Marian Sarr: "Mit dieser Truppe kann man etwas reißen"

Marian Sarr hat die Höhen und Tiefen innerhalb weniger Tage erlebt. Der 19-Jahre alte Innenverteidiger von Borussia Dortmund hat sein Profi-Debüt in der Champions League gefeiert. Und schon einen großen Bock in der Bundesliga geschossen.

Der Youngster ist gestärkt aus diesen Erlebnissen herausgekommen. Am Mittwoch (17 Uhr) tritt der gebürtige Essener mit der U 19-Nationalmannschaft in Italien an. "Es macht mich stolz, wenn ich das Nationaltrikot überziehe und auf den Rasen laufe, um dort die Nationalhymne mitsingen zu dürfen", sagt Marian Sarr im Interview mit Sven Winterschladen.

DFB.de: Herr Sarr, wie haben Sie die Zeit erlebt, als Sie Ende des vergangenen Jahres bei Borussia Dortmund plötzlich im Fokus standen? Erst in der Champions League, dann in der Bundesliga.

Marian Sarr: Das war schon unglaublich. Ich kann es noch immer kaum in Worte fassen. Es hat mich zunächst riesig gefreut, dass Jürgen Klopp mir die Chance dazu überhaupt gegeben hat. Ich war gerade 18 Jahre alt. Das war schon ein geiles Gefühl.

DFB.de: Ist in diesem Moment ein Traum wahr geworden?

Sarr: Ja, natürlich. Als kleiner Junge habe ich davon geträumt. Als ich dann auf dem Platz stand und die Hymne der Champions League gehört habe, habe ich Gänsehaut bekommen.

DFB.de: Wenig später ist Ihnen in der Bundesliga gegen Hertha BSC ein schwerer Fehler unterlaufen, der prompt zu einem Gegentor geführt hat. Wie gehen Sie damit um?

Sarr: Zunächst war es sehr schwer. Die ersten beiden Tage danach habe ich mir Vorwürfe gemacht. Allerdings habe ich direkt Zuspruch bekommen, von allen. Von der Mannschaft, vom Trainerteam, von den Fans. Das hat mir extrem geholfen. So konnte ich besser damit umgehen. Ich habe versucht, mich etwas abzulenken.



Marian Sarr hat die Höhen und Tiefen innerhalb weniger Tage erlebt. Der 19-Jahre alte Innenverteidiger von Borussia Dortmund hat sein Profi-Debüt in der Champions League gefeiert. Und schon einen großen Bock in der Bundesliga geschossen.

Der Youngster ist gestärkt aus diesen Erlebnissen herausgekommen. Am Mittwoch (17 Uhr) tritt der gebürtige Essener mit der U 19-Nationalmannschaft in Italien an. "Es macht mich stolz, wenn ich das Nationaltrikot überziehe und auf den Rasen laufe, um dort die Nationalhymne mitsingen zu dürfen", sagt Marian Sarr im Interview mit Sven Winterschladen.

DFB.de: Herr Sarr, wie haben Sie die Zeit erlebt, als Sie Ende des vergangenen Jahres bei Borussia Dortmund plötzlich im Fokus standen? Erst in der Champions League, dann in der Bundesliga.

Marian Sarr: Das war schon unglaublich. Ich kann es noch immer kaum in Worte fassen. Es hat mich zunächst riesig gefreut, dass Jürgen Klopp mir die Chance dazu überhaupt gegeben hat. Ich war gerade 18 Jahre alt. Das war schon ein geiles Gefühl.

DFB.de: Ist in diesem Moment ein Traum wahr geworden?

Sarr: Ja, natürlich. Als kleiner Junge habe ich davon geträumt. Als ich dann auf dem Platz stand und die Hymne der Champions League gehört habe, habe ich Gänsehaut bekommen.

DFB.de: Wenig später ist Ihnen in der Bundesliga gegen Hertha BSC ein schwerer Fehler unterlaufen, der prompt zu einem Gegentor geführt hat. Wie gehen Sie damit um?

Sarr: Zunächst war es sehr schwer. Die ersten beiden Tage danach habe ich mir Vorwürfe gemacht. Allerdings habe ich direkt Zuspruch bekommen, von allen. Von der Mannschaft, vom Trainerteam, von den Fans. Das hat mir extrem geholfen. So konnte ich besser damit umgehen. Ich habe versucht, mich etwas abzulenken.

DFB.de: Wie haben Sie das genau gemacht?

Sarr: Ich war bei meiner Familie. Oder ich habe mit Freunden etwas unternommen. Ich musste für ein paar Tage den Fußball beiseitelegen. Rückblickend war das genau der richtige Schritt.

DFB.de: Geht man aus solchen Ereignissen gestärkt hervor?

Sarr: Bestimmt. So etwas kann immer passieren – heute Top, morgen Flop. So war es bei mir. Aber das ist das Profigeschäft. Damit muss man leben können. Das stärkt den Charakter. Ich habe gelernt, wie man mit solchen Erlebnissen umzugehen hat.

DFB.de: Sie sind inzwischen seit gut einem Jahr in Dortmund. Wie haben Sie die Zeit erlebt?

Sarr: Es ist einfach ein geiles Gefühl, hier zu spielen und zu trainieren. Das ist jeden Tag aufs Neue ein Erlebnis. Die Fans sind unglaublich. Viele wollen Fotos machen oder ein Autogramm bekommen. Hier wird man auf der Straße angesprochen. Das ist irgendwie cool, da freue ich mich drüber.

