"Magic" Metz: "Würde viel dafür geben, nochmal Spieler zu sein"

Zwei Spiele, zwei Siege, 5:1 Tore: Den Saisonstart des 1. FC Kaiserslautern in der Staffel Süd/Südwest der A-Junioren-Bundesliga ist gelungen. Die "Roten Teufel", in der abgelaufenen Saison als Neuling schon auf Rang vier gelandet, ließen einem 4:1 gegen den aktuellen Aufsteiger SV Waldhof Mannheim zuletzt ein 1:0 gegen den DFB-Pokalsieger SC Freiburg folgen.

Verantwortlich für die U 19 der Pfälzer ist mit Gunther Metz ein Ex-Profi, der bereits seit 2006 im Nachwuchsbereich des FCK als Trainer tätig ist. Er hatte während seiner Profikarriere nicht weniger als 286 Bundesligaspiele für einen einzigen Verein absolviert. Von 1987 bis 1999 war der heute 47-Jährige als Publikumsliebling für den Karlsruher SC am Ball. Ausgebildet wurde "Magic" Metz allerdings beim 1. FCK.

Im aktuellen DFB.de-Interview spricht Gunther Metz mit dem Journalisten Thomas Ziehn über den Saisonstart, die Perspektiven, die Ausbildung und den Traumberuf Fußballprofi.

DFB.de: Hatten Sie mit zwei Siegen aus den ersten beiden Begegnungen gerechnet oder lediglich darauf gehofft, Herr Metz?

Gunther Metz: Gerechnet sicher nicht. Wir haben eine neue Mannschaft beisammen mit vielen Spielern aus der bisherigen U 17. Die Vorbereitung mit einigen Duellen gegen Senioren-Mannschaften aus der Verbands- und Landesliga war dabei sicher förderlich. Dabei gab es auch Rückschläge und wir haben Lehrgeld gezahlt. Unter anderem waren uns die älteren Spieler im Bereich Cleverness voraus. Unsere Jungs haben daraus die richtigen Schlüsse gezogen.

DFB.de: Was hat den Ausschlag für den guten Start in die Saison gegeben?

Metz: Wir wollten die Vorbereitung nutzen, um alle Spieler schnellstmöglich in eine Richtung zu bekommen. Außerdem soll sich jeder auf den anderen verlassen können. In den ersten beiden Partien hat das schon gut geklappt. Mannheim hat uns im Derby alles abverlangt, das Freiburg-Spiel war hart umkämpft. Unsere geschlossene Mannschaftsleistung war jeweils der Schlüssel zum Sieg.

DFB.de: Wann kann man Ihrer Meinung nach ein vorläufiges Fazit ziehen und abschätzen, wohin die Reise in dieser Saison gehen kann?

Metz: So weit wollen wir eigentlich nicht in die Zukunft schauen. Unsere Konzentration sollte immer nur der jeweils nächsten Aufgabe gelten. Ich denke aber, dass sich im Winter vieles sortiert hat. Ich habe bereits einige Gegner beobachtet und schätze 1899 Hoffenheim, den Karlsruher SC, 1860 München, den VfB Stuttgart und den FC Bayern München als sehr stark ein. Ich sehe uns eher bei den kleineren Mannschaften, die aber das Maximale herausholen und sich bestmöglich präsentieren wollen. Wir haben mit den sechs Punkten eine ganz gute Basis gelegt - mehr aber auch nicht.

DFB.de: Woran müssen Sie im Training am meisten arbeiten?

Metz: Unsere Mannschaft hat das bisher gut gemacht. Auf diese Leistungen können wir aufbauen, dürfen uns aber auf keinen Fall ausruhen. Unser Ziel muss es sein, uns ständig in allen Bereichen zu verbessern und in den Spielen immer ganz nah an die 100 Prozent kommen. Dann sind wir schwer zu besiegen. Gerade die Jung-Jahrgänge ohne viel Erfahrung im U 19-Bereich müssen die Lernprozesse schnell abschließen, um sich an den schnelleren und robusteren Fußball zu gewöhnen.

