Marc Lais: "Gieriger sein als der Gegner"

Im DFB-Pokal trifft Marc Lais mit dem Drittligisten SV Wehen Wiesbaden heute (ab 20.45 Uhr, live bei Sky) auf seinen Ex-Klub SSV Jahn Regensburg. Mit den Oberpfälzern war der 29 Jahre alte Mittelfeldspieler von der Regionalliga Bayern bis in die 2. Bundesliga aufgestiegen. Im DFB.de-Interview spricht Marc Lais mit Mitarbeiter Dominik Dittmar über das Wiedersehen.

DFB.de: Was waren Ihre ersten Gedanken nach der Pokalauslosung, Herr Lais?

Marc Lais: Dass es ein super Los ist. Für uns als Verein und auch für mich persönlich. Ich habe die Ziehung live verfolgt und mich sehr gefreut, meine ehemaligen Mitspieler und viele bekannte Gesichter wiederzusehen. Ich denke, beide Teams werden sich auf Augenhöhe begegnen und können sich berechtigte Chancen auf den Einzug ins Achtelfinale ausrechnen.

DFB.de: Hatten Sie seitdem Kontakt mit ehemaligen Mitspielern?

Lais: Nachdem die Partie feststand, wurden schon recht viele Nachrichten verschickt. Vor allem mit Benedikt Gimber und Sebastian Nachreiner stehe ich noch regelmäßig in Kontakt. Bei uns allen ist Vorfreude auf das Duell spürbar.

DFB.de: Sie sind mit dem SSV Jahn von der Regionalliga Bayern bis in die 2. Bundesliga aufgestiegen. Hatten Sie bei Ihrem Wechsel 2015 nur im Entferntesten daran gedacht?

Lais: Als ich 2015 vom Chemnitzer FC nach Regensburg gekommen bin, war schon die Rückkehr in die 3. Liga das Ziel. Obwohl wir das erste Duell der Aufstiegsspiele bei der U 23 des VfL Wolfsburg 0:1 verloren hatten, konnten wir uns mit einem 2:0 im Rückspiel noch für eine starke Saison mit dem Aufstieg belohnen. In der 3. Liga ging es für uns eigentlich nur um den Klassenverbleib. Allerdings haben wir uns dann in einen Lauf gespielt.

DFB.de: Mit etwas Abstand: Was war entscheidend für den Durchmarsch?

Lais: Wir waren eine außergewöhnliche Mannschaft mit super Typen. Da hat man sich nicht nur bei den Spielen und im Training gesehen, sondern auch außerhalb des Platzes viel privat gemeinsam unternommen. Damals gab es sicherlich andere Mannschaften, die man für den Aufstieg in die 2. Bundesliga auf der Rechnung hatte. Fußballerisch waren wir aber auch ganz gut. Bemerkenswert ist sicherlich die Konstanz und Kontinuität. Mit Sebastian Nachreiner, Jann George, Oliver Hein und Markus Palionis stehen noch immer vier Spieler beim SSV unter Vertrag, die schon 2015 in der Regionalliga Bayern dabei waren.

DFB.de: Ihr Trainer in Regensburg war unter anderem Ex-Nationalspieler Heiko Herrlich, der jetzt beim Bundesligisten FC Augsburg tätig war. Was ist er für ein Typ?

Lais: Er hat uns sehr gut auf die jeweiligen Gegner eingestellt und uns immer einen klaren Plan an die Hand gegeben, wie wir auftreten wollen. Auch menschlich hatte er eine gute Verbindung zu den Spielern. Es hat insgesamt einfach gut gepasst.

DFB.de: Ein anderer bekannter Name ist Christian Streich, der im Nachwuchs beim SC Freiburg Ihr Trainer war. Was haben Sie aus dieser Zeit mitgenommen?

Lais: Ich durfte zwei Jahre lang regelmäßig unter ihm bei der U 19 lernen. 2009 haben wir den DFB-Pokal der Junioren gewonnen. Nachdem er Trainer der ersten Mannschaft wurde, durfte ich auch hin und wieder bei den Bundesligaprofis trainieren, bevor ich mein letztes halbes Jahr in Freiburg regelmäßig oben verbracht habe. Christian Streich hat einen Fußballsachverstand auf höchstem Niveau und ist auch menschlich top.

