Martina Voss-Tecklenburg: "Eine Riesenchance für mich"

Martina Voss-Tecklenburg hat eine neue Herausforderung angenommen: Die 144-malige Nationalspielerin verlässt den Bundesligisten FF USV Jena und wird neue Trainerin der schweizer Frauen-Nationalmannschaft.

Die 44-Jährige, die als Trainerin den FCR 01 Duisburg zu zwei DFB-Pokalsiegen und den Gewinn des UEFA-Cups führte, freut sich auf die neue Aufgabe. Mit der Schweizer Nationalmannschaft trifft sie unter anderem im Rahmen der EM-Qualifikation auf die DFB-Auswahl, am 5. April kommt es zum direkten Aufeinandertreffen.

Im exklusiven DFB.de-Interview mit Redakteurin Annette Seitz spricht Martina Voss-Tecklenburg über das Potenzial des schweizer Frauenfußballs, welche Bedeutung die Begegnung gegen die deutsche Nationalmannschaft hat, wie der Fahrplan der nächsten Wochen aussieht und wie schwer der Abschied von Jena fiel.

DFB.de: Welche Bedeutung hat die neue Aufgabe für Sie?

Martina Voss-Tecklenburg: Es ist für mich erstmal eine große Ehre und ich bin sehr stolz darauf, dieses Angebot überhaupt erhalten zu haben. Für mich ist das eine große Herausforderung und ein weiterer Karriereschritt. Ich sehe es als Riesenchance, so oft wird man ja nicht als Nationaltrainerin angefragt. Diese Aufgabe ist sehr vielfältig, das Anforderungsprofil unheimlich interessant und spannend. Jetzt freue ich mich darauf, im Schweizer Frauenfußball etwas bewegen zu dürfen.

DFB.de: Welches Potenzial sehen Sie in der schweizer Frauen-Nationalmannschaft, im eidgenössischen Frauen- und Mädchenfußball generell?

Voss-Tecklenburg: Ich denke, dass ein großer Fundus sehr guter Spielerinnen vorhanden ist. Das zeigt ja allein die Tatsache, dass viele Schweizerinnen im Ausland unter Vertrag stehen, auch in der Frauen-Bundesliga. Auch, was die Talentförderung angeht, ist hier vieles auf einem sehr positiven Weg. Die gute Arbeit meiner Vorgängerin Beatrice von Siebenthal, vor allem auch was die Jugendmannschaften angeht, möchte ich weiterentwickeln, vieles in den verschiedensten Bereichen versuchen anzuschieben und auch zu optimieren.

DFB.de: Inka Grings und Sonja Fuß spielen seit Saisonbeginn für den FC Zürich Frauen, Martina Voss-Tecklenburg wird neue Nationaltrainerin - lässt das Rückschlüsse auf die positive Entwicklung des Frauenfußballs in der Schweiz zu?

Voss-Tecklenburg: Das kann man durchaus so sehen. Es spricht aber auch für die Qualität der Ausbildung in Deutschland. Nicht nur, was die Spielerinnen angeht, sondern auch bezüglich der Trainerinnen. Silvia Neid und Maren Meinert haben sicherlich mit ihrer Arbeit dazu beigetragen, dass wir ein so gutes Ansehen in der Welt haben. Ich freue mich, dass ich nun die Chance erhalte, dies auch in der Schweiz unter Beweis stellen zu dürfen.

DFB.de: Silvia Neid werden Sie schon bald wiedersehen: Am 5. April findet das EM-Qualifikationsspiel in der Schweiz gegen die DFB-Auswahl statt. Wie blicken Sie dem entgegen?

Voss-Tecklenburg: Natürlich wird das eine besondere Begegnung werden. Dass wir in einer EM-Qualifikationsgruppe zusammen spielen, hat aber überhaupt keinen Einfluss auf meine Entscheidung gehabt. Mit dem Spiel beschäftige ich mich auch zum jetzigen Zeitpunkt überhaupt nicht. Jetzt heißt es für mich, die Spielerinnen kennen zu lernen, das Land, die Kultur, den schweizer Spitzenfußball. Darauf freue ich mich, das hat Priorität.

DFB.de: Wie sieht jetzt Ihr genauer Fahrplan aus?

