainer; Anm. d. Red.) hat letzte Saison mit Ingolstadt in München auch so spielen lassen, sie waren recht knapp dran am Punktgewinn. Die Leipziger werden sich nicht hintenreinstellen und mauern, sondern ihr Spiel durchziehen - so wie es immer tun. Da bin ich mir zu 100 Prozent sicher.



Rekordmeister FC Bayern München hat einen mühsamen 1:0-Auswärtssieg beim SV Darmstadt 98 geholt und damit die Tabellenführung vom punktgleichen RB Leipzig zurückerobert. Vor dem letzten Spieltag vor der Winterpause am Mittwoch (ab 20 Uhr, live bei Sky) gegen den Aufsteiger aus Sachsen spricht Weltmeister Mats Hummels über Douglas Costas Siegtreffer in Darmstadt und das Topspiel gegen Leipzig.

Frage: Herr Hummels, warum ist die Partie in Darmstadt noch schwieriger geworden, als Sie sich das mit den Bayern vorgestellt hatten?

Mats Hummels: Hier ist es immer schwierig, hier hat noch kein Team mit Zauberfußball gewonnen. Das kann und muss man erwarten, wenn man nach Darmstadt kommt - meistens zumindest. Man muss sich mit dem Gegner und auch ein bisschen mit dem Platz auseinandersetzen. Am Ende haben wir ein bisschen Glück gehabt, dass Douglas Costa das Ding aus - ich weiß nicht genau - vielleicht 28 Metern reingezimmert hat. Die Partie wurde durch die individuelle Klasse von Costa entschieden.

Frage: Warum spielte der Platz eine so große Rolle?

Hummels: Wir haben in der ersten Halbzeit unsere Pässe nicht immer sauber gespielt, nicht viel Tempo reinbekommen. Was nicht immer einfach ist auf so einem Platz, aber möglich. Wir haben es eben nicht geschafft. Man muss die Situation dann annehmen. Das haben wir getan, ich hatte nicht das Gefühl, dass wir gehadert haben.

Frage: Torhüter Manuel Neuer hat deutliche Kritik geübt und vor allem die Spielgeschwindigkeit und Passgenauigkeit vermisst.

Hummels: Von hinten sieht es so viel einfacher aus, als es im Spiel dann wirklich ist. Manuel hat teilweise natürlich Recht. Aber wenn ich von außen Fußball gucke, dann denke ich auch immer: Das muss doch gehen, das muss doch funktionieren! Auf so einem Platz konzentriert man sich bei der Ballannahme noch mehr auf den Ball, weil man ihn sichern muss, damit er einem nicht verspringt. Deshalb hat man noch nicht direkt den Anspielpartner im Blick. Das kostet ein paar Zehntelsekunden, das nimmt Tempo raus. Es stimmt, das kann man nicht abstreiten. Aber es ist eben manchmal schwieriger umzusetzen als auf einem richtig schönen englischen Teppich.

Frage: Am Mittwoch schaut ganz Fußball-Deutschland auf den Hit Bayern gegen Leipzig, Erster gegen Zweiter. Sind die Bayern gerüstet?

Hummels: Ja, auf jeden Fall. Ich freue mich immer auf diese Partien. Es wird eine sehr schwierige Angelegenheit. Wir müssen da sicher ab 30 Meter vor unserem Tor um den Ballbesitz hart kämpfen. Die Leipziger werden, denke ich, wie so oft spielen: Nicht ganz früh draufgehen, aber ab 15 Metern in unserer Hälfte sehr aggressiv angreifen. Für uns heißt das: Wir müssen uns ganz viel bewegen ohne Ball, müssen Anspielstationen schaffen, so dass wir die Leipziger ins Laufen kriegen ohne den Ball. Und dann schauen wir, was das für eine Partie wird. Ich glaube, es wird intensiv, eine verdammt harte Aufgabe. Wir brauchen ein Topspiel von uns - ich glaube nicht, dass eine ordentliche Leistung gegen Leipzig in dieser Verfassung reicht. Wir werden noch einmal die letzten Kräfte mobilisieren.

Frage: Trauen Sie den Leipzigern auch in der Allianz Arena ein ähnlich couragiertes Auftreten wie zuletzt zu?

Hummels: Ja, definitiv. Ralph Hasenhüttl (der RB-Trainer; Anm. d. Red.) hat letzte Saison mit Ingolstadt in München auch so spielen lassen, sie waren recht knapp dran am Punktgewinn. Die Leipziger werden sich nicht hintenreinstellen und mauern, sondern ihr Spiel durchziehen - so wie es immer tun. Da bin ich mir zu 100 Prozent sicher.

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Frage: Kann der FC Bayern durch einen Sieg so kurz vor der Weihnachtspause ein klares Zeichen setzen?

Hummels: Leipzig spielt einen super Fußball. Wir wollen das direkte Duell für uns entscheiden, dann haben wir am Ende doch noch eine richtig gute - oder: na ja, gute - Vorrunde gespielt. Obwohl das zwischendurch nicht immer danach aussah. Einen Dreier sollten wir dafür noch landen, damit wir wirklich zufrieden sind.

Frage: Wie wichtig ist es für Sie, am Ende des Jahres Tabellenführer zu sein?

Hummels: Sehr wichtig!

Frage: Braucht es vor dem Leipzig-Spiel überhaupt eine intensive Video-Vorbereitung?

Hummels: Doch, auf jeden Fall. Es gibt immer bei jeder Mannschaft ein paar Lösungen, die man finden kann, auch wenn die Spieler so gut verteidigen und draufgehen, wie es die Leipziger tun. Mit einer guten Analyse kann man einen Nachteil ausmerzen und sich einen kleinen Vorteil verschaffen. Ich habe schon früh in der Saison die Leipziger gesehen, zum Beispiel beim Spiel in Hoffenheim über 90 Minuten live im TV angeschaut. Sie waren schon vom ersten Spieltag an auf einem sehr hohen Niveau. Wie gut sie es dann bestreiten, hat niemand erwartet. Für mich ist RB eine Mannschaft, der man gerne zuschaut.



Frage: Wie kann man die Leipziger ärgern und knacken?

Hummels: Es ist bei Mannschaften, die so draufgehen und die viel Richtung Ball schieben, oft so, dass man den Raum hinter der ersten Angriffslinie besetzen und dann bespielen muss. Wenn wir das schaffen, glaube ich, haben wir gute Chancen.

Frage: Also brauchen die Bayern den Außenristpass von Mats Hummels?

Hummels: Nein, eher den flachen Schnittstellenpass durchs Mittelfeld. Wenn er auf meinem Außenrist liegt, spiele ich ihn auch damit. Aber es waren noch nicht so viele dabei in dieser Saison.

Frage: Was sagen Sie zu den beiden potenziellen Bayern-Zugängen für die kommende Saison aus Hoffenheim, den Nationalspielern Niklas Süle und Sebastian Rudy?

Hummels: Ich kenne sie ja aus der Nationalelf. Beide sind super Spieler. Ich weiß nicht, ob es schon fix ist. Deswegen kann man sich erst dann richtig dazu äußern, wenn etwas öffentlich bekanntgegeben wird. Es ist nicht aber verkehrt, wenn noch mehr deutschsprachige Spieler da sind.

Aufgezeichnet von DFB.de.

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