DFB.de: Für den Sportclub standen Sie auch in einem Bundesligaspiel auf dem Feld. Welche Erinnerungen haben Sie daran?

Lais: Dass ich als Bayern-Fan gegen den FC Bayern München auflaufen durfte, war unbeschreiblich. Da ist ein Traum in Erfüllung gegangen. Schon als feststand, dass ich zum Kader gehöre, hatte ich mich riesig gefreut. In der 82. Minute bin ich dann für Cedric Makiadi eingewechselt worden. Nach der Partie hatte ich die Gunst der Stunde genutzt und mit Javi Martinez das Trikot getauscht. Selbstverständlich hätte ich gerne weitere Spiele in der Bundesliga bestritten. Man muss aber auch sagen, dass der Sprung aus der zweiten Mannschaft zu den Profis sehr groß war. Insgesamt bin ich zufrieden, wie es sich danach entwickelt hat.

DFB.de: Nach fünf Jahren in Regensburg haben Sie den SSV Jahn im Sommer verlassen. Wie schwer ist Ihnen der Abschied gefallen?

Lais: Das sehe ich aus verschiedenen Blickwinkeln. Emotional hatte ich in Regensburg eine hervorragende Zeit. Und erfolgreich war sie auch. Der Aufstieg in die 2. Bundesliga durch den Erfolg in der Relegation gegen den TSV 1860 München war noch grandioser als die Rückkehr in die 3. Liga. Dass ich gegen die Löwen gleich zwei Treffer beisteuern konnte, war das i-Tüpfelchen. Zuletzt lief es für mich persönlich aber nicht mehr ganz so gut. Mir war klar, dass ich wieder häufiger spielen will und hatte mich deshalb nach einem neuen Verein umgeschaut. Mit den Verantwortlichen des SV Wehen Wiesbaden hatte ich gute Gespräche. Der Verein will - wie ich auch - zurück in die 2. Bundesliga.

DFB.de: Wie bewerten Sie Ihre ersten Monate beim SVWW?

Lais: Mit dem 1:0 im DFB-Pokal gegen den 1. FC Heidenheim sind wir sehr gut in die Saison reingekommen. Der Ligastart war ordentlich, auch wenn wir - wie beim 2:2 gegen den 1. FC Kaiserslautern - hin und wieder unnötig Punkte liegen gelassen haben. Bei der Ausgeglichenheit der 3. Liga ist es wichtig, Negativserien so klein wie möglich zu halten. Ich persönlich bin nach meinen Startelfeinsätzen in eine schwächere Phase reingekommen. Das ist dann vielleicht auch eine Auswirkung davon, dass ich zuletzt in Regensburg nicht mehr so viel gespielt hatte. Da gilt es, sich mit harter Arbeit daraus zu befreien.

DFB.de: Sie haben den erfolgreichen Auftakt angesprochen. Was war für die 1:0-Überraschung im DFB-Pokal gegen den 1. FC Heidenheim ausschlaggebend?

Lais: Wir waren an diesem Tag einfach die bessere Mannschaft. Wir haben auf die Partie gebrannt und Heidenheim erst gar nicht ins Spiel kommen lassen. Durch unser Pressing haben wir den Gegner schon früh im Spielaufbau gestört und so schnell den Ball erobert.

DFB.de: Was wird für eine erneute Pokalüberraschung gefragt sein?

Lais: Der SSV Jahn Regensburg agiert im Aufbau nicht nur mit spielerischen Mitteln. Auch auf einige lange Bälle müssen wir uns einstellen. Da werden nicht nur die Luftzweikämpfe wichtig sein. Auch auf die abprallenden Bälle müssen wir schnell reagieren. Wir müssen vor allem gieriger sein als der Gegner. Dann werden wir auch in Situationen kommen, in denen wir das Spiel auf unsere Seite ziehen können.

