Manuel Neuer: Das wichtigste Gut ist die Zeit

Dass es nur einen Rudi Völler gibt, ist wohlbekannt und oft besungen. Auch Lionel Messi gibt es nur in einfacher Ausführung. Die Gleichung von Manuel Neuer ist deswegen hypothetisch, sie ist dennoch bemerkenwert. Und irgendwie ein Kompliment für Günther Jauch. Im Interview mit der Wochenzeitung Die Zeit spricht die deutsche Nummer eins unter anderem über seine Erfahrungen als Gast der Quizsendung Wer wird Millionär?, aber vor allem über seine Aufregung kurz vor der Show.

Ist ja klar, wenn es schlecht läuft, kann man sich in so einer Sendung durchaus blamieren, selbst wenn man über ein breites Allgemeinwissen verfügt - wie der Keeper von Triple-Sieger Bayern München. Also pochte Neuers Herz, als das Tor aufging und er das Studio betrat. "Ich hatte tatsächlich unglaublich Schiss vor dem Auftritt", sagt Neuer: "Da können meinetwegen zehn Lionel Messis gleichzeitig auf mein Tor zulaufen, ich wäre nicht so aufgeregt, wie ich es vor dieser Sendung war."

Neuer blickt über Tellerrand hinaus

Neuer hat den Test bei Jauch mit Bravour bestanden. 500.000 Euro zu Gunsten der "Manuel Neuer Kids Foundation" sind ein stolzer Beleg, dass Neuer nicht nur auf dem Rasenplatz, sondern auch auf dem Platz vor Jauch gute Nerven hat.

Sein Auftritt im Fernsehstudio unterstreicht auch, dass der Torhüter über den Tellerrand blickt. Neuer liebt den Fußball, er hat aber eine gesunde Distanz zu den Aufgeregtheiten der Branche und durchaus einen Blick für die Schattenseiten. "Das Maß, mit dem wir als Sportler vergöttert werden, empfinde ich als merkwürdig", sagt er. Er kann gut Bälle halten, besser als viele andere, womöglich besser als alle anderen. Ihn – so sieht es Neuer - mache dies vielleicht zu einem besonderen Sportler, zu einem besonderen Menschen ganz sicher nicht. Neuer kann gut verstehen, dass Kinder ihre Idole anhimmeln, ähnlich hat er es früher ja auch getan. Aber ihn "wundert, dass es dieses Verhalten auch bei erwachsenen Menschen gibt", sagt er, "das muss man erst mal verstehen."

Es gibt Dinge, die kann sich auch Neuer nicht kaufen

Neuer weiß, dass er als Fußballprofi privilegiert ist, dass er Dinge erleben darf, von denen andere träumen. Er weiß auch, dass er gut bezahlt ist, aber er weiß eben auch, dass es Dinge gibt, die er sich nicht kaufen kann. Auf dieser Liste steht Zeit ganz oben.

Neuer ist Familienmensch, er legt Wert auf den Austausch mit den anderen Neuers. Deswegen macht ihn mitunter traurig, dass er nicht so viel Zeit mit seiner Familie verbringen kann, wie er gerne würde. Dafür gibt er ein Beispiel: "Vor Kurzem hatte mein Opa Geburtstag. Der kann sein Geburtsdatum ja nicht wegen meines Spielplans verschieben. Ich konnte nicht hin. Und das hat mich geärgert. Klar, das sind Kleinigkeiten, aber die tun mir weh. Meine Familie freut sich, wenn sie den Bruder, Sohn, Enkel oder Freund sieht, nicht den Sportler. Ich bin ja Teil der Familie, die mich lieber persönlich empfängt."

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Dass es nur einen Rudi Völler gibt, ist wohlbekannt und oft besungen. Auch Lionel Messi gibt es nur in einfacher Ausführung. Die Gleichung von Manuel Neuer ist deswegen hypothetisch, sie ist dennoch bemerkenwert. Und irgendwie ein Kompliment für Günther Jauch. Im Interview mit der Wochenzeitung Die Zeit spricht die deutsche Nummer eins unter anderem über seine Erfahrungen als Gast der Quizsendung Wer wird Millionär?, aber vor allem über seine Aufregung kurz vor der Show.

Ist ja klar, wenn es schlecht läuft, kann man sich in so einer Sendung durchaus blamieren, selbst wenn man über ein breites Allgemeinwissen verfügt - wie der Keeper von Triple-Sieger Bayern München. Also pochte Neuers Herz, als das Tor aufging und er das Studio betrat. "Ich hatte tatsächlich unglaublich Schiss vor dem Auftritt", sagt Neuer: "Da können meinetwegen zehn Lionel Messis gleichzeitig auf mein Tor zulaufen, ich wäre nicht so aufgeregt, wie ich es vor dieser Sendung war."

Neuer blickt über Tellerrand hinaus

Neuer hat den Test bei Jauch mit Bravour bestanden. 500.000 Euro zu Gunsten der "Manuel Neuer Kids Foundation" sind ein stolzer Beleg, dass Neuer nicht nur auf dem Rasenplatz, sondern auch auf dem Platz vor Jauch gute Nerven hat.

Sein Auftritt im Fernsehstudio unterstreicht auch, dass der Torhüter über den Tellerrand blickt. Neuer liebt den Fußball, er hat aber eine gesunde Distanz zu den Aufgeregtheiten der Branche und durchaus einen Blick für die Schattenseiten. "Das Maß, mit dem wir als Sportler vergöttert werden, empfinde ich als merkwürdig", sagt er. Er kann gut Bälle halten, besser als viele andere, womöglich besser als alle anderen. Ihn – so sieht es Neuer - mache dies vielleicht zu einem besonderen Sportler, zu einem besonderen Menschen ganz sicher nicht. Neuer kann gut verstehen, dass Kinder ihre Idole anhimmeln, ähnlich hat er es früher ja auch getan. Aber ihn "wundert, dass es dieses Verhalten auch bei erwachsenen Menschen gibt", sagt er, "das muss man erst mal verstehen."

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Es gibt Dinge, die kann sich auch Neuer nicht kaufen

Neuer weiß, dass er als Fußballprofi privilegiert ist, dass er Dinge erleben darf, von denen andere träumen. Er weiß auch, dass er gut bezahlt ist, aber er weiß eben auch, dass es Dinge gibt, die er sich nicht kaufen kann. Auf dieser Liste steht Zeit ganz oben.

Neuer ist Familienmensch, er legt Wert auf den Austausch mit den anderen Neuers. Deswegen macht ihn mitunter traurig, dass er nicht so viel Zeit mit seiner Familie verbringen kann, wie er gerne würde. Dafür gibt er ein Beispiel: "Vor Kurzem hatte mein Opa Geburtstag. Der kann sein Geburtsdatum ja nicht wegen meines Spielplans verschieben. Ich konnte nicht hin. Und das hat mich geärgert. Klar, das sind Kleinigkeiten, aber die tun mir weh. Meine Familie freut sich, wenn sie den Bruder, Sohn, Enkel oder Freund sieht, nicht den Sportler. Ich bin ja Teil der Familie, die mich lieber persönlich empfängt."