Manuel Stiefler: Jung, dynamisch, erfolgreich

Thomas Müller und Holger Badstuber haben es vorgemacht: Die 3. Liga ist ein gutes Sprungbrett für Talente, die sich eines Tages einen Namen machen und anbieten wollen für noch höhere Aufgaben. DFB.de stellt die möglichen Stars von morgen regelmäßig freitags vor.

Sie wollen alle nur das eine: Profi werden. Als Kind weiß man, dass man es schafft. Als Jugendlicher träumt man davon, vielleicht glaubt man irgendwann dran. Und einige wenige schaffen es wirklich. Talent gehört dazu, Wille und Fleiß.

Alles Attribute, die auf Manuel Stiefler zutreffen - das bestätigt jeder, mit dem man über den jungen Mann aus der Fränkischen Schweiz spricht, der sich beim 1. FC Saarbrücken in den Vordergrund gespielt hat.

Kein Traumstart

Besonders gut begonnen hatte sein neuer Job im Saarland gleichwohl nicht. In der zweiten Woche der Vorbereitung auf die Saison verletzte er sich am Oberschenkel, fiel drei Wochen aus. "Für einen Zugang alles andere als optimal", sagt er.

Am dritten Spieltag wurde Stiefler erstmals eingewechselt, beim Sieg in Jena, sechs Minuten vor Schluss, es stand schon 7:0. Ein bisschen Drittliga-Luft schnuppern, wo alles ein bisschen schneller ist, körperbetont und anspruchsvoll. "Oft hat man erfahrene Gegenspieler, die abgezockt sind, daran muss man sich erst gewöhnen", sagt der 22-Jährige.

Ab dem fünften Spiel immer dabei

Doch die Umstellung gelang ihm schnell. Ab dem fünften Spiel war er immer dabei und, mit einer Ausnahme, auch immer von Beginn an. "Ich habe mich herangekämpft und bin mit dem Verlauf der Hinrunde sehr zufrieden", sagt Stiefler.

Das gilt auch für seinen Trainer. "Manu ist in der Offensive sehr flexibel, außen wie zentral", lobt Jürgen Luginger. "Er hat eine sehr gute Einstellung, ist sehr ehrgeizig und lernwillig. Wenn er so weiter macht, ist noch einiges möglich für ihn." Einziges Manko, laut Luginger: der Torabschluss. "Stimmt, da muss ich abgeklärter werden", sagt der Mittelfeldspieler.

Früher in der Jugend beim TSC Pottenstein, wo er als Fünfjähriger mit dem Fußball begonnen hatte, traf er als Spielmacher ständig, in einem Spiel sogar achtmal. "Aber Treffer waren mir nie besonders wichtig", sagt Stiefler, der immer auch ein Auge für den Nebenmann hatte - und schnell auffiel.

"Er hat noch viel Luft nach oben"

Einer seiner ersten Förderer war Udo Hagen, der heute als DFB-Stützpunktkoordinator in Nordbayern arbeitet und Stiefler seinerzeit in die Kreisauswahl berief. Als Zwölfjähriger kam dieser zum DFB-Stützpunkt Bayreuth-Kulmbach. "Manu war schon früh bereit, Verantwortung zu übernehmen", sagt Hagen. "Er ist ein offener, ehrlicher Mensch, sehr zielstrebig." Und sportlich? "Da hat er noch viel Luft nach oben. Die 3. Liga kann nur eine Empfehlung für seine künftige Laufbahn sein."

Derlei Lobeshymnen nimmt Stiefler gelassen auf. Aber klar, das sei schön - und natürlich nehme er sich das auch vor. "Ich will schon gerne mal in der Bundesliga spielen", sagt er.

In der Jugend schien er schon auf Kurs dahin zu sein. Über die SpVgg Bayreuth kam er 2002 zur SpVgg Greuther Fürth. Er schaffte es bis in die Bayern-Auswahl, "für die Nationalmannschaft hat es damals nicht gereicht. Kann ja noch kommen", sagt er und lacht.