[mspw]

Im DFB-Pokal trifft Marc Lais mit dem Drittligisten SV Wehen Wiesbaden heute (ab 20.45 Uhr, live bei Sky) auf seinen Ex-Klub SSV Jahn Regensburg. Mit den Oberpfälzern war der 29 Jahre alte Mittelfeldspieler von der Regionalliga Bayern bis in die 2. Bundesliga aufgestiegen. Im DFB.de-Interview spricht Marc Lais mit Mitarbeiter Dominik Dittmar über das Wiedersehen.

DFB.de: Was waren Ihre ersten Gedanken nach der Pokalauslosung, Herr Lais?

Marc Lais: Dass es ein super Los ist. Für uns als Verein und auch für mich persönlich. Ich habe die Ziehung live verfolgt und mich sehr gefreut, meine ehemaligen Mitspieler und viele bekannte Gesichter wiederzusehen. Ich denke, beide Teams werden sich auf Augenhöhe begegnen und können sich berechtigte Chancen auf den Einzug ins Achtelfinale ausrechnen.

DFB.de: Hatten Sie seitdem Kontakt mit ehemaligen Mitspielern?

Lais: Nachdem die Partie feststand, wurden schon recht viele Nachrichten verschickt. Vor allem mit Benedikt Gimber und Sebastian Nachreiner stehe ich noch regelmäßig in Kontakt. Bei uns allen ist Vorfreude auf das Duell spürbar.

DFB.de: Sie sind mit dem SSV Jahn von der Regionalliga Bayern bis in die 2. Bundesliga aufgestiegen. Hatten Sie bei Ihrem Wechsel 2015 nur im Entferntesten daran gedacht?

Lais: Als ich 2015 vom Chemnitzer FC nach Regensburg gekommen bin, war schon die Rückkehr in die 3. Liga das Ziel. Obwohl wir das erste Duell der Aufstiegsspiele bei der U 23 des VfL Wolfsburg 0:1 verloren hatten, konnten wir uns mit einem 2:0 im Rückspiel noch für eine starke Saison mit dem Aufstieg belohnen. In der 3. Liga ging es für uns eigentlich nur um den Klassenverbleib. Allerdings haben wir uns dann in einen Lauf gespielt.

DFB.de: Mit etwas Abstand: Was war entscheidend für den Durchmarsch?

Lais: Wir waren eine außergewöhnliche Mannschaft mit super Typen. Da hat man sich nicht nur bei den Spielen und im Training gesehen, sondern auch außerhalb des Platzes viel privat gemeinsam unternommen. Damals gab es sicherlich andere Mannschaften, die man für den Aufstieg in die 2. Bundesliga auf der Rechnung hatte. Fußballerisch waren wir aber auch ganz gut. Bemerkenswert ist sicherlich die Konstanz und Kontinuität. Mit Sebastian Nachreiner, Jann George, Oliver Hein und Markus Palionis stehen noch immer vier Spieler beim SSV unter Vertrag, die schon 2015 in der Regionalliga Bayern dabei waren.

DFB.de: Ihr Trainer in Regensburg war unter anderem Ex-Nationalspieler Heiko Herrlich, der jetzt beim Bundesligisten FC Augsburg tätig war. Was ist er für ein Typ?

Lais: Er hat uns sehr gut auf die jeweiligen Gegner eingestellt und uns immer einen klaren Plan an die Hand gegeben, wie wir auftreten wollen. Auch menschlich hatte er eine gute Verbindung zu den Spielern. Es hat insgesamt einfach gut gepasst.

DFB.de: Ein anderer bekannter Name ist Christian Streich, der im Nachwuchs beim SC Freiburg Ihr Trainer war. Was haben Sie aus dieser Zeit mitgenommen?

Lais: Ich durfte zwei Jahre lang regelmäßig unter ihm bei der U 19 lernen. 2009 haben wir den DFB-Pokal der Junioren gewonnen. Nachdem er Trainer der ersten Mannschaft wurde, durfte ich auch hin und wieder bei den Bundesligaprofis trainieren, bevor ich mein letztes halbes Jahr in Freiburg regelmäßig oben verbracht habe. Christian Streich hat einen Fußballsachverstand auf höchstem Niveau und ist auch menschlich top.

