Marie-Louise Eta im Video: Bremen "ist eine Herzensangelegenheit"

Sie sind vielschichtige Persönlichkeiten, Vorbilder, Typen, Hauptdarstellerinnen. Oder einfach die "Gesichter der Liga": Die Spielerinnen der Allianz Frauen-Bundesliga. DFB.de stellt einige in einer neuen Serie vor. Immer am Mittwoch, immer auch auf DFB-TV. Heute: Marie-Louise Eta von Aufsteiger Werder Bremen.

Man sollte die Warnung von Marie-Louise Eta ernst nehmen. Für Euphorie gebe es keinen Grund, trotz des ordentlichen Saisonstarts. Sie weiß schließlich, wovon sie spricht. Die Mittelfeldspielerin des SV Werder Bremen ist bereits zum zweiten Mal in die Allianz Frauen-Bundesliga aufgestiegen. Das erste Mal, damals mit dem BV Cloppenburg, war nur ein kurzes Vergnügen, schließlich ging es direkt wieder zurück in die Zweitklassigkeit.

Ultimative Prüfung gegen Meister FC Bayern

Und nun? Beim zweiten Anlauf? Mit einem großen Verein wie dem SV Werder Bremen? Was ist jetzt möglich? Drei Spieltage sind erst vorbei. Aber eines ist da bereits klar geworden: Die Norddeutschen sind keineswegs ein sicherer Absteiger. Im Gegenteil, mit der Mannschaft von Trainer Steffen Rau ist zu rechnen. Nach dem überzeugenden 6:2 zum Start gegen den 1. FC Köln gab es knappe Niederlagen gegen den VfL Wolfsburg (0:2) und den FF USV Jena (0:1). Am Sonntag (ab 14 Uhr) steht die ultimative Prüfung auf dem Programm - Titelverteidiger FC Bayern München ist zu Gast.

Aber die Bremerinnen gehen selbstbewusst in das Duell mit dem aktuellen Spitzenreiter, der seit über einem Jahr in der Allianz Frauen-Bundesliga kein Spiel mehr verloren hat. "Wir haben natürlich nur eine Chance, wenn wir von der ersten bis zur letzten Minute über uns hinauswachsen", sagt Eta. "Dann ist etwas möglich, dann könnte uns eine Überraschung gelingen. Natürlich brauchen wir dafür auch das nötige Quäntchen Glück."

Eta ist neue Spielführerin: "Völlig neue Erfahrung"

Die 24-Jährige wird dann wieder besonders in der Verantwortung stehen. Sie ist seit dieser Saison nicht nur Spielführerin des SV Werder, sie ist auch eine der ältesten und erfahrensten Spielerinnen in Bremens Kader. "Bei meinen vorherigen Stationen war ich eigentlich fast immer eine der Jüngsten, besonders natürlich zu meiner Zeit in Potsdam", sagt sie. "Das jetzt ist eine völlig neue Erfahrung, aber es fühlt sich gut an. Ich versuche, die Rolle so gut wie möglich auszufüllen."

Und wenn das jemand kann, dann die defensive Mittelfeldspielerin. Auf dem Platz ist sie der Knotenpunkt zwischen Defensive und Offensive. Bei ihr werden die gegnerischen Angriffe gestoppt und die eigenen Aktionen eingeleitet. Neben dem Platz ist sie das Bindeglied zwischen Trainer und Mannschaft: "Ich versuche, immer als Ansprechpartnerin zur Verfügung zu stehen. Und wenn eine Spielerin irgendein Problem hat und sich damit nicht direkt an den Trainer wenden möchte, übernehme ich das auch sehr gerne." Eta weiß, wovon sie spricht. Schließlich steht sie inzwischen selbst an einigen Tagen in der Woche als Trainerin auf dem Platz, sie betreut die U 15-Juniorinnen des SV Werder.

Marie-Louise Eta, die Titelsammlerin

Aber ihr Hauptaugenmerk legt sie natürlich auf die eigene Karriere. Denn die kommt gerade wieder so richtig in Schwung nach einigen wechselvollen Jahren beim Hamburger SV und dem BV Cloppenburg. Zuvor, in ihrer Zeit bei Turbine Potsdam, feierte sie bereits große Erfolge. Auch wenn sie dort keine Stammkraft war, sie ist dennoch dreimalige Deutsche Meisterin und Champions-League-Siegerin.