DFB.de: In der abgelaufenen Saison hatten Sie mit Ihrer Mannschaft als Aufsteiger zeitweise sogar ganz oben angeklopft. Hat sich das Mannschaftsgefüge nun deutlich verändert?

Metz: Aus dem Kader der Vorsaison sind sechs Spieler übrig geblieben. Wenn man so ein Gerippe zur Verfügung hat, fällt es den Zugängen leichter, sich an die neue Aufgabe zu gewöhnen. Denn dann sind schon einige da, die wissen, wohin wir wollen. Ich lege stets Wert auf eine gute Mischung von Alt- und Jung-Jahrgängen.

DFB.de: Am Sonntag geht es zum FC Bayern München, der sein bisher einziges Saisonspiel ebenfalls gewonnen hat. Besitzen Duelle mit dem FCB auch im Nachwuchsbereich ihren ganz besonderen Reiz?

Metz: Definitiv. Da bedarf es keiner besonderen Motivation. Der FC Bayern ist immer - egal in welcher Liga und auf welchem Tabellenplatz - eine Hausnummer. Dennoch wird unsere Fahrt nach München kein Ausflug. Wir freuen uns darauf, uns mit der U 19 des FCB messen zu können. Gerade nach den Duellen mit den Top-Mannschaften können wir sehen, in welchen Bereichen wir uns verbessern können und müssen.

DFB.de: Welche Rolle spielt Talent für die Ausbildung?

Metz: Es ist kein Zufall, dass 1899 Hoffenheim in der abgelaufenen Saison Deutscher Meister geworden ist. Denn in der Mannschaft steckte enormes Talent. Wenn in einer Mannschaft zu viel Talent fehlt, ist es für einen Trainer - beispielweise über taktische Mittel - nahezu unmöglich, mit ihr ganz oben mitzuspielen. Man benötigt außerdem die richtigen Typen von Spielern. In allen Nachwuchsleistungszentren wird viel gearbeitet, alle Spieler in den Junioren-Bundesligen investieren viel. Doch nur die Spieler mit dem richtigen Maß an Einstellung und Talent werden es in den Profibereich schaffen.

DFB.de: Was bringt Sie als Trainer auf die Palme?

Metz: Es ärgert mich, wenn ein Spieler seine Chance durch Lethargie oder Ängstlichkeit verschenkt. Wenn er nicht weiß, was er kann, und sein Potenzial, aus welchem Grund auch immer, nicht abrufen kann. Wir als Trainer können einen Spieler nur bis zu einem bestimmten Punkt bringen. Danach liegt es nur noch an ihm.

DFB.de: Welcher ihrer ehemaligen Schützlinge hat sich ganz besonders gut gemacht?

Metz: Ich freue mich über alle, die es in den Profibereich geschafft haben. Als Beispiele möchte ich die FCK-Spieler Willi Orban und Dominique Heintz sowie Eintracht Frankfurts Torhüter Kevin Trapp nennen. Es macht mich stolz, wenn ich sehe, wie sich meine ehemaligen Schützlinge entwickelt haben. Das ist auch eine Belohnung für mich.

DFB.de: Wären Sie heute noch einmal selbst gerne U 19-Spieler?

Metz: Ganz ehrlich: Ich würde vieles dafür geben, noch einmal selbst spielen zu dürfen. Es war für mich immer das Größte, in einem vollen Stadion aufzulaufen. Fußballprofi zu sein, ist ohne Frage ein Traumberuf.

DFB.de: Ihr Vertrag läuft noch ein Jahr. Gibt es schon Gedanken über die Zukunft?

Metz: Bisher noch nicht. Mir macht meine aktuelle Arbeit einen riesigen Spaß und ich kann mir vorstellen, sie weiterhin auszuüben. Ich versuche, meinen Job so gut wie möglich zu erledigen und erfolgreich zu sein. Alles weitere kommt von ganz allein. Ich bin lange genug im Geschäft, um zu wissen, dass im Fußball ohnehin kaum etwas planbar ist.