Voss-Tecklenburg: Am Montag werde ich in die Schweiz reisen, Mitte Februar den ersten Kurzlehrgang ansetzen, Ende Februar nehmen wir dann am Cyprus Cup teil. Dort will ich Erfahrungen mit meiner Mannschaft sammeln. Und dann geht es schon bald mit der EM-Qualifikation weiter.

DFB.de: Die Entscheidung für die Schweiz war auch eine gegen den FF USV Jena. Wie schwer ist Ihnen das gefallen?

Voss-Tecklenburg: Ganz schwer, das hat mich schon sehr mitgenommen, ich habe auch geweint und war danach sehr leer. Aber für mich ist es einfach eine Riesenchance in der Schweiz. Sicher, der Zeitpunkt kurz vor Fortsetzung der Saison ist unglücklich, aber die Aufgabenstellung lässt es nicht zu, dass ich gleichzeitig Bundesligatrainerin in Deutschland und Nationaltrainerin der Schweiz bin. Aber wir sind alle mit einem guten Gefühl auseinandergegangen, haben weiter eine hohe gegenseitige Wertschätzung. Das Feedback, das ich von den Spielerinnen erhalten habe, war toll. Ich bleibe auf jeden Fall mit Jena verbunden. Und ich denke, dass wir einiges anschieben konnten, was auch fortgeführt werden wird.

Das meinen DFB-User:

"Der Anreiz für Martina Voss-Tecklenburg in die Schweiz zu gehen hat nicht nur Karrieregründe. Es sind auch die Arbeitsbedingungen und die Zielplanung des Schweizerischen Fußballverband. Seit Beginn der Saison 2004/2005 besteht mit der Credit Suisse Football Academy ein Ausbildungszentrum für Mädchen. Man sollte anerkennen und verstehen, welche Chancen sich auch für den deutschen Frauenfußball langfristig ergeben werden. Denn eine Martina Voss-Tecklenburg wird sicher nach Hause zurückkehren. Martina Voss-Tecklenburg wird fürwahr eine exzellente Botschafterin des deutschen Frauenfußballs und auch der Universitätsstadt Jena in der Schweiz sein. Und nun wünschen wir ihr alle Glück und den Frauen in Jena ebenso." (Bernd Henke)

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Martina Voss-Tecklenburg hat eine neue Herausforderung angenommen: Die 144-malige Nationalspielerin verlässt den Bundesligisten FF USV Jena und wird neue Trainerin der schweizer Frauen-Nationalmannschaft.

Die 44-Jährige, die als Trainerin den FCR 01 Duisburg zu zwei DFB-Pokalsiegen und den Gewinn des UEFA-Cups führte, freut sich auf die neue Aufgabe. Mit der Schweizer Nationalmannschaft trifft sie unter anderem im Rahmen der EM-Qualifikation auf die DFB-Auswahl, am 5. April kommt es zum direkten Aufeinandertreffen.

Im exklusiven DFB.de-Interview mit Redakteurin Annette Seitz spricht Martina Voss-Tecklenburg über das Potenzial des schweizer Frauenfußballs, welche Bedeutung die Begegnung gegen die deutsche Nationalmannschaft hat, wie der Fahrplan der nächsten Wochen aussieht und wie schwer der Abschied von Jena fiel.

DFB.de: Welche Bedeutung hat die neue Aufgabe für Sie?

Martina Voss-Tecklenburg: Es ist für mich erstmal eine große Ehre und ich bin sehr stolz darauf, dieses Angebot überhaupt erhalten zu haben. Für mich ist das eine große Herausforderung und ein weiterer Karriereschritt. Ich sehe es als Riesenchance, so oft wird man ja nicht als Nationaltrainerin angefragt. Diese Aufgabe ist sehr vielfältig, das Anforderungsprofil unheimlich interessant und spannend. Jetzt freue ich mich darauf, im Schweizer Frauenfußball etwas bewegen zu dürfen.

DFB.de: Welches Potenzial sehen Sie in der schweizer Frauen-Nationalmannschaft, im eidgenössischen Frauen- und Mädchenfußball generell?