Nach Verletzung zurück in die Heimat

Ein normaler Tag sah so aus bei ihm: Schule, Mittagessen, 60 Kilometer zum Training, Training, 60 Kilometer zurück nach Hause, Schulaufgaben. Irgendwann nach 22 Uhr war dann auch mal Zeit zum Schlafen. "Das war es wert", sagt Stiefler. Nach einem Sehnenabriss im Oberschenkel war nach dem letzten Juniorenjahr aber Schluss bei den "Kleeblättern". Und Stiefler, der im selben Jahr sein Abitur gemacht hatte, ging zurück zur SpVgg Bayreuth.

"Im ersten Moment habe ich schon gedacht: Das ist ein Rückschritt", sagt er. "Im Nachhinein war es aber genau richtig." Mit Bayreuth wurde er als Stammspieler Erster in der Bayernliga. Parallel dazu machte er seinen Zivildienst. Wieder empfahl er sich für höhere Aufgaben. Der 1. FC Nürnberg zeigte Interesse, und auch Fürth erinnerte sich an den Mittelfeldmann. Die Wahl fiel schließlich auf den "Club", wo er in der Zweiten Mannschaft in der Regionalliga spielte.

Fast ein Profivertrag

Fortan konzentrierte er sich nur noch auf den Fußball. Und in Nürnberg hätte es sogar fast zu einem Profivertrag gereicht, doch nach dem Trainerwechsel von Michael Oenning zu Dieter Hecking sah der 22-Jährige keine Chance mehr für sich, es weiter nach oben zu schaffen.

Deshalb kam ihm das Angebot von Drittligaaufsteiger Saarbrücken sehr gelegen. "Ich wollte unbedingt auf einem höheren Niveau zeigen, was ich kann", sagt er. Das gelingt, wie erwähnt, bislang ziemlich eindrucksvoll. Ziele? "Drin bleiben mit Saarbrücken, das ist erst mal das Wichtigste. Dann sehen wir weiter."

Nebenher hat Stiefler ein Sportmanagement-Studium an der Fernuni Hagen begonnen. "Man weiß nie, was passieren kann", sagt er. "Und außerdem ist jede Profikarriere irgendwann vorbei. Aber natürlich hoffe ich, noch lange und erfolgreich spielen zu können." Der Traum ist schließlich gerade erst Realität geworden.

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Thomas Müller und Holger Badstuber haben es vorgemacht: Die 3. Liga ist ein gutes Sprungbrett für Talente, die sich eines Tages einen Namen machen und anbieten wollen für noch höhere Aufgaben. DFB.de stellt die möglichen Stars von morgen regelmäßig freitags vor.

Sie wollen alle nur das eine: Profi werden. Als Kind weiß man, dass man es schafft. Als Jugendlicher träumt man davon, vielleicht glaubt man irgendwann dran. Und einige wenige schaffen es wirklich. Talent gehört dazu, Wille und Fleiß.

Alles Attribute, die auf Manuel Stiefler zutreffen - das bestätigt jeder, mit dem man über den jungen Mann aus der Fränkischen Schweiz spricht, der sich beim 1. FC Saarbrücken in den Vordergrund gespielt hat.

Kein Traumstart

Besonders gut begonnen hatte sein neuer Job im Saarland gleichwohl nicht. In der zweiten Woche der Vorbereitung auf die Saison verletzte er sich am Oberschenkel, fiel drei Wochen aus. "Für einen Zugang alles andere als optimal", sagt er.

Am dritten Spieltag wurde Stiefler erstmals eingewechselt, beim Sieg in Jena, sechs Minuten vor Schluss, es stand schon 7:0. Ein bisschen Drittliga-Luft schnuppern, wo alles ein bisschen schneller ist, körperbetont und anspruchsvoll. "Oft hat man erfahrene Gegenspieler, die abgezockt sind, daran muss man sich erst gewöhnen", sagt der 22-Jährige.

Ab dem fünften Spiel immer dabei

Doch die Umstellung gelang ihm schnell. Ab dem fünften Spiel war er immer dabei und, mit einer Ausnahme, auch immer von Beginn an. "Ich habe mich herangekämpft und bin mit dem Verlauf der Hinrunde sehr zufrieden", sagt Stiefler.

