"Manu, der Libero": Nur Franz Beckenbauer ist noch besser

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Andreas Köpke musste nicht lange überlegen. "Nur Franz Beckenbauer, vielleicht", antwortete der Bundestorwarttrainer mit einem breiten Grinsen auf die Frage, ob er schon mal einen besseren Libero als Manuel Neuer gesehen habe.

Der "Kaiser" löste seine Herausforderungen einst mit Eleganz und Lässigkeit. "Manu, der Libero" musste dagegen bei seinen waghalsigen Ausflügen mehrmals Kopf und Kragen riskieren, um Deutschland beim 2:1 nach Verlängerung gegen Algerien ins WM-Viertelfinale am Freitag (18.00 Uhr MESZ, live in der ARD) gegen Frankreich zu bringen. Es war wohl einer der spektakulärsten Auftritte eines Torhüters in der langen DFB-Historie.

Entsprechend wurde der 28-Jährige von Bayern München auch mit Lob von allen Seiten überschüttet. "Er war überragend gut. Er hat wie ein Libero reagiert und uns vor vielen brenzligen Situationen bewahrt", kommentierte Bundestrainer Joachim Löw die außergewöhnliche Vorstellung.

Niersbach: "Absolute Weltklasse"

Auf dem Flug zurück Richtung WM-Quartier stimmte DFB-Präsident Wolfgang Niersbach in die Lobeshymnen ein und verkündete über das Bordmikrofon: "Ich denke, wir alle können heute ein dickes Dankeschön an unsere Nummer eins loswerden. Manu, was Du heute geleistest hast, ist einfach absolute Weltklasse."

Auch in den sozialen Netzwerken ist Neuer seit Montagabend ein Hit, rasend schnell verbreiteten sich Fotocollagen mit ihm als Protagonisten. Englands Verteidiger Rio Ferdinand meinte angesichts der vielen Ausflüge und Ballkontakte des deutschen Nationaltorwarts: "Neuer, der Libero, könnte in der nächsten Saison mein Ersatz bei Manchester United sein!"

Köpke: "Risiko ist nicht unnötig"

Bastian Schweinsteiger nannte Neuer im ZDF "ein Geschenk", für Köpke ist Neuer schlichtweg "der kompletteste, und damit auch beste Keeper der Welt". Köpke betonte: "Das Risiko, das Manuel eingeht, ist nicht unnötig."

Vielmehr habe Neuer "Spaß an seinem Spiel. Man wird auch auf der Bank nie nervös, weil Manu in keiner Situation unsicher ist", sagte Köpke. Neuers Präsenz, "und so wie er antizipiert, ist einmalig, fantastisch". Neuer könnte "auch Innenverteidiger spielen", meinte deshalb Ex-Nationalspieler Christoph Metzelder.

Neuer selbst blieb trotz der Elogen gewohnt cool, sprach lediglich von "einem schmalen Grat" auf dem er sich in so einer Partie bewege. Er müsse einfach die richtigen Entscheidungen treffen: "Aber wenn ich mich entschieden habe, ziehe ich das zu 100 Prozent durch." Siehe Algerien. Irrwitzige 19 Ballkontakte hatte er im Achtelfinale außerhalb des Strafraums.

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Neuer: "Das ist mein Spiel"

Dabei nahm der Nationalkeeper, der gegen Frankreich sein 50. Länderspiel absolvieren wird, auch Verletzungen in Kauf. "Wenn ich Angst hätte, würde ich auf der Linie bleiben. Ich versuche nicht, über eine Verletzung nachzudenken", sagte Neuer. Er wisse doch, was er könne, "das ist mein Spiel". Dafür sei der Keeper "weltberühmt", ergänzte Per Mertesacker.

Dass Neuer gegen die Algerier so etwas wie ein Feldspieler mit Handschuhen war, bewies seine sogenannte "Heat Map". Diese zeigt an farbigen Schraffierungen, wo sich der Spieler auf dem Feld aufgehalten hat: Neuers "Heat Map" zeigte blaue Ausschläge rechts neben der Seitenlinie, links neben der Seitenlinie und 30 Meter vor dem Tor. Mit weiten Abschlägen und Abwürfen wie etwa auf André Schürrle bereitete er sogar einige deutsche Chancen vor. Wie einst Franz Beckenbauer als Libero.