Zudem hat sie alle Nachwuchsnationalmannschaften des DFB durchlaufen und auch dort große Erfolge gefeiert – U 20-Weltmeisterin, U 17-Europameisterin, Berufung ins "All-Star-Team" der U 17-Europameisterschaft 2008, Gewinn der Bronzemedaille bei der U 17-Weltmeisterschaft in Neuseeland. Um nur die wichtigsten Erfolge zu nennen. Zu dieser Zeit hieß sie noch Bagehorn mit Nachnamen, im vergangenen Jahr hat sie geheiratet.

"Bremen lebt für den Fußball - ich fühle mich pudelwohl"

Und nun ist sie also als Marie-Louise Eta zurück auf der ganz großen Bühne des deutschen Frauenfußballs. Mit dem SV Werder hat sie bereits in den ersten Wochen ausschließlich positive Schlagzeilen schreiben können. Vor allem in der Stadt selbst ist der Frauenfußball voll akzeptiert: "Bremen lebt für den Fußball. Ich habe es selten erlebt, dass sich die Menschen so mit einem Verein identifizieren. Das betrifft nicht nur unsere Männermannschaft. Bei unserem ersten Heimspiel gegen Köln waren trotz schlechten Wetters über 500 Zuschauer im Stadion. Ich gehe davon aus, dass wir diese Zahl gegen München noch übertreffen können."

Auch wegen dieser Euphorie hat Eta den Schritt nach Bremen nie bereut. Es war schließlich auch ein gewisses Risiko damit verbunden, zu einem Zweitligisten zu gehen, der den Aufstieg nicht explizit als Ziel ausgegeben hatte. "Aber ich habe direkt gemerkt, dass hier etwas entsteht", sagt Eta rückblickend. "Inzwischen ist der SV Werder längst zu meiner Heimat geworden. Es ist eine Herzensangelegenheit, für diesen Verein zu spielen. Ich fühle mich pudelwohl."

[sw]

Sie sind vielschichtige Persönlichkeiten, Vorbilder, Typen, Hauptdarstellerinnen. Oder einfach die "Gesichter der Liga": Die Spielerinnen der Allianz Frauen-Bundesliga. DFB.de stellt einige in einer neuen Serie vor. Immer am Mittwoch, immer auch auf DFB-TV. Heute: Marie-Louise Eta von Aufsteiger Werder Bremen.

Man sollte die Warnung von Marie-Louise Eta ernst nehmen. Für Euphorie gebe es keinen Grund, trotz des ordentlichen Saisonstarts. Sie weiß schließlich, wovon sie spricht. Die Mittelfeldspielerin des SV Werder Bremen ist bereits zum zweiten Mal in die Allianz Frauen-Bundesliga aufgestiegen. Das erste Mal, damals mit dem BV Cloppenburg, war nur ein kurzes Vergnügen, schließlich ging es direkt wieder zurück in die Zweitklassigkeit.

Ultimative Prüfung gegen Meister FC Bayern

Und nun? Beim zweiten Anlauf? Mit einem großen Verein wie dem SV Werder Bremen? Was ist jetzt möglich? Drei Spieltage sind erst vorbei. Aber eines ist da bereits klar geworden: Die Norddeutschen sind keineswegs ein sicherer Absteiger. Im Gegenteil, mit der Mannschaft von Trainer Steffen Rau ist zu rechnen. Nach dem überzeugenden 6:2 zum Start gegen den 1. FC Köln gab es knappe Niederlagen gegen den VfL Wolfsburg (0:2) und den FF USV Jena (0:1). Am Sonntag (ab 14 Uhr) steht die ultimative Prüfung auf dem Programm - Titelverteidiger FC Bayern München ist zu Gast.

Aber die Bremerinnen gehen selbstbewusst in das Duell mit dem aktuellen Spitzenreiter, der seit über einem Jahr in der Allianz Frauen-Bundesliga kein Spiel mehr verloren hat. "Wir haben natürlich nur eine Chance, wenn wir von der ersten bis zur letzten Minute über uns hinauswachsen", sagt Eta. "Dann ist etwas möglich, dann könnte uns eine Überraschung gelingen. Natürlich brauchen wir dafür auch das nötige Quäntchen Glück."