Das gilt auch für seinen Trainer. "Manu ist in der Offensive sehr flexibel, außen wie zentral", lobt Jürgen Luginger. "Er hat eine sehr gute Einstellung, ist sehr ehrgeizig und lernwillig. Wenn er so weiter macht, ist noch einiges möglich für ihn." Einziges Manko, laut Luginger: der Torabschluss. "Stimmt, da muss ich abgeklärter werden", sagt der Mittelfeldspieler.

Früher in der Jugend beim TSC Pottenstein, wo er als Fünfjähriger mit dem Fußball begonnen hatte, traf er als Spielmacher ständig, in einem Spiel sogar achtmal. "Aber Treffer waren mir nie besonders wichtig", sagt Stiefler, der immer auch ein Auge für den Nebenmann hatte - und schnell auffiel.

"Er hat noch viel Luft nach oben"

Einer seiner ersten Förderer war Udo Hagen, der heute als DFB-Stützpunktkoordinator in Nordbayern arbeitet und Stiefler seinerzeit in die Kreisauswahl berief. Als Zwölfjähriger kam dieser zum DFB-Stützpunkt Bayreuth-Kulmbach. "Manu war schon früh bereit, Verantwortung zu übernehmen", sagt Hagen. "Er ist ein offener, ehrlicher Mensch, sehr zielstrebig." Und sportlich? "Da hat er noch viel Luft nach oben. Die 3. Liga kann nur eine Empfehlung für seine künftige Laufbahn sein."

Derlei Lobeshymnen nimmt Stiefler gelassen auf. Aber klar, das sei schön - und natürlich nehme er sich das auch vor. "Ich will schon gerne mal in der Bundesliga spielen", sagt er.

In der Jugend schien er schon auf Kurs dahin zu sein. Über die SpVgg Bayreuth kam er 2002 zur SpVgg Greuther Fürth. Er schaffte es bis in die Bayern-Auswahl, "für die Nationalmannschaft hat es damals nicht gereicht. Kann ja noch kommen", sagt er und lacht.

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Nach Verletzung zurück in die Heimat

Ein normaler Tag sah so aus bei ihm: Schule, Mittagessen, 60 Kilometer zum Training, Training, 60 Kilometer zurück nach Hause, Schulaufgaben. Irgendwann nach 22 Uhr war dann auch mal Zeit zum Schlafen. "Das war es wert", sagt Stiefler. Nach einem Sehnenabriss im Oberschenkel war nach dem letzten Juniorenjahr aber Schluss bei den "Kleeblättern". Und Stiefler, der im selben Jahr sein Abitur gemacht hatte, ging zurück zur SpVgg Bayreuth.

"Im ersten Moment habe ich schon gedacht: Das ist ein Rückschritt", sagt er. "Im Nachhinein war es aber genau richtig." Mit Bayreuth wurde er als Stammspieler Erster in der Bayernliga. Parallel dazu machte er seinen Zivildienst. Wieder empfahl er sich für höhere Aufgaben. Der 1. FC Nürnberg zeigte Interesse, und auch Fürth erinnerte sich an den Mittelfeldmann. Die Wahl fiel schließlich auf den "Club", wo er in der Zweiten Mannschaft in der Regionalliga spielte.

Fast ein Profivertrag

Fortan konzentrierte er sich nur noch auf den Fußball. Und in Nürnberg hätte es sogar fast zu einem Profivertrag gereicht, doch nach dem Trainerwechsel von Michael Oenning zu Dieter Hecking sah der 22-Jährige keine Chance mehr für sich, es weiter nach oben zu schaffen.

Deshalb kam ihm das Angebot von Drittligaaufsteiger Saarbrücken sehr gelegen. "Ich wollte unbedingt auf einem höheren Niveau zeigen, was ich kann", sagt er. Das gelingt, wie erwähnt, bislang ziemlich eindrucksvoll. Ziele? "Drin bleiben mit Saarbrücken, das ist erst mal das Wichtigste. Dann sehen wir weiter."

Nebenher hat Stiefler ein Sportmanagement-Studium an der Fernuni Hagen begonnen. "Man weiß nie, was passieren kann", sagt er. "Und außerdem ist jede Profikarriere irgendwann vorbei. Aber natürlich hoffe ich, noch lange und erfolgreich spielen zu können." Der Traum ist schließlich gerade erst Realität geworden.