DFB.de: Am Mittwoch treten Sie mit der U 19-Nationalmannschaft des DFB in einem Testspiel in Italien an. Welche Bedeutung haben solche Begegnungen für Sie?

Sarr: Das sind wichtige Tage für mich. Es ist immer wieder eine Ehre, dass ich hier dabei sein darf. Auf diesem Weg komme ich auf der Welt herum und ich kann viel lernen. Außerdem haben sich innerhalb des Kaders schon richtige Freundschaften entwickelt. Den engsten Kontakt pflege ich zu Kevin Akpoguma aus Hoffenheim. Wir schreiben uns regelmäßig oder telefonieren häufiger mal. Es ist großartig, dass wir uns hier regelmäßig sehen und in einer Mannschaft antreten können. Das ist eine tolle Abwechslung zum Alltag.

DFB.de: Welchen Stellenwert hat die Begegnung in Italien am Mittwoch für Sie?

Sarr: Für mich ist das ein sehr wichtiges Duell. Ich habe länger nicht gespielt. Deshalb ist es gut, dass ich mal wieder etwas Praxis bekomme. Ich freue mich, endlich wieder auf dem Platz zu stehen und mit den Jungs hoffentlich einen guten Auftritt abzuliefern.

DFB.de: Und welche Ziele verfolgen Sie mit der U 19 in diesem Jahr?

Sarr: Wir wollen uns in der EM-Qualifikation gegen Spanien, Dänemark und Litauen durchsetzen und so den Sprung zur U 19-Europameisterschaft in Ungarn im Juli schaffen. Das muss unser Anspruch sein. Wenn der Kader komplett ist, haben wir gute Chancen, dass wir unsere Ziele erreichen werden. Mit dieser Truppe kann man wirklich etwas reißen.

DFB.de: Wie sehen Sie Ihre persönliche Zukunft?

Sarr: Ich durfte ja bereits erste Erfahrungen auf der ganz großen Bühne des Fußballs machen. Und wer einmal dabei war, möchte sowas immer wieder erleben. Daran arbeite ich. In Dortmund habe ich mit Mats Hummels, Manuel Friedrich und Sokratis drei Innenverteidiger vor mir, von denen ich noch lernen kann. Neven Subotic ist im Moment ja leider verletzt. Ich versuche, in jedem Training etwas aufzuschnappen. Ich beobachte genau, wie sie sich in den einzelnen Situationen verhalten. In Dortmund bin ich eher noch der Lehrling. Trotzdem fühlt es sich so an, als wäre ich schon ein paar Jahre dort. Das ist das besondere BVB-Gefühl.

DFB.de: Wie sehen Sie Ihre Rolle bei der U 19-Auswahl?

Sarr: Ich denke schon, dass ich hier Verantwortung übernehmen kann und soll. Diesem Anspruch versuche ich auf und außerhalb des Platzes gerecht zu werden. Vielleicht kann ich dem einen oder anderen in bestimmten Augenblicken noch etwas helfen.

DFB.de: Sind die Spiele bei der Nationalmannschaft deshalb für Sie persönlich auch so wichtig, weil Sie hier einen ganz anderen Stellenwert haben?

Sarr: Durchaus, ja. In Dortmund kann ich von jedem lernen. Egal wie die Jungs heißen – Sahin, Schmelzer, Hummels, Weidenfeller. Man nimmt von allen etwas auf und versucht, das für sich umzusetzen. Davon kann ich hier wiederum einen Teil zurückgeben. Aber nicht nur deshalb ist so wichtig für mich, dass ich dabei sein kann. Es macht mich einfach stolz, wenn ich das Nationaltrikot überziehe und auf den Rasen laufe und dort die Nationalhymne mitsingen darf. Es ist noch einmal eine andere Situation, wenn man nicht nur einen Verein vertritt, sondern ein ganzes Land. Das Hauptaugenmerkt liegt auf dem Klub, die DFB-Einsätze sind ein Zusatz, ein Sahnehäubchen, eine Belohnung.

DFB.de: Sie haben bislang konstant alle Nachwuchsteams durchlaufen. Haben Sie auch schon die A-Nationalmannschaft im Blick?

Sarr: Das ist noch ein weiter Weg. Im Moment zählt nur die U 19. Dann kommt noch die U 20. Es wäre toll, wenn wir uns für die Weltmeisterschaft in Neuseeland qualifizieren könnten. Es kann alles nur Schritt für Schritt gehen. Aber ohne Zweifel ist es ebenfalls ein Traum, irgendwann den Sprung in die A-Nationalmannschaft zu schaffen. Das ist jedoch noch ein gutes Stück weg.

DFB.de: Was glauben Sie, ist für Ihre Kollegen aus Dortmund und den Rest des Kaders von Joachim Löw möglich bei der WM im Sommer in Brasilien?

Sarr: Es ist alles möglich, auch der Titel. Wenn alle an ihr Optimum kommen, müssen wir uns vor niemandem verstecken. Bei einem großen Turnier ist nichts ausgeschlossen. Es zählt immer nur die nächste Begegnung. Und in einem Spiel können wir jeden Gegner der Welt schlagen. Ich bin zuversichtlich.