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Eta ist neue Spielführerin: "Völlig neue Erfahrung"

Die 24-Jährige wird dann wieder besonders in der Verantwortung stehen. Sie ist seit dieser Saison nicht nur Spielführerin des SV Werder, sie ist auch eine der ältesten und erfahrensten Spielerinnen in Bremens Kader. "Bei meinen vorherigen Stationen war ich eigentlich fast immer eine der Jüngsten, besonders natürlich zu meiner Zeit in Potsdam", sagt sie. "Das jetzt ist eine völlig neue Erfahrung, aber es fühlt sich gut an. Ich versuche, die Rolle so gut wie möglich auszufüllen."

Und wenn das jemand kann, dann die defensive Mittelfeldspielerin. Auf dem Platz ist sie der Knotenpunkt zwischen Defensive und Offensive. Bei ihr werden die gegnerischen Angriffe gestoppt und die eigenen Aktionen eingeleitet. Neben dem Platz ist sie das Bindeglied zwischen Trainer und Mannschaft: "Ich versuche, immer als Ansprechpartnerin zur Verfügung zu stehen. Und wenn eine Spielerin irgendein Problem hat und sich damit nicht direkt an den Trainer wenden möchte, übernehme ich das auch sehr gerne." Eta weiß, wovon sie spricht. Schließlich steht sie inzwischen selbst an einigen Tagen in der Woche als Trainerin auf dem Platz, sie betreut die U 15-Juniorinnen des SV Werder.

Marie-Louise Eta, die Titelsammlerin

Aber ihr Hauptaugenmerk legt sie natürlich auf die eigene Karriere. Denn die kommt gerade wieder so richtig in Schwung nach einigen wechselvollen Jahren beim Hamburger SV und dem BV Cloppenburg. Zuvor, in ihrer Zeit bei Turbine Potsdam, feierte sie bereits große Erfolge. Auch wenn sie dort keine Stammkraft war, sie ist dennoch dreimalige Deutsche Meisterin und Champions-League-Siegerin.

Zudem hat sie alle Nachwuchsnationalmannschaften des DFB durchlaufen und auch dort große Erfolge gefeiert – U 20-Weltmeisterin, U 17-Europameisterin, Berufung ins "All-Star-Team" der U 17-Europameisterschaft 2008, Gewinn der Bronzemedaille bei der U 17-Weltmeisterschaft in Neuseeland. Um nur die wichtigsten Erfolge zu nennen. Zu dieser Zeit hieß sie noch Bagehorn mit Nachnamen, im vergangenen Jahr hat sie geheiratet.

"Bremen lebt für den Fußball - ich fühle mich pudelwohl"

Und nun ist sie also als Marie-Louise Eta zurück auf der ganz großen Bühne des deutschen Frauenfußballs. Mit dem SV Werder hat sie bereits in den ersten Wochen ausschließlich positive Schlagzeilen schreiben können. Vor allem in der Stadt selbst ist der Frauenfußball voll akzeptiert: "Bremen lebt für den Fußball. Ich habe es selten erlebt, dass sich die Menschen so mit einem Verein identifizieren. Das betrifft nicht nur unsere Männermannschaft. Bei unserem ersten Heimspiel gegen Köln waren trotz schlechten Wetters über 500 Zuschauer im Stadion. Ich gehe davon aus, dass wir diese Zahl gegen München noch übertreffen können."

Auch wegen dieser Euphorie hat Eta den Schritt nach Bremen nie bereut. Es war schließlich auch ein gewisses Risiko damit verbunden, zu einem Zweitligisten zu gehen, der den Aufstieg nicht explizit als Ziel ausgegeben hatte. "Aber ich habe direkt gemerkt, dass hier etwas entsteht", sagt Eta rückblickend. "Inzwischen ist der SV Werder längst zu meiner Heimat geworden. Es ist eine Herzensangelegenheit, für diesen Verein zu spielen. Ich fühle mich pudelwohl."