[sid]

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Andreas Köpke musste nicht lange überlegen. "Nur Franz Beckenbauer, vielleicht", antwortete der Bundestorwarttrainer mit einem breiten Grinsen auf die Frage, ob er schon mal einen besseren Libero als Manuel Neuer gesehen habe.

Der "Kaiser" löste seine Herausforderungen einst mit Eleganz und Lässigkeit. "Manu, der Libero" musste dagegen bei seinen waghalsigen Ausflügen mehrmals Kopf und Kragen riskieren, um Deutschland beim 2:1 nach Verlängerung gegen Algerien ins WM-Viertelfinale am Freitag (18.00 Uhr MESZ, live in der ARD) gegen Frankreich zu bringen. Es war wohl einer der spektakulärsten Auftritte eines Torhüters in der langen DFB-Historie.

Entsprechend wurde der 28-Jährige von Bayern München auch mit Lob von allen Seiten überschüttet. "Er war überragend gut. Er hat wie ein Libero reagiert und uns vor vielen brenzligen Situationen bewahrt", kommentierte Bundestrainer Joachim Löw die außergewöhnliche Vorstellung.

Niersbach: "Absolute Weltklasse"

Auf dem Flug zurück Richtung WM-Quartier stimmte DFB-Präsident Wolfgang Niersbach in die Lobeshymnen ein und verkündete über das Bordmikrofon: "Ich denke, wir alle können heute ein dickes Dankeschön an unsere Nummer eins loswerden. Manu, was Du heute geleistest hast, ist einfach absolute Weltklasse."

Auch in den sozialen Netzwerken ist Neuer seit Montagabend ein Hit, rasend schnell verbreiteten sich Fotocollagen mit ihm als Protagonisten. Englands Verteidiger Rio Ferdinand meinte angesichts der vielen Ausflüge und Ballkontakte des deutschen Nationaltorwarts: "Neuer, der Libero, könnte in der nächsten Saison mein Ersatz bei Manchester United sein!"

Köpke: "Risiko ist nicht unnötig"

Bastian Schweinsteiger nannte Neuer im ZDF "ein Geschenk", für Köpke ist Neuer schlichtweg "der kompletteste, und damit auch beste Keeper der Welt". Köpke betonte: "Das Risiko, das Manuel eingeht, ist nicht unnötig."

Vielmehr habe Neuer "Spaß an seinem Spiel. Man wird auch auf der Bank nie nervös, weil Manu in keiner Situation unsicher ist", sagte Köpke. Neuers Präsenz, "und so wie er antizipiert, ist einmalig, fantastisch". Neuer könnte "auch Innenverteidiger spielen", meinte deshalb Ex-Nationalspieler Christoph Metzelder.

Neuer selbst blieb trotz der Elogen gewohnt cool, sprach lediglich von "einem schmalen Grat" auf dem er sich in so einer Partie bewege. Er müsse einfach die richtigen Entscheidungen treffen: "Aber wenn ich mich entschieden habe, ziehe ich das zu 100 Prozent durch." Siehe Algerien. Irrwitzige 19 Ballkontakte hatte er im Achtelfinale außerhalb des Strafraums.

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Neuer: "Das ist mein Spiel"

Dabei nahm der Nationalkeeper, der gegen Frankreich sein 50. Länderspiel absolvieren wird, auch Verletzungen in Kauf. "Wenn ich Angst hätte, würde ich auf der Linie bleiben. Ich versuche nicht, über eine Verletzung nachzudenken", sagte Neuer. Er wisse doch, was er könne, "das ist mein Spiel". Dafür sei der Keeper "weltberühmt", ergänzte Per Mertesacker.

Dass Neuer gegen die Algerier so etwas wie ein Feldspieler mit Handschuhen war, bewies seine sogenannte "Heat Map". Diese zeigt an farbigen Schraffierungen, wo sich der Spieler auf dem Feld aufgehalten hat: Neuers "Heat Map" zeigte blaue Ausschläge rechts neben der Seitenlinie, links neben der Seitenlinie und 30 Meter vor dem Tor. Mit weiten Abschlägen und Abwürfen wie etwa auf André Schürrle bereitete er sogar einige deutsche Chancen vor. Wie einst Franz Beckenbauer als Libero.