Marco Grote: "Es gibt keinen Königsweg"

Herzschlagfinale in der Staffel Nord/Nordost der A-Junioren Bundesliga: Gleich drei Teams können sich am 26. und letzten Spieltag noch den ersten Tabellenplatz und damit die Teilnahme an der Endrunde um die Deutsche Meisterschaft sichern. Der drittplatzierte SV Werder Bremen (57 Punkte) empfängt heute (ab 13 Uhr, live bei DFB-TV) im "Endspiel" den Spitzenreiter Hamburger SV (58 Zähler). Der Tabellenzweite Hertha BSC (57) ist zeitgleich beim Aufsteiger Niendorfer TSV zu Gast. Die Mannschaft von Werder-Trainer Marco Grote hatte sich am vergangenen Wochenende mit einem spektakulären 4:0 beim direkten Konkurrenten Hertha BSC die Chance auf den Staffelsieg erarbeitet. Im DFB.de-Interview spricht der 45-jährige Grote mit Mitarbeiter Dominik Dittmar über das dramatische Saisonfinale, sein Wiedersehen mit dem HSV, die Nachwuchsarbeit beim SV Werder und den Austausch mit Bundesligatrainer Florian Kohfeldt.

DFB.de: Im Schatten des Hamburger SV und von Hertha BSC, die sich an der Tabellenspitze lange Zeit ein Kopf-an-Kopf-Rennen geliefert hatten, ist der SV Werder Bremen vor dem Saisonfinale bis auf einen Zähler an die Spitze herangerückt. Ist Ihre Mannschaft am Ende der lachende Dritte, Herr Grote?

Marco Grote: Das müssen wir abwarten. Wir sind dabei von der Partie von Hertha BSC beim Niendorfer TSV abhängig. Aber völlig unabhängig von unserer Endplatzierung: Es war und bleibt so oder so eine überragende Saison. Vor einem Jahr hatten wir erst am vorletzten Spieltag mit einem 0:0 beim FC Carl Zeiss Jena den Klassenverbleib gesichert. Dass es jetzt die Konstellation zum Abschluss dieser Spielzeit hergibt, dass sogar noch die Teilnahme an der Endrunde um die Deutsche Meisterschaft möglich ist, war in dieser Form nicht zu erwarten.

DFB.de: Mit dem deutlichen 4:0 beim Titelanwärter Hertha BSC konnte Ihre Mannschaft am vergangenen Wochenende ein Ausrufezeichen setzen...

Grote: Das stimmt. Es war ein äußerst attraktives Spiel zweier sehr guter Nachwuchsmannschaften. Die Partie wurde völlig offen und mit hohem Tempo geführt. Das Ergebnis täuscht ein wenig über den Beginn des Spiels hinweg. Hertha BSC hätte genauso gut in Führung gehen oder es nach einer halben Stunde auch 4:4 stehen können.

DFB.de: Was zeichnet die U 19 des SV Werder in dieser Saison aus?

Grote: Wir sind als Mannschaft sehr flexibel, sowohl in den Grundordnungen, im Spielaufbau als auch im Defensivverhalten variabel. Der jeweilige Gegner kann uns deshalb nur schwer ausrechnen und unsere Spieler profitieren von der vielfältigen Ausbildung. Insgesamt hat sich die Mannschaft nach Anlaufschwierigkeiten sehr gut gefunden. Die jüngeren Spieler mussten sich zunächst an die A-Junioren-Bundesliga gewöhnen, die älteren hatten das vergangene Jahr zu verdauen.

DFB.de: Ausgerechnet am letzten Spieltag den Klassiker gegen den Hamburger SV zu absolvieren, ist nochmal ein Highlight, oder?

Grote: Keine Frage. Wir wollen den Hamburger SV noch abfangen. Der Reiz ist auf jeden Fall da. Der HSV gehört zu den besten A-Junioren-Mannschaften in Deutschland. Das Spiel ist für uns ein weiterer Anhaltspunkt, um unsere Entwicklung zu überprüfen und zu sehen, wie weit wir schon sind.

DFB.de: Wie schätzen Sie den Hamburger SV ein?

Grote: Der HSV verfügt über enorm viel Qualität in der Mannschaft. Die Spieler sind individuell sehr stark. Da kommt ein schwerer Brocken auf uns zu. Andererseits ist es sicherlich für den HSV kein Geschenk, am Saisonende in dieser Konstellation bei uns antreten zu müssen.

DFB.de: Was wird von Ihren Spielern besonders gefragt sein?

Grote: Wir benötigen einen klaren Plan, um die Qualitäten der Hamburger nicht zur Entfaltung kommen zu lassen und unser Spiel durchzubringen. Außerdem müssen die Spieler dafür - wie schon in Berlin - eine über 90 Minuten sehr konzentrierte und stabile Leistung auf den Platz bringen.