DFB.de: Für den Sportclub standen Sie auch in einem Bundesligaspiel auf dem Feld. Welche Erinnerungen haben Sie daran?

Lais: Dass ich als Bayern-Fan gegen den FC Bayern München auflaufen durfte, war unbeschreiblich. Da ist ein Traum in Erfüllung gegangen. Schon als feststand, dass ich zum Kader gehöre, hatte ich mich riesig gefreut. In der 82. Minute bin ich dann für Cedric Makiadi eingewechselt worden. Nach der Partie hatte ich die Gunst der Stunde genutzt und mit Javi Martinez das Trikot getauscht. Selbstverständlich hätte ich gerne weitere Spiele in der Bundesliga bestritten. Man muss aber auch sagen, dass der Sprung aus der zweiten Mannschaft zu den Profis sehr groß war. Insgesamt bin ich zufrieden, wie es sich danach entwickelt hat.

DFB.de: Nach fünf Jahren in Regensburg haben Sie den SSV Jahn im Sommer verlassen. Wie schwer ist Ihnen der Abschied gefallen?

Lais: Das sehe ich aus verschiedenen Blickwinkeln. Emotional hatte ich in Regensburg eine hervorragende Zeit. Und erfolgreich war sie auch. Der Aufstieg in die 2. Bundesliga durch den Erfolg in der Relegation gegen den TSV 1860 München war noch grandioser als die Rückkehr in die 3. Liga. Dass ich gegen die Löwen gleich zwei Treffer beisteuern konnte, war das i-Tüpfelchen. Zuletzt lief es für mich persönlich aber nicht mehr ganz so gut. Mir war klar, dass ich wieder häufiger spielen will und hatte mich deshalb nach einem neuen Verein umgeschaut. Mit den Verantwortlichen des SV Wehen Wiesbaden hatte ich gute Gespräche. Der Verein will - wie ich auch - zurück in die 2. Bundesliga.

DFB.de: Wie bewerten Sie Ihre ersten Monate beim SVWW?

Lais: Mit dem 1:0 im DFB-Pokal gegen den 1. FC Heidenheim sind wir sehr gut in die Saison reingekommen. Der Ligastart war ordentlich, auch wenn wir - wie beim 2:2 gegen den 1. FC Kaiserslautern - hin und wieder unnötig Punkte liegen gelassen haben. Bei der Ausgeglichenheit der 3. Liga ist es wichtig, Negativserien so klein wie möglich zu halten. Ich persönlich bin nach meinen Startelfeinsätzen in eine schwächere Phase reingekommen. Das ist dann vielleicht auch eine Auswirkung davon, dass ich zuletzt in Regensburg nicht mehr so viel gespielt hatte. Da gilt es, sich mit harter Arbeit daraus zu befreien.

DFB.de: Sie haben den erfolgreichen Auftakt angesprochen. Was war für die 1:0-Überraschung im DFB-Pokal gegen den 1. FC Heidenheim ausschlaggebend?

Lais: Wir waren an diesem Tag einfach die bessere Mannschaft. Wir haben auf die Partie gebrannt und Heidenheim erst gar nicht ins Spiel kommen lassen. Durch unser Pressing haben wir den Gegner schon früh im Spielaufbau gestört und so schnell den Ball erobert.

DFB.de: Was wird für eine erneute Pokalüberraschung gefragt sein?

Lais: Der SSV Jahn Regensburg agiert im Aufbau nicht nur mit spielerischen Mitteln. Auch auf einige lange Bälle müssen wir uns einstellen. Da werden nicht nur die Luftzweikämpfe wichtig sein. Auch auf die abprallenden Bälle müssen wir schnell reagieren. Wir müssen vor allem gieriger sein als der Gegner. Dann werden wir auch in Situationen kommen, in denen wir das Spiel auf unsere Seite ziehen können.

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