[mspw]

Zwei Spiele, zwei Siege, 5:1 Tore: Den Saisonstart des 1. FC Kaiserslautern in der Staffel Süd/Südwest der A-Junioren-Bundesliga ist gelungen. Die "Roten Teufel", in der abgelaufenen Saison als Neuling schon auf Rang vier gelandet, ließen einem 4:1 gegen den aktuellen Aufsteiger SV Waldhof Mannheim zuletzt ein 1:0 gegen den DFB-Pokalsieger SC Freiburg folgen.

Verantwortlich für die U 19 der Pfälzer ist mit Gunther Metz ein Ex-Profi, der bereits seit 2006 im Nachwuchsbereich des FCK als Trainer tätig ist. Er hatte während seiner Profikarriere nicht weniger als 286 Bundesligaspiele für einen einzigen Verein absolviert. Von 1987 bis 1999 war der heute 47-Jährige als Publikumsliebling für den Karlsruher SC am Ball. Ausgebildet wurde "Magic" Metz allerdings beim 1. FCK.

Im aktuellen DFB.de-Interview spricht Gunther Metz mit dem Journalisten Thomas Ziehn über den Saisonstart, die Perspektiven, die Ausbildung und den Traumberuf Fußballprofi.

DFB.de: Hatten Sie mit zwei Siegen aus den ersten beiden Begegnungen gerechnet oder lediglich darauf gehofft, Herr Metz?

Gunther Metz: Gerechnet sicher nicht. Wir haben eine neue Mannschaft beisammen mit vielen Spielern aus der bisherigen U 17. Die Vorbereitung mit einigen Duellen gegen Senioren-Mannschaften aus der Verbands- und Landesliga war dabei sicher förderlich. Dabei gab es auch Rückschläge und wir haben Lehrgeld gezahlt. Unter anderem waren uns die älteren Spieler im Bereich Cleverness voraus. Unsere Jungs haben daraus die richtigen Schlüsse gezogen.

DFB.de: Was hat den Ausschlag für den guten Start in die Saison gegeben?

Metz: Wir wollten die Vorbereitung nutzen, um alle Spieler schnellstmöglich in eine Richtung zu bekommen. Außerdem soll sich jeder auf den anderen verlassen können. In den ersten beiden Partien hat das schon gut geklappt. Mannheim hat uns im Derby alles abverlangt, das Freiburg-Spiel war hart umkämpft. Unsere geschlossene Mannschaftsleistung war jeweils der Schlüssel zum Sieg.

DFB.de: Wann kann man Ihrer Meinung nach ein vorläufiges Fazit ziehen und abschätzen, wohin die Reise in dieser Saison gehen kann?

Metz: So weit wollen wir eigentlich nicht in die Zukunft schauen. Unsere Konzentration sollte immer nur der jeweils nächsten Aufgabe gelten. Ich denke aber, dass sich im Winter vieles sortiert hat. Ich habe bereits einige Gegner beobachtet und schätze 1899 Hoffenheim, den Karlsruher SC, 1860 München, den VfB Stuttgart und den FC Bayern München als sehr stark ein. Ich sehe uns eher bei den kleineren Mannschaften, die aber das Maximale herausholen und sich bestmöglich präsentieren wollen. Wir haben mit den sechs Punkten eine ganz gute Basis gelegt - mehr aber auch nicht.

DFB.de: Woran müssen Sie im Training am meisten arbeiten?

Metz: Unsere Mannschaft hat das bisher gut gemacht. Auf diese Leistungen können wir aufbauen, dürfen uns aber auf keinen Fall ausruhen. Unser Ziel muss es sein, uns ständig in allen Bereichen zu verbessern und in den Spielen immer ganz nah an die 100 Prozent kommen. Dann sind wir schwer zu besiegen. Gerade die Jung-Jahrgänge ohne viel Erfahrung im U 19-Bereich müssen die Lernprozesse schnell abschließen, um sich an den schnelleren und robusteren Fußball zu gewöhnen.