Herzschlagfinale in der Staffel Nord/Nordost der A-Junioren Bundesliga: Gleich drei Teams können sich am 26. und letzten Spieltag noch den ersten Tabellenplatz und damit die Teilnahme an der Endrunde um die Deutsche Meisterschaft sichern. Der drittplatzierte SV Werder Bremen (57 Punkte) empfängt heute (ab 13 Uhr, live bei DFB-TV) im "Endspiel" den Spitzenreiter Hamburger SV (58 Zähler). Der Tabellenzweite Hertha BSC (57) ist zeitgleich beim Aufsteiger Niendorfer TSV zu Gast. Die Mannschaft von Werder-Trainer Marco Grote hatte sich am vergangenen Wochenende mit einem spektakulären 4:0 beim direkten Konkurrenten Hertha BSC die Chance auf den Staffelsieg erarbeitet. Im DFB.de-Interview spricht der 45-jährige Grote mit Mitarbeiter Dominik Dittmar über das dramatische Saisonfinale, sein Wiedersehen mit dem HSV, die Nachwuchsarbeit beim SV Werder und den Austausch mit Bundesligatrainer Florian Kohfeldt.

DFB.de: Im Schatten des Hamburger SV und von Hertha BSC, die sich an der Tabellenspitze lange Zeit ein Kopf-an-Kopf-Rennen geliefert hatten, ist der SV Werder Bremen vor dem Saisonfinale bis auf einen Zähler an die Spitze herangerückt. Ist Ihre Mannschaft am Ende der lachende Dritte, Herr Grote?

Marco Grote: Das müssen wir abwarten. Wir sind dabei von der Partie von Hertha BSC beim Niendorfer TSV abhängig. Aber völlig unabhängig von unserer Endplatzierung: Es war und bleibt so oder so eine überragende Saison. Vor einem Jahr hatten wir erst am vorletzten Spieltag mit einem 0:0 beim FC Carl Zeiss Jena den Klassenverbleib gesichert. Dass es jetzt die Konstellation zum Abschluss dieser Spielzeit hergibt, dass sogar noch die Teilnahme an der Endrunde um die Deutsche Meisterschaft möglich ist, war in dieser Form nicht zu erwarten.

DFB.de: Mit dem deutlichen 4:0 beim Titelanwärter Hertha BSC konnte Ihre Mannschaft am vergangenen Wochenende ein Ausrufezeichen setzen...

Grote: Das stimmt. Es war ein äußerst attraktives Spiel zweier sehr guter Nachwuchsmannschaften. Die Partie wurde völlig offen und mit hohem Tempo geführt. Das Ergebnis täuscht ein wenig über den Beginn des Spiels hinweg. Hertha BSC hätte genauso gut in Führung gehen oder es nach einer halben Stunde auch 4:4 stehen können.

DFB.de: Was zeichnet die U 19 des SV Werder in dieser Saison aus?

Grote: Wir sind als Mannschaft sehr flexibel, sowohl in den Grundordnungen, im Spielaufbau als auch im Defensivverhalten variabel. Der jeweilige Gegner kann uns deshalb nur schwer ausrechnen und unsere Spieler profitieren von der vielfältigen Ausbildung. Insgesamt hat sich die Mannschaft nach Anlaufschwierigkeiten sehr gut gefunden. Die jüngeren Spieler mussten sich zunächst an die A-Junioren-Bundesliga gewöhnen, die älteren hatten das vergangene Jahr zu verdauen.

DFB.de: Ausgerechnet am letzten Spieltag den Klassiker gegen den Hamburger SV zu absolvieren, ist nochmal ein Highlight, oder?

Grote: Keine Frage. Wir wollen den Hamburger SV noch abfangen. Der Reiz ist auf jeden Fall da. Der HSV gehört zu den besten A-Junioren-Mannschaften in Deutschland. Das Spiel ist für uns ein weiterer Anhaltspunkt, um unsere Entwicklung zu überprüfen und zu sehen, wie weit wir schon sind.

DFB.de: Wie schätzen Sie den Hamburger SV ein?

Grote: Der HSV verfügt über enorm viel Qualität in der Mannschaft. Die Spieler sind individuell sehr stark. Da kommt ein schwerer Brocken auf uns zu. Andererseits ist es sicherlich für den HSV kein Geschenk, am Saisonende in dieser Konstellation bei uns antreten zu müssen.

DFB.de: Was wird von Ihren Spielern besonders gefragt sein?

Grote: Wir benötigen einen klaren Plan, um die Qualitäten der Hamburger nicht zur Entfaltung kommen zu lassen und unser Spiel durchzubringen. Außerdem müssen die Spieler dafür - wie schon in Berlin - eine über 90 Minuten sehr konzentrierte und stabile Leistung auf den Platz bringen.

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DFB.de: Sie waren früher selbst für den HSV als Spieler aktiv und in der Nachwuchsabteilung tätig. Ist es auch für Sie persönlich ein besonderes Spiel?

Grote: Ich freue mich immer, wenn ich Freunde und Bekannte aus meiner Hamburger Zeit sehe. Bei der Partie am Wochenende ist das aber nicht von großer Bedeutung. Ein Wiedersehen gibt es zumindest mit HSV-Mittelfeldfeldspieler Dominic Cyriacks, der bis zum vergangenen Sommer noch für uns gespielt hat, und meinem angenehmen Trainerkollegen Daniel Petrowsky.

DFB.de: Trotz insgesamt 13 Spielern aus dem jüngeren Jahrgang ist für Ihre Mannschaft die Teilnahme an der Endrunde möglich. Was kann man dann erst in der nächsten Saison erwarten?

Grote: Das ist schwierig einzuschätzen. Zum jetzigen Zeitpunkt ist die Zusammenstellung der Mannschaft noch nicht abschließend klar. Ohne Zweifel: Wir verfügen über viele talentierte Spieler. Deshalb gibt es verschiedene Überlegungen, was für welchen Spieler der richtige Schritt ist. Wer von den 2000er-Jahrgängen profitiert beispielsweise mehr, wenn er nicht mehr bei der U 19, sondern bereits vollständig oder teilweise in einer der Herrenmannschaften eingeplant wird? Wem tut ein weiteres Jahr unter der Berücksichtigung verschiedener Kriterien bei den A-Junioren gut? Das bewerten wir jeweils im Einzelfall. Was aber nicht in den Hintergrund rücken darf, ist die Tatsache, dass auch die älteren Spieler aus der U 19 seit der vergangenen Saison eine gute Entwicklung genommen haben.

DFB.de: Auch die U 17 belegt in der Staffel Nord/Nordost der B-Junioren-Bundesliga als Titelverteidiger einen guten vierten Tabellenplatz. Was macht die Nachwuchsarbeit von Werder aktuell so erfolgreich?

Grote: Bei jeder unserer Mannschaften ist eine Spielidee erkennbar. Bei den fußballerischen Inhalten legen wir viel Wert auf die offensiven Aspekte wie etwa die Techniken des Passspiels und der Ballmitnahme. Die Platzierungen sind nach außen ein kleiner Indikator für eine gute und erfolgreiche Ausbildung, aber auch bei weitem nicht der alles entscheidende Faktor.

DFB.de: Was muss ein Talent aus Ihrer Sicht mitbringen, um den Sprung in den Profibereich zu schaffen?

Grote: Da muss auf jeden Fall viel zusammenkommen. Neben den athletischen, technischen und taktischen Bereichen muss vor allem die Mentalität stimmen. Der Spieler muss sich durchbeißen können und dabei geduldig sein. Wichtig ist auch, wie er mit der Belastung aus Schule und Fußball umgeht. Einflüsse aus dem Umfeld können ebenfalls eine große Rolle spielen. Es gibt aber keinen Königsweg und schon gar keine Garantien, dass die Spieler ihr Ziel, den Durchbruch in den Profibereich, schaffen werden.

DFB.de: Wie gestaltet sich der Austausch mit den anderen Werder-Trainern, an der Spitze mit Cheftrainer Florian Kohfeldt?

Grote: Über alle Altersklassen hinweg herrscht bei uns eine gute Arbeitsatmosphäre. Da ist es sicherlich nicht von Nachteil, dass der Verein auf den Trainerpositionen Wert auf Kontinuität legt und mit Florian Kohfeldt oder seinen Vorgängern Viktor Skripnik und Alexander Nouri jeweils Cheftrainer die Bundesligamannschaft betreuen, die jeweils aus dem eigenen Nachwuchs kamen. Die Trainer sitzen oft zusammen und beraten über die Kaderzusammenstellungen, Inhalte, das Scouting oder einzelne Spieler. Besonders gut kenne ich U 17-Trainer Christian Brand, mit dem ich selbst noch zusammen beim FC Bremerhaven gespielt habe.

DFB.de: Wie sehr trifft der Abstieg der zweiten Mannschaft aus der 3. Liga den Verein?

Grote: Ein Abstieg ist nie schön, ganz egal bei welcher Mannschaft. Wir wollen unseren Spielern Entwicklung auf höchstem Niveau ermöglichen. Daher ist das nicht optimal. Aber das wirft bei uns die Förderung und Forderung der Spieler nicht um. Der Weg ist vielleicht jetzt ein anderer. Das Ziel bleibt aber gleich.

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