Voss-Tecklenburg: Ich denke, dass ein großer Fundus sehr guter Spielerinnen vorhanden ist. Das zeigt ja allein die Tatsache, dass viele Schweizerinnen im Ausland unter Vertrag stehen, auch in der Frauen-Bundesliga. Auch, was die Talentförderung angeht, ist hier vieles auf einem sehr positiven Weg. Die gute Arbeit meiner Vorgängerin Beatrice von Siebenthal, vor allem auch was die Jugendmannschaften angeht, möchte ich weiterentwickeln, vieles in den verschiedensten Bereichen versuchen anzuschieben und auch zu optimieren.

DFB.de: Inka Grings und Sonja Fuß spielen seit Saisonbeginn für den FC Zürich Frauen, Martina Voss-Tecklenburg wird neue Nationaltrainerin - lässt das Rückschlüsse auf die positive Entwicklung des Frauenfußballs in der Schweiz zu?

Voss-Tecklenburg: Das kann man durchaus so sehen. Es spricht aber auch für die Qualität der Ausbildung in Deutschland. Nicht nur, was die Spielerinnen angeht, sondern auch bezüglich der Trainerinnen. Silvia Neid und Maren Meinert haben sicherlich mit ihrer Arbeit dazu beigetragen, dass wir ein so gutes Ansehen in der Welt haben. Ich freue mich, dass ich nun die Chance erhalte, dies auch in der Schweiz unter Beweis stellen zu dürfen.

DFB.de: Silvia Neid werden Sie schon bald wiedersehen: Am 5. April findet das EM-Qualifikationsspiel in der Schweiz gegen die DFB-Auswahl statt. Wie blicken Sie dem entgegen?

Voss-Tecklenburg: Natürlich wird das eine besondere Begegnung werden. Dass wir in einer EM-Qualifikationsgruppe zusammen spielen, hat aber überhaupt keinen Einfluss auf meine Entscheidung gehabt. Mit dem Spiel beschäftige ich mich auch zum jetzigen Zeitpunkt überhaupt nicht. Jetzt heißt es für mich, die Spielerinnen kennen zu lernen, das Land, die Kultur, den schweizer Spitzenfußball. Darauf freue ich mich, das hat Priorität.

DFB.de: Wie sieht jetzt Ihr genauer Fahrplan aus?

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Voss-Tecklenburg: Am Montag werde ich in die Schweiz reisen, Mitte Februar den ersten Kurzlehrgang ansetzen, Ende Februar nehmen wir dann am Cyprus Cup teil. Dort will ich Erfahrungen mit meiner Mannschaft sammeln. Und dann geht es schon bald mit der EM-Qualifikation weiter.

DFB.de: Die Entscheidung für die Schweiz war auch eine gegen den FF USV Jena. Wie schwer ist Ihnen das gefallen?

Voss-Tecklenburg: Ganz schwer, das hat mich schon sehr mitgenommen, ich habe auch geweint und war danach sehr leer. Aber für mich ist es einfach eine Riesenchance in der Schweiz. Sicher, der Zeitpunkt kurz vor Fortsetzung der Saison ist unglücklich, aber die Aufgabenstellung lässt es nicht zu, dass ich gleichzeitig Bundesligatrainerin in Deutschland und Nationaltrainerin der Schweiz bin. Aber wir sind alle mit einem guten Gefühl auseinandergegangen, haben weiter eine hohe gegenseitige Wertschätzung. Das Feedback, das ich von den Spielerinnen erhalten habe, war toll. Ich bleibe auf jeden Fall mit Jena verbunden. Und ich denke, dass wir einiges anschieben konnten, was auch fortgeführt werden wird.

Das meinen DFB-User:

"Der Anreiz für Martina Voss-Tecklenburg in die Schweiz zu gehen hat nicht nur Karrieregründe. Es sind auch die Arbeitsbedingungen und die Zielplanung des Schweizerischen Fußballverband. Seit Beginn der Saison 2004/2005 besteht mit der Credit Suisse Football Academy ein Ausbildungszentrum für Mädchen. Man sollte anerkennen und verstehen, welche Chancen sich auch für den deutschen Frauenfußball langfristig ergeben werden. Denn eine Martina Voss-Tecklenburg wird sicher nach Hause zurückkehren. Martina Voss-Tecklenburg wird fürwahr eine exzellente Botschafterin des deutschen Frauenfußballs und auch der Universitätsstadt Jena in der Schweiz sein. Und nun wünschen wir ihr alle Glück und den Frauen in Jena ebenso." (Bernd Henke)