DFB.de: In der abgelaufenen Saison hatten Sie mit Ihrer Mannschaft als Aufsteiger zeitweise sogar ganz oben angeklopft. Hat sich das Mannschaftsgefüge nun deutlich verändert?

Metz: Aus dem Kader der Vorsaison sind sechs Spieler übrig geblieben. Wenn man so ein Gerippe zur Verfügung hat, fällt es den Zugängen leichter, sich an die neue Aufgabe zu gewöhnen. Denn dann sind schon einige da, die wissen, wohin wir wollen. Ich lege stets Wert auf eine gute Mischung von Alt- und Jung-Jahrgängen.

DFB.de: Am Sonntag geht es zum FC Bayern München, der sein bisher einziges Saisonspiel ebenfalls gewonnen hat. Besitzen Duelle mit dem FCB auch im Nachwuchsbereich ihren ganz besonderen Reiz?

Metz: Definitiv. Da bedarf es keiner besonderen Motivation. Der FC Bayern ist immer - egal in welcher Liga und auf welchem Tabellenplatz - eine Hausnummer. Dennoch wird unsere Fahrt nach München kein Ausflug. Wir freuen uns darauf, uns mit der U 19 des FCB messen zu können. Gerade nach den Duellen mit den Top-Mannschaften können wir sehen, in welchen Bereichen wir uns verbessern können und müssen.

DFB.de: Welche Rolle spielt Talent für die Ausbildung?

Metz: Es ist kein Zufall, dass 1899 Hoffenheim in der abgelaufenen Saison Deutscher Meister geworden ist. Denn in der Mannschaft steckte enormes Talent. Wenn in einer Mannschaft zu viel Talent fehlt, ist es für einen Trainer - beispielweise über taktische Mittel - nahezu unmöglich, mit ihr ganz oben mitzuspielen. Man benötigt außerdem die richtigen Typen von Spielern. In allen Nachwuchsleistungszentren wird viel gearbeitet, alle Spieler in den Junioren-Bundesligen investieren viel. Doch nur die Spieler mit dem richtigen Maß an Einstellung und Talent werden es in den Profibereich schaffen.

DFB.de: Was bringt Sie als Trainer auf die Palme?

Metz: Es ärgert mich, wenn ein Spieler seine Chance durch Lethargie oder Ängstlichkeit verschenkt. Wenn er nicht weiß, was er kann, und sein Potenzial, aus welchem Grund auch immer, nicht abrufen kann. Wir als Trainer können einen Spieler nur bis zu einem bestimmten Punkt bringen. Danach liegt es nur noch an ihm.

DFB.de: Welcher ihrer ehemaligen Schützlinge hat sich ganz besonders gut gemacht?

Metz: Ich freue mich über alle, die es in den Profibereich geschafft haben. Als Beispiele möchte ich die FCK-Spieler Willi Orban und Dominique Heintz sowie Eintracht Frankfurts Torhüter Kevin Trapp nennen. Es macht mich stolz, wenn ich sehe, wie sich meine ehemaligen Schützlinge entwickelt haben. Das ist auch eine Belohnung für mich.

DFB.de: Wären Sie heute noch einmal selbst gerne U 19-Spieler?

Metz: Ganz ehrlich: Ich würde vieles dafür geben, noch einmal selbst spielen zu dürfen. Es war für mich immer das Größte, in einem vollen Stadion aufzulaufen. Fußballprofi zu sein, ist ohne Frage ein Traumberuf.

DFB.de: Ihr Vertrag läuft noch ein Jahr. Gibt es schon Gedanken über die Zukunft?

Metz: Bisher noch nicht. Mir macht meine aktuelle Arbeit einen riesigen Spaß und ich kann mir vorstellen, sie weiterhin auszuüben. Ich versuche, meinen Job so gut wie möglich zu erledigen und erfolgreich zu sein. Alles weitere kommt von ganz allein. Ich bin lange genug im Geschäft, um zu wissen, dass im Fußball ohnehin kaum etwas planbar ist.