Marozsan vor Duell mit Marta: "Große Hürde aus dem Weg räumen"

DFB.de: Sie treten als Titelverteidigerin an. Spielt das noch eine Rolle?

Marozsan: Für uns nicht, für den Gegner vielleicht. Jeder ist gegen den Titelverteidiger wahrscheinlich noch ein Stück motivierter. Damit müssen wir rechnen, das ist uns bewusst. Aber wir haben in der vergangenen Saison erlebt, dass ein Traum wahr wird, wenn man diesen Wettbewerb gewinnt. Die Krönung wäre natürlich die Titelverteidigung. Der Weg dorthin ist allerdings noch sehr, sehr weit. Eine der größten Hürden müssen wir jetzt aus dem Weg räumen. Danach können wir über alles weitere sprechen.

DFB.de: In der Bundesliga haben Sie gerade 1:3 beim VfL Wolfsburg verloren. Wie bitter ist die Niederlage auch im Hinblick auf Ihr Selbstvertrauen?

Marozsan: Das war sehr ärgerlich, weil es eine überflüssige Niederlage war. Wir haben uns auf dem Weg zurück nach Frankfurt im Bus noch darüber geärgert. Aber spätestens am Montag mit dem Abflug nach Malmö war es notwendig, dass wir den Blick wieder nach vorne richten. Wir haben keine Zeit, um uns lange zu ärgern. Es geht Schlag auf Schlag weiter.

DFB.de: Wie haben Sie die Partie in Wolfsburg erlebt?

Marozsan: Es lief ja eigentlich alles perfekt für uns. Wir sind durch meinen Treffer früh in Führung gegangen. Leider haben wir nur etwa zehn Minuten später den Ausgleich kassiert. Wir hätten unseren Vorsprung gerne in die Pause gerettet, aber das ist uns nicht gelungen. Dass wir dann nach dem Wechsel auch diesen einen Punkt noch hergeben, ist wirklich bitter. Wolfsburg hat viel mit langen Bällen auf Alexandra Popp agiert. Wir haben es nicht geschafft, dies zu unterbinden. Das war letztlich ausschlaggebend. Wir wollten mindestens ein Unentschieden erreichen, um Wolfsburg hinter uns zu lassen.

DFB.de: Das ist nicht gelungen. Der VfL ist wieder an Ihnen vorbeigezogen auf den wichtigen zweiten Platz, der die Qualifikation für die Champions League garantiert. Wie sehen Sie die Situation?

Marozsan: Das wollten wir unbedingt verhindern, aber es ist noch nicht alles verloren. Sechs Partien stehen noch auf dem Programm. Ich bin davon überzeugt, dass wir noch einmal eine Möglichkeit bekommen - dann müssen wir da sein. Es ist klar, dass wir uns jetzt keinen Ausrutscher mehr erlauben dürfen: Wir müssen im Optimalfall alle Spiele gewinnen.

DFB.de: Ist der Weg über die Titelverteidigung in der Champions League möglicherweise nun der einfachere? Zumal Sie in der Frauen-Bundesliga noch zum souveränen Tabellenführer FC Bayern reisen müssen...

Marozsan: Das möchte ich nicht beurteilen. Natürlich spielen die Münchnerinnen eine beeindruckend konstante Saison. Da habe ich wirklich Hochachtung. Die stehen zurecht dort oben, weil sie sich einfach keine Ausrutscher geleistet haben bisher. Das bedeutet aber nicht, dass wir dort nicht gewinnen können. Das ist allerdings noch ziemlich weit weg. Nun zählt nichts anderes als die Champions League. Darauf müssen wir unsere gesamte Aufmerksamkeit richten. Das sind die großen Begegnungen, auf die man eine ganze Saison hinarbeitet. Ich freue mich riesig auf diese Herausforderung.

[sw]


Die Enttäuschung ist gewichen. Das 1:3 beim VfL Wolfsburg in der Allianz Frauen-Bundesliga am vergangenen Wochenende ist beim 1. FFC Frankfurt vorerst kein Thema mehr. Der Blick geht nach vorne. Am heutigen Mittwoch (ab 20 Uhr, live auf Eurosport) steht das Hinspiel im Viertelfinale der Women's Champions League beim schwedischen Vertreter FC Rosengard auf dem Programm. Die Frankfurterinnen sind Titelverteidiger. Und sie haben einen Traum: Sie wollen die Champions League erneut gewinnen. "Der Weg dorthin allerdings ist noch sehr, sehr weit", sagt die deutsche Nationalspielerin Dzsenifer Marozsan im DFB.de-Interview.

DFB.de: Frau Marozsan, im Viertelfinale der Champions League geht es gegen den FC Rosengard. Ist das einer der schwersten verbliebenen Gegner im Wettbewerb?

Dzsenifer Marozsan: Ja, ganz sicher. Natürlich hat jede Mannschaft große Qualitäten, anders kann man nicht das Viertelfinale der Champions League erreichen. Aber der FC Rosengard hat in den vergangenen Jahren regelmäßig bewiesen, dass er sehr hoch einzuschätzen ist.

DFB.de: Welche Rolle spielt in diesem Team Marta?

Marozsan: Sie ist für mich noch immer die beste Fußballerin der Welt. Marta ist extrem dynamisch, schnell, sehr ballsicher und konsequent im Abschluss. Sie braucht nicht viele Chancen, um ein Tor zu machen. Wenn wir es schaffen, sie aus dem Spiel zu nehmen, dann haben wir schon mal viel erreicht.

DFB.de: Wie werden Sie dem FC Rosengard begegnen?

Marozsan: Wir haben Respekt, aber keinesfalls Angst. Wir wissen ganz genau, dass wir sehr gute Möglichkeiten auf das Weiterkommen haben werden, wenn wir unsere beste Leistung abrufen können. Wir wollen uns nicht verstecken, wir wollen beim FC Rosengard gewinnen. Es muss unser Ziel sein, dass wir uns dort eine gute Ausgangslage erarbeiten. Dafür werden wir alles tun.

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DFB.de: Sie treten als Titelverteidigerin an. Spielt das noch eine Rolle?

Marozsan: Für uns nicht, für den Gegner vielleicht. Jeder ist gegen den Titelverteidiger wahrscheinlich noch ein Stück motivierter. Damit müssen wir rechnen, das ist uns bewusst. Aber wir haben in der vergangenen Saison erlebt, dass ein Traum wahr wird, wenn man diesen Wettbewerb gewinnt. Die Krönung wäre natürlich die Titelverteidigung. Der Weg dorthin ist allerdings noch sehr, sehr weit. Eine der größten Hürden müssen wir jetzt aus dem Weg räumen. Danach können wir über alles weitere sprechen.

DFB.de: In der Bundesliga haben Sie gerade 1:3 beim VfL Wolfsburg verloren. Wie bitter ist die Niederlage auch im Hinblick auf Ihr Selbstvertrauen?

Marozsan: Das war sehr ärgerlich, weil es eine überflüssige Niederlage war. Wir haben uns auf dem Weg zurück nach Frankfurt im Bus noch darüber geärgert. Aber spätestens am Montag mit dem Abflug nach Malmö war es notwendig, dass wir den Blick wieder nach vorne richten. Wir haben keine Zeit, um uns lange zu ärgern. Es geht Schlag auf Schlag weiter.

DFB.de: Wie haben Sie die Partie in Wolfsburg erlebt?

Marozsan: Es lief ja eigentlich alles perfekt für uns. Wir sind durch meinen Treffer früh in Führung gegangen. Leider haben wir nur etwa zehn Minuten später den Ausgleich kassiert. Wir hätten unseren Vorsprung gerne in die Pause gerettet, aber das ist uns nicht gelungen. Dass wir dann nach dem Wechsel auch diesen einen Punkt noch hergeben, ist wirklich bitter. Wolfsburg hat viel mit langen Bällen auf Alexandra Popp agiert. Wir haben es nicht geschafft, dies zu unterbinden. Das war letztlich ausschlaggebend. Wir wollten mindestens ein Unentschieden erreichen, um Wolfsburg hinter uns zu lassen.

DFB.de: Das ist nicht gelungen. Der VfL ist wieder an Ihnen vorbeigezogen auf den wichtigen zweiten Platz, der die Qualifikation für die Champions League garantiert. Wie sehen Sie die Situation?

Marozsan: Das wollten wir unbedingt verhindern, aber es ist noch nicht alles verloren. Sechs Partien stehen noch auf dem Programm. Ich bin davon überzeugt, dass wir noch einmal eine Möglichkeit bekommen - dann müssen wir da sein. Es ist klar, dass wir uns jetzt keinen Ausrutscher mehr erlauben dürfen: Wir müssen im Optimalfall alle Spiele gewinnen.

DFB.de: Ist der Weg über die Titelverteidigung in der Champions League möglicherweise nun der einfachere? Zumal Sie in der Frauen-Bundesliga noch zum souveränen Tabellenführer FC Bayern reisen müssen...

Marozsan: Das möchte ich nicht beurteilen. Natürlich spielen die Münchnerinnen eine beeindruckend konstante Saison. Da habe ich wirklich Hochachtung. Die stehen zurecht dort oben, weil sie sich einfach keine Ausrutscher geleistet haben bisher. Das bedeutet aber nicht, dass wir dort nicht gewinnen können. Das ist allerdings noch ziemlich weit weg. Nun zählt nichts anderes als die Champions League. Darauf müssen wir unsere gesamte Aufmerksamkeit richten. Das sind die großen Begegnungen, auf die man eine ganze Saison hinarbeitet. Ich freue mich riesig auf diese